DE1692040A1 - Wasserloesliche Zubereitungsform des 3,5-Dinitro-o-toluamids und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Wasserloesliche Zubereitungsform des 3,5-Dinitro-o-toluamids und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Wasserloesliche Zubereitungsform des 3,5-Dinitroo-toluamids und Verfahren zu deren Herstellunp;
3,5-Dinltro-o-toluamid ist ein zuverlässig wirkendes und gut
verträgliches Coccidiostatlcum, das in den vergangenen Jahren unter der Bezeichnung "Zoalen" bzw. "D.O.T." zunehmende Bedeutung
erlangt hat (vergleiche z.B. Poultry Science, 39 [I960], S. 739 bis 745; Res. in Vet. Sei., 1 [i960], S. 3&3
bis 370).
Um ein derartiges Tierarzneimittel in moeglichst gleichmäßiger
Dosierung zu verabreichen, kann man es entweder dem Futter oder dem Trinkwasser beimischen. Da das 3,5-Dinitro-o-toluamid in
Wasser praktisch unloeslich ist, konnte bislang nur die erstgenannte
Moeglichkeit realisiert werden. Wenn man eine feine und gleichmäßige Verteilung des Wirkstoffes im Futter sicherstellen
will, so muß ein solches Mischfutter maschinell, d.h. industriell, hergestellt und an den Endverbraucher geliefert
werden. Einfacher und rationeller wäre es natürlich. Wenn man
dem Endverbraucher bzw. dem Tierarzt eine geeignete Wirkstoffzubereitung
liefern koennte, die er nur dem Trinkwasser der Tiere beizumischen braucht.
Für die Applikation von 3,5-Dinitro-o-toluamid im Trinkwasser
der Tiere gibt es prinzipiell die folgenden Moeglichkeiten:
a) Herstellung einer gleichmäßigen, feinverteilteti und
stabilen Suspension,
b) Herstellung einer Loesung mit Hilfe von Loesungsvermittlern.
109828/178?
Die Herstellung von Suspensionen des 3.»5-I>initro-o-toluamids , "^
stoeßt jedoch auf erhebliehe Schwierigkeiten: Um eine Suspension dieser Verbindung in Wasser au stabilisieren, müßte die
Viskosität derart erhoeht werden, daß man nicht mehr von Trinkwasser sprechen kann.
'Ein Loesungsvermittler, der dem Trinkwasser für Geflügel beigesetzt
wird, muß-gewisse Bedingungen erfüllen: Er darf den ' Geschmack des Wassers nicht so beeinträchtigen, daß die Tiere
das Wasser verweigern; die Substanz muß für die betreffende
^ . ■ Tierart pharniakologisch voellig indifferent sein· und darf
nicht zu toxikologischen Schäden führen; die Verbindung darf das V/asser weder stark sauer noch stark alkalisch machen;
die im Trinkwasser von Natur aus vorkommenden Stoffe, wie Calcium- und Magnesiumsalze, Carbonate usw., dürfen durch den
Loesungsvermittler nicht beeinträchtigt werden; schließlich darf für die Loesungsvermittlung nicht so viel Substanz notwendig
sein, daß allein durch die hohe Konzentration des Loesungsvermittlers Schädigungen am Tier- auftreten oder das
Wasser verweigert wird; auch muß der loesungsvermittelnde
Vorgang ein rasches Herstellen des Trinkwassers in der Praxis erlauben, weil man das Trinkwasser ja nicht stundenlang stehen
oder rühren lassen kann, bis sich die Substanz geloest hat.
Wie Untersuchungen der Erfinder gezeigt haben, besitzen die üblichen Netzmittel, wie z.B. Natriumlaurylsulfat, keine loesungsvermittelnde
Eigenschaft auf das ^S-Dinitro-o-toluamid.
Auch zahlreiche bekannte Loesungsvermittler, wie z.B. symm. Dimethylharnstoff, Urethan, Salicylamid, Salleylamidoessigsaure,
Dimethyl-pyrazolon, Dirnethylaminophenyldimethylpyrazolon,
phenyl-dimethylpyrazolon-methylaminomethan= sulfonsaures Natrium, Polyvinylpyrrolidon* Harnsäuresalze,
Ethylendiamintetraessigsäure, Natriumkaliumtartrat, Glykokoll, Zitronensäure, Weinsäure, Polyoxyäthyl-Ricinusoel (Cremophor EL),
109828/17 87 IADORlQfNAL
hydrophile Fettsäureester (Creraoplior L 10), Polyoxyäthylensoi'bitanmonooleat
(Tween öO) haben sich aus dem einen oder
anderen der oben angeführten Gründe nicht bewährt.
