DE1692200A1 - Verfahren zur Herstellung von verzehrbaren kuenstlichen Wursthuellen aus Kollagen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von verzehrbaren kuenstlichen Wursthuellen aus Kollagen

Info

Publication number
DE1692200A1
DE1692200A1 DE19661692200 DE1692200A DE1692200A1 DE 1692200 A1 DE1692200 A1 DE 1692200A1 DE 19661692200 DE19661692200 DE 19661692200 DE 1692200 A DE1692200 A DE 1692200A DE 1692200 A1 DE1692200 A1 DE 1692200A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
collagen
skins
slurry
sausage
casings
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19661692200
Other languages
English (en)
Inventor
Talty Robert D
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Tee Pak Inc
Original Assignee
Tee Pak Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Tee Pak Inc filed Critical Tee Pak Inc
Publication of DE1692200A1 publication Critical patent/DE1692200A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/10Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from hair, feathers, horn, skins, leather, bones, or the like
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J3/00Working-up of proteins for foodstuffs
    • A23J3/22Working-up of proteins for foodstuffs by texturising
    • A23J3/28Working-up of proteins for foodstuffs by texturising using coagulation from or in a bath, e.g. spun fibres

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Nutrition Science (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)
  • Processing Of Meat And Fish (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von verzehrbaren künstlichen Wursthüllen aus Kollagen.
  • Die Erfindung betrifft die Herstellung von verzehrbaren künstlichen Wursthüllen und bezieht sich insbesondere auf die Herstellung von solchen aus aus gekalkten tierischen Häuten gewonnenem Kollageh.
  • Natürlicbe Wursthüllen werden aus den Därmen verschiedener verzehrbarer Tiere, insbesondere von Rindern und Schafen, hergestellt. Die Därme werden hierzu aus den geschlachteten Tieren gewonnen und einem bekannten Reinigungsprozess unterworfen. Natürliche, bestens gesäuberte Wursthüllen werden mit verschiedenen Wurstfüllungen gestopft, zu kleineren Würstchen abgebunden. Die so gewonnenen Würste werden vom Verbraucher gekocht; die Wursthülle wird zusammen mit der gekochten Wurst verzehrt. Bei der Herstellung bestimmter geräucherter oder vorgekochter Würste, wie Frankfurter Würste oder dergleichen, werden diese bereits vom Fleischabpacker gekocht oder geräuchert oder in anderer geeigneter Weise behandelt, um sie für den yerbraucher ohne weitere Behandlung verzehrbar zu machen.
  • Bis etwa 1925 waren praktisch alle Wursthüllen natür= liehe, aus tierischen Därmen gewonnene Wursthüllen. Seit der Zeit wurden eine Reihoynthetischer Wursthüllen entwickelt, die insbesondere aus regenerierter Gellulose bestehen. Diese Wursthüllen werden für die Verpackung des größten Teils der heutzutage hergestellten und verkauften Würste verwendet. Cellulosehaltige Wursthüllen werden besonders für große Würste, wie Bologna, Salami oder dergleichen, verwendet und vom Verbraucher vor dem Verzehr von der Wurst abgezogen. Wursthüllen aus regenerierter Cellulose werden auch bei der Herstellung von Frankfurter Würitchen verwendet. Hierbei wird die Wursthülle nach dem Stopfen mit Wurstemulsion abgebunden, geräuchert, gekocht und schließlich von der fertigen Wurst wieder abgezogen. Wursthüllen aus regenerierter Cellulose haben sich.jedoch zur Herstellung von Würstchen aua Schweinefleisch deshalb nicht bewährt, weil die Cellulosehülle zusammen mit der Wurst nicht essbar ist und weil sie das während des Kochens aus der Wurst austretende Fett nicht durehläßt. Aus diesem Grund entstand ein wachsender Bedarf an künstlichen Wursthüllen, die essbar und die zur Herstellung von Schweinewürstchen erforderlichen Eigenschaften aufweisen.
  • Während vieler Jahre wurden synthetische Wursthüllen aus tierischem Kollagen hergestellt. Dazu wurden die tierischen Häute zunächst aufbereitet und das Kollagen in eine faserige Struktur aufgeschlossen und anschließend in Form einer teigigen Masse in eine schlauchförmige Hülle extrudiert. Die so entstandenen Hüllen wurden dann mit Formaldehyd zur Aushärtung gebracht und als abziehbare Wursthüllen für die Herstellung verschiedener Würste verwendet. Diese Wursthüllen waren nicht verzehrbar, obwohl Kollagen selbst eßbar ist.
  • Neuerdings wurden nun auch verzehrbare Wursthüllen aus Kollagen hergestellt und in großen Mengen gehandelt. Für die Herstellung eßbarer Kollagen-Wursthüllen wurde wiederholt mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß unbedingt von kollagenhaltigen Rohstoffen auszugehen ist, die keiner Kalkbehandlung unterworfen worden sind. Gerade in einer Reihe neuerer sich auf die Herstellung von Kollagen-Wursthüllen beziehender Patente wurde immer wieder ausgeführt, daß es absolut notwendig ist, von ungekalkten Kallqgen-Rohstoffen auszugehen, wenn man eine e$ßbare Hülle herstellen will. Während die Verwendung ungekalkten Kollagens als Ausgangsmaterial gewisse Vorteile hat, so steht diesem doch der grundlegende Nachtei. gegenüber,cb.ß die Tierhäute, aus denen das Kollagen gewonnen wird, einer sehr aufwendigen und teueren mechanischen Behandlung zur Entfernung der Haare und der Epidermisschicht unterworfen werden müssen.
  • In der Patentanmeldung des gleichen Anmelders wie der vorliegenden Anmeldung vom 25. März 1966, Aktenzeichen: T 30 766 IVa/53c ist ein Verfahren zur Aufbereitung gekalkter tierischer Häute für die Herstellung verzehrbarer Wursthüllen aus Kollagen beschrieben. Bei diesem Verfahren wird tierisches Kollagen aus gekalkten Häuten gewonnen, die anschließend einer Entkalkung in Säure unterworfen werden.
