DE1684879C3 - Behältnis aus Spannbeton und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Behältnis aus Spannbeton und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Behältnis aus Spannbeton, insbesondere für Kernreaktoren oder zur Aufbewahrung
von explosiven Stoffen, dessen Wandungen aus mehreren, im Abstand voneinander angeordneten, in
ihrer Form einander ähnlichen Bctonschalen bestehen. Sie betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines
solchen Behältnisses.
Behältnisse, die Kernreaktoren umschließen oder der Aufbewahrung von explosiven Stolfen dienen, haben die
Aufgabe, radioaktive Strahlen nicht nach außen dringen zu lassen. Sie müssen außerdem so bemessen sein, daß
der Druck einer im Inneren des Behältnisses etwa auftretenden Explosion aufgenommen werden kann und
das Behältnis nicht zerstört wird. Um diesen Forderungen Rechnung zu tragen, sind für derartige Behältnisse
sehr dicke Betonwandungen erforderlich, deren Herstellung Schwierigkeiten bereitet. Insbesondere ist die
Bewehrungsführung nicht einfach und es sind besondere Maßnahmen erforderlich, um einen gleichmäßig dichten
und verdichteten Beton zu erzielen und die beim Abbinden des Betons auftretende hohe Abbindewärme
abzuführen.
Es ist bereits ein Behältnis aus Spannbeton für Kernreaktoren bekannt (FR-PS 13 44 260), dessen
Wandungen aus mehreren, im Abstand voneinander angeordneten, in ihrer Form einander ähnlichen
Beionlamellen bestehen. Hierbei ist nur die äußerste
Lamelle mit einer Vorspannbewehrung versehen, die im Beton dieser äußeren Schale eingebettet ist. Soll diese
^ äußere Schale den im Falle einer Explosion auftretenden hohen Innendruck aufnehmen, ist eine sehr
reichliche Bewehrung erforderlich, welche die Verdichtung des Betons beim Herstellen behindert. Ferner ist es
schwierig, die Vorspannbewehrung nach Fertigstellung
ίο des Bauwerkes auszuwechseln, wie dies beispielsweise
bei Behältnissen für Kernreaktoren od. dgl. gefordert wird. Außerdem sind Lageänderungen der Spannglieder
und ihrer Hüllrohre nach dem Betonieren nicht mehr zu korrigieren, so daß beim Betonieren aufgetretene
Verschiebungen der Hüllrohre ungünstige Umlenkwinkel der Spannglieder erzeugen können, welche deren
Gleitfähigkeit beeinträchtigen und die gleichmäßige Verteilung der Vorspannkräfte in Frage stellen.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Behältnis so
jo auszubilden, daß es auch einem plötzlich auftretenden
hohen innendruck widerstehen kann und daß die Vorspannbewehrung jederzeit leicht ausgewechselt
werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein besonders wirtschaftliches Verfahren
zur einfachen Herstellung eines solchen Behältnisses anzugeben.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß in i^dem Hohlraum zwischen den dünnen
Betonschalen eine Vorspannbewehrung angeordnet ist,
jo die jeweils eine Betonschale umschließt.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß nicht nur die äußerste Betonschale, sondern jede von vielen dünnen
Schalen eine Vorspannbewehrung erhält, welche diese einzelne Schale stützt und einen im Inneren des
Behältnisses auftretenden hohen Innendruck aufnimmt. Die Anordnung der Vorspannbewehrung zwischen den
einzelnen Betonschalen des Behältnisses hat Vorteile bei der Herstellung, z. B. bei der Verdichtung des
Betons, da die Betonquerschnitte der einzelnen Lamellen eine entsprechend geringe Bewehrung benötigen.
Der Beton läßt sich deshalb leichter einbringen, was namentlich bei dünnen Schalen von Bedeutung ist.
Die aus mehreren, verhältnismäßig dünnen, mit einer
Vorspannbewehrung umgebenen Schalen hergestellte Wandung des Behältnisses ist in der Lage, im Falle einer
Explosion sehr hohe Stoßbeanspruchungen aufzunehmen. Im Falle einer solchen Explosion wird zunächst die
dem Explosionsherd am nächsten liegende Betonschale und danach werden vielleicht noch die zweite und dritte
Bctonschale zerstört. Hierdurch wird jedoch die Stoßenergie immer weiter aufgezehrt, so daß mindestens
die äußersten Betonschalen des Behältnisses unverletzt bleiben werden.
