DE1667705A1 - Verfahren zum Gelieren von Alkalisilicaten - Google Patents
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Description
1A-32 966
Beschreibung zu der Patentanmeldung
PROGIL
77 j Rue de Miromesnil λ
Paris / Frankreich
betreffend
Verfahren zum Gelieren von Alkalisilicaten
Verfahren zum Gelieren von Alkalisilicaten
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Gelieren von Alkalisilicaten, die nach
diesem Verfahren erhaltenen Zubereitungen auf der Basis von Kieselgelen, die in eine zusammenhängende
und harte Masse überführt werden können, sowie die Verwendung dieser Gele zum Stabilisieren und Verfestigen
von Böden.
Es ist bekannt, daß durch Zusatz bestimmter organischer Verbindungen zu Alkalisilicaten Kieselgele
erhalten werden, die sich in eine harte Masse umwandeln können, die die Eigenschaften eines
209805/0930
Zementes aufweist. Unter den zahlreichen bereits "bekannt gewordenen Verbindungen seien vor allem
genannt: Fettsäuren, Phenole, aliphatische Säureamide wie Formamid, Ester organischer Monocarbonsäuren
wie IJethylacetat oder Athy lace tat, Ester von
Polyolen v/ie Diacetin oder l'riacetin sowie schließlich
die Gemische von mehreren dieser Verbindungen» Es wurden jedoch bisher noch niemals Gemische von
mehreren Estern verwendet, die jev<eils einen verschiedenen
Monocaroonsäurerest, aber denselben Alkylrest
aufweisen»
Es wurde nun festgestellt, daß bestimmt Gemische von Methylestern aliphatischer Monocarbonsäuren sehr
gute Gelbildungsmittel für Alkalisilicate darstellen, und daß ihre Wirksamkeit die der bereits bekannten
Alkylmonoester übertrifft, die einzeln oder in Gemischen
mit anderen organischen Reaktionspartnern verwendet werden, die von Estern verschiedene Funktionen
aufweisen«
Die erfindungsgemäß anzuwendenden Gemische enthalten die Methylester der Ameisensäure, der
Essigsäure und der Propionsäure»
209838/0930
Die jeweiligen Mengenamseile der drei Bestandteile
können innerhalb weiter Grenzen schwanken« Die
besten Ergebnisse werden jedoch mit Gemischen folgender Zusammensetzung erzielt:
MethyIfοrmiat 10-25 Gew.-^
iäe thy lace t:=t 86-60 Ge^. ->■
Methylpropionat 4-15 Gewo-?i.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Gelbildungsmittel
weist keinerlei Schwierigkeit auf» Man kann sie selbstverständlich durch einfaches Vermischen
der Bestandteile in den entsprechenden Mengenverhältnissen erhalten. Es hat sich ,jedoch aus wirtschaftlichen
Gründen als vorteilhaft erwiesen, unmittelbar dos rohe Iteaktionsprodukt der Veresterung
eines Säuregemisches mit !,!ethanol, αε-s ϊ.Β, durch
Oxydation von ErdelkoLlen'-.asserstoff en erhalten wurde,
cn CUY. er: α en ο
Es hat sich in der Tat gezeigt, daß die Anwesenheit von überschüssigem Methanol in den erfindungsgemäßen
GelbildungsHittel in keiner \7eise störend auf
die Gelbildungsreaktion einwirkt, wenn der Mengenanteil dieses Alkohols 25 Gew.-£, bezogen auf das Gesamtgewicht
an Gelbildungsmittel, nicht überschreitet. Außerdem enthält das bei der Oxydation im allgemeinen
209835/0930 " 4 "
erhaltene Säuregemisch die einzelnen Säuren in Ilengenanteilen, die den gewünschten Anteilen an
Ester entsprechen.
So weist ein wie oben angegebenes Veresterungsprodukt im allgemeinen folgende Zusanmensetzung auf:
Hethylformiat 11-H ^
^ . Methylacetat 60-65 Gew.-*;
Methylpropionat 5- 7 Gew.-^
Methanol 24-14 Gew.-^.