  • Bei der Herstellung essbarer Kollagen-Hüllen wird das Hautkollagen in eine feine faserige Form überführt und als dünne Kollagen-Dispersion extrudiert. Das extrudierte Kollagen wird dann durch ein Koagulierbad aus Natriumsulfat oder Ammoniumsulfat geführt, in welchem das Kollagen dehydriert und zu einem zusammenhängenden KoMagenfilm überführt wird. Nach dieser Stufe des Herstellungsverfahrens kann der mittels Salz koagulierte Kollagenfilm zwar weiterverarbeitet werden, würde jedoch bei Berührung mit Wasser sofort wieder zerfallen. Der extrudierte Kollagenfilm muß deshalb gehärtet oder gegerbt werden, damit er weiterverarbeitet werden kann und damit ihm eine ausreichende Festigkeit zur Verwendung als Wursthülle verliehen wird. Für einen befriedigenden Aushärte- oder Gerbprozeß muß ein Gerbmittel verwendet werden, das eine schnelle Gerbung bewirkt, in der Form, in der es in der fertigen Hülle vorliegt, völlig ungiftig ist und schließlich eine Hülle ausreichender Festigkeit zum Stopfen mit Fleischemulsion, Abbinden, Packen und anschließendem Kochen ergibt. Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten Herstellungsverfahrens für verzehrbare künstliche Wursthüllen aus aus gekalkten Häuten gewonnenem Kollagen, bei dem jedoch ein Entkalken des Kollagens nicht erforderlich ist. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, bei dem das aus gekalkten Häuten gewonnene Kollagen besonders schnell weiterverarbeitet wird ohne entkalkt zu werden. Weitere Merkmale und hortbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sieh aus der Beschreibung und den JUasprtichen. Für die Herstellung extrudierter Kollagenhüllen geeignete Kollagengewebe sind Tierhäute und Sehnen, wobei Haut-Kollagen für die Herstellung von Hüllen bevorzugt wird. Kollagen besteht aus einer großen Anzahl von Fasern, die sich wiederum aus einer noch größeren Anzahl von Fibrillen, die unter dem normalen Lichtmikroskop nicht mehr erkennbar sind, zusammensetzen. Der Durchmesser der Kollagen-Fibrillen liegt in der Größenordnung von 10 bis 50 ingström, während deren Länge in der Größenordnung von einigen Tausend bis zu einigen MillionenÄliegt. In den Patenten neueren Datums, in denen die Herstellung verzehrbarer Kollagen-Hüllen beschrieben ist, wird die Notwendigkeit von Kollagengrundmaterialien auszugehen, die keiner Kalkbehandlung unterworfen worden sind, immer wieder betont. Als Grund wird angegeben, daß die Kalkbehandlung das Aufbrechen und das Aufschließen der Kollagenfasern in Fibrillen, was zur Ausbildung fibrillarer Filme erforderlich ist, verhindert.
  • Es wurde gefunden, daß sich verzehrbare Kollagenhüllen unter Verwendung gekalkter tierischer Häute als Kollagenrohrstoff herstellen lassen. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ergeben sich besonders hochwertige verzehrbare künst-_ liehe Wursthüllen. Bei der Herstellung wird zunächst aus den zur Verwendung kommenden Tierhäuten das Blut schnell abgelassen, worauf diese gefroren oder mit Salz behandelt oder unmittelbar mit einer Kalk enthaltenden Lösung behandelt werden, um sie zumindest zum Teil zu enthaaren. Das Kalken der frischen, gefrorenen oder salzbehandelten Haut muß in weniger als 48 Stunden, vorzugsweise in weniger als 12 Stunden (z.B. 3 Stunden oder weniger) erfolgen. Als nächstes wird die Haut gewaschen, enthaart, bei einer Temperatur von weniger als 200C zerkleinert und in einer Säure mit einem pH-Wert von 2,5 bis 3,5 gequollen. Diese Schritte müssen schnell nacheinander ausgeführt werden, d.h. in Weniger als 48 Stunden, vorzugsweise jedoch in weniger als 12 Stunden. Wird dieHaut in dieser kurzen Zeit gekalkt, gewaschen, zerkleinert und gequollen, dann läßt sich eine besonders hochwertige feste verzehrbare Hülle auch ohne Entkalken bzw. Neutralisieren des aufbereiteten Kollagens herstellen. Die in der oben angegebenen Weise gewonnene aufgequollene Kollagenaufschlämmung extrudiert man durch eine Ringschlitzdüse in ein Koagulierbad und erhält einen salzkoagulierten Schlauch. Der Schlauch wird anschließend unter Verwendung eines ungiftigen schnellwirkenden Gerbstoffes gegerbt, dann gewaschen, weichgemytcht, getrocknet, gerafft und abgepackt. Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren verzehrbarer künstlicher Wursthüllen aus Kollagen ist anhand von Zeichnungen und an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt: Fig. i ein Fließbild, aus dem alle Herstellungsschritte der verzehrbaren Hüllen hervorgehen: Kalken zum Aufquellen und Enthaaren frischer, gefrorener oder salzbehandelter Häute in vorzugsweise weniger als 3 Stunden, Spalten, Feinmahlen, Aufquellen in schwacher Säure, Extrudieren, Koagulieren, Gerben, Waschen, Weichmachen, Trocknen und Aufwickeln oder Raffen; Fig. 2 ein figürliches Fließbild für die Herstellungsschritte Extrudieren, Koagulieren, Gerben, Waschen, Weichmachen und Weiterverarbeiten; fig. 3 eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte geraffte verzehrbare Kollagen-Wursthülle und Fig. 4 das Füllen einer Wursthülle mit Fleischemulsion durch eine Stopftülle sowie abgebundene Wurstabschnitte.
