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Verfahren zur Herstellung von
aufgesetzten Taschen.
an Bekleidunxsstücken Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung
von aufgesetzten Taschen an Bekleidungsstücken mit Hilfe einer Falteinrichtung und
einer nach einem vorgegebenen Nahtverlauf selbsttätig gesteuerten Nähanlage.
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Der Zweck der Erfindung besteht darin, die zur Herstellung von Taschen
in Bekleidungsstücken, wie Oberhemden, Blusen oder Schürzen erforderlichen,
der jeweiligen Form der Tasche entsprechenden Stoffzuschnitte an ihren mit dem Bekleidungsstück
zu vernähenden Rändern zu einfachen Säumen umzulegen und aufzunähen, und zwar in
einer Ausführungsgüte, die der bisher von einer geübten Arbeitskraft erzielbaren
gleichkommt.
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Es ist bekannt, während des Fertigungsverfahrens von Bekleidungsstücken,
die mit sogenannten aufgesetzten Taschen versehen werden sollen, die Taschenzuschnitte
. vorher an ihren Rändern mittels-einer besonderen Vorrichtung unter Wärmeeinwirkung
und/oder Druck umzufalten, nm sie anschließend mit den am Werkstück anliegenden,
umgefalteten Rändern mittels einer Nähmaschine anzunähen. Hierbei werden
das Werkstück-und der Taschenzuschnitt von Hand unter der Nadel der Nähmaschine
derart geführt, daB die Naht in der Nähe der Faltkanten gebildet wird.
Zu
ist ferner bekannt (DBP 1.134.878), die selbst-
tätig von einer
Falteinrichtung gelieferten Stoffzuschnitte in einer Zuführvorrichtung
aüfauuehmen, die diese der Nähmaschine zwecks Aufnähens
mit den
umgeschlagenen Rändern auf ein Bekleidungsstück zu-
führt.
Hierbei werden die umgeschlagenen Randkanten des Zuschnittes so erfaßt, daß die
Falten bis zum Aufnähen nicht wieder aufspringen können.
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Man kennt ferner Nähmaschinen zum Aufnähen
von Stoff-
stücken wie Namensschildern, Kennzeichenträgern od.
dgl.. auf Arbeitsstücke mit einer Falteinrichtung,
mittels welcher ein erstes
Falten der Enden eines Stoffstückes in Richtung des Arbeitsstückes von etwa
900
durch eine relative Hubbewegung zwischen einer
das Stoffstück tragenden
Faltschablone und eines aus
zwei Faltbacken bestehenden Faltwerkzeuges
in einer
Richtung senkrecht zur Stofftragfläche der Faltschablone erzeugt
wird und ein zweites Falten um weitere 900 durch eine Rorizontalbewegung
der Faltbacken in einander zu gerichteteat Sinne erfolgt.
Diese
bekannten Einrichtungen zum Falten bzw. Falten
und Aufnähen von Stoffstücken
auf Werkstücke sind nur
sehr bedingt brauchbar zur Herstellung
von aufgesetzten
Taschen wenn es darauf ankommen soll, die Forderungen
der
Industrie bezüglich der verschiedenen Taschen-
farmen und der Qualität
der Erzeugnisse zu erfüllen.
Während eine geübte Arbeitskraft es in der Hand
hat, die infolge des Umschlagens an den Faltkanten im
Bereich
der Taschenecken oder -Rundungen entstandenen
Materialanhäufungen
durch geschickte Manipulation
während des Nähens derart zu
verteilen, daß diese von außen unsichtbar bleiben, läßt sich dies beim selbsttätigen
Aufnähen eines Taschenzuschnittes mittels einer automatischen Näheinrichtung bei
einigen der verschiedenen Taschenformen nur durch eine zweckmäßige Faltung in bestimmter
Reihenfolge erzielen. Eine weitere Voraussetzung für das exakte Aussehen einer aufgesetzten
Tasche ist, daß die an der Taschenöffnung - auch als Tascheneingriff bezeichnet
- auslaufenden Faltkantenenden nicht parallel mit der Taschenöffnung verlaufend
mit dem Werkstäck vernäht werden, sondern zur Taschenmitte etwas geneigt nach unten
gerichtet sind, damit nach dem Vernähen diese I'altkantenränder annähernd unsichtbar
bleiben.
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:bei der Verarbeitung von gemusterten Geweben, insbesondere solchen
mit Streifen oder Karomustern, ist es eine Forderung der Industrie, das Aufnähen
der Taschen derart vornehmen zu lassen, daß die Musterung auf dem Taschenzuschnitt
sich mit der des Werkstückes deckt. Hierbei ist es von untergeordneter Bedeutung,
wenn aus diesem Grund der Taschenzuschnitt nicht an der an sich vorgesehenen Stelle
am Werkstück angenäht wird.
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Es wird ferner gefordert, daß die am Taschenboden befindlichen Ecken
von aufgesetzten Taschen rechteckiger form scharf ausgeprägt sind, also keine Abrundungen
aufweisen.
