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Die Erfindung bezieht sich auf eine Fördervorrichtung für mit Engobe
zu beschichtende Dachziegel und andere keramische Formlinge mit an einem endlosen
Zugmittel befestigten Formlingsträgern, die um eine parallel zu dem Zugmittel verlaufende
Achse aus der waagerechten Stellung heraus verschwenkbar sind.
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Zum En-Obieren ist es zweckmäßig, daß die mit En-Obe zu versehenen
Flächen der keramischen Formlin-e in eine gegen die Waagerechte geneigte Lage gebracht
werden, damit die auf diese Flächen aufgegossene oder aufgespritzte Engobe sich
gleichmäßig, verteilen und der überschuß ablaufen kann. Wenn zu diesem Zweck die
waagerecht liegend auf einer Fördervorrichtung an der Engobiervorrichtun le, vorbeigeführten
Ziegel bzw. Formlinge nicht von Hand in die geneigte Lage gebracht werden sollen,
ist es erforderlich, die Transportvorrichtung so auszubilden, daß sie im Bereich
der Enorobiervorrichtung b
die Ziegel in die gewünschte geneigte Lage bringt.
Es ist bereits eine Transportvorrichtung bekannt, bei der die Dachziegel bzw. Dachziegelträger,
auf denen die Dachziegel aufliegen, auf zwei in einem Abstand parallel zueinander
in Transportrichtung verlaufenden, endlosen, umlaufenden Seilen oder Bändern aufliegen.
Die Seile oder Bänder sind um Umlenkscheiben geführt, deren Achsen waagerecht liegen.
Zum Transport der Dachziegel oder Dachziegelträger über eine längere Strecke wird
eine entsprechende Anzahl der oben beschriebenen Seil- oder Bandförderer hintereinander
an-eordnet. Die über-Clabe der Dachziegel oder Dachziegelträger von einem auf den
folgenden Seil- oder Bandförderer erfolgt dadurch, daß die Trume der aufeinanderfolgenden
endlosen Seile oder Bänder sich in einem kurzen Bereich überlappen. Im Bereich der
Engobiervorrichtun- folgt eine größere Anzahl von kurzen Seil- oder Bandförderern
aufeinander. Die Achsen der Umlenkscheiben der einzelnen Seil- oder Bandförderer
sind dabei zunehmend gegen die Waagerechte geneigt, bis die zum En-Obieren erforderliche
Neigung erreicht ist. Dann folgen weitere kurze Seil- oder Bandförderer, bei denen
die Neigung der Achsen ihrer Umlenkscheiben gegen die Waagerechte abnimmt, bis die
waagerechte Lage der Achsen und damit die waagerechte Lage der Dachziegel oder Dachziegelträ-"er
wieder erreicht ist. Es ist leicht erkennbar, daß bei einer solchen Fördervorrichtung
infolge der notwendigen großen Anzahl von aufeinanderfolgenden Seil-oder Bandförderern,
von denen jeder Umlenk- und Antriebsscheiben besitzen muß, ein beträchtlicher baulicher
Aufwand getrieben werden muß, ganz abgesehen von dem Aufwand, der erforderlich ist,
die Fördergeschwindigkeiten der aufeinanderfolgenden Förderer zu synchronisieren.
Außerdem können mit Seil- oder Bandförderern zwar vertikale, nicht aber horizontale
Kurven durchfahren werden, wodurch die Möglichkeit g des Einsatzes von Seil- oder
Bandförderern erheblich eingeschränkt wird.
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Die deutsche Patentschrift 660 927 bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum selbständigen Engobieren von Ziegeln, die aus einem umlaufenden Stabförderer
besteht., auf welchem die Ziegel der Engobierdüse zu(reführt werden. Der Stabförderer
besitzt zwei endb lose Zugmittel, die durch einzelne Querstäbe verbunden sind. Die
Zie 'gel werden auf diese Stäbe so aufgeleat, daß sie mit ihrer links befindlichen,
nach unten C
zeigenden Rippe hinter den linken Absatz der Stäbe fassen. Der
Stabförderer verläuft zunächst waagerecht und greht dann im Bereich der Engobierdüse
in eine schräg abwärtsfallende Richtung über.
