DE2825618A1 - Neue antibiotika, ihre herstellung und verwendung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die neuen Antibiotika S 53210/A-I, S 53210/A-II und S 53210/A-III
sowie Verfahren zu ihrer Herstellung«
Erfindungsgemäss gelangt man zu den neuen Antibiotika
S 53210/A-I und/oder S 53210/A-II und/oder S 53210/A-III, indem man einen S 53210/A-I und/oder
S 53210/A-II und/oder S 53210/A-III produzierenden Stamm von Microellobosporia auf oder in einem Nährmedium
züchtet und S 53210/A-I und/oder S 53210/A-II und/oder S 53210/A-III isoliert.
Der neue vorzugsweise verwendete Stamm, nachstehend S 53210/A bezeichnet, wurde aus Erde isoliert, die aus
einem antiken, etwa 2000 Jahre alten, 1976 in Jama Coaque (Equador) gefundenen Tonkopf herausgekratzt
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•worden war. Eine Probe des Stammes S 53210/A wurde .
am 7. Juni 1977 beim United States Department of -Agriculture, Peoria, HL1 USA deponiert und steht
der Oeffentlichkeit unter der Kulturnummer KRRL 11,122
zur Verfügung.
Da der Stamm S 53210/A zuerst nur Substratmycel mit seitlichen Einzel- und Doppelsporen bildete, wurde
seine Zugehörigkeit zur Gattung Micromonospora vermutet.
Auf einigen Kulturmedien bildet der Stamm jedoch nach zweiwöchiger Inkubation Luftmycel und
keulenförmige, 2 bis 7 pm lange Sporangien, die
ihrerseits ein bis sieben, kugelige bis ellipsoidische,
1,0 - 2,7 pm grosse, unbev?egliche Sporen enthalten.
Es scheint, dass die Sporen durch Septierung innerhalb kurzer, keulenförmiger Seiten2weige zu
entstehen beginnen; die einzelnen Sporen vergrcssern sich unterschiedlich stark, reifen als kurze Kette im
Sporangium und werden durch apikales Aufreissen der
Sporangienhülle befreit. Lange, streptomycetenartige
20 Sporenketten wurden keine beobachtet.
Aufgrund der oben gegebenen Beschreibung stimmt der Stamm S 53210/A gut überein mit der von Cross T.,
Lechevalier M. & Lechevalier H., 1963. A new genus of
Actinomycetales: Microellobosporia gen. nov. Journ.
Gen. Microbiology 31, 421 (1963) , errichteten Gattung MICROELLOBOSPORIA. Diese Gattung umfasst bisher nur
vier Arten (vergl. Bergey's Manual of Determinative Bacteriology, 8 Edition, Seiten 843-845), wobei
M. cinerea und M. violacea violette Farbtöne im vegetativen Mycel aufweisen und die Sporangien von
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M. grisea mit kristallinen Staehelchen überzogen sind.
Der Stamm S 53210/A weist diese auffallenden Merkmale nicht auf. Die vierte bisher beschriebene Art, die
keine Antibiotika produzieren, M. flavea, hat aufgrund der Beschreibung weisses Luftmycel und bildet strohgelbe
Kolonien ohne lösliche Pigmente, so dass der Stamm S 53210/A mit weissem Luftmycel und beige bis
braunen Kolonien ohne lösliche Pigmente jener letzten Art am Nächsten kommt. Zwischen M. flavea und dem
10 neuen Stamm S 53210/A bestehen aber bezüglich der
Kohlenstoffverwertung erhebliche Unterschiede, z.B.
gab Stamm S 53210/A eine unsichere Verwertung von L-(+)Arabinose, D(+}Raffinose und D(+)Saccharose,
während M. flavea dieselben Zucker gut verwertet hat.
15 Weiter hat der Stamm S 53210/A im Gegensatz zu
M. flavea D(+)Maltose sehr gut assimiliert. Damit kann
der Stamm S 53210/A als neue Art der Gattung Microellobosporia aufgefasst und aufgrund des braunen,
vegetativen Mycels Microellobosporia brunea, nov. Sp.
20 genannt werden.