Eü wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man durch
Verwendung eines Gemischs aus mindestens einem Teil Natrium= salicylat und mindestens drei Teilen Harnstoff pro Teil
Wirkstoff eine wasserloesliche Zubereitungsform des
^,5-Dinitro-o-toluamids erhält, die sämtlichen oben aufgezeigten
Anforderungen an ein stabiles und gut verträgliches Präparat genügt. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist
daher eine wasserloesliche Zubereitungsform des 3,5-Dinitroo-toluamlds,
bestehend aus einem Teil des Wirkstoffs, mindestens einem Teil Natriumsalicylat und mindestens drei
Tollen Harnstoff. Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Zubereitungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff zusammen mit den genannten Stoffen in den
angegebenen Mengenverhältnissen fein vermählen wird.
Eü ist zwar bereits bekannt, daß sowohl Natriumsalicylat als
auch Harnstoff loesuiigsvermitteln.de Eigenschaften besitzen
(deutsche Apothekerzeitung, Nr. 49/50 [19573, S. 787 bis
792)· Wie die Versuche gezeigt haben, lä;3t sich auch das
j?,5--L>initro-o-toluamid durch Zugabe von Natriumsalicylat
oucr Harnstoff in Loesung bringen. Es war jedoch nicht vorauszusehen,
daß ein Gemisch dieser beiden Loesungsvermittler wesentlich besser wirkt als die Einzelkomponenten.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitungen koennen
die üblichen Mühlen, wie Kugelmühlen, Moersermühlen, StiftmUhlen,
SehlagkreuzrnÜhleri usw., eingesetzt werden. Bei einer
Polynitroverbindung muß man aber immer daran denken, daß solche Substanzen bei intensiver mechanischer Beanspruchung
ovoituell explosiv sein koennten - obgleich vom 5,5-Dinitro-.
o-toluamld hierüber bislang noch nichts bekanntgeworden ist.
109828/1787
Vorteilhaft verwendet man daher zum Mischen und Vermählen
der erfindungsgemäßen Zubereitung eine Strahlmühle. Gewünscht enf al Is kann noch ein Netzmittel,.wie z.B. Natrium=
laurylsulfat, zugesetzt werden; die hierdurch erzielte
schnellere Benetzung der hydrophoben Partikel des J5, 5-Dinitroo-toluamids
bewirkt eine gewisse Beschleunigung des Loesungsvorganges. Auf diese Weise erhält man Zubereitungen des
j5,5-Dinitro-o-toluamids, = die sich rasch in Wasser loesen
und dabei Loesungen in der therapeutisch erforderlichen Konzentration
bis zu 20 mg-?o liefern; diese Loesungen sind über
eine längere Zeit stabil und ausgezeichnet verträglich.
Durch Vergleichsversuche konnte gezeigt werden, daß man beim
feinen Vermählen des j5j5-Dinitro-o-toluamids ein nichtbenetzbares
Pulver erhält, das mit Wasser keine Suspensionen bildet. Durch Zumischung eines Netzmittels (Natriumlaurylsulfat)
erzielt man zwar eine schnelle Benetzung, aber auch ein
rasches Absinken des Wirkstoffpulvers. Sowohl durch Harnstoff
als auch durch Natriumsalicylat allein werden gewisse loesungsvermlttelnde Effekte bewirkt. Jegloch erhält man erst
bei Verwendung eines Gemisches dieser beiden Substanzen eine
einwandfreie stabile Loesung des >, 5-Dinitro-o-toluamids.
.. £ i ORIGINAL-
109828/1787
Beispiel 1
14 g Natriumsalicylat, 2 g Harnstoff, 2 g Natriumlaurylsulfat
und 2 g 3j5-Dinitro-o-toluamid werden in einer Strahlmühle
feinst vermählen. 200 mg der erhaltenen Mischung geben mit
100 ml Wasser eine klare Loesung, die auch nach längerem
Stehen in der Kälte stabil bleibt.