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Die deutsche Patentschrift 843 521 betrifft eine Vorrichtung
zum Engobieren von Dachziegeln od. dgl., bei der die zu engobierenden Dachziegel
in ein zwischen zwei Elevatorketten befindliches Gehänge nebeneinander aufgelegt
und im Verlauf der Elevatorbewegung durch Ablenkrollen vor einer oder mehreren Schleudertrommeln
in schräger oder waagerechter Richtung vorbeigeführt werden.
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Die deutsche Patentschrift 961964 offenbart eine Vorrichtung
zum Engobieren von Ziegeln u. dgl. keramischen Erzeugnissen, die aus zwei waagerecht
liegenden, endlosen, umlaufenden Tragketten besteht. An den Tragketten sind Träger
zum Aufnehmen der Dachziegel pendelnd aufgehängt und weisen eine Neigung auf, so
daß die darauf abgelegten Dachziegel der Engobierdüse schräg zugeführt werden.
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Nachteilig ist bei den beiden letztgenannten bekannten Vorrichtungen
insbesondere die unzulängliche Vorbeiführung der Dachziegel an der Engobierdüse,
da die als Träger für die Dachziegel ausgebildeten Auflagen an den Elevator- bzw.
Tragketten pendelnd aufgehängt sind, so daß infolge der intermittierenden Bewegung
der Ketten ein Verschwenken der Träger nicht verhindert werden kann, wodurch ein
gleichmäßiges überziehen der Dachziegel mit Engobe nicht erreicht wird, da die Dachziegel
durch das Verschwenken der Träger zeitweise aus dem Spritzbereich der Engobierdüse
herausgeführt werden. Die Vorrichtung nach der deutschen Patentschrift
660 927 besitzt zwar keine pendelnd aufgehängten Träger, jedoch ist ein Durchhängen
der aus einem Stabförderer bestehenden Förderbahn nicht zu vermeiden, so daß auch
hier infolge einer fehlenden Zwanoführung; eine ungleichmäßige Beaufschlagung mit
Engobe in Kauf genommen werden muß.
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Der Erfinduno, liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Fördervorrichtung
für mit Engobe zu beschichtende Dachziegel und andere keramische Formlinge der eingangs
erwähnten Art aufzuzeigen, bei der eine genaue Führung der mit Dachziegeln beladenen
Formlingsträger während des gesamten Umlaufs gewährleistet ist, wobei jedoch der
bauliche Aufwand gerino, aehalten wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Fördervorrichtung
der eingangs genannten Art die Formlingsträger während des gesamten Umlaufs durch
zwei im wesentlichen parallel zu dem endlosen Zugmittel verlaufende Stützschienen
gestützt sind, die im Bereich der Engobiervorrichtung gegenläufig gekröpft sind.
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Durch diese Maßnahme bleibt die Zwangführung der Formlingsträger während
ihres gesamten Umlaufs aufrechterhalten, so daß ein unbeabsichtigtes Verschwenken
unterbunden wird und somit eine Vorbeiführung der Dachziegel an der Engobiervorrichtung
in immer gleichem Abstand gewährleistet ist. Darüber hinaus ist der bauliche Aufwand
relativ gering, da nur ein einziges endloses Zugmittel benötigt wird.
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In weiterer Ausgestaltun g; der Erfindung sind die Formlingsträger
an ihren Berührungsstellen mit den Stützschienen mit Gleitstücken aus abriebfestem,
gleitfähigem Kunststoff versehen.
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Zweckmäßig erstrecken sich die Gleitstücke über die parallel zum Zugmittel
verlaufenden Seitenränder der Formlingsträger bis zur Auflage auf den Stützschienen
hinaus.