Die Wachstumseigenschaften des Stammes S 53210/A auf normalen biologischen Medien und seine Kohlenstoffassimilation
sind in den folgenden Tabellen aufgeführt:
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?3?5618
Medium | Kultureigenschaften | Luftmycel-Form |
Malz-Hefe- exträkt Agar |
W. : gut, beige bis braun Substratmycel auf gerissen Unt.: beige bis braun LM. : weiss, nur an den Kolonierändern, * weiss LP. : keine b |
tritt nach 16 Tagen an den Kolonierän dern auf, Rectus flexibilis |
Hafermehl Agar |
W. : mittelmässig bis gut, farblos Unt.: beige bis braun LM. : über ganze Kolonie oberfläche, weiss *Wba LP. : keine |
tritt nach 17 Tager auf Rectus flexibilis, einige Spira a und keulenförmige Sporangien |
Stärke-Mine ralsalz Agar |
W. : schlecht, farblos Unt.: farblos bis braun LM. : spärlich, alabaster weiss, * W13 ba LP. : keine |
tritt nach 14 .Tagen auf Rectus flexibilis und wenige Spira a (ein bis drei Windungen) |
Glycerin-As- paragin Agar |
W. : mittelmässig, farb los Unt.: farblos bis creme LM. : über ganze Kolonie oberfläche, Austern- weiss, * Wb LP. : keine |
tritt nach 14 Tagen auf Rectus flexibilis, einige Spira a und keulenförmige Sporangien |
W. : β | Wachstum |
Unt.: = | Unterseite' |
LM. :"= | Luftmycel |
LP. : = | Lösliche Pigmente |
Referenz mit Bezug auf das "Color-wheels System" Bachus, & Tresner, 1957
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Physiologische Eigenschaften | des Stammes S 53210/A |
Nitrat-reduktion | negativ |
Stärke-hydrolyse | schv/ach positiv |
Celluloseabbau | negativ |
Tyros in-Reaktion | negativ |
Milch-koagulation | negativ |
Milch-peptonisierung | negativ |
Gelatineverflüssigung | positiv |
Melaninbildung | negativ |
Kohlenstof fverv/ertung des Stammes S 53210/A | - | Kohlens toffquellen |
V/ach s turn | L(+)Rhairjaose, D(-)Melibiose, D(+)Mannose, D(+)Maltose | |
+++ | D(+)Glucose, D(+)Galactose, D(-)Arabinose, Glycerin, | |
++ | Stärke, D(+)Xylose, D(-)Fructose, D(-)Mannit | |
D(+)Lactose, D(-)Ribose, D'(-)Sorbit, Dextrin | ||
+ | D(-)Salicin, meso-Inosit, L(-)Arabinose, D(+)Melizitose, | |
+ | D(+)Raffinose, D(+)Saccharose |
+++ = Wachstum und Verwertung gut
++ = H " mittelmässig
+ = M " schlecht
+ = " " unsicher
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ORJQfNAL INSPECTED
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• Die Züchtung des Stammes S 53210/A und Isolierung der
Antibiotika erfolgt durch Anwendung an sich bekannter Methoden, wie z.B. in den nachstehenden
Beispielen beschrieben.
Zu Beginn der Züchtung soll der pH-Wert des Fermentationsiuediums
zwischen 6,5 und 7,8 liegen. Die zur Züchtung optimale Temperatur kann zwischen 25 und
35 ° C liegen. Die Belüftung der Züchtung kann in weiten Grenzwerten schwanken. Die maximale Ausbeute an
Antibiotika S 53210/A-I und/oder S 53210/A-II und/oder
S 53210/A-III wird nach A- bis 7-tägiger Züchtung
erhalten.
Für die Herstellung der neuen Metabolite S 53210/A-I, S 53210/A-II und S 53210/A-III lassen sich auch
Stämme verwenden, wie sie z.B. durch Selektion oder Mutation des Stammes S 53210/A unter Einwirkung von
Ultraviolett- oder Röntgen-Strahlen, oder Anwendung anderer Massnahmen, z.B. durch Behandlung von
Kulturen des Stammes S 53210/A mit geeigneten Chemikalien, z.B. N-Nitroso-N-methyl-guanidin,
gewonnen werden können.
Sobald bei der Züchtung eine maximale Menge der Metabolite S 53210/A-I und/oder S 53210/A-II und/oder
S 53210/A-III produziert worden ist, was z.B. durch die Aktivität gegen Staphylococcus aureus festgestellt
werden kann, wird in bekannter Weise das Mycel aus der Kulturbrühe abgetrennt und das Mycel und das Kulturfiltrat
extrahiert.