In zahlreichen Versuchen wurde festgestellt, daß diese Estergemische als G-elbildungsmittel im
Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders gut geeignet sind ο
ErfindungsgemäB werden als gelierbare Alkalisili-
W cate Silicate oder Polysilicate des Natriums, Kaliums oder Lithiums mit einem Hölverhältnis SiOr/UnO von
2,5 bis 5j0 vorzugsweise von 3,4 bis 5 verv?endet
(LI = Alkalimetall). Sie sind im Handel als wässrige Lösungen mit 25-4"($ Feststoffgehalt erhältlich, so
ZoBo die llatriumsilicatlösungen mit 31-34° Be bei 2O0C
209835/0930
Das Mengenverhältnis der beschriebenen Methylestergemische
zu Alkalisilicat kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Der bevorzugte Bereich liegt bei
5-5ü Gew.-Teilen Methylestergemisch (Feststoff) auf 100 Gew.-Teilen Alkalisilicat (Feststoff).
Die Mengenverhältnisse der Bestandteile der erfindungsgemäßen Zubereitungen aus Alkalisilicaten
und gelbild"endem Gemisch lassen sich auf einfache Weise unter Verwendung folgender Beziehungen angeben:
Gewicht des eelbildenden Mittels , Yfasservolumen
a — ι D — ———————
Silicatvolumen Silicatvolumen
Jede Veränderung von "a" und "b" beeinflusst selbstverständlich
die Eigenschaften der gewünschten Gele. Als wichtigste Merkmale werden im allgemeinen angesehen:
Die Abbinde- oder Erstarrungszeit des Gels, seine Druckfestigkeit und Wasserempfindlichkeit, sowie die Viskosität
des Gemisches aus Silicat und gelbildendem Mittel und ihre Zeitbeständigkeit. In der Praxis werden je nach
der vorgesehenen Anwendung der Gele andere Vierte für diese Merkmale gefordert»
Das beschriebene erfindungsgemäße Methylestergemisch genügt allen Anforderungen bei der Anwendung wenn "a"
0,04 bia 0,20 und "b" 0,6 bis 2 beträgt» Unter diesen
_ 6 209835/0930
Bedingungen beträgt die Erstarrungsseit 4- bis 65 min. ,
die Druckfestigkeit liegt bei 3-14 kg/cn und die Viskosität, die unmittelbar nach dem Zusatz des gelbildenden
Mittels zu dem Silicat 2-6 cP beträgt, nimmt zunächst langsam zu, um unmittelbar vor der G-elbildung
hohe Werte anzunehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in überein-
^ Stimmung mit den für das Gelieren von Alkalisilicaten gebräuchlichen und bekannten Arbeitsweisen angewandt.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Arbeitsweise v.'ird
die wässrige Lösung des gelbildenden Gemisches im Verlauf von 1-2 min. der bei Raumtemperatur (20 G) gehaltenen
wässrigen Alkalisilicatlösung zugesetzt.
Die hierbei erhaltenen Zubereitungen können unmittelbar in die abzudichtenden und/oder zu verfestigenden Böden
eingespritzt werden» Sie können leicht gehandhabt werden " und können auch dank ihrer geringen, dem Wasser nahekommenden
Anfangsviskosität in besonders dichte Böden eingespritzt werden. Sie führen zur Bildung von hervorragend
wasserfesten Gelen, deren Druckfestigkeit häufig über 10 kg/cm liegt und die sich in eine dem Zement vergleichbare
harte und zusammenhängende Masse umwandeln.
berechnet auf den zu behandelnden Boden einzusetzende
Menge an Gemischen von Silicat und c;elbildendem
- 7 -209835/0930
Llittel richtet sich selbstverständlich nach der Art
des Bodens (tonig, ssndig usw.). In allgemeinen beträgt
die Menge 10-6OfS gelbildende luacse bezogen auf
d'"s Gericht des Bodens, entsprechend etwa 1-10 G-ev;.-^
Feststoff der erfindungsgemäßen Bestandteile.