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L:it den bisher bekannten Falt- und Näheinrichtungen 4urri ;alten
und Aufnähen von Stoffstücken lassen sich
diese hohen Anforderungen,
die der Verbraucher an die Qualität eines Bekleidungsstückes stellt, nicht erfüllen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren zum maschinellen
Herstellen von aufgesetzten Taschen - in den gebräuchlichen Formen an Bekleidungsstücken
mit Hilfe von Falteinrichtungen und einer nach einem vorgegebenen Nahtverlauf selbsttätig
gesteuerten Näheinrichtung zu offenbaren, welche die den bekannten Verfahren
noch anhaftenden Mängel beseitigt und die maschinelle Herstellung von exakt aufgesetzten
Taschen ermöglicht, wobei das zur Verarbeitung_E;elangende Stoffgewebe auch mit
einem Muster in Form von Streifen, Karos oder dgl. versehen sein kann.
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Nach der Erfindung kann bei der Herstellung einer aufgesetzten Tasche
im allgemeinen wie folgt verfahren werden: Nach dem Auflegen des Werkstückes auf
die Stofftragplatte der Näheinrichtung und dem Auflegen des Taschenzuschnittes auf
eine über die Stofftragplatte der Näheinrichtung angehobene und Wenigstens zweiteilig
und verschiebbar ausgebildete und die wesentlichen Innenabmessungen der Tasche bestimmende
Faltschablone wird eine Stoffdrückerplatte auf den Taschenzuschnitt abgesenkt,
um diesen zwischen Faltschablone und Stoffdrückerplatte einzuklemmen. Anschließend
erfolgt das Absenken der die wesentlichen äußeren Abmessungen der Tasche bestimmenden
mehrteiligen Faltschieber in ihrem ausgefahrenen Zustand bis auf die Flöhe der Faltschablone,
wobei die über die Faltschablone und die
Stoffdrückerplatte vorstehenden
Ränder des Taschenzuschnittes nach unten abgewinkelt werden. Danach werden die Faltschablonenteile
über die Stoffdrückerplatte hinaus ausgefahren in die die wesentlichen Innenabmessungen
der Tasche bestimmenden Stellungen, wobei gleichzeitig die Faltschieber in die die
wesentlichen äußeren ,Abmessungen der Tasche bestimmenden Stellungen eingefahren
werden. Hierbei führen die die beiden parallel verlaufenden Außensäume~der Tasche
bildenden Faltschieber bei ihrem Einfahren eine zur Faltschablone parallele und
dabei zum Taschenboden gerichtete Bewegung aus, um während des Umfaltens den beiden
Falträndern des Taschenzuschnittes eine derartige zum Boden der Tasche gerichtete
Bewegung zu erteilen, daß die oberen Enden der Faltkanten nicht mehr parallel zur
Taschenöffnung verlaufen, sondern etwas zur Taschenmitte nach unten gerichtet umgelegt
werden. Darauf werden die Faltschablone und die Stoffdrückerplatte mit dem zwischen
diesen eingeklemmten Taschenzuschnitt zusammen mit den eingefahrenen Faltschiebern
und den umgeschlagenen Falträndern auf das Werkstück abgesenkt. Anschließend werden
die Faltschablonenteile eingefahren und die Faltschieber ausgefahren in ihre Ausgangsstellungen,
wonach der Taschenzuschnitt an seinen umgeschlagenen Falträndern mittels der selbsttätig
arbeitenden Näheinrichtung auf das Werkstück genäht wird. Nach dem Anheben der in
der Tasche befindlichen Faltschablone mit dem Werkstück und der Stoffdrückerplatte
sowie der Faltschieber in die Ausgangsstellung kann das Werkstück entnommen werden.
Bei
der Herstellung einer aufgesetzten Tasche mit abgerundetem Taschenbeutel werden
nach dem Umfalten der gerade verlaufenden Faltr-nder die bogenförmig verlaufenden
Faltränder mittels zwei zusätzlicher Faltschieber vor dem Absenken der Faltschablone
und der Stoffdrückerplatte mit dem zwischen diesen eingeklemmten Taschenzuschnitt
auf das Werkstück umgefaltet.
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Zur Herstellung einer aufgesetzten Tasche mit einem stumpfwinklig
verlaufenden Taschenboden wird der Taschenzuschnitt auf eine dreiteilige, verschiebbare
und die wesentlichen Innenabmessungen der Tasche bestimmende Faltschablone gelegt.
Nach dem Umfalten der parallel verlaufenden seitlichen Faltränder in der bereits
beschriebenen Weise durch seitliche Faltschieber und des den Taschenboden bildenden
stumpfwinkligen Faltrandes mittels eines entsprechend ausgebildeten Faltschiebers
wird vor dem Absenken der Faltschablone und der Stoffdrückerplatte mit dem zwischen
diesen eingeklemmten Taschenzuschnitt und bei eingefahrenen Faltschiebern die *im
Bereich der beiden äußeren Ecken des Taschenbodens beim Umfalten an den Falträndern
gebildeten Materialanhäufungen mittels zwei zusätzlicher Hilfsfaltschieber umgefaltet.