  • Bei einer bevorzugten Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden tierische Häute in geeignete Stücke zerschnitten, wobei auch Hautabfälle verwendet werden können, und mit einer geeigneten Kalklösung zur Entfernung der Haare behandelt. Die Häute können auch vor dem Zerschneiden in kleine Teile gekalkt werden, Das Kalkbad besteht vorzugsweise aus einer Aufschlämmung festen Kalks Ca(OH)2, Natriumsulfhydrat und Dimethylaminsulfat «CH 3)2NH2)2S04. Nach der Behandlung mit einer solchen kalkhaltigen Lösung über eine Zeitdauer von weniger als 2 Tagen, vorzugsweise jedoch 3 bis 4 Stunden oder weniger, werden die Häute der kalkhaltigen Lösung entnommen und gewaschen. .Anschließend werden die Häute gespalten oder auf andere Weise mechanisch abgeschabt, um die Epidermisschicht und jegliches verbliebenes Haar zu entfernen. Die auf diese fkeise aufgearbeiteten Häute werden zu einer wässrigen Aufschlämmung bzw. Dispersion mit einem Kollagengehalt im Bereich von 2 bis 6 ,°b, vorzugsweise jedoch 3,5 bis 5 %, feingemahlen. Während des Mahlens wird das Kollagen auf einer Temperatur unterhalb von 200C, vorzugsweise unterhalb von 100C, durch mehrfache Eiszugabe gehalten. Das so vorbereitete Kollagen wird dann mit einer verdünnten Lösung einer schwachen Säure zum Aufquellen- und Aufplatzlassen der Kollagenfasern, wie weiter vorne beschre,iben, behandelt. Das Waschen, Enthaaren, Mahlen und Aufquellenlassen des Kollagene in Säure wird in weniger als 48 Stunden, vorzugs-weise in weniger als 12 Stunden durchgeführt. Die aufgequollene Kollagenaufschlämmung kann dann durch einen Ringspalt einer Fxtruderdüse zu einem dünnwandigen Schlauch extrudiert werden, der dann nach Gerben und weiterer Verarbeitung als Wursthülle verwendbar ist. Um eine höchstmögliche Zugfestigkeit der Wursthülle zu erreichen, wird die Kollagenaufschlämmung vorzugsweise durch eine Düse extrudiert, die umlaufende innere und äußere Matritzenteile aufweist, wie sie für die Herstellung von Kollagenwursthüllen beispielsweise durch das US-Patent 2 046 541 bekannt ist.
  • Die Kollagenaufschlämmung wird in ein Koagulierbad aus einer konzentrierten Lösung von Natriumsulfat oder Ammoniumsulfat extrudiert. Der dünnwandige Kollagenschlauch, der sich im Koagulierbad bildet, wird dann durch ein Gerbbad, beispielsweise der Lösung einer Ferriverbindung, geführt und anschließend gewaschen und weichgemacht. Darauf wird die so erhaltene Hülle mit Luft oder einem anderen Gas aufgeblasen und durch einen Trockner geleitet, wonach sie entweder auf Spulen oder dergleichen aufgewickelt oder in einer Raffmaschine in kurze Wursthüllenraupen, wie sie in Fig. 3 dargestellt sind, überführt wird. Die Wursthüllen werden vorzugsweise direkt anschließend an das Trocknen gerafft, da es dann leichter ist, die Wursthülle im aufgeblasenen Zustand zu halten. Zum Raffen der Wursthüllen kommen Raffmaschinen infrage, wie sie auch für das Raffen von cellulosehaltigen Wursthüllen verwendet werden. Solche Maschinen sind beispielsweise in den US-Patentschriften 2 722 714, 2 722 715, 2 723 201 oder 3 122 517 beschrieben.
  • In Fig. 2 sind die Herstellungsschritte vom Extrudieren bis zum Aufwickeln oder Raffen schematisch figürlich dargestellt. Die Kollagenaufschlämmung bzw. -dispersion wird durch eine Einlaßleitung 1 in die Extruderdüse 2 mit dem ringförmigen Auslaß 3 geleitet, aus dem ein hüllenförmiger Schlauch4austritt. Die Düse 2 weist ein inneres, nach oben gerichtetes Rohr 5 innerhalb des extrudierten Schlauches auf, um Koagulierbad aus dem Inneren des Schlauches nach außen führen zu können. Die Düse 2 ist am Boden des Behälters 6, der das Koagulierbad 7 aufnimmt, angebracht. Das Koagulierbad 7 wird durch die Zeitung 8 vom Rohr 5 her zum Abziehen des Koagulierbades aus dem Inneren des extrudierten Schlauches umgewälzt. Der im Bad 7 koagulierte Schlauch 4 läuft anschließend in einem Gerbbad 9 über eine Reihe Umlenkrollen.
  • Das Gerbbad 9 besteht aus einer wässrigen Lösung einer geeigneten ungiftigen Gerbsubstanz, beispielsweise Alaun, Glutaraldehyd, Ferriverbindungen wie Ferriammonsulfat, Ferrisulfat, Ferrinitrat oder einem der Ferrihalogenide. Näch dem Gerbbad 9 wird die Hülle durch ein Waschbad 10 geleitet, in dem nicht umgesetzte Gerbreagentien aus der Hülle ausgewaschen werden. Anschließend wird die Hülle noch durch ein Weichmacherbad 11 geleitet, in dem man kleine Mengen Weichmacher, wie beispielsweise Glyzerin, in die Hülle eindringen läßt. An das Weichmacherbad 11 schließt sich ein Trockner 12 an, in dem die Hülle aufgeblasen und mittels durch ein Gebläse oder Ventilator 13 durch einen lufterwärmer 14 gedrückter Luft getrocknet wird. Nach Verlassen des Trockners 12 kann die Hülle entweder auf eine Spule 15 aufgewickelt werden oder, was im allgemehen bevorzugt wird, direkt einer Raffmaschine, wie sie schematisch bei 16 angedeutet ist, zugeführt werden. Wird die Hülle zunächst auf die Spulen aufgewickelt, so kann wahlweise auch anschließend dann, wenn es erforderlich ist, gerafft werden. Zur Herstellung geraffter Wursthüllenraupen können die gleichen Raffmaschifen verwendet werden, wie sie allgemein für das Raffen von Wursthüllen aus regenerierter CelluloseoIer dergleichen üblich sind.