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Die neuen Antibiotika S 53210/A-I, S 53210/A-II und
S 53210/A-III zeigen folgende Eigenschaften:
S 53210/A-I
Gelbes amorphes Pulver
Smp. ^> 320 ° (Zers.) nach 15 Stunden Trocknen im
Hochvakuum (0,01 - 0,1 mm Hg) bei Raumtemperatur; °° = + 104,5 ° {c = 0,637 in Chloroform)
Analyse: Gef. C 48,8 H 4,1 N 12,4 O 19,5 S 13,7 % UV-Spektrum in Acetonitril, vgl. Fig. 1.
IR-Spektrum in KBr, vgl. Fig. 2. 1H-NMR-Spektrum in DMSO, 90 MHz mit Tetramethylsilan
als interner Standard, vgl. Fig. 3.
Bei der Aminosäureanalyse wurde neben nicht identifizierten Aminosäuren eine Aminosäure gefunden, die die gleiche
Retentionszeit wie Threonin aufweist.
Farbreaktionen: Ninhydrin negativ
Cl —Benzidin grün
Löslichkeit: S 53210/A-I ist leicht löslich in Dimethylformamid, Acetonitril, Dioxan, Dimethylsulfoxid,
schwerlöslich in Chloroform, Methanol, Aethanol und unlöslich in Wasser und Hexan.
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• S 53210/A-II
Gelbes amorphes Pulver
Smp. ^>320 ° (Zers.) nach 15 Stunden Trocknen im Hochvakuum (0,01 - 0,1 nun Hg) bei Raumtemperatur;
[«!ρ0 = + 107,0 ° (c = 0,622 in Chloroform)
Analyse: Gef. C 48,8 H 4,3 N 11,9 O 19,5 S 12,5 %
UV-Spektrum in Acetonitril, vgl. Fig. 4. IR-Spektrum in KBr, vgl. Fig. 5.
H-NMR-Spektrum in DMSO, 90 MHz mit Tetramethylsilan als interner Standard, vgl. Fig. 6.
Bei der Aminosäureanalyse wurde neben nicht identifizierten Aminosäuren eine Aminosäure gefunden, die die gleiche
Retentionszeit wie Threonin aufweist.
Farbreaktionen: Ninhydrin negativ 15 Cl„-Benzidin grün
Löslichkeit: S 53210/A-II ist leicht löslich in
Chloroform, Dimethylformamid, Acetonitril, Dioxan, Dimethylsulfoxid, schwerlöslich in Methanol, Aethanol
und unlöslich in Wasser und Hexan.
20
S 53210/A-III
Gelbes amorphes Pulver
Smp. ^> 300 ° (Zers.) nach 15 Stunden Trocknen im
Hochvakuum (0,01 - 0,1 mm Hg) bei Raumtemperatur; [α]20 = + 67,2 ° (c= 1,444 in Chloroform)
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Analyse: Gef. C 52,0 H 5,0 N 12,0 O 20,0 S 11,0 %
UV-Spektrum in Acetonitril, vgl. Fig. 7 IR-Spektrum in KBr, vgl. Fig. 8
H-NMR-Spektrura in DMSO, 90 MHz mit Tetramethylsilan
als interner Standard, vgl. Fig. 9.
Bei der Amxnosäureanalyse wurde neben nicht identifizierten
Aminosäuren eine Aminosäure gefunden, die die gleiche Retentionszeit wie Threonin aufweist.
Farbreaktion: Ninhydrin negativ i0 Cl -Benzidin grün
Löslichkeit: S 53210/A-III ist leicht löslich in
Chloroform, Dimethylformamid, Acetonitril, Dioxan, Dimethylsulfoxid, schwerlöslieh in Methanol, Aethanol
und unlöslich in Wasser und Hexan.
In der Tabelle 1 sind die Rf-Werte von S 53210/A-I,
S 53210/A-II und S 53210/A-III im Dünnschichtchromatogramm
angegeben (Laufstrecke 14 cm auf Kieselgel Merck 60-Platten, Schichtdicke 0,25 mm).