Bei der Fertigung einer aufgesetzten Tasche, die eine am Taschenboden parallel mit
dem Tascheneingriff und zwei im ;eInkel zu den beiden Längsseiten der Tasche verlaufende
Faltränder aufweist, werden nach dem Auflegen des Taschenzuschnittes auf eine zweiteilige
Faltschablone und vor dem Absenken der Faltschablone
und der Stoffdrückerplatte
mit dem zwischen diesen eingeklemmten Taschenzuschnitt zunächst die beiden an der
Längsseite des Taschenzuschnittes befindlichen Faltränder in der bereits beschriebenen
Weise und der am Taschenboden parallel zum Tascheneingriff verlaufende Faltrand
und anschließend mittels zwei
Hilfsfaltschiebern die beiden im Winkel zu den
Längsseiten des Taschenzuschnittes verlaufenden Faltränder umgefaltet.
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Bei einer rechteckigen aufgesetzten Tasche, die also mit einer rechtwinklig
zu den beiden Seitenrändern der Tasche verlaufenden Kante am Taschenboden ausgebildet
ist, kann bei der Herstellung wie folgt verfahren werden: Der Taschenzuschnitt wird
zunächst auf die ausgefahrene, die wesentlichen Innenabmessungen der Tasche bestimmende
zweiteilige Faltschablone gelegt. Nach dem Einklemmen des Taschenzuschnittes mittels
der abgesenkten Stoffdrückerplatte werden die Faltschieber in ihrem ausgefahrenen
Zustand bis auf die Flöhe der Faltschablone abgesenkt, wobei die über die Faltschablone
vorstehenden Ränder des Taschenzuschnittes nach unten abgewinkelt werden. Anschließend
daran werden die Faltschieber eingefahren zum Umfalten der drei Faltränder
des Taschenzuschnittes, wobei die im Bereich der beiden äußeren Ecken des Taschenzuschnittes
an den Falträndern gebildeten Materialanhäufungen in Form von Tuten infolge Überlappung"der
zueinander bewegten Faltschieber nach einer Seite abgelenkt werden, wonach
diese Tüten mittels Einfahrens von Hilfsfaltschiebern zusammengefaltet werden.
Um
bei der Verwendung von gemusterten, beispielsweise mit Streifen oder Karos versehenen
Geweben zur Herstellung von Kleidungsstücken einen aus dem gleichen Werkstoff bestehenden
Taschenzuschnitt mustergleich auf das Kleidungsstück zu nähen, kann wie folgt verfahren
werden Der Taschenzuschnitt wird- auf die Fältschablone gelegt und anschließend
in bereits beschriebener Weise ein-geklemmt. Dann wird der Taschenzuschnitt
auf eine derartige Höhe auf das mit dem gleichen Muster versehene Werkstück abgesenkt,
daß das Werkstück unter dem Taschenzuschnitt in der Weise verschoben werden -kann,
bis das auf dem Taschenzuschnitt befindliche Munter sich mit dem des Werkstückes
deckt.
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Danach wird der Taschenzuschnitt wieder in seine Ausgangsstellung
angehoben, worauf nach dem Umfalten der Faltränder der Taschenzuschnitt zum Zwecke
des Vernähens auf das Werkstück abgesenkt wird.
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Die erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von aufgesetzten Taschen
an Kleidungsstücken werden durch die nachfolgende Beschreibung in Verbindung mit
den schematischen Darstellungen in der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt Fig. 1 einen Teil eines Werkstückes mit einem zu einer aufgesetzten Tasche
vernähten Taschenzuschnitt, die mit einem abgerundeten Taschen-Beutel ausgebildet
ist, in schaubildlicher Ansicht;
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende
Ansicht einer aufgesetzten Tasche mit einem stumpfwinklig verlaufenden Taschenboden;
Fig. 3 eine gleiche Ansicht einer Tasche mit zwei am Taschenboden befindlichen Abschrägungen;
Fig. 4 eine rechteckige, aufgesetzte Tasche in gleicher Ansicht; Fig. 5 eine vergrößerte,
schaubildliche Teilansicht der Taschenöffnung, von hinten gesehen; Fig. 6 eine schematische
Darstellung des ersten Verfahrensschrittes bei der Herstellung einer in der Fig.