  • Nach dem Raffen der Wursthülle in einzelne kurze Raupen wird diese verpackt und mittels Wärme von 60 bis 800C in einer Atmosphäre von 20 bis 50 % relativer Feuchtigkeit mehrere Stunden vor dem Versandt zum Fleischpacker nachgetrocknet. In Fig. 4 ist das Stopfen einer Wursthülle illustriert. Zum Stopfen wird eine Raupe einer eßbaren, eisengegerbten Kollagenhülle 17 auf eine rohrförmige Stopftülle 18 gesteckt, die mit einer unter Druck stehenden Fleischemulsionsquelle (nicht dargestellt) verbunden ist. Die Wurstemulsion passiert die Stopftülle 18 in das Ende der Hülle 17 und füllt die Hülle. Nach dem Füllen wird-die Hülle in entsprechende Wurstabschnitte 19 abgedreht oder abgebunden. Die Wurstabschnitte können dann voneinander getrennt und in geeigneter Weise mit bekannten Verpackungsmethoden eingeschlagen und verpackt werden. Wenn die Wurst vom Verbraucher gekocht wird, so erweist sich die Hülle hierzu als sehr fest; sie schrumpft während des Kochvorgangs zusammen mit dem Fleisch. Die Hälle kann bei Bedarf auch vorher eingestochen sein, um ein schnelleres Ablassen des Fetts während des Kochens der Wursthülle zu ermöglichen. In dieser Weise präparierte Wursthüllen haben eine Schrumpftemperatur, die größer oder gleich der des natürlichen Kollagens ist; diese Wursthüllen schrumpfen während des Kochens kaum.
  • Die folgenden die Erfindung nicht beschränkenden Ausführungsbeispiele dienen zur Erläuterung der Herstellung von nerzehrbaren Kallogenhüllen. Beispiel 1 In diesem Beispiel ist die Herstellung verzehrbarer Hüllen aus gekalkten Tierhäuten erläutert, wobei zum Gerben Ferriverbindungen verwendet sind.
  • frische Häute von Färsen wurden 3 Stunden lang bei 100C in einer Kalklösung vom dreifachen Gewicht der zu behandelnden Häute aufbereitet. Die Lösung enthielt 5 % Kalk, 1 % Natriumsulfhydrat und 3 % Dimethylaminsulfat bezogen auf das Gewicht der zu--behandelnden Häute. Das Haar war nach der dreistündigen Aufbereitung im wesentlichen gelöst und zum Teil abgegangen.
  • Als nächstes wurde die überschüssige Kalklösung aus den Häuten ausgewaschen und diese zur Entfernung der noch vorhandenen Haare und der Epidermisschicht gespalten oder mechanisch abgeschabt. Die Häute wurden dann in kleine quadratische oder rechteckige Teile mit 6 bis 50 min Kantenlänge zerschnitten und so für die nachfolgende Verkleinerung vorbereitet.
  • Die kleinen so behandelten Hautstücke wurden durch wiederholtes Mahlen in einerFleischzerkleinerungsmaschine in eine feine Aufschlämmung oder Dispersion b_:w. Pulpe überführt. Während des Mahlens wurde den Hautstücken ausreichend Eis zugemischt, um die Temperatur unter etwa 200C, vorzugsweise jedoch unter 100C zu halten. Bei den wiederholten Durchgängen. durch die Fleischzerklänerungsmaschine wurden nacheinander engere Mahlwerkzeuge verwendet, wobei die engste Durchtrittsöffnung etwa 1 mm betrug. In dieser Stufe wurde dann der Pulpe bzw. Aufschlämmung ausreichend Wasser zugegeben, um eine Mischung aus etwa 90 g& Wasser und 10 yb Kollagen zu erhalten. Anschließend wurde die Kollagenpulpe mit ausreichend verdünnter Milchsäure (auch andere schwache Säuren, sind verwendbar) zur Einstellung eines pH-Wertes von 2,5 bis 3,7 behandelt. Nach intensivem Durchmischen ließ man die mit Säure versetzte Pulpe bzw. Kollagenaufschlämmung über Nacht bei einer Temperatur von 3°C zum Aufquellen stehen. Am Ende der Lagerzeit war das Kollagen ganz aufgequollen und hatte alles Wasser aufgenommen. Dem gequollenen Kollagen wurde daher weiteres Wasser und weitere Säure zur Aufrechterhaltung des pH-Wertes von 2,5 bis 3,7 zugemischt, um eine dünne homogene Paste aus 4 % Kollagen und 1,2 9b Milchsäure zu erhalten. Die Paste wurde noch homogenisiert, zur Entfernung jeglicher Feststoffverunreinigungen gefiltert und entlüftet. Die Herstellungsschritte vom Waschen der gekalkten Häute bis zum Aufquellenlassen des feingemahlenen Kollagens in Säure wurden in einem Zeitraum von etwa 6 bis 12 Stunden (in jedem Fall weniger als 48 Stunden) durchgeführt.