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Tabelle Rf-Werte
Fliessmittel: S 53210/A-I S 53210/A-II S 53210/A-III Nosiheptid
(Standard)
Methylenchlorid-Methanol-Wasser (88 : 11 : 1)
0,21
0,35
0,31
Methylenchlorid-Methanol-Wasser 0,32 (80 : 17,5 : 2)
Methylenchlorid-Methanol-Wasser 0,22 (80 s 17,5 ί 2)
+ 1 % Eisessig 0,40
0,26
0,64
0,36
0,48
0,51
Methylenehlorid-Methanol-Wasser
(80 : 17,5 s 2) + 1 % Triäthylamin
0,45
0,73
0,51
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Als Nachweisreagens kann Jod verwendet v/erden. Beim
Ansprühen mit einer 0,2 %igen Ce(SO ) -Lösung in
50 %iger Schwefelsäure und Erwärmen auf 130 ° geben S 53210/A-I, S 53210/A-II und S 53210/A-III eine graue
. bis braune Anfärbung.
Es sei festgelegt, dass die obigen Zahlenangaben der üblichen Experimentellenfehlergrenze unterworfen sind.
Die Metabolite S 53210/A-I, S 53210/A-II und S 53210/A-III sind antimikrobiell wirksam; insbesondere
hemmen sie vorwiegend das Wachstum von grampositiven Bakterien. Beide Metabolite zeigen eine sehr breite
Aktivität gegen grampositive Bakterien, aber keine Wirkung gegen Hefen und Pilze.
Die Wirkung erstreckt sich auch auf die pathogenen Vertreter der gram-positiven Bakterien, wie
Staphylococcen, Streptokokken, Corynebakterien, Mycobakterien. Auch gegen Mycoplasmen und NeisSerien
sind die neuen Antibiotika wirksam.
Im Reihenverdünnungstest wurden folgende Mindesthemmkonzentrationen
erhalten (mcg/ml):
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Organismus
Staphylococcus aureus S. aureus res. Penicillin S. aureus res. Tetracyclin
S. aureus res. Rifamycin S. aureus 6538 P
Streptococcus faecalis res. Aminoglykoside
Streptococcus pyogenes Streptococcus faecalis Streptococcus haemolyticus
Diplococcus pneumoniae Corynebacterium equi Sarcina lutea res. Erythromycin
Bacillus subtilis Clostridium sphenoides Clostridium pasteurianum
Mycobacterium thamnophesos Mycobacterium smegmatis
Mycoplasma laidlawii Mycoplasma gallisepticum
Neisseria catharalis Neisseria pharyngis
MIC S 53210/A-I |
MIC S 53210/A-II |
MIC S 53210/A-III |
0,01 | 0,01 | 0,01 |
0,01 | 0,01 | 0,01 |
0,01 | 0,01 | 0,1 |
0,01 | 0,01 | 0,01 |
1,0 | 0,3 | 0,03 |
0,01 | 0,01 | 0,3 |
0,01 | 0,1 | 0,3 |
0,1 | 0,3 | 0,3 |
0,01 | 0,01 | 0,01 |
0,1 | 0,1 | 0,3 |
0,03 | 0,1 | 0,3 |
0,01 | 0,01 | 0,3 |
0,3 | 0,1 | 1,0 |
1,0 | 0,3 | i,o· |
0,1 | 0,1 | 0,03 |
0,03 | 0,03 | 0,3 |
0,01 | 0,03 | 0,3 |
0,1 | 0,1 | 3,2 |
1,0 | 1,0 | 3,0 |
0,1 | 0,3 | 0,3 |
0,01 | 0,01 | 0,1 |
Medium Brain Heart Infusion Broth, Inoculumdichte 10"
Keime/ml Inkubationstemperatur 37 °, Inkubationszeit 24 Stunden.
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Die neuen Antibiotika S 53210/Ä-I, S 53210/A-II und
S 53210/A-III können als Heilmittel allein, und zwar
in reiner Form oder in den entsprechenden Heilmittelformen für topicale, enterale oder parenterale
Verabreichung oder bei Tieren als Futtermittelzusatz verwendet werden.
In den nachfolgenden Beispielen erfolgen alle Temperaturangaben in Celsiusgraden. Sofern nicht
anders angegeben, beziehen sich alle Verhältnisse und Prozentangaben auf Volumeneinheiten.