1 dargestellten aufgesetzten Tasche: Fig. 7 die Zage des Taschenzuschnittes auf
der Faltschablone; Fig. 8 das Einklemmen des Taschenzuschnittes zwischen der Stoffdrückerplatte
und der Faltschablone; Fig. 9 das Absenken der Falteinrichtung auf die Höhe des
Taschenzuschnittes; Fig. 10 eine der Fig. 9 entsprechende schaubildliche und schematische
Teildraufsicht auf die Falteinrichtung mit den nach unten abgewinkelten Falträndern
des Taschenzuschnittes; Fig. 11 das Umfalten der Faltränder des Taschenzuschnittes;
. Fig. 12 eine den Fig. 10 und 11 entsprechende, schaubildliche Teildraufsicht mit
den um die Faltschablone umgelegten Falträndern des Taschenzuschnittes; Fig. 13
den umgefalteten,auf das werkstUck abgesenkten Taschenzuschnitt;
Fig.
14 den auf das Werkstück aufgelegten Taschenzuschnitt nach der Rückführung der Faltschablone
und der Falteinrichtung in ihre Ausgangsstellungen zu Beginn des Nähvorganges; Fig.
15 die Entnahme des mit der Tasche versehenen Werkstückes; Fig. 16 in schematischer
Darstellung den ersten Verfahrensschritt bei der Herstellung einer aufgesetzten
Taschenach der Fig. 2 mit einem stumpfwinklig verlaufenden Taschenboden; Fig. 17
in schaubildlicher Darstellung die Zage des Taschenzuschnittes auf einer dreiteiligen
-- Faltschablone zur Herstellung einer Tasche nach Fig. 2; Fig. 18 das Einklemmen
des in Fig. 1? dargestellten Taschenzuschnittes zwischen Stoffdrückerplatte und
Faltschablone; Fig. 19 das Absenken der ausgefahrenen Falteinrichtung auf den eingeklemmten
Taschenzuschnitt in schaubildlicher Teilansicht; Fig. 20 eine der Fig. 19 entsprechende
schematische Darstellung im Schnitt; Fig. 21 die dreiteilige Faltschablone im ausgefahrenen
Zustand mit dem darauf liegenden Taschenzuschnitt, in schaubildlicher Darstellung
von unten gesehen; Fig. 22 das Umfalten der Faltränder des Taschenzuschnittes um
die ausgefahrene Faltschablone, schematisch im Schnitt; Fig. 23 eine der Fig. 22
entsprechende schaubildliche Teildraufsicht;
Fig. 24 das Falten
der beim Umlegen der Faltränder an zwei Ecken auftretenden Materialanhäufungen
mittels der Hilfsfaltschieber; Fig. 25 den auf das Werkstück abgesenkten Taschenzuschnitt
mit umgelegten Falträndern und die in ihre Ausgangsstellung gebrachte Falteinrichtung,
fertig zum Annähen mittels der Näheinrichtung; Fig. 26 das Auflegen eines Taschenzuschnittes
auf eine zweiteilige Faltschablone zur Herstellung einer in Fig. 3 dargestellten
aufgesetzten Tasche mit am Taschenboden befindlichen Abschrägungen, in schaubildlicher
Teilansicht von unten gesehen; Fig. 2? das Auflegen des in Fig. 26 gezeigten Taschenzuschnittes
auf die Faltschablone und des Werkstückes auf die Stofftragplatte, schematisch im
Schnitt gezeichnet; Fig. 28 das Einklemmen des in Fig. 26 dargestellten _ Taschenzuschnittes
zwischen Stoffschieberplatte und Faltschablone; Fig. 29 das Absenken der ausgefahrenen
Falteinrichtung und der Hilfsfaltschieber auf den eingeklemmten Taschenzuschnitt
in schaubildlicher Teildraufsicht; Fig. 30 eine der Fig. 29 entsprechende Teildraufsicht
mit eingefahrenen Faltschiebern; Fig. 31 eine schaubildliche Teilansicht von unten
mit eingefahrenen Hilfsfaltschiebern;
Fig. 32 den umgefalteten
und auf das Werkstück abgesenkten Taschenzuschnitt und die in ihre Ausgangsstellung
gebrachte Falteinrichtung, fertig zum Annähen des Zuschnittes auf das Werks t ück;
Fig. 33 die Entnahme des mit der Tasche nach Fig. 3 versehenen Werkstückes; Fig.