Vorteilhaft sind die die Stützschienen berührenden Seiten
der Gleitstücke in Förderrichtung konvex gekrümmt.
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Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel einer Fördervorrichtung gemäß
der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht
der Fördervorrichtung in vereinfachter Darstellung, F i g. 2, 3 und
4 Schnitte nach den Linien II-II, III-III und IV-IV in der F i g. 1,
F i
g. 5 einen Teil des Zugmittels mit daran befestigtem Formlingsträger
in einer Seitenansicht und F i g. 6 die gleichen Teile wie F i
g. 5 in der Draufsicht.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in Anwendung auf eine Vorrichtung
für Dachziegel veranschaulicht. Die Fördervorrichtung weist einen Grundträger
1 auf, der auf Füßen 2 ruht und in seinen Endbereichen Lager zur Aufnahme
der waagerechten Achse bzw. Welle der vertikal verlaufenden Umlenk bzw. Antriebsscheibe
3 bzw. 4 trägt. Um die Umlenk- bzw. Antriebsscheibe 3 bzw. 4 läuft
ein als Rundgliederkette ausgebildetes endloses Zugmittel 5. Die Lauffläche
der Umlenk- bzw. Antriebsscheibe 3 bzw. 4 ist mit entsprechendem Profil versehen.
Die Antriebsscheibe 4 ist mit einem Antriebsmotor 6 gekuppelt.
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Beiderseits des Obertrums 5 a der Rundgliederkette
sind im wesentlichen parallel zum Obertrum 5 a
verlaufende Stützschienen
7 und 8 angeordnet, die mit dem Grundträgger 1 zur Abstützung
verbunden sind. Die Stützschienen 7 und 8 sind auf dem größten Teil
ihrer Länge geringfügig oberhalb des Obertrums 5 a
angeordnet, und
zwar beide in gleicher Höhe. Auf einem Teil ihrer Länge sind die Stützschienen
7 und 8
gegenläufig gekröpft, so daß der gekröpfte Teil der Stützschiene
8 oberhalb des Obertrums 5 a und der gekröpfte Teil
der Stützschiene 7 unterhalb des Obertrums 5 a verläuft.
Im Bereich der Umlenk- bzw. Antriebsscheibe 3 bzw. 4 sind die Stützschienen
7
und 8, der Krümmung der Scheiben folgend, kreisbogenförrnig gebogen
und enden unterhalb der Umlenk- bzw. Antriebsscheibe 3 bzw. 4 oberhalb von
zwei weiteren Stützschienen 9 und 10, die ebenfalls mit dem Grundträger
1 verbunden sind und beiderseits des Untertrums 5 b der Rundgliederkette
parallel zu diesem und in gleichem Abstand von diesem verlaufen.
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An den Gliedern der Kette sind in regelmäßigen Abständen Lagerböcke
11 befestigt, mit denen Formlingsträger 13 verbunden sind, die um
parallel zur Längsrichtung der Kette verlaufende Bolzen 12 verschwenkbar sind. Die
Formlingsträger 13 stützen sich über Gleitstücke 14, die im Bereich der beiden
in der Längsrichtung der Kette verlaufenden Kanten der Formlingsträger
13 angeordnet sind, gegen die Stützschienen 7 und 8 bzw.
9 und 10 ab, je nachdem, ob der jeweilige Formlingsträger
13 sich am Obertrum 5 a
oder am Untertrum 5 b
der Kette befindet. Die Gleitstücke 14 bestehen zweckmäßia aus einem abriebfesten,
gleitfähigen Kunststoff, so daß sie, ohne daß eine Schmierung notwendig wäre, auf
den Stützschienen 7, 8, 9 und 10 gleiten können. Das Obertrum
5 a der Rundgliederkette verläuft durch Führungsblöcke
15, die in Abständen voneinander angeordnet und mit dem Grundträger
1 verbunden sind und ebenfalls aus einem abriebfesten, gleitfähigen Kunststoff
bestehen.