Die Erfindung wird anhand des folgenden Beispiels näher erläutert<
>
Ss vurde eine Reihe von Gelen hergestellt, indem
wässrige ITatriumbilicatlcsungen von 31 Be auf der Stelle
nit wässrigen 10bigen Lösungen erfindungsgemäßer und bekannter
Gelbildungsmittel vermischt wurden, wobei "a"
und "b" variiert wurden. Aus dem Vergleich der Resultate
ergibt sich aie überlegene V/irkung der erfindungsgemäßen
Genische. Es wurden folgende verschiedene Gelbildungsmittel angewandt:
IIethylacetet | 209835 | 15,9 | 2 |
Lie thy If ormiat | 74,8 | ||
I.iethylacetat | 9,3 | ||
Methylpropionat | 12,4 | ||
Me thyIforniat | 64,3 | ||
LIethylacetat | 5,5 | ||
LIethylpropionat | 17,8 | ||
!'ethanol | /0930 | ||
E Methylformiat 12,1
Me thyla e e ta t 61,7
Methylpropionat 6,2
Methanol 20,0
• ! Methylformiat 13,9
Methylaeetat 68,0
Methylpropionat 4,0
Methanol 14,1
Das verwendete Silicat vixes ein Molverhältnis
Si02/la20 von 3,92 auf.
Darauf wurden folgende Hauptmerkmale der erhaltenen Gele gemessen:
a) Die Erstarrungszeit in min, d.h. die Zeit die verstreicht,
bis die Oberfläche eines mit dem gelbildenden Gemisch gefüllten und zur Horizontale geneigten Gefässes
keine lOrmverLnderung mehr zeigt.
b) Die Druckfestigkeit in kg/cm , gemessen als der
Widerstand des Gels gegenüber dem Eindringen einer !Tadel
2
vom Querschnitt 1,18 cm , die mit einem ringförmigen
vom Querschnitt 1,18 cm , die mit einem ringförmigen
Kraftmesser a 100 kg verbunden ist; es wurden Gele geprUft,
die 24 Ii gealtert und unter einer 5 nm starken
Wasserschicht gehalten worden warben. Die Versuehsdauer
betrug 1 min.
e) Die Viskosität, gemessen bei 20 C mit dam Epprecht-Viskosimeter
Typ Ehe oma t 15.
209835/0930 -8a -
-■8 a -
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
0E60/9€860Z Tabelle
b " | j | a | A | min | Kg/cm2 | B | min | p kg/cm |
GelbildungE σ |
min | Kg/cm2 | 'mittel I |
) | p kg/cm |
r · | S | Kg/cm2 | I | min · | I | Kg/ci |
150 : 40 j |
2,75 11,2. : |
96 27 : |
4,4 II.9 ' |
8 ': | 11,2 : | min | ».8 10,9 : |
min | Γ • 5.95 ■ 13.6 i |
Ί 9.45 | 48 ; | I i 5 |
7/ ι |
||||||||
0,6 ϊ | 0,04 0,06 |
. 77 ! | 5.5 6,3 |
I 95 j
; 55 : |
4,85 9.5 |
; 55 ,; | 6.2 |
1
66 ; IO ! |
5.7 8,9 |
» 9 : |
5.5 ; 9.8 |
: 3.9 ': 8,5 |
33 ί | : 38 i 4 |
3.) | ||||||
0,8 ί | 0,05 ; o,o6 |
1 188 [ |
: 2,3 | ! 3.35 | I ( ί |
i 23 | : 3.65 |
! 5I i
! 23 1 |
J 3.1
ί 5.5 |
; 37 ; 6 |
1 10,! | ||||||||||
I | I 0,05 | i 28 | I 7.3 | I 1 25 |
ί 7.5 |
t
i 12 |
: 10,8 | : 86 | i 9.9 | I R I |
• · 9/ ff · |
; 3.