34 einen Taschenzuschnitt zur Herstellung einer rechteckigen aufgesetzten Tasche
nach der Fig. 4, aufliegend auf einer zweiteiligen Faltschablone, in schaubildlicher,
schematischer Darstellung; Fig. 35 eine schematische Darstellung des ersten Verfahrensschrittes
zur Herstellung einer aufgesetzten Tasche aus dem in Fig. 34-gezeichneten rechteckigen
Taschenzuschnitt; Fig. 36 das Einklemmen des Taschenzuschnittes zwischen Stoffdrückerplatte
und ausgefahrener Faltschablone; Fig. 3'7 das Absenken der Falteinrichtung auf die-Höhe
des Taschenzuschnittes; Fig. 38 eine der Fig. 3? entsprechende Teildraufsicht mit
der ausgefahrenen Faltschablone und der ausgefahrenen Falteinrichtung in schaubildlicher
Darstellung; Fig. 39 eine der Fig. 38 entsprechende Darstellung mit eingefahrenen
Faltschiebern; Fig. 40 in vergrößerter Darstellung eine Ecke der Falteinrichtung
in der Ansicht von unten;
fig. 41 eine der Fig. 39 entsprechende
schematische Darstellung im Schnitt; Fig. 42 eine der Fig. 40 entsprechende Darstellung
mit eingefahrenen Hilfsfaltschiebern; Fig. 43 das Einfalten der an den Ecken der
Faltränder gebildeten Materialanhäufungen durch die Hilfsfaltschieber entsprechend
der Fig. 42; Fig. 44 das Absenken des umgefalteten Taschenzuschnittes auf das Werkstück;
Fig. 45 die Zurücknahme der Faltschablone, das Ausfahren der Faltschieber und Hilfafaltschieber,
fertig zum Annähen des Taschenzuschnittes auf das Werkstück; Fig. 46 die Entnahme
des mit einer rechteckigen Tasche versehenen Werkstückes; Fig. 47 ein aus einem
gemusterten Gewebe bestehendes Werkstück mit einem zu einer Tasche vernähten Taschenzuschnitt
aus dem gleichen Gewebe, in der Draufsicht; Fig. 48 das Auflegen des Taschenzuschnittes
auf eine Faltschablone und des-Werkstückes auf die Stofftragplatte als ersten Verfahrensschritt
zur Herstellung einer aufgesetzten Tasche nach der Fig. 47; Fig. 49 das Einklemmen
des gemusterten Taschenzuschnittes-zwischen Stoffdrückerplatte und Faltschablone;
Pig. 50 das Absenken des Taschenzuschnittes auf das 'ferkstück;
Fig.
51 der entsprechend der Fig. 50 auf eine gewisse Höhe auf das Werkstück abgesenkte
Taschenzuschnitt in schaubildlicher, schematischer Draufsicht, und Fig. 52 das entsprechend
des Musterverlaufes des Taschenzuschnittes ausgerichtete Werkstück in schaubildlicher
und schematischer Darstellung, entsprechend der Fig. 51. In den Fig. 1 bis 4 sind
vier verschiedene Formen von sogenannten aufgesetzten Taschen dargestellt. Fig.
1 zeigt einen auf ein Werkstück 60 aufgenähten Taschenzuschnitt 61, der zusammen
mit dem Werkstück 60 eine Tasche 62 mit am Taschenbeutel abgerundeten Ecken 63,
63' bildet. In der Fig. 2 ist ein mit einem Merkstück 64 zu einer Tasche 65 mit
einem stumpfwinklig ausgebildeten Taschenboden 66 vernähter Taschenzuschnitt 67
dargestellt. Die in der Fig. 3 am Werkstück 69 dargestellte Tasche 68 hat zwei vom
Taschenboden 70 winklig verlaufende Seitenkanten 71, 71'.
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Eine weitere Taschenform zeigt die Fig. 4. Die in dieser Zeichnung
gezeigte Tasche 72 ist aus dem Werkstück 73 und einem rechteckigen Taschenzuschnitt
74 gebildet.
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Zwecks Herstellung einer aufgesetzten Tasche muB der mit dem Werkstück
zu vernähende Taschenzuschnitt mit Falträndern ausgebildet sein. Der Zuschnitt muß
also entsprechend größere Abmessungen aufweisen als die, welche die nach dem Aufnähen
gebildete Tasche haben soll.
Es ist ferner üblich, an dem die Taschenöffnung
bildenden Teil des Taschenzuschnittes einen zusätzlichen Faltrand zuzugeben, der
vor dem Aufnähen entweder zur 15"erkstückseite hin umgeschlagen wird oder nach außen
gefaltet und mit dem Taschenzuschnitt vernäht wird.
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Bei allen aufgesetzten Taschen, die ein exaktes Aussehen haben sollen,
müssen, wie es in Fig. 5 vergrößert dargestellt ist, die an der Taschenöffnung 75
befindlichen Faltränder 76 derart nach innen umgefaltet sein, daß die obere Kante
77 des Faltrandes 76 etwas nach unten geneigt zur Mitte der Tasche verläuft. Hierdurch
verbleibt nach Bildung der Naht 78 diese Kante 77 annähernd zwischen dem Werkstück
79 und dem Taschenzuschnitt 80. 1. Herstellung einer aufgesetzten Tasche mit
am
Taschenbeutel befindlichen Abrundungen
(Fig. 1 und 6 bis 15) Das Werkstück 60
(Fig. 6), das mit einer Tasche nach der Fig. 1 versehen werden soll, wird zu-nächst
auf die Stofftragplatte 81 einer nicht weiter dargestellten und in an sich bekannter
Weise nach einem vorgegebenen Nahtverlauf selbsttätig arbeitenden Näheinrichtung
gelegt. Mit 82 ist eine Nut zur Führung der Nadel der Näheinrichtung bezeichnet.
Nunmehr wird der mit abgerundeten Ecken 63' (Fig. 7 ) und einem zur IVerkstückseite
liegenden Faltrand 83 versehene Taschenzuschnitt 61 auf eine über der
ütofftragplatte
81 befindliche Faltschablone 84 mit der Anlage seiner später die Taschenöffnung
bildenden Kante 85 an einen Anschlag 86 gelegt (Fig. 6).
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Die Faltschablone 84 ist zweiteilig ausgeführt. Sie besteht aus den
beiden Faltschablonenteilen 84' und 84", die aus ihrer in Fig. ? gezeichneten Grundstellung
sowohl seitlich als auch gleichzeitig in Richtung zum späteren Taschenboden verschiebbar
sind. Sie sind ferner mit Abrundungen 8'7, 8'7' versehen, deren Radien denen der
Innenradien der herzustellenden Tasche entsprechen.
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Nach dem Auflegen des Taschenzuschnittes 61, dessen über die Faltschablone
84 ragende Faltränder 88 (rig. 6) nach unten zum Merkstück abgebogen sind, wird
eine über der Faltschablone 84 befindliche Stoffdrückerplatte 89 auf den Taschenzuschnitt
61 abgesenkt, wie es die Fig. 8 zeigt, während die über der Stoffdrückerplatte 89
befindliche Falteinrichtung 90 in ihrer angehobenen Stellung verbleibt. Das Absenken
der Stoffdrückerplatte 89, die in ihren Abmessungen etwa denen der Faltschablone
84 in ihrem eingefahrenen Zustand entspricht, bewirkt das Einklemmen des Taschenzuschnittes
61 zwischen der Faltschablone 84 und der Stoffdrückerplatte 89.
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''.'ie aus den Fig. 9 und 10 ersichtlich ist, wird hiernach die mit
9C bezeichnete Falteinrichtung-in ihrem ausgefahrenen Zustand abgesenkt auf eine
Höhe. in Bezug auf die der Faltschablone 84 und der Stoffdrückerplatte 89, daß die
beim Absenken der Falteinrichtung 90
weiter nach unten abgewinkelten
Faltränder 88 in einem weiteren Verfahrensschritt um die Faltschablone 84 umgefaltet
werden können.
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Die Falteinrichtung 90 besteht aus zwei Faltschiebern 91,
911 für die beiden in gerader Richtung verlaufenden seitlichen Faltränder
92, 92', einem ebenfalls gerade verlaufenden Faltschieber 93 für den Faltrand 94
am Taschenboden und zwei zusätzlichen Faltschiebern 95, 95' für die bogenförmig
verlaufenden Faltränder 96, 96' an dem Taschenboden.
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Zwecks Umfaltens der Faltränder werden die Faltschablonenteile 84',
84" (Fig. 7) wie aus den Fig. 11 und 12 ersichtlich ist, über die Kanten der Stoffdrückerplatte
89 hinaus ausgefahren in die die wesentlichen Innenabmessungen der Tasche bestimmenden
Stellungen und gleichzeitig die Faltschieber 91, 91', 93, sowie die zusätzlichen
Faltschieber 95, 95' eingefahren in die die wesentlichen Außenabmessungen der Tasche
bestimmenden Stellungen.
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Das Einfahren der beiden Faltschieber 91, 91' (der Faltschieber 91'
ist in der Fig. 12 nicht dargestellt, er ist spiegelbildlich ausgeführt und in der
Fig. 11 etwas verdeckt dargestellt), zum Umlegen der Faltkanten 92, 92' erfolgt
in der Weise, daB ihnen eine in Bezug auf die Faltschablonen 84, 84' parallele Bewegung
und gleichzeitig auch eine zu den Faltschiebern 95, 95' gerichtete Bewegung erteilt
wird. Hierdurch wird bewirkt,, daß während des Umfaltens der beiden Faltränder
92, 92' diesen eine ebenfalls zu
den Faltschiebern 95, 95' gerichtete
geringe Bewegung erteilt wird die bewirkt, daß die oberen Enden der Faltränder 92,
92' nicht mehr parallel zur Taschenöffnung verlaufen, sondern nach dem Umfalten
etwas zur Taschenmitte nach unten geneigt liegen, wie es im Zusammenhang mit der
Fig. 5 bereits beschrieben wurde.
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tTach dem Umlegen der Faltränder um die Faltschablone 84 werden die
Falteinrichtung 90, die Faltschablone 84 und die Stoffdrückerplatte 89 mit dem zwischen
diesen liegenden Taschenzuschnitt 61 auf das auf der Stofftragplatte 81 befindliche
,Verkstück 60 (Fig. 13) abgesenkt.
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Nach dem Einfahren der Faltschablone 84 (Fig. 14) und der Zurücknahme
der Faltschieber 91, 91',.93 und der zusätzlichen Faltschieber 95, 95' in ihre Ausgangsstellungen
erfolgt das Aufnähen des gefalteten Taschenzuschnittes 61 auf .das Werkstück 60
mittels der Nadel einer automatischen Nähanlage, die eine in der Fig. 1 dargestellte
Naht 97-erzeugt. Mit 98 ist ein Rahmen bezeichnet, an dem die Faltschieber 91,
91', 93, 959-95t in ihren Ausgangsstellungen anliegen, der in den Fig. 10
und 12 jedoch nicht dargestellt ist. Anschließend werden, wie Fig. 15 zeigt, die
Falteinrichtung 90, die Stoffdrückerplatte 89 und die Faltschablone 84 mit dem ;f;erkstück
60 und der nunmehr gebildeten Tasche 62 über die Stofftragplatte 81 angehoben. Danach
wird das :i'erksti:ck 60 nach rechts aus der Näheinrichtung entfernt.
2.
:7.erstellung einer aufgesetzten Tasche mit
einem stumpfwinklig verlauf
enden Taschenboden
(Fig. 2, 16 bis 25) Ein ;Verkstück 64 (Fig. 16), das mit einer
Tasche 65 nach der Fig..2 versehen werden soll, wird auf die Stofftragplatte 81
der an sich bekannten Näheinrichtung gelegt. Der der Form der Tasche 65 entsprechende
und mit einer Schnittzugabe versehene Taschenzuschnitt 67 wird auf eine dreiteilige
Faltschablone 99 gelegt (Fig. 17).
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Diese besteht aus zwei spiegelbildlich ausgeführten Faltschablonenteilen
99' und 99", die aus ihrer in der Fig. 17 dargestellten Grundstellung sowohl seitlich
als auch gleichzeitig in Richtung zum später zu bildenden Taschenboden verschiebbar
sind, und aus einem mittleren Faltschablonenteil 998'8, das aus seiner Grundstellung
nur parallel zu sich selbst zum Taschenboden verschiebbar ist, um den Scheitelpunkt
des stumpfen Winkels des
Taschenbodens mit zu bilden.
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Nachdem der Taschenzuschnitt 67 auf der Faltschablone 99 aufliegt,
wird die über dieser befindliche Stoffdrückerplatte 100 auf den Taschenzuschnitt
67 abgesenkt (Fig. 18), während die über der Stoffdrückerplatte 100 befindliche
Falteinrichtung 101 in ihrer angehobenen Stellung verbleibt.
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Die Falteinrichtung 101 (Fig. 18 und 19) setzt sich zusammen aus zwei
Faltschiebern 102, 102'
für die beiden seitlichen Faltränder 103
und 103' ; (Fig. 1?, 18), einem den stumpfwinklig verlaufenden Taschenboden mit
bildenden Faltschieber 104 (Fig. 18, 19) für den Faltrand 105 und zwei seitliche
Hilfsf altschieber 106, 106' für das Umlegen der beim Falten an den seitlichen Ecken
der Tasche und an den Falträndern sich bildenden Materialanhäufungen.
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Nach dem Einklemmen des Taschenzuschnittes 6? zwischen die Faltschablone
99 und Stoffdrückerplatte 100 wird die Falteinrichtung 101, wie es aus den Fig.
19 und 20 ersichtlich ist, mit ihren im ausgefahrenen Zustand befindlichen Faltschiebern
und Hilfsfaltschiebern abgesenkt auf eine Höhe in Bezug auf die der Faltschablone
99 und der Stoffdrückerplatte 100, daß die infolge des Absenkens der Falteinrichtung
101 nach unten abgewinkelten Faltränder 103, 103', 105 in dem nächsten Verfahrensschritt
um die Faltschablone 99 gefaltet werden können.
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Zum Zwecke des Umfaltens der Faltränder 103, 103' und 10.5
wird die Faltschablone 99 mit den Faltschablonenteilen 99', 99", 99111 (Fig. 21)
über die Kanten der Stoffdrückerplatte 100 hinweg ausgefahren (Fig. 22) in eine
die wesentlichen Innenabmessungen der. Tasche bestimmende Stellung,und gleichzeitig
werden die Faltschieber 102, 102' und 104 der Falteinrichtung 101 in eine die wesentlichen
Außenabmessungen der Tasche bestimmende Stellung gebracht, wie es auch in Fig. 23
gezeichnet ist. Danach werden die Hilfsfaltschieber 106, 106' eingefahren, um die
durch das Umlegen der Faltränder an den unteren, äußeren Ecken der Tasche
gebildeten
Materialanhäufungen in Form von Tüten 107 (Fig. 22) derart einzufalten, wie es in
Pig. 24 dargestellt ist.
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Das Einfahren der Faltschieber 10, 102' erfolgt in der gleichen Weise
wie bei der unter 1. beschriebenen Herstellung einer Tasche.