  • Die in Säure aufgequollene Aufschlämmung wurde unter Druck durch eine Extruderdüse, wie sie oben beschrieben ist, in ein Koagulierbad gepumpt, das aus 42 % Ammoniumsulfat (auch Natriumsulfat kann verwendet werden) in Wasser bestand. Nach dem Extrudieren des Kollagens in einen dünnwandigen Schlauch in dieser konzentrierten Ammoniumsulfatlösung werden die Kollagenfibrillen im Koagulierbad dehydriert, wobei sie zusammenfallen bzw. schrumpfen und einen für die weitere Verarbeitung ausreichend zusammenhängenden Film bilden. Wie aus Fig. 2 zu entnehmen ist, läßt man das Koagulierbad an der Innen- und an der Außenseite des Schlauches zirkulieren, um den Schlauch im aufgeweiteten Zustand zu halten und eine gleichmäßige und gute Koagulation des Schlauches von der Innen-«und Außenseite her sicherzustellen.
  • Nach dem Koagulieren des Films in der Ammoniumsulfatlösung muß der Film gegerbt werden, um ihm eine ausreichende Festigkeit für die weitere Verarbeitung und für das Stopfen mit Wurstfüllung zu verleihen. Würde man ihn direkt aus dem AmmolLiumsulfat-Koa4gulierbad nehmen und trocknen, dann hätte er nur eine mäßige Festigkeit im Trockenzustand, würde jedoch bei Berührung mit Wasser sofort wieder in eine Faste oder Aufschlämmung zerfallen. Die Hülle wird gegerbt oder gehärtet, um die für verzehrbare Hüllen erforderliche Naß- und Trockenfestigkeit zu erzielen.
  • Aus dem Koagulierbad tritt die Hülle als nächstes in ein Gerbbad ein, das 10 % Ferriammoniumsulfat und 20 gb Ammoniumsulfat gelöst enthält. In diesem Bad härtet oder gerbt die Hülle aus. Die Hülle wird hierzu über mehrere Rollen in der Ferriammoniumsulfatlösung geleitet, um mit ihr solange in Berührung gehalten zu werden, bis die- gesamte Behandlungsdauer bzw. Aufenthaltsdauer in der Lösung wenigstens eine Minute beträgt.
  • Aus dem Härtebad tritt die Hülle in ein Waschbad über, in dem sie wenigstens etwa 10 Minuten durch mehrfaches Umlenken gehalten wird. Anschließend an das Auswaschen wird die Wursthülle durch ein Weichmacherbad mit 5 % Glyzerin in Wasser geleitet, von wo sie durch einen Trockner tritt, in dem sie mit Druckluft aufgeblasen und durch über deren Oberfläche zirkulierende Warmluft getrocknet wird. Die Trocknung der Hülle erfolgt durch auf 70oC gehaltene Warmluft, die mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 m/sec (200 feet/Min) strömte.
  • Axischliegend an das TrocIstien wird die Hülle entweder direkv gerafft, da dies die Einführung von Luft gestattet, um die Hülle im Trockner aufgeblasen zu halten, oder sie wird zunächst aufgewickelt und anschließend vor dem Abpacken gerafft.
  • Auf diese Weise hergestellte Wursthüllen hatten eine höhere Länge- und Querfestigkeit als aus ungekalktem Kollagen hergestellte Hüllen. Die schnelle Verarbeitung der Häute und des Kollagengrundmaterials und das Gerben der Hülle bewirken einen festen, zusammenhängenden Film aus Kollagenfibrillen mit hoher Längs- und Querfestigkeit, und zwar im trockenen wie auch im wieder angefeuchteten Zustand. Diese Hüllen haben eine wesentlich höhere Schrumpftemperatur als natürliches Kollagen und sind zum Einschlagen von Wurstprodukten in jeder Beziehung zufriedenstellend geeignet.
  • Die nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellten Hüllen wiesen einen einheitlichen Durchmesser und eine gleichmäßige Wandstärke auf. Die Hüllen bestehen aus einem glatten und ebenen Film, der praktisch frei von jeglichen Kollagenfasern makroskopischer Größe ist. Die Hülle ist durchsichtig und besteht dem Anschein nach aus statistisch orientierten Kollagenfabrillen. Die Orientierung der Kollagenfibrillen im Film und die slh daraus ergebende relative Schwankung der Längs- und Querfestigkeit ist im wesentlichen. eine :Funktion der Extrudie rbe(i:Lngungen und des verwendeten F.z t rud e r.3 , Die auf die oben beschriebene Weise gefertigten Wursthüllen lassen sich ohne Schwierigkeit auf Raffmaschinen kräuseln, wie sie auch für das Raffen von Wursthüllen aus regenerierter Cellulose verwendet werden. Die gerafften Hüllen lassen sich gut stopfen, abbinden und ohne Schwierigkeiten kochen.
  • Beispiel 2 Dieses Beispiel betrifft eine andere Herstellung verzehrbarer Wursthüllen aus Kollagen aus gekalkten tierischen Häuten, bei welcher das Gerben mit eisenhaltigen Gerbsalzen erfolgt.
  • Es wurde von frischen Häuten junger Ochsen ausgegangen, die man auftauen ließ und etwa 6 Stunden lang bei 100C in einer Kalklösung vom vierfachen-Gewicht der zu behandelnden Häute beließ. Die Lösung enthielt 5 9& Kalk, 1,5 g& Natriumsulfhydrat und 2 y6 Dimethylaminsulfat bezogen auf das Gewicht der zu behandelnden Häute. Nach der sechsständigen Behandlung hatte sich das Haar im wesentlich gelöst und war zum Teil abgegangen.
  • Zur Entfernung überschüssiger Kalklösung wurden die Häute gewaschen, worauf sie vom Fleisch befreit und zur Entferriung =des verbliebenen Haares und der Epidermisschicht gespalten wurden. Anschließend zerschnitt man die gekalkten und gewaschenen Hautspaltprodukte in kleine Quadrate oder Rechtecke mit Kantenlängen von beispiebweise 6 bis 50 mm in Vorbereitung auf die nachfolgende Zerkleinerung.
