DE1671303C3 - - Google Patents
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- C09C1/00—Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
- C09C1/44—Carbon
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B32/00—Carbon; Compounds thereof
-
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hartkoksen, die nur sehr schwer oder überhaupt
nicht graphitisierbar sind, sowie diese Produkte. »5
Es ist bekannt, daß Schwelpeche, Pflanzensubstanzen Und gewisse Makromoleküle, wie Polyvinylidenchlorid,
durch Verkokung oder Verschwelung nicht graphiti-Sierbare Kokse liefern, die ein erhöhtes Reaktions-Vermögen,
eine geringe e'ektrische Leitfähigkeit und eine sehr ausgeprägte mikroporöse Struktur besitzen,
wodurch sie für Industriebereiche, wie die Elektrometallurgie, sehr wervoll sind.
Andererseits liefern die stark aromatischen Peche, 'wie die durch Destillation von Hochtemperaturteeren
erhaltenen Peche oder Krackbitumene durch Verkokung oder Verschwelung kaum reagierende, einen
geringen spezifischen Widerstand aufweisende und kaum mikroporöse Weichkokse, die bei einer Behandlung
bei 2500 bis 30000C Graphite ergeben.
Es wurde gleichermaßen bereits gezeigt, daß durch Mischen von Tiel'temperaturpechen mit Hochtemperaturpechen
Kokse mit Zwischeneigenschaften erhalten werden können.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das es ermöglicht,
schwer graphitisierbare Hartkokse zu erhalten. Gleichermaßen Gegenstand der Erfindung sind die
durch das Verfahren erhaltenen Kokse, die eine Kombination interessanter Eigenschaften aufweisen.
Gemäß der Erfindung wurde festgestellt, daß durch steigende Zugaben von Ammoniumsulfat zu Hochtemperatur-Steinkohlenteerpechen
die Graphitisierbarkeit der auf diese Weise erhaltenen Mischungen und der aus den Mischungen hergestellten Kokse
303
nach Wunsch verringert und sogar vollständig unterbunden werden kann.
Durch Verkokung oder Verschwelung derartiger Mischungen von Teeren oder Pechen mit Ammoniumsulfat
kann somit eine ganze Reihe neuer, isotroper Produkte erhalten werden, welche gute mechanische
Eigenschaften und einen erhöhten spezifischen Widerstand aufweisen und spezifische Oberflächen besitzen,
die größer als die Oberflächen der ohne Zu>itz von
Ammoniumsulfat erhaltenen Kokse sind.
Es ist bemerkenswert, daß die Zufügung von Ammoniumsulfat den Aschegehalt nur sehr wen.g verändert.
Auf Grund dieser Eigenschaften sind diese Produkte insbesondere für industrielle Anwendungen
geeignet, und zwar beispielsweise als Reduktionsmittel in der Elektrometallurgie, als mittels Joule-Effekt
arbeitende Heizelemente in bestimmten Ofentypen, als Körner für Widerstände in den Graphitisierungsöfen
und als Ausgangsmaterialien für die Herstellung
von Aktivkohlen.
Die Besonderheiten der gemäß der Erfindung erhaltenen Kokse werden an Hand der folgenden
vorteilhaften Ausführungsbeispiele erläutert.
Um die Wirkung der Beifügungen von steigenden Mengen an Ammoniumsulfat besser in Erscheinung
treten zu lassen, wurden alle Verkokungen oder Verschwelungen bei der gleichen Temperatur, in
diesem Fall 1000=C, durchgeführt. Für den Fachmann ist offensichtlich, daß bei bestimmten Anwendungsfällen eine Verkokung bei einer davon verschiedenen
Temperatur, die jedoch in dem Bereich der für die Verkokung oder Verschwelung geeignete Temperaturen
gewählt ist, vorteilhafter sein wird.
Einem handelsüblichen Hochtemperaturpech (Erweichungspunkt K S 780C) werden 10,7% (berechnet
in Gewichtsprozent der Mischung) an (NH4J2SO4
zugefügt. Bei dem Hochtemperaturpech handelt es sich um einen Destillationsrückstand eines Teers,
der durch Verkokung in einem Koksofen aus einem Gemisch auf Basis von lothringischen Kohlen erhalten
wird, das normalerweise zu einem gut graphitisierbaren Koks führt.
Dieses Gemisch wird mit einer Geschwindigkeit von 1°C pro Minute in neutraler Atmosphäre bis auf
55ODC verschwelt, dann mit einer Aufheizungsgeschwindigkeit
von 3CC pro Minute bis auf 10000C
verkokt und eine halbe Stunde auf dieser Temperatur gehalten.
Auf diese Weise wird ein Koks erhalten, dessen Graphitisierbarkeit zwischen der eines Hartkokses
und der eines Weichkokses liegt und dessen Hauptcharakteristiken folgende sind:
Aschen,
% |
C, % | H, % | S, % | N. % | o,% | ρ [M Ω · cml | S [mVg] | |
Ohne Beifügung von Sulfat erhaltener Koks . |
0,35 0,30 |
9?l,0 97,5 |
0,85 0,68 |
0,18 0,44 |
0,66 0,74 |
0,50 0,34 |
23 500 44 000 |
13 17 |
Aus einem Gemisch mit 10,7 % Sulfat erhaltener Koks .... |
Es ist zu sehen, daß der spezifische elektrische Widerstand ρ (gemessen an einem unter einem Druck
von 5000 bar zusammengepreßten Pulver unit einer Körnigkeit unterhalb von 100 μ) durch die Beifügung
von Sulfat in dem angegebenen Verhältnis praktisch verdoppelt wird. Außerdem muß der geringe Aschegehalt
des mit Sulfat versetzten Pechkokses hervorgehoben werden, da dieser dadurch zur Verwendung
als Ausgangsmaterial bei der Herstellung von kohlenstoffhaltigen Materialien von sehr hoher Reinheit
geeignet wird.