Ferner ist die Abschirmung gegen radioaktive Strahlen durch mehrere, im Abstand voneinander
liegende Betonschalen ebenso groß wie bei einer einzigen, entsprechend dickeren Betonwand, deren
Dicke der Summe der Wanddicken der Einzelschalen entspricht. Zusätzlich ist es beim Erfindungsgegenstand
ho jedoch möglich, die Abschirmung noch weiter dadurch
zu verbessern, daß in den Zwischenräumen zwischen den einzelnen Betonschalen eine besondere, radioaktive
Strahlen absorbierende Masse angeordnet wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können
fts die Hohlräume zwischen den Betonschalen mit einem verformbaren Füllstoff ausgefüllt sein. Hierdurch ist es
möglich, Stoßkräfte bei einer im Inneren des Behältnisses auftretenden Explosion noch besser aufzufangen
und zu absorbieren. Anstelle eines verformbaren Füllstoffes können die Hohlräume zwischen den
Betonschalen auch ganz oder teilweise mit Beton ausgefüllt sein.
Beim Herstellen eines Behältnisses nach der Erfindung wird zweckmäßig so vorgegangen, daß nach dem
Herstellen der den Innenraum vies Behältnisses begrenzenden Betonschalc eine Betonschale nach der
anderen jeweils auf der mit der als Form dienenden Füllstoffschicht von der Dicke des Hohlraumes zwisehen
zwei Betonschalen belegten Außenfläche der nächstinneren Betonschale hergestellt wird. Ein solches
Verfahren hat den Vorteil, daß mit Ausnahme der innersten Betonschaie alle weiteren Betonschalen
keiner Innenschalung bedürfen, da die mit der Füllstoffschicht belegte nächstinnere Beionschale der
darüberliegenden als Form und Unterstützung dient.
Die einzelnen Lamellen können natürlich auch im ADstand voneinander hergestellt werden, insbesondere
dann, wenn die Hohlräume zwischen den betonschalen nachträglich mit Belon ausgefüllt werden sollen. Auch
für eine solche Herstellung ist bei sehr dünnen, in ihrer Form ähnlichen Bctonschalen nur eine sehr dünne
Schalungshaul erforderlich, die unmittelbar auf der nächstinneren Betonlamelle abgestützt werden und im
Bauwerk verbleiben kann. Werden die Hohlräume zwischen den einzelnen Betonschalen ausgefüllt, ist es
zweckmäßig, in den Füllstoffschichten zwischen den Betonschalcn Aussparungen für die .Spannglieder
freizuhalten.
Die Erfindung wird durch die Zeichnung an einsm
Ausführungsbeispiel näher erläutert, die ein kugelförmiges Behältnis für einen Kernreaktor in einem senkrechten
Teilschnitt zeigt.
Das kugelförmige Behältnis 10 besteht aus mehreren, dünnwandigen, im Abstand voneinander angeordneten
Betonschalen ti, 12, 13, welche die Form von einander
ähnlichen Kugelschalcn haben. In den Hohlräumen 14 und 15 zwischen den Belonschalen 11 und 12 bzw. 12
und 13 ist je eine Vorspannbewehrung 16 bzw. 17 angeordnet, von denen die Vorspannbewehrung 16 die
Betonschale 11 und von denen die Vorspannbewehrung 17 die Betonschale 12 umschließt. Bei der äußersten
Betonschale 13, welche die Außenfläche des Behältnisses
bildet, ist eine Vorspannbewehrung 18 im Inneren des Betonquerschnittes dieser Schale verlegt.
Die Hohlräume 14 und 15 zwischen den Betonschalen
11,12 und 13 können offen bleiben, wie dies in der linken
Hälfte der Figur dargestellt ist. Es ist jedoch auch möglich, die Hohlräume 14 und 15 mit einem
verformbaren Füllstoff 19 oder mit Belon auszufüllen, wie dies in der rechten 1 lälfte der Figur angedeutet ist.
Das Behältnis IO wird so aufgebaut, daü zunächst die
am weitesten innenliegende Betonschale 11 hergestellt
wird. Zu diesem Zweck kann ein leichtes Schalgerüst aufgebaut und die Betonschale in Ortbeton hergestellt
werden. Es ist aber auch möglich, die Betonschale aus Betonfertigteilen zusammenzusetzen.