ί 9. |
|||||||||
1.2 | ': 0,1 | ; 120 ! 36 |
; 2,6 ': 5.3 |
; ioo ! 28 |
; 3.2 ί ■ 5.2 |
a I J 7 |
i 7.55 | t ; 8 |
J 3. ! 5. |
||||||||||||
1.5 | ; 0,075. : 0,12 |
j *T | ; 2,8 | i 15 | ·. 3.0 |
• a
ι · |
": · 8 | ! 3.2 1 4,2 |
J 50
i 7 |
1667705
• |
|||||||||||
2 | j 0,15 : 0,20 |
J* 52 .
i 15 |
; so : 12 |
||||||||||||||||||
- |
Bei den in der Tabelle aufgeführten Gemischen -betrug die AnfangsviskositcAt der gelierten Silicatlösung
zwischen 1,5-5 cP. Die Yiskosität einer Zubereitung vom Bio !verhältnis SiO2ZHa2O 3,92 nit "a"
= 0,06 und !rb" 0,8 betrug 6 cP nach 10 min und 10 cP
nach 16 minj die Erstarrungszeit betrug etv;a 23 min.
Die erhaltenen 6-ele waren außerordentlxch beständig
gegenüber der Einwirkung von fasser. Einige der G-ele
konnten langer als 1 Honat vollständig in vlasser eingetaucht
gehalten werden und der Abbau betrug nach dieser Zeit weniger als 1 ^
7277 Patentansprüche
«209835/0930 ο
Claims (1)
- Patentansprüchinsbesondere zuq Stabilisieren und Verfestigen von Böden durch Zusatz eines gelbildenden Mittels zu einer wässrigen Siliertlösung, dadurch gekennzeichnet , daß man als gel"bildendes Mittel ein Gemisch der Ilethylester der Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure verwendet, das ggf. noch unvereaterte.? "ethnnol enthalt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß. man als gelhildendes Mittel ein Gemisch von 10-25 &ev.-;'- llethylfornist, 86-60 Gev;.-Llethylscetat und 4-15 Gevo-'- Prox^ionat, bezogen auf das ritgov.'lcir1: des Genisches, verwendet.3 ο Verfrhren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man als gelbildendes Kittel drs Produkt der Veresterung eines geeigneten Siruregem.sch.es mit !.ethanol verwendet, das noch einen gewissen Anteil an unverestertem Ivlethanol enthalte- 2 209835/0930 «^ ύ r4β' Verfahren nach Anspruch 1 und 3» dadurch gekennzeichnet , daß man als gelbildendes Mittel ein Gemisch von 11-14 GeWo-# Methylformiat, 60-65 Gew.-# Methylacetat, 5-7 Gew.-fo Methylpropionat und 24-14 Gew.-$ Methanol, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches, verwendet.5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet ,, daß man ein Alkalisilicat mit einem Molverhältnis SiO2ZM2O von 2,0 bis 5,0 , vorzugsweise von 3,4 bis 5,0 verwendet (M-Alkalimetall).6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5» dadurch g e kenn·zeichnet , daß man 5 bis 50 Gew.-Teile gelbildendes Gemisch auf 100 Gew.-Teile Alkalisilicat, berechnet als Feststoff zusetzt.209835/0930
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR47083 | 1966-03-24 | ||
FR47083A FR1502645A (fr) | 1966-03-24 | 1966-03-24 | Mélanges gélifiants pour silicates solubles |
DES0109006 | 1967-03-23 |
Publications (3)
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DE1667705A1 true DE1667705A1 (de) | 1972-08-24 |
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DE1667705C DE1667705C (de) | 1973-08-09 |
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ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3558506A (en) | 1971-01-26 |
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FR1502645A (fr) | 1967-11-24 |
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CH464158A (fr) | 1968-10-31 |
AT277933B (de) | 1970-01-12 |
DE1512149C3 (de) | 1980-06-12 |
DE1667705B2 (de) | 1973-01-11 |
GB1164269A (en) | 1969-09-17 |
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |