DE1671841C3 - Galvanisches Element mit bei Raum temperatur festem Elektrolyten - Google Patents
Galvanisches Element mit bei Raum temperatur festem ElektrolytenInfo
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Description
15
Die Erfindung betrifft ein glavanisches Element mit bei Raumtemperatur festem Elektrolyten sowie einer
positiven und einer negativen Elektrode aus einem Metall und einem seiner Halogenide, wobei die Halogenide
beider Metalle den Elektrolyten bilden. ao
Derartige Elemente sind durch die Zeitschrift »Physik. Chem.« 61, 566 (1908) bekannt. Dabei werden
folgende Elektroden-Elektrolyt-Kombinationen vorgeschlagen: Blei/Bleichlorid/Silberchlorid/Silber; Blei/
Bleibromid/Silberbromid/Silber; Silber/Silberchlorid/ Silberbromid/Silber.
Diese bekannten Elemente mit festem Elektrolyten haben gegenüber üblichen Elementen mit flüssigem
Elektrolyten den Voneü, daß es sich zur Miniaturisierung
eignen, eine hohe Lagerfähigkeit aufweisen und innerhalb eines großen Temperaturbereiches eingesetzt
werden können. Andererseits haben s:i jedoch einen
hohen inneren Widerstand, als dessen Ergebnis sie nicht mehr als einen Strom von wenigen Mikroampere
liefern können, was noch durch Polarisationserscheinungen, insbesondere an der negativen Elektrode, erschwert
wird, wenn man versucht, die Stromentnahme zu erhöhen. Somit sind diese Elemente nur dann
brauchbar, wenn lediglich geringe Stromentnahmen gefordert werden.
Ferner ist es durch die französische Patentschrift 1210 618 bekannt, ein Element mit festem Elektrolyten
mit einer positiven Kupferbromidelektrode und einer negativen Silberelektrode zu bilden, wobei sich
der Elektrolyt im wesentlichen aus Tellur und darüber hinaus noch aus Silberbromid zusammensetzt. Schließlich schlägt die französische Patentschrift 1 170 570
für ein Element mit Elektroden aus Aluminium, Eisen, Nickel oder Kupfer unter anderem einen Elektrolyten
mit einem Lithium-Halogenid vor. Für diese Elemente treffen aber in gleichem Maße die im vorstehenden
Absatz erwähnten Nachteile zu.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Element der eingangs genannten Art so auszubilden, daß der innere
Widerstand herabgesetzt wird, so daß die Elemente in der Lage sind, kontinuierlich relativ große Energiemengen
abzugeben, ohne daß dadurch die Lagerfähigkeit und die Anwendbarkeit innerhalb eines großen
Temperaturbereiches beeinträchtigt werden oder der Raumbedarf und das Gewicht des Elementes relativ
erhöht wird.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß die negative Elektrode aus Lithium und
Lithiumiodid und die positive Elektrode aus Silber und Silberjodid besteht.
Es wurde gefunden, daß bei dieser besonderen Auswahl die Leitfähigkeit des Elektrolyten überraschenderweise
stark heraufgesetzt ist, und daß der Elektrolyt praktisch völlig leitfähig für Ionen im Gegensatz zu
seiner Leitfähigkeit für Elektronen ist, wodurch Kurzschlüsse zwischen den beiden Elektroden verhindert
werden. Es wird angenommen, daß eine wesentliche Ursache für diese Erscheinungen darin liegt, daß Silberionen
durch das verhältnismäßig offene Kr.stallgitter der Jodidionen leicht wandern können.
Durch die besondere Wahl von Lithium und Lithiumjodid für die negative Elektrode wird außerdem
dar. Ziel der Erfindung weiter unterstützt, da Lithiumjodiu einen spezifischen Widerstand von 5 ■ 10* Ohm/
cm bei Raumtemperatur hat. Auch hat Lithium einen hohen Schmelzpunkt, wodurch der Temperaturarbeitsbereich
des Elementes gegenüber den bekannten vergrößert ist. Schließlich zeichnet sich das erfindungsgemäße
Element durch hohe Energiedichte und hohe Klemmspannung aus.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein galvanisches Element mit Festkörperelektrolyt und
Fig. 2 ein Diagramm, das den Spannungsabfall in Abhängigkeit von der Stromentnahme bei einem
Element gemäß Fig. 1 zeigt.
Gemäß Fig. 1 besteht die negative Elektrode 10 aus einer Schicht aur, Lithiummetall. Sie befindet sich
in flächenhaftem Kontakt mit einer Festkörperschicht 12, die als Elektrolyt dient und aus Lithiumiodid besteht.
Die andere Fläche der Lithiumjodidschicht hat flächenhaften Kontakt mit der positiven Elektrode 14,
die aus Silberjodid besteht. An die positive Elektrode schließt sich dann eine Kontaktplatte 16 hoher elektrischer
Leitfähigkeit aus einer Silberfolie an.
Mit der negativen Elektrode 10 und der Kontaktplatte
16 sind Anschlußfahnen 18 bzw. 20, z. B. aus Blei, leitend verbunden und bilden somit die beiden
Pole des Elementes. Zum Schutz gegen äußere Einwirkungen kann das in Fig. 1 dargestellte Element beispielsweise
in einen Film aus Polytetrafluorethylen eingeschlossen werden, der allerdings in Fig. 1 nicht
dargestellt ist, der jedoch die beiden Anschlußfahnen 18 und 20 nach außen hindurchtreten läßt.
In Fig. 2 ist der Verlauf des Spannungsabfalles in
Abhängigkeit von der Stromentnahme bei dem Element gemäß Fig. 1 dargestellt. Die Klemmspannung
bei der Stromentnahme 0 liegt bei 2,2 bis 2,45 V. Wie ersichtlich, fällt die Spannung des Elementes etwa
linear mit der Strombelastung, was zeigt, daß der innere Widerstand weitestgehend dem spezifischen
Widerstand des Elektrolyten entspricht.
Wie aus Fig. 2 ebenfalls ohne weiteres zu entnehmen
ist, läßt sich das Verhalten des Elementes noch verbessern, wenn man die Dicke der Elektrolytschicht
verringert oder Fremdionen von Salzen der Elektrolytschicht
beifügt, wodurch sich die Wanderungsgeschwindigkeit der Ladungsträger vergrößern läßt oder
das Element bei erhöhten Temperaturen in Betrieb nimmt oder indem man eine oder mehrere dieser nur
als Beispiele angeführten Möglichkeiten gleichzeitig zur Anwendung bringt.
Außerdem kann man selbstverständlich auch das Element als wiederaufladbares Element ausbilden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Galvanisches Element mit bei Raumtemperatur festem Elektrolyten sowie einer positiven und einer negativen Elektrode aus einem Metall und einem seiner Halogenide, wobei die Halogenide beider Metalle den Elektrolyten bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die negative Elektrode aus Lithium und Lithiumiodid und die positive Elektrode aus Silber und Silberjodid besteht.
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