  • Die kleinen Stücke der behandelten Häute verarbeitete man zu einer feinen Pulpe bzw. Kollagenaufschlämmung, indem man sie nacheinander wiederholt durch einen Fleischzerkleinerer gab. Bei der Zerkleinerung wurde den gespaltenen Hautstücken ausreichend Eis zugesetzt, um die Arbeitstemperatur unter etwa 100C zu halten. Es wurdEn dabei jeweils enger gestellte Zerkleinerungswerkzeuge verwendet, wobei der engste Durchgang etwa 1 mm betrug. Anschließend oder beim letzten Durchgang wurde soviel Wasser zugeführt,daß sich eine Mischung aus 90 % Wasser und 10 % Kollagen ergab. Als nächstes wurde die Kollagenpulpe mit verdünnter Milchsäure zur Einstellung eines pH-Wertes von 2,5 bis 3,7 versetzt. Nach kräftigem Durchmischen ließ man die mit Säure versetzte Pulpe wenigstens etwa eine Stunde bei einer Temperatur von 100C zum Aufquellen stehen. Am Ende dieser Lagerzeit war das Kollagen aufgequollen und hatte alles Wasser der Aufschlämmung aufgenommen. Das aufgequollene Kollagen wurde nochmals mit Wasser und Säure versetzt, bis sich eine dünne homogene Paste aus 4 % Kollagen und 1,2 g6 Milchsäure - zur Aufrechterhaltung eines pH-Wertes von 2,5 bis 3,7 - ergab. Die Paste wurde weiter homogenisiert, zur Entfernung von Feststoffverunreinigungen gefiltert und anschließend entlüftet. Die Verfahrensschritte vom Waschen der gekalkten Häute bis zum Aufquellenlassen in Säure des feingemahlenen Kollagens wurdenin einem Zeitraum von etwa 6 bis 12 Stunden, in jedem Fall jedoch in weniger als 48 Stunden, durchgeführt.
  • Die durch eine Extruderdüse der oben angegebenen Art austretende Kollagenaufschlämmung trat in ein Koagulierbad aus 35 % Ammoniumsulfat (auch Natriumsulfat kann verwendet werden) in Wasser ein. Nach dem Extrudieren des Kollagens in die Form eines dünnwandigen Schlauches in die konzentrierte Ammoniumsulfatlösung werden die Kollagenfibrillen dehydriert und schrumpfen bzw. fallen zu einem weiterverarbeitbaren Film ausreichenden Zusammenhangs zusammen. Wie in Fig. 2 dargestellt, wird das Koagulierbad auf der Innen- und Außenseite des Schlauches umgewälzt, um den Schlauch im aufgeweiteten Zustand zu halten und sicherzustellen, daß er auf der Innen- und Außenseite gleichmäßig und-gut koaguliert.
  • Aus dem Koagulierbad ließ man die Hülle in ein Gerbbad aus einer Lösung mit 3 % Glutaraldehyd mit einem anfänglichen pH-Wert von 5,0 übertreten. Die Hülle wurde in der Gerblösung über mehrere Umlenkwalzen geleitet, so daß sich eine Verweilzeit im Bad von wenigstens etwa 3 Minuten ergab. Nach dem Gerbbad durchlief die Hülle ein. Waschbad, in dem es wenigstens etwa 10 Minuten gehalten wurde und ein Weichmacherbad aus 5 , Glyzerin in Wasser. Dann passierte sie einen Trockner, in dem sie mit Druckluft aufgeblasen war und durch über deren Oberfläche umgewälzte, auf 65o0 gehaltene Warmluft getrocknet wurde. Im Trockner strömte die Luft mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,25 m/sec.
  • Vorzugsweise raffte man die Hülle nach dem Trocknen, da dies die Einführung von Luft gestattet, um die Hülle im Trockner im aufgeblasenen Zustand zu halten. Die Hülle kann auch zunächst aufgewickelt und erst vor dem Abpacken gerafft bzw. gekräuselt werden.
  • Durch die schnelle Verarbeitung der Häute und des Kollagenrohstoffs sowie das Gerben der Hüllen ergab sich ein fester zusammenhängender Film aus Kollagenfibrillen mit hoher längs- und Querfestigkeit, und zwar im trockenen wie im wieder angefeuchteten Zustand. Die Schrumpftemperatur der Hüllen lag weaentlich über der des natürlichen Kollagens. Die nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellten Wursthüllen weisen einen konstanten Durchmesser und gleichförmige Wandstärke auf. Die Hüllen bestehen aus einem glatten gleichmäßigen Film, der im wesentlichen frei von jeglichen makroskopischen Kollagenfas ern 'ist. Der Film ist durchsichtig bis durchscheinend und besteht dem Anschein nach aus im wesentlichen statistisch orientierten Kollagenfibrillen. Die Orientierung der Kollagenfibrillen im Film und die sich daraus ergebende relative Schwankung der Längs- und Querfestigkeit ist im wesentlichen eine Funktion der Extrudierbedingungen und der Art des verwendeten Extruders.
  • Die auf die beschriebene Weise gefertigten Hüllen lassen sich ohne Schwierigkeit auf Raffmaschinen kräuseln, wie sie auch zum Raffen von Wursthüllen aus regenerierter Cellulose verwendet werden. Die gerafften Wursthüllen lassen sich leicht stopfen und zu Wurstabschnitten abbinden. Beispiel 3 Dieses Beispiel betrifft noch eine weitere Herstellungsmöglichkeit verzehrbarer Kollagenhüllen aus gekalkten tierischen Häuten. Es wurde'von salzbehandelten Häuten junger Stiere ausgegangen, die gründlich gewaschen und dann drei Stunden lang bei 100C gekalkt wurden. Hierzu diente eine Kalklösung vom fünffachen Gewicht der zu behandelnden Häute. Die Lö=sung enthielt 5 % Kalk, 1,25 % Natriumsulfhydrat und 3 % Dimethylaminsulfat bezogen auf das Gewicht der zu behandelnden Häute. Nach der dreistündigen Behandlung hatte sich das Haar im wesentlichen gelöst und war zum Teil abgegangen.
  • Die Häute wurden dann zur Entfernung der überschüssigen Kalklösung gewaschen, entfleischt und zur Entfernung des Haars und der Epidermisschicht gespalten. Die gekalkten und gewaschenen Hautspaltprodukte zerschnitt man dann in kleine Quadrate oder Rechtecke mit Kantenlängen von beispielsweise 6 bis 50 mm in Vorbereitung zu nachfolgender Feinmahlung. Die kleinen Hautstücke wurden hierbei zu einer feinen Pulpe bzw. Kollagenaufschlämmung verarbeitet, indem man sie nacheinander mehrmals durch eine Zerkleinerungsmaschine gab. Währenddes Mahlens wurde den Hautspaltprodukten ausreichend Eis zugegeben# um die Temperatur unter etwa 15°C zu halten. Die aufeinanderfolgenden Durchgänge durch die Fleischzerkleinerungsmaschine erfolgten dabei jeweils angergestellten oder engeren Zerkleinerung$werkzeugen; die kleinsten Zerkleinerungswerkzeuge hatten Durchtrittsöffnungen von etwa 1 mm. An dieser Stelle wurde der Pulpe bzw. Kollagenaufschlämmung auch ausreichend Wasser zugesetzt, um eine Mischung von etwa 90 % Wasser und 10 g& Kollagen einzustellen.
  • Die Kollagen-Pulpe wurde mit ausreichend verdünnter Milchsäure als nächstes auf einen pH-Weit von 2,5 bis 3,7 eingestellt. Nach kräftigem Durchmischen ließ man die mit Säure versetzte Pulpe bzw. Kollagendispersion über Nacht bei einer Temperatur von etwa 30C zum Aufquellen stehen. 9m Ende der Lagerzeit war das Kollagen aufgequollen und hatte alles Wasser der Pulpe aufgesogen. Das aufgequollene Kollagen wurde nochmals mit Wasser und Säure versetzt, bis sich eine homogene Paste mit 4 % Kollagen und 1,2 gd Milchsäure - um einen pH-Wert von 2,5 bis 3,7 einzuhalten - ergab. Nach weiterer Homogenisierung dieser Paste und nach Filtern zur Entfernung von Feststoffverunreinigungen wurde sie entlüftet. Die Verfahrensschritte vom Waschen der gekalkten Häute bis zum Aufquellenlassen des feingemahlenen Kollagens in Säure erfolgten in einer Zeitspanne von weniger als 6 bis 12 Stunden und in jedem Fall von weniger als 48 Stunden.
  • Diese Aufschlämmung wurde unter Druck durch eine Extruderdüse, wie sie weiter oben beschrieben ist, in ein Koagulierbad aus 30 ö Ammoniumsulfat (auch Natbiumsulfat ist verwendbar) in Wasser gedrückt. Nach dem Extrudieren des Kollagens zu einem dünnwandigen Schlauch in die konzentrierte Ammoniumsulfatlösung werden die Kollagenfibrillen dehydriert und ziehen sich zu einem Film zusammen, der zur Weiterverarbeitung au§reichend fest zusammenhängend ist. Wie in Fig. 2 dargestellt, wird das'Koagulierbad an der Innen- und Außenseite des Schlauches umgewälzt, um den Schlauch im aufgeweiteten Zustand zu erhalten und eine einwandfreie Koagulation auf der Innen- und Außenseite sicherzustellen.
  • Aus dem Koagulierbad wurde der Schlauch als nächstes in ein bekanntes Alaun-Gerbbad gebracht. Als Hülle läuft er dann über eine Reihe von Umlenkrollen im Alaun-Gerbbad damit dieser im Ganzen wenigstens eine Minute mit dem Bad in Berührung steht.
  • Dem Gerbbad nachgeschaltet ist ein Waschbad, in dem die Hülle wenigstens 10 Minuten belassen wird, in dem sie über entsprechende Umlenkungen geführt wird. Nach dem Waschen durchläuft die Hülle noch ein Weichmacherbad, das aus 5 % Glyzerin in Wasser besteht. Hieran schließt sich ein Trockner an, in dem sie mit Druckluft aufgeblasen durch über die Oberfläche zirkulierende erwärmte, auf einer Temperatur von etwa 7000 gehaltener Trockenluft getrocknet wird, die mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 m/sec strömt. Nach dem Trocknen wird die Hülle vorzugsweise gleich gerafft, da dann die Druckluft, um die Hülle im Trockner aufgeblasen zu halten, bereits hier eingeleitet werden kann.
  • Die Hülle kann auch zunächst aufgewickelt und später vor dem Verpacken zum Versand gerafft werden.
  • Durch das schnelle Verarbeiten der gekalkten Hüllen und des Kollagengrundmaterials sowie durch das Gerben der Hülle erhielt man einen festen zusammenhängenden Kollagenfibrillenfilm mit hoher Längs- und Querfestigkeit, und zwar sowohl im trockenen als auch im wieder angefeuchteten Zustand. Die Schrumpftemperatur der Hüllen lag wesentlich oberhalb der des natürlichen Kollagens.
  • Die in oben beschriebener Weise hergestellten Wursthüllen hatten einen konstanten Durchmesser und eine gleichmäßige Wandstärke. Sie bestanden aus einem glatten und gleichmäßigen Film, der praktisch frei von allen makroskopischen Kollagenfasern war. Der Film der Hülle war hell durchschienend und bestandsanscheinend aus im wesentlichen statistisch orientierten Kollagenfibrillen. Die Orientierung der Kollagenfibrillen im Film und die sich daraus ergebende relative Schwankung der längs- und Querfestigkeit ist im wesentlichen eine Funktion der Extrudierbedingungen und der Art des verwendeten Extruders. Auch diese Hüllen ließen sich ohne Schwierigkeit auf einer Raffmasehine raffen bzw. kräuseln, wie sie auch zum Raffen von Hüllen aus regenerierter Cellulose verwendet werden. Das Stopfen und Abbinden der gerafften Hüllen bereitete ebenfalls keine Schwierigkeiten.