14- g Harnstoff, 2 g Natriumsalicylat, 2 g Natriumlaurylsulfat
und 2 g 3j5-Dinitro-o-toluamid werden auf einer Strahlmühle
feinst vermählen. 220 mg der erhaltenen Mischung loesen sich
in 100 ml Wasser schnell und ergeben eine relativ stabile Loesung.
20 mg 3,5-Dinitro-o-toluamid, 20 nig Natriumsalicylat, 60 mg
Harnstoff und 20 mg Natriumlaurylsulfat werden auf einer
Strahlmühle feinst vermählen. Das erhaltene Gemisch loest
sich in 100 ml Wasser schnell und ergibt eine stabile Loesung.
20 mg jJjS-Dinitro-o-toluamid, 4-0 mg Natriumsalicylat, 60 mg
Harnstoff und 10 mg Natriumlaurylsulfat werden auf einer Strahlmühle feinst vermählen. Die erhaltene Mischung ergibt
mit 100 ml Wasser eine klare Loesung, die auch nach längerem
Stehen in der Kälte stabil bleibt.
20 mg ^,iJ-Dinltro-o-toluamid, ^l0 rag Natriumsalicylat, 80 mg
Harnstoff und 10 mg Natriumlaurylsulfat werden auf einer
1 0 9828 / 1 7 8 7' Bad
Strahlmühle feinst vermählen. Die erhaltene Mischung ergibt
mit 100 ml Wasser eine stabile klare Loesung.
20 mg 3,5-Dinitro-o-toluamid, 20 mg Natriumsalicylat, I2I-O mg
Harnstoff und 20 mg Natriumlaurylsulfat werden auf einer Strahlmühle feinst vermählen. Die erhaltene Mischung loest
sich in 100 ml Wasser schnell und ergibt eine stabile Loesung
. :;■■""".
B e i s ρ i e 1 7
20 mg 3,5-Dinitro-o-toluamid, 50 mg Natriumsalicylat, 150 mg
Harnstoff und 2 mg Natriumlaurylsulfat werden in einer Strahlmühle
feinst vermählen. Die erhaltene Mischung loest sich in 100 ml Wasser sehr schnell auf und ergibt eine klare Loesung.,
die auch nach längerem Stehen in der Kälte stabil bleibt.
1 g 3,5-Dinitro-o-toluamid, 0,1 g Natriumlaurylsulfat,
2,23 g Natriumsalicylat und 6,67 g Harnstoff werden in
einer Strahlmühle feinst vermählen; 200 mg hiervon loesen sich in 100 ml Wasser sehr schnell auf. Diese Mischung
zeigt hinsichtlich der Lagerungseigensehaften sowie der
Loesungsgeschwindigkeit und des geringst moeglichen Verbrauchs an Loesungsvermittlern ein besonders günstiges
Ergebnis.
BAD ORIGINAL
1 0 9 8 :: ύ Ι 1 ? 8 7
Claims (4)
1.) Wasserloesliche Zubereitungsform des j5, 5-Dinitro-o-toluamids,
bestehend aus einem Teil des Wirkstoffs, mindestens einem
Teil Natriumsalicylat und mindestens drei Teilen Harnstoff.
2.) Verfahren zur Herstellung einer wasserloeslichen Zubereitungsform
des 3,5-Dinitro-o-toluamids, dadurch gekennzeichnet,
daß man 1 Teil des Wirkstoffs zusammen mit mindestens 1 Teil Natriumsalicylat und mindestens j5 Teilen
Harnstoff fein vermahlt.
J>.) Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man dem Gemisch noch ein übliches Netzmittel zusetzt.
4.) Verfahren gemäß Ansprüchen 2 und j5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Netzmittel Natriumlaurylsulfat verwendet.
5·) Verwendung eines Gemisches aus mindestens einem Teil
Natriumsalicylat und mindestens drei Teilen Harnstoff
als Loesungsvermittler für die Herstellung wäßriger
Loesungen von einem Teil 3,5-Dinitro-o-toluamid.
109828/1787
BAD
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0096597 | 1965-06-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1692040A1 true DE1692040A1 (de) | 1971-07-08 |
Family
ID=6988791
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651692040 Pending DE1692040A1 (de) | 1965-06-10 | 1965-06-10 | Wasserloesliche Zubereitungsform des 3,5-Dinitro-o-toluamids und Verfahren zu deren Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1692040A1 (de) |
-
1965
- 1965-06-10 DE DE19651692040 patent/DE1692040A1/de active Pending
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