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Da die Formlingsträger13 mit den Gliedern der Kette schwenkbar verbunden
sind, wird die Lage der Formlingsträger13 durch den Verlauf der Stützschienen
7, 8, 9 und 10 bestimmt. Die Formlingsträger 13 werden, wie
aus den F i g. J und 4 erkennbar ist, bei ihrem Lauf entlang den gekröpften
Teilen der Stützschienen7 und 8 entsprechend der Kröpfung der Stützschienen
aus ihrer ursprüngliche waagerechten Lage verschwenkt, so daß die auf ihnen befindlichen
Dachziegel 16 im Bereich der Engobiervorrichtung17, die im Bereich des gekröpften
Teils der Stützschienen 7 und 8 angeordnet ist, in der erforderlichen,
gegen die Waagerechte geneigten Lage von der aus der Engobiervorrichtung
17 austretenden Engobe benetzt werden. Nachdem die Formlingsträger
13 den gekröpften Teil der Stützschienen 7 und 8
durchlaufen
haben, werden sie in die in F i g. 2 dargestellte waagerechte Lage zurückgeführt.
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Mittels Auswechseln der Stützschienen 7 und 8 und Ersatz
durch an anderer Stelle oder anders gekröpfte Stätzschienen können der Bereich,
innerhalb dessen die Formlingsträger 13 gegen die Waagerechte geneigt werden,
die Richtung der Neigung sowie auch die Geschwindigkeit, mit der die Neigung aus
der Waagerechten und in die Waagerechte zurück erfolgt, den jeweiligen Verhältnissen
entsprechend gewählt werden.
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Durch die kreisbogenförmige Führung der Stützschienen 7 und
8 im Bereich der Umlenk- bzw. Antriebsscheibe 3 bzw. 4 werden die
Formlingsträger 13
auch während des Umlaufs der Kette durch die Stützschienen
7 und 8 gestützt, so daß sie, ohne daß ein unbeabsichtigtes Verschwenken
um die Bolzen 12 erfolgen kann, mit ihren beiden Gleitstücken 14 zur Auflage auf
die dem Untertrum 5 b zugeordneten Stützschienen 9 und
10 kommen. Auf diese Weise bleibt die Zwangführung der Formlingsträger während
ihres gesamten Umlaufs aufrechterhalten.
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Die dargestellte Fördervorrichtung kann eine beträchtliche Länge aufweisen.
Zum einfachen Verlängern und Verkürzen der Fördervorrichtung kann der Grundträger
1 aus miteinander leicht kuppelbaren Schüssen bestehen, und die Kette kann
der jeweiligen Länge des Grundträgers 1 entsprechend auf bekannte Weise verlängert
oder verkürzt werden.
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Wie das Obertrum 5 a der Kette, so kann auch
ihr Untertrum 5 b durch in der Zeichnung nicht dargestellte Führungsblöcke,
entsprechend den Führungsblöcken 15, geführt werden. An Stelle der Führungsblöcke
15 können so-,volil beim Obertrum wie auch beim Untertrum Führungsrollen
verwendet werden, besonders dann, wenn die Fördervorrichtung in ihrem Verlauf Kurven
in horizontaler oder vertikaler Richtung aufweist. Wenn die Fördervorrichtung horizontale
Kurven aufweist, ist es zweckmäßig, die Formlingsträger 13, wie in F i g.
6 erkennbar, so auszubilden, daß ihre senkrecht zur Förderrichtung verlaufenden
Ränder 20 an den Enden abgerundet sind.
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Wie aus F i a,. 5 erkennbar,- sind diejenigen Seiten 21 der
Gleitstücke 14, die die Stützschienen 7 bis 10
berühren, in der parallel
zur Kette verlaufenden Richtung konvex gekrümmt. Hierdurch wird ihr Lauf über die
Stützschienen 7 und 8 im Bereich der Kröpfung erleichtert.