  • Von den genannten Angaben sind gewisse Abweichungen möglich, ohne daß ein verschlechtertes Produkt entsteht. Das erfindungsgemäße Verfahren ist natürlich ganz allgemein zur Herstellung von verzehrbaren Folien aus Kollagen -für die verschiedensten Anwendungsgebiete geeignet.

Claims (1)

  1. P a t e n t a n s 2 r ü c h e 1. Verfahren zur Herstellung von verzehrbaren künstlichen Wursthüllen aus Kollagen, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß frische, gefrorene oder salzbehandelte tierische Häute in einer Kalk enthaltenden Lösung weniger als 48 Stunden lang, jedoch ausreichend lange um die Häute wenigstens zum Teil zu enthaaren, behandelt werden, daß die Häute dann zur Entfernung überschüssiger Kalklösung gewaschen und anschließend von dem verbliebenen Haar und der Epidermisschicht befreit werden, daß die Häute bei einer Temperatur von weniger als etwa 200C zu einer Kollagenaufschlämmung in Wasser feingemahlen werden, worauf die Aufschlämmung mit einer Säure bei einem pH-Wert von 2,5 bis 3,? zum Aufquellen des Kollagens versetzt wird, wobei das Waschen, Mahlen und die Behandlung mit Säure der,Häute@in weniger als 48 Stunden erfolgt, daß anschließend die Aufschlämmung zu einem Kollagenschlauch eztrudiert wird, daß der Schlauch in ein Koagulierbad eingetaucht und anschließend gegerbt, gewaschen, weichgemacht und getrocknet wird. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i e h n e t , daß die Epideraisschicht und das ver- bliebene Haar auf mechanischem Wege entfernt werden, daB die Häute vor den Feinmahlen entTleischt und in kleine Stücke geschnitten werden und daß die Aufschlämmung nach dem Auf- quellen homogenisiert, gefiltert und entlüftet wird. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e n n -z e i e h n e t , daß die Aufschlämmung auf einen Kollagen- Behalt von 2 bis 6 % eingestellt wird 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e n n -z e i e h n e t , daß die Verfahrensschritte vom Beginn des Kalkens bis zur Säurebehandlung des feingemahlenen Kollagens in weniger als 12 Stunden durchgeführt@werden. 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Koagulieren. in Gegenwart von Alkalimetallsulfat oder Ammoniuasulfat erfolgt. 6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Gerben in Gegenwart von Gerbsubstanzen erfolgt, die aus der Gruppe der löslichen Ferri-oder Aluminiumverbindungen oder der ungiftigen Dialdehyde ausgewählt sind.
DE19661692200 1965-07-13 1966-07-11 Verfahren zur Herstellung von verzehrbaren kuenstlichen Wursthuellen aus Kollagen Pending DE1692200A1 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US47164565A 1965-07-13 1965-07-13
DET0031664 1968-07-22

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1692200A1 true DE1692200A1 (de) 1972-02-17

Family

ID=26000206

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19661692200 Pending DE1692200A1 (de) 1965-07-13 1966-07-11 Verfahren zur Herstellung von verzehrbaren kuenstlichen Wursthuellen aus Kollagen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1692200A1 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1930887C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit einer eßbaren Hülle versehenen Lebensmitteln
DE4304652C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines mit Collagen überzogenen Nahrungsmittelproduktes
DE2265261C3 (de) Verfahren zur Erzeugung eines Kollagenformteils und danach erhaltene kollagenhaltige schlauchförmige Lebensmittelhiillen
DE1692196A1 (de) Verfahren zur Herstellung von essbaren Huellen aus Kollagen
DE1692754C2 (de) Verfahren zum Herstellen eines Proteinnahrungsmittels
DE1692199A1 (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen verzehrbaren Wursthuellen aus Kollagen
DE1941039A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kollagenerzeugnissen,insbesondere geniessbaren Wursthuellen,mit hoher Nass- und Trockenfestigkeit
DE2100210A1 (de)
DE1810051A1 (de) Verfahren zum Herstellen von geniessbaren Kollagen-Wursthuellen
DE602004007890T2 (de) Schweinekollagenfilm
DE1492641A1 (de) Wursthuelle und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2546020C3 (de) Verfahren zur Herstellung von eßbaren Kollagen-Wursthüllen
DE2407741A1 (de) Verfahren zum koagulieren und haerten einer waessrigen kollagen-aufschlaemmung bei der herstellung von essbaren kollagen-huellen
DE2546935C3 (de) Verfahren zur Herstellung von eßbaren Kollagen-Wursthüllen
DE659490C (de) Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Wursthuellen
DE1720192C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Kollagenfasersuspensionen
DE1809767A1 (de) Verfahren zum Herstellen von geniessbaren Kollagen-Wursthuellen
DE2707050C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Kollagenschlämmen
DE1792611A1 (de) Verfahren zum Herstellen essbarer schlauchfoermiger Wursthuellen aus Kollagen
DE1692200A1 (de) Verfahren zur Herstellung von verzehrbaren kuenstlichen Wursthuellen aus Kollagen
DE2122369C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Nahrungsmittels mit weicher, trockener Textur und von fleischähnlicher Beschaffenheit
DE1492643B2 (de) Verfahren zur herstellung einer essbaren kollagenhuelle
DE2813843A1 (de) Verfahren zur herstellung von geformten kollagenprodukten
DE1792627A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von essbarem Kollagenschlauch
DE1692203A1 (de) Wursthuelle fuer getrocknete Wuerste und Verfahren zu deren Herstellung