Nach dem Erhärten bzw. nach dem Zusammenbau der am weitesten innenliegenden Betonschale 11 wird
die Vorspannbewehrung 16 in Hüllrohren auf der Außenfläche der innersten Betonschalc 11 verlegt.
Außerdem wird auf die Außenfläche der innersten Betonschale 11 eine Füllstoffschicht aus Schaumkunststoff
aufgebracht, die der nächstfolgenden Beionschale 12 als Unterlage und Form dient. Danach werden die
nächste Betonschale 12 und weitere Betonschalen bis zu der gewünschten Anzahl hergestellt, wobei jedesmal
der auf der Oberfläche der darunterliegenden Beionschale aufgelegte Füllstoff der nächstfolgenden Betonschale
als Schalung dient. Zugleich wird in den Zwischenräumen zwischen zwei Betonschalen die
Vorspannbewehrung für die jeweils innere Betonschale verlegt, die in Hüllrohren oder anderen Aussparungen
untergebracht wird, so daß sie jederzeit ausgewechselt werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. Beispielsweise ist es auch möglich, anstelle
von nur drei Betonschalen wesentlich mehr Schalen /.ur Bildung der Wandung des Behältnisses anzuordnen.
Ferner kann das Behältnis nach der Erfindung anstelle der Kugelform auch die Form einer Tonne haben, wobei
die Betonschalen dann als Zylinderschalen ausgebildet sind. Ferner kann das Behältnis nach der Erfindung auch
durch ebene Flachen begrenzt sein, ohne daß hierdurch der Rahmen der Erfindung überschritten wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
- Patentansprüche:!. Behältnis aus Spannbeton, insbesondere für Kernreaktoren oder zur Aufbewahrung von explosiven Stoffen, dessen Wandungen aus mehreren, im Abstand voneinander angeordneten, in ihrer Form einander ähnlichen Betonschalen bestehen, d a durch gekennzeichnet, daß in jedem Hohlraum (14, 15) zwischen den dünnen Betonschalen (U, 12, 13) eine Vorspannbewehrung (16, 17) angeordnet ist, die jeweils eine Betonschale (11 bzw. 12) umschließt.
- 2. Behältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (14, !5) zwischen den Belonschaien (11, 12, 13) mit einem verformbaren Füllstoff (19) ausgefüllt sind.
- 3. Behäknis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (14, 15) zwischen den Betonschalen (11, 12, 13) ganz oder teilweise mit Beton ausgefüllt sind.
- 4. Verfahren zum Herstellen eines Behältnisses nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Herstellen der den Innenraum des Behältnisses begrenzenden Betonschale (II) eine Betonschale nach der anderen jeweils auf der mit der als Form dienenden Füllstoffschicht von der Dicke des Hohlraumes zwischen zwei Betonschalen belegten Außenfläche der nächstinneren Betonschale hergestellt wird.
- 5. Verfahren zum Herstellen eines Behältnisses nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelner. Betonschalen (11, 12, 13) im Abstand voneinander hergestellt und die Hohlräume zwischen den Betonschalen nachträglich mit Beton ausgefüllt werden.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Füllstoffschichtcn /wischen den Betonschalen (Ii, 12, 13) Aussparungen für Spannglieder freigehalten werden.
Priority Applications (5)
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DE19681684879 DE1684879C3 (de) | 1968-01-20 | Behältnis aus Spannbeton und Verfahren zu seiner Herstellung | |
FR1598138D FR1598138A (de) | 1968-01-20 | 1968-12-26 | |
ES362088A ES362088A1 (es) | 1968-01-20 | 1969-01-03 | Un procedimiento para la construccion de una estructura contenedora de hormigon armado o de hormigon pretensado, en especial para reactores nucleares o para el almacenamiento de sustancias explosivas. |
GB1257863D GB1257863A (de) | 1968-01-20 | 1969-01-10 | |
ES380268A ES380268A1 (es) | 1968-01-20 | 1970-06-01 | Disposicion de estructura contenedora de hormigon armado o de hormigon pretensado, en especial para reactores nucleareso para el almacenamiento de sustancias explosivas. |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (3)
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DE1684879A1 DE1684879A1 (de) | 1971-01-21 |
DE1684879B2 DE1684879B2 (de) | 1976-11-04 |
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