Es ist ferner bekannt, daß eins mit polarisierten,
Ui einem blanken Koksschniiit reflektierten Licht
durchgeführte mikroskopische Untersuchung sehr gut Auskunft gibt über die Struktureigenschaften des
Kokses und insbesondere über seine Graphitisierbarkeit. Bekanntlich ist die Graphitisierbarkeit des
Kokses um so geringer, je schwächer die Anisotropie seiner optischen Eigenschaften, beispielsweise das
Reflexionsvermögen, ist. Es kann festgestellt werden, daß der Pechkoks mit 10,7% Sulfat eine relativ geringe
optische Anisotropie aufweist, und dies bestätigt seine geringe Graphitisierbarkeit und die Einordnung in die
Familie der Hartkokse.
Dieses Beispiel zeigt, daß die Beifügung von 10,7 % Sulfat (ausgedrückt in Gewichtsprozent der Mischung)
teilweise die Graphitisierbarkeit des Pechkokses unterbindet und zu einem Koks von großer Reinheit,
guten mechanischen Eigenschaften und großem spezifischen elektrischen Widerstand führt. Diese schlecht
graphitisierbaren Kokse eignen sich beispielsweise
insbesondere zur Herstellung von mit Joule-Effekt arbeitenden Heizelementen. Sie können gleichermaßen
direkt in Form von Körnern als Widerstandsbestandteil in den Graphitisierungsöfen oder in jeder anderen
Form verwendet werden, und zwar als Haupt- oder NebenbestandteiL welches bei der Herstellung von
Produkten Eingang findet, bei denen die speziellen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Kohlenstoffe
begehrt sind.
Es wird entsprechend Beispiel 1 vorgegangen, wobei jedoch ein Gemisch verwendet wird, dessen Gehalt
an Ammoniumsulfat 12,3% erreicht. Wie die mikroskopische Untersuchung des bei 1000° C verkokten
Kokses ergibt, ist die Graphitisierbarkeit vollständig unterbunden. Die anderen Charakteristiken bestätigen
eindeutig die Unterbindung der Graphitisierbarkeit;
Aschen, % | C, % | H, % | S. °'o | N. °/o | O, % | ... ρ [M Ω ■ cm] |
S [m=/gl |
0,37 | 97,0 | 0,63 | 0,70 | 0,68 | 0,43 | 80 000 | 37 |
Diese Charakteristiken entsprechen völlig den bekannten Charakteristiken des Kokses, der von einem
Tieftemperaturpech gewonnen wird, das sich bei Verschwelung im Wirbelbett einer Jungkohle (Kohle
mit niederem Inkohlungsgrad) ergibt.
Die auf diese Weise erhaltene Koksart ist gegenüber oxydierenden Mitteln sehr reaktionsfreudig und besitzt
eine stark entwickelte, submikroskopische Porosität. Außerdem zeigt die mikroskopische Untersuchung
eine isotrope Struktur.
Wird bezüglich der zur Unterbindung der Graphitisierbarkeit des Pechkokses erforderlichen Menge ein
Überschuß an Sulfat verwendet, so ist festzustellen, daß gewisse Eigenschaften des Kokses sich weiter
wandeln.
Wenn das Gemisch beispielsweise 15,3% Ammoniumsulfat enthält, so ergeben sich die im folgenden
entsprechend den vorhergehenden Beispielen dargestellten Charakteristiken des bei 1000"C verkokten
Kokses:
Asclwn, % | C, % | H, % | s,% | N, % | o,% | ρ [M Ω · cml | S Im'/g] |
0,45 | 96,7 | 0,94 | 0,92 | 0,86 | 0,69 | 240 000 | 96 |
Der spezifische elektrische Widerstand des Kokses ist wesentlich höher als derjenige der üblicherweise
verwendeten Verkokungs- oder Verschwelungsprodukte und sogar höher als der der technischen Kokse mit
erhöhtem Widerstand.
Die einem Gas bei der Umgebungstemperatur zugängliche Oberfläche ist gleichermaßen sehr beträchtlich,
da sie nahezu 100 ma/g erreicht.
Die gemäß den Beispielen 2 und 3 erhaltenen Kokse finden genauso wie diejenigen des Beispiels 1 auf Grund der ihnen eigenen Kombination von Eigenschaften und Charakteristiken vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Industrie.
Die gemäß den Beispielen 2 und 3 erhaltenen Kokse finden genauso wie diejenigen des Beispiels 1 auf Grund der ihnen eigenen Kombination von Eigenschaften und Charakteristiken vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Industrie.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Koksen, die unter anderen Charakteristiken das spezielle Merkmal
aufweisen, daß sie schlecht oder überhaupt nicht graphitisierbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß einem stark aromatischen Pech, wie einem durch Destillation von Hochtemperaiurteer
erhaltenen Pech oder Krackbitumenen Ammoniumsulfat zugefügt wird und daß das erhaltene
Gemisch einer Verkokung oder Verschwelung unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an Ammoniumsulfat
10 bis 16 Gewichtsprozent des Gemisches beträgt.
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