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Beispie 1 1; Züchtung des Stammes S 53210/A" in einer
•Schüttelkultur
•Schüttelkultur
a)
Die als Ausgangsmaterial verwendete Agarkultur des Stammes S 53210/A erhält man, indem man ein Kulturmedium
(I) folgender Zusammensetzung
g/Liter | |
Cerelose (Glucose) | 4,0 |
Malz-Extrakt | 10,0 |
Hefe-Extrakt | 4,0 |
Agar (Bacto) | 20,0 |
destilliertes Wasser | 1 Liter |
mit einer auf an sich bekannte Weise hergestellten Sporensuspension des ursprünglich isolierten
Stammes S 53210/A beimpft. Das Medium wird vor der Sterilisation mit NaOH auf pH 8,3 bis 8,6 eingestellt und beträgt nach der Sterilisation (20 Minuten bei 120 °) 6,9 bis 7,3.
Stammes S 53210/A beimpft. Das Medium wird vor der Sterilisation mit NaOH auf pH 8,3 bis 8,6 eingestellt und beträgt nach der Sterilisation (20 Minuten bei 120 °) 6,9 bis 7,3.
Eine gut sporulierende Agar-Ausgangskultur des
Stammes S 53210/A wird mit 5 ml steriler, 0,9 %iger Kochsalzlösung versetzt, was eine dichte Sporen-
und Mycelsuspension ergibt.
und Mycelsuspension ergibt.
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c) Vorkulturen
Von dieser Sporensuspension wird 1 ml zur Beimpfung eines 200 ml Erlenmeyer-Kolbens verwendet, der 50 ml
des folgenden Vorkulturmediums (II) enthält:
g/Liter | |
Dextrin | 10,0 |
Glucose | 10,0 |
Pepton | 5,0 |
Hefeextrakt | 5,0 |
CaCO3 | 1/0 |
destilliertes Wasser | 1 Liter |
Der pH-Wert wird mit NaOH auf 7,2 eingestellt. Das Vorkulturmedium wird in einem Autoklaven bei
120 ° während 20 Minuten sterilisiert, worauf der
15 pH-Wert 7,0 bis 7,2 beträgt.
Die so angesetzte Vorkultur wird während 3 Tagen bei 27 ° auf einer Rundschüttelmaschine {220 U/Min.)
aerob inkubiert und wird zur Beimpfung einer zweiten Vorkultur verwendet, indem 5 ml der ersten
Vorkultur in einem 500 ml Erlenmeyer-Kolben mit 100 ml des folgenden Mediums (III) geimpft werden:
■ g/Liter | |
Fleischextrakt | 3,0 |
Trypton | 5,0 |
Glucose | 1,0 |
Stärke löslich | 24,0 |
Hefeextrakt | 5,0 |
CaCO3 | 2,0 |
destilliertes Wasser | 1 Liter |
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Der pH-Wert wird mit NaOH auf 7,2 eingestellt und das Medium in einem Autoklaven bei 120 ° während
20 Minuten sterilisiert, worauf der pH-Wert 7,0 bis 7,2 beträgt.
5 d) Haup_tkultur
Die zweite Vorkultur wird während 3 Tagen bei 27 ° auf einer Rundschüttelmaschine (220 U/Min.) aerob
inkubiert und wird dann direkt zur Beirapfung einer Hauptkultur verwendet, indem 5 ml der zweiten
Vorkultur in einem 500 ml Erlenmeyer-Kolben mit 100 ml des folgenden Mediums (IV) geimpft werden:
g/Liter | |
Malzextrakt | 30,0 |
Blutpepton | 7,5 |
destilliertes Wasser | 1 Liter |
Der pH-Wert wird mit NaOH auf 7,0 eingestellt und das Medium in einem Autoklaven bei 120 ° während
20 Minuten sterilisiert, worauf der pH-Wert 6,8 bis 7,0 beträgt. Die so angesetzte Hauptkultur wird
während 5 Tagen bei 27 ° auf einer Rundschüttelmaschine (220 U/Min.) inkubiert.
