DE168329C - Bremse für rohrrücklaufgeschütze mit einer in der hohlen bremskolbenstange angeordneten regelstange - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

M 168329 KLASSE 72 c.

angeordneten Regelstange.

Gegenstand der Erfindung ist eine Bremse für Rohrrücklaufgeschütze mit einer in der hohlen Bremskolbenstange angeordneten Regelstange. Es ist bereits bekannt, derartigen Regelstangen eine konische Form zur Regelung des Rücklaufs, also zur Bremsung des ausrennenden Geschützes zu geben und auch auf das freie Ende der Regelstange ein Rückschlagventil aufzusetzen.

ίο Das Wesentliche der Erfindung besteht in der Vereinigung dieser beiden konstruktiven Ausführungen der Regelstange, so daß diese einen zu ihrem freien, mit einem Rückschlagventil versehenen Ende hin allmählich an-

X5 wachsenden Querschnitt besitzt. Durch die Vereinigung dieser beiden Anordnungen wirkt die Regelstange sowohl beim Rücklauf wie auch beim Vorlauf, so daß die Bremse eine sehr einfache und sicher wirkende Ausführung erhält.

In der Zeichnung ist:

Fig. ι die Bremse im Längsschnitt in einer der Feuerstellung des Geschützes entsprechenden Stellung;

Fig. 2 die Bremse bei ausgeranntem Geschütz,

Fig. 3 ein Schnitt der Bremsstange nach A-B der Fig. i.

Die ganze Bremse besteht aus drei Hauptteilen: dem Rücklauf bremszylinder g, der Bremsstange h mit Differentialkolben m und der Regelstange b mit Vorlaufbremsventil d. Die Bremsstange h ist mit einer mit dem Rücklaufbremszylinder g konachsialen Bohrung versehen, nimmt bei eingeranntem Geschutzrohr die Regelstange vollkommen in sich auf und gestattet hierdurch die außerordentlich gedrängte Bauart der Bremse. Die Regelstange ist zur Bremsung des ausrennenden Geschützrohres konisch gehalten und zur Aufnahme des Vorlaufventils d an ihrem linksseitigen Ende abgesetzt. Das Vorlaufventil d ist ein hohles Kolbenventil, das durch eine Feder e geschlossen gehalten wird. Sämtliche Hohlräume des Rücklaufbremszylinders g und der Bremsstange h sind mit Flüssigkeit ausgefüllt.

Beim Ausrennen des Geschützrohres bewegt sich die Bremsstange h aus dem Rücklaufbremszylinder g heraus nach links und zwingt die Flüssigkeit, durch die Öffnungen ο des Differentialkolbens m in den vorderen Raum des Rücklaufbremszylinders zu treten. Durch die Flüssigkeitsbewegung wird gleichzeitig das Rückschlagventil d geöffnet und die Flüssigkeit kann auch hinter die Regelstange h in den Raum α treten. Zur Klarstellung der Bezeichnungen hinten und vorn sei hier bemerkt, daß die nach der Mündung des Geschützes gekehrten Teile vorn, die nach dem Verschluß des Geschützes gekehrten Teile hinten liegen. Durch die Konizität der Regelstange b findet eine zunehmende Drosselung der Flüssigkeit statt, und bei vollendetem Ausrennen des Geschützrohres ist die ganze Rücklaufarbeit einerseits durch die Bewegung

der Flüssigkeit vor den Differentialkolben m und in den Raum α absorbiert, andererseits aber in den sogenannten Vorholfedern aufgespeichert, die den Anstoß zum Einrennen des Geschützrohres geben.

Bei Beginn des Vorlaufes schließt sich das Vorlaufbremsventil d durch die Feder e und die Flüssigkeit ist gezwungen, durch die in der Bremsstange allmählich verlaufenden

ίο Züge/ durchzutreten. Hierbei wird eine allmählich zunehmende Drosselung der Flüssigkeit erzeugt, so daß das Geschützrohr ohne eine bemerkenswerte Stoßwirkung in die Feuerstellung zurückkehrt. Die vor dem Differentialkolben m befindliche Flüssigkeit tritt durch die öffnungen 0 wieder in den hinteren Raum des Rücklaufbremszylinders g. Die Regelstange wirkt demgemäß sowohl beim Rücklauf wie beim Vorlauf bremsend, und zwar bei dem ersteren infolge ihrer Konizität und bei dem letzteren mit Hilfe ihres Rückschlagventiles.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Bremse für Rohrrücklaufgeschütze mit einer in der hohlen Bremskolbenstange angeordneten Regelstange, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelstange konisch gestaltet und an ihrem freien Ende mit einem Rückschlagventil versehen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.