Beispiel 2; Züchtung des Stammes S 53210/A in einem
Fermenter
a) Die Ausgangskultur für die Züchtung eines 500 Liter-Fermentationsansatzes
ist eine Schrägagarkultur des ursprünglich isolierten Stammes S 53210/A, welche
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14 Tage bei 27 ° auf einem Kulturmedium (I) bebrütet
wird. Mit 60 ml Sporen- und Mycelsuspension aus 3 Schrägagarkulturen werden 6 2-L-Erlenmeyerkolben
mit je 1 Liter Kulturmedium (II) angeimpft. Diese Vorkultur wird 7 Tage auf einer Rundschüttelmaschine
bei 27 ° mit 180 UPM inkubiert. Die Zwischenkultur im 75-Liter-Stahlfermenter (50 Liter Gärvolumen) wird
mit den Kulturen aus den 6 Erlenmeyerkolben angeimpft. Das Medium dieser Kulturstufe enthält Kulturmedium (III)
Die Inkubation erfolgt 3 Tage bei 27 ° mit einer Luftrate von 0,7 L V/V/Min. bei 0,5 bar Druck und einer
Rührerdrehzahl von 200 UPM.
Die Hauptstufen-Fermentation im 750 Liter-Gärtank (500 Liter Gärvolumen) erfolgt dann wiederum bei 27 °
mit einer Nährlösung folgender Zusammensetzung pro Liter: 30 g Malzextrakt, 7,5 g Blutpepton, 1 mg FeSO .
7H2O, 1 mg MnCl2.4H2O, 1 mg ZnSO4.7 H3O und entmineralisiertes
Wasser. Die Inkubation dauert 6 Tage bei einer Rührerdrehzahl von 130 UPM, einer Luftrate
von 0,7 L V/V/Min, und bei 0,5 bar Druck. Der pH-Endwert
liegt bei 8,7 - 8,9.
(Weiterbearbeitung siehe Beispiel 3).
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b) Die Ausgangskultur für die Züchtung eines 500-Liter-Permentationsansatzes
ist eine Standkultur (Erlenmeyerkolben zu 500 ml mit 100 ml Agar) des ursprüng-.
. lieh isolierten Stammes S 53210/A. Diese Kultur mit
dem Agarmedium, das pro Liter 20 g Agar, 20 g Malzextrakt, 4 g Hefeextrakt und entmineralisiertes VJasser
enthält, wird 14 Tage"bei 33 ° bebrütet. Mit
200 ml Sporen- und Mycelsuspension aus 2 Standkulturen wird 1 Glasfermenter mit 10 Liter Nährlösung der
folgenden Zusammensetzung angeimpftt 20 g Glukose, 5 g Pepton, 5 g Hefeextrakt, 1 g CaCO und entmineralisiertes
V7asser ad 1 Liter. Diese Vorkultur wird 4 Tage bei 30 ° mit einer Luftrate von 0,7 Liter
V/V/Min. und einer Rührerdrehzahl von 250 UPM inkubiert.
Die Zwischenkultur im 75-Liter Stahlfermenter (50 Liter
Gärvolumen) wird mit 7 Liter aus der Vorkultur angeimpft, das Medium hat die gleiche Zusammensetzung wie
die Vorkultur: 20 g Glucose, 5 g Pepton, 5 g Hefeextrakt, 1 g CaCO- und entmineralisiertes Wasser
ad 1 Liter. Die Inkubation erfolgt 3 Tage bei 30 ° mit einer Luftrate von 0,7 Liter V/V/Min, bei 0,5 bar Druck
und einer Rührerdrehzahl von 200 UPM.
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Die Hauptstufen-Fermentation im 750 Liter-Gärtank (500 Liter Gärvolumen) erfolgt bei 30 ° mit einer
Nährlösung folgender Zusammensetzung: pro Liter 30 g Malzextrakt, 7,5g Blutpepton, 1 mg FeSO4.7 H3O,
. 1 mg MnCl«.4 H3O, 1 mg ZnSO4.7 HO und entmineralisiertes
Wasser. Die Inkubation dauert 4 Tage bei einer Rührerdrehzahl von 130 UPM und einer Luftrate von
0,7 Liter V/V/Min, und bei 0,5 bar Druck. Der pH-Endv/ert
liegt bei 7,8. (Weiterbearbeitung siehe
10 Beispiel 4).
. Beispiel 3: Isolierung von S 53210/A-I und S 53210/A-II
Liter Fermentationsbrühe (Bsp. 2a) werden mit 20-proz. Schwefelsäure auf pH 7 gestellt und mit einem Westfalia
Klärseparator aufgetrennt, wobei 400 Liter Kulturfiltrat und 15 kg Mycel anfallen. Das Kulturfiltrat wird dreimal
mit je 300 Liter n-Butanol extrahiert. Nach dem Waschen der Extrakte mit 100 Liter Wasser wird die organische
Phase bei 20 - 50 ° Konzentrattemperatur zur Trockene eingedampft.
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Das Mycel wird dreimal mit je 60 Liter Methanol während 30 Minuten turraxiert. Die methanolischen
Extrakte, die man durch Abnutschen des Feststoffes erhielt, werden vereinigt und unter Wasserzugabe am
Umlaufverdampfer auf ca. 40 Liter konzentriert. Diese wässrige Phase wird danach viermal mit je
40 Liter n-Butanol extrahiert und die Extrakte mit 20 Liter Wasser gewaschen. Die vereinigten Extrakte
werden wie oben zur Trockene eingedampft.
392 g vereinigte Butanol-Extrakte aus Kulturfiltrat und Mycel werden anschliessend mit 500 ml Wasser versetzt
und dreimal mit je 1 Liter Methylenchlorid-Isopropanol (7 : 3) extrahiert. Die organischen Phasen werden vereinigt
und liefern nach Eindampfen bei 40 ° im Vakuum 188 g Material. Dieses wird in Methylenchlorid-Methanol
(1 : 1) gelöst mit 400 g Kieselgel vermischt und nach Abdampfen des Lösungsmittels das Pulver auf
eine mit Methylenchlorid bereitete Säule von 1 kg Kieselgel (Merck, Korngrösse 0,06 3 - 0,2 mm) aufgebracht.
Die Elution erfolgt zuerst mit Methylenchlorid und Methylenchlorid unter Zusatz von 3 bis 5 %
Methanol, dann mit Methylenchlorid-Methanol-Wasser (88 : 11 : 1). Zuletzt wird mit Methylenchlorid-Methanol
(1:1) ausgewaschen. Man erhält 65,5 g Fraktionen, die die aktiven Metabolite S 53210/A-I und
S 53210/A-II als Gemisch mit Nebenprodukten enthalten.
Dieses Material wird in Methanol gelöst und die Lösung auf eine mit Methanol bereitete Säule von 1,5 kg
Sephadex LH 20 gebracht. Die Elution mit Methanol
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282561S
liefert 6,9 g Fraktionen mit Aktivität gegen Staphylococcus aureus. Die nachfolgende Chromatographie
dieses Materials an einer mit Methylenchlorid-Aceton (2 : 1) bereiteten Säule von 50 g Kieselgel
5· und Elution zuerst mit Methylenchlorid-Aceton (2 : 1) , dann mit Methylenchlorid-Methanol (1 : 1) liefert eine
angereicherte Fraktion von S 53210/A-I und S 53210/A-II.
Die Fraktion wird an einer mit Methylenchlorid-Methanol-Wasser (88 : 11 : 1) bereiteten Säule von
400 g Kieselgel (Merck, Korngrösse 0,040 - 0,063 mm) nochmals chromatographiert. Die durchgehende Elution
mit Methylenchlorid-Methanol-Wasser (88 : 11 : 1) liefert 96 3 mg aktives Material, das in 35 ml Methylenchlorid
gelöst wird. Nach Zugabe von 35 ml Methanol
15 und Einengen auf ca. 1/2 Volumen tritt eine Fällung
ein, wobei ein Gemisch von S 53210/A-I und S 53210/A-II als amorphes Pulver erhalten wird. Zur Trennung der
beiden antibiotisch aktiven Metabolite wird das Gemisch, analog wie oben beschrieben, an 400 g Kieselgel chro-
20 matographiert, wobei zuerst S 53210/A-II, dann
S 53210/A-I eluiert wird. Die Fraktionen, welche S 53210/A-II enthalten, werden in Methylenchlorid-Methanol
(1:1) gelöst, wonach nach Einengen der Metabolit S 53210/A-II als amorphes gelbes Pulver
ausfällt. Smp. > 320 ° nach 15 Stunden Trocknen im Hochvakuum bei Raumtemperatur. Die Fraktionen mit
S 53210/A-I liefern nach analog durchgeführter Fällungsoperation aus Methylenchlorid-Methanol (1:1)
S 53210/A-I als gelbes amorphes Pulver. Smp. > 320 ° nach 15 Stunden Trocknen im Hochvakuum bei Raumtemperatur
. Die Reinheitsprüfung der Chromatographiefraktionen
erfolgt dunnschichtchromatographisch auf
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Kieselgelplatten mit dem Fliessmittel Methylenchlorid-Methanol-Wasser
(80 : 17,5 : 2). Die Prüfung auf die aktiven Inhaltstoffe kann gegen Staphylococcus aureus
und Streptococcus faecalis erfolgen.
5 ' Beispiel 4: Isolierung von S 53210/A-III
500 Liter Kulturbrühe (Beispiel 2 b)
werden mit 2 N Schwefeisäure auf
pH 7 gestellt, mit 500 Liter Essigester versetzt und 90 Minuten mit einem Dispax-Reaktor homogenisiert.
Die Abtrennung der organischen Phase erfolgt mit einem Westfalia-Trennseparator. Der Extrakt wird nach
Waschen mit 100 Liter Wasser im Vakuum bei 20 bis 40 ° Konzentrattemperatur zur Trockene eingeengt (146 g
Rohextrakt). Die Wiederholung der Extraktion ergab
15 nochmals 51 g Rohextrakt.
Die 197 g vereinigten Extrakte werden unter Rühren zu
2 Liter Hexan gegeben. Die überstehende Lösung wird abdekantiert und der ölige Rückstand im Vakuum bei
50 ° vom Lösungsmittel befreit, wobei 80,2 g Fällungsprodukt mit Aktivität gegen Staphylococcus aureus anfallen.
Dieses Material wird in Chloroform-Methanol (1 : 1) gelöst und die Lösung auf eine mit Chloroform-Methanol
(1 : 1) bereitete Säule von 1 kg Sephadex LH2
gebracht. Die Elution mit Chloroform-Methanol (1:1) liefert 14,5 g Fraktionen, die S 53210/A-III enthalten.
Diese werden in Methylenchlorid + 3 % Methanol gelöst und die Lösung auf eine mit Methylenchlorid + 3 %
Methanol bereitete Säule von 250 g Kieselgel Merck . (Korngrösse 0,063 - 0,2 mm) aufgegeben. Die Elution
erfolgt zuerst mit Methylenchlorid unter Zusatz von
3 bis 5 % Methanol, dann mit Methylenchlorid + 10 % Methanol. Man erhält 4,8 g angereicherte
Fraktionen von S 53210/A-III. Die Fraktionen werden in
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.25 ml Methylenchlorid gelöst und nach Zugabe von
50 ml Methanol bei Raumtemperatur eingeengt, wobei S 53210/Α-ΙΙΪ ausfällt. Die Substanz wird abfiltriert
und mit Methanol und Aether gewaschen. Man erhält S 53210/A-III als amorphes gelbes Pulver. Smp.
>300 ° nach 15 Stunden Trocknen im Hochvakuum bei Raumtemperatur
.
Die Reinheitsprüfung der gegen Staphylococcus aureus aktiven Chromatographiefraktionen erfolgt dünnschichtchromatographisch
auf Kieselgel mit Methylenchlorid-Methanol-Viasser (88 : 11 : 1) und Methylenchlorid-Methanol-Wasser
(92 : 7,5 : 0,5) als Fliessmittel.
In analoger Weise kann man aus Beispiel 1 die Antibiotika S 53210/A-I und/oder S 53210/A-II und/oder
S 53210/A-III isolieren.
3700/BA/ER
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Claims (6)
1. Die neuen Antibiotika S 53210/A-I, S 53210/A-II und
S 53210/A-III.
2. Verfahren zur Herstellung der neuen Antibiotika S 53210/A-I und/oder S 53210/A-II und/oder
S 53210/A-III, dadurch gekennzeichnet, dass man einen S 53210/A-I und/oder S 53210/A-II und/oder
S 53210/A-III produzierenden Stamm von Microellobosporia auf oder in einem Nährmedium
züchtet und S 53210/A-I und/oder S 53210/A-II und/oder S 53210/A-III isoliert.
3. Fermentationsbrühen, die bei der Züchtung eines S 53210/A-I und/oder S 53210/A-II und/oder
S 53210/A-III produzierenden Stammes von Microellobosporia gewonnen werden.
4. Heilmittel oder Futtermittel, dadurch gekennzeichnet, dass es die Antibiotika S 53210/A-I und/oder
S 53210/A-II und/oder S 53210/A-III enthält.
5. Ein S 53210/A-I und/oder S 53210/A-II und/oder S 53210/A-III produzierender Stamm von
Microellobosporia.
6. Der Stamm NRRL 11,122.
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,HAU INSPECTED
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