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anschließend werden die Falteinrichtung 101, die Hilfsfaltschieber
106, 1061, die Faltschablone 99
und die Stoffdrückerplatte 100 mit dem zwischen
diesen liegenden, umgefalteten Taschenzuschnitt 67 auf das auf der Stofftragplatte
81 aufliegende Werkstück 64 abgesenkt (Fig. 25), worauf nach der Verschiebung der
Faltschablone 99 und der Faltschiebereinrichtung 10'f in ihre Ausgangsstellung die
Nadel ihre Tätigkeit aufnehmen kann, um den Taschenzuschnitt 67 auf das Werkstück
64 zu nähen.
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Die Entnahme des Merkstückes mit der fertigen Tasche erfolgt anschließend
und zwar in der gleichen .'eise, wie es im Zusammenhang mit der Fig. 15 beschrieben
i$t.
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3. Eierstellung einer aufgesetzten Tasche mit
einer in der
rig. 3 dargestellten Form
(s.a. Fig. 26 bis 33) Ein der r'ig. 3 entsprechender
Taschenzuschnitt 108 (Fig. 26, 27j wird auf eine zweiteilige Faltschablone
109 gelegt, A,3 Über der Stofftragplatte 81 und dem dar. .I' gelegten berkstück
69 befindet.
Die beiden Faltschablonentele 109' und 109" sind spiegelbildlich
ausgeführt und entsprechen in ihren Abmessungen im wesentlichen den Innenabmessungen
der herzustellenden Tasche 68.
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Nach dem Absenken der Stoffdrückerplatte 110-(Fig. 28), die in ihren
wesentlichen Abmessungen denen der Faltschablone 109 in ihrem eingefahrenen Zustand
entspricht, auf den Taschenzuschnitt 108 zwecks Festklemmens desselben zwischen
der Faltschablone 109 und der Stoffdrückerplatte 110 wird die Falteinrichtung 111
in ihrem ausgefahrenen Zustand auf eine Höhe in Bezug auf die Faltschablone 109
derart abgesenkt, daß sie hierbei die Faltränder 112, 112' und 113 nach unten abwinkelt
(Fig. 29).
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Die Falteinrichtung 111 setzt sich im wesentlichen zusammen aus zwei
Faltschiebern 114, 1147 (Fig. 28, 29) für die beiden parallel verlaufenden
seitlichen Faltränder 112, 112', einem senkrecht zu diesen arbeitenden Faltschieber
115 für den Faltrand 113 und zwei Hilfsfaltschieber 116, 116' für die beiden winklig
zu den Falträndern 112, 112' bzw. 113 verlaufenden -Faltränder 117, 117'.
Zum Zwecke des Umfaltens dieser Faltränder um die Faltschablone 109 (Fig.
30) bzw.
deren Faltschablonenteile 109' und 109" (Fig. 31) werden diese über
die Kanten der Stoffdrückerplatte 110 hinaus ausgefahren in die die wesentlichen
Innenabmessungen der Tasche bestimmenden Stellungen und gleichzeitig die Faltschieber
114, 114', 115 und nach diesen die Hilfsfaltschieber 116, 116' eingefahren. Diese
bewirken, daß die beim Umlegen der Faltränder 112, 1121, 113 an den Ecken entstandenen
Materialanhäufungen
zu Falten 118 eingelegt werden, wie aus der
Fig. 31 ersichtlich ist.
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Anschließend werden die Falteinrichtung 111 (Fig. 32), die Faltschablone
109 und die Stoffdrückerplatte 110 mit zwischen diesen liegendem Taschenzuschnitt
108 auf das auf der Stofftragplatte 81 befindliche Werk-" stück 69 abgesenkt, wonach
alle Faltschieber 114, 114', 115, 116, 116` und Faltschablonenteile 109, 109'in
die Ausgangsstellung gefahren werden. Darauf erfolgt das Aufnähen des gefalteten
Taschenzuschnittes 108 auf das Werkstück 69. Danach kann das Werkstück 69 mit der
nunmehr gebildeten Tasche 68 aus der Näheinrichtung entfernt werden, wie es die
Fig. 33 zeigt und wie es bereits beschrieben wurde.
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4. Herstellung einer aufgesetzten Tasche
von viereckiger
Form (Fig. 4 und 34-bis 46) Um die unteren Ecken 119,-1191 der in Fig. 4 dargestellten
Tasche 72 möglichst ohne Abrundungen zu fertigen, dürfen die diese bildenden
Ecken 120, 120' der Faltschablone 122 (Fig. 34) keine Abrundungsradien aufweisen,
sondern müssen scharfkantig ausgebildet sein.
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Bei der Verarbeitung von losen Geweben, beispielsweise Frottiergewebe,
besteht die Gefahr, daß diese Ecken 120, 120' in das Gewebe eindringen und dieses
entweder durchstechen oder es an diesen Stellen dehnen, wenn in der bisher beschriebenen
Weise die
Paltschablonenteile erst dann ausgefahren werden, wenn
das Werkstück auf diesen aufliegt. In beiden Fällen ergaben sich. fehlerhafte Taschen.
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Eine weitere Schwierigkeit bei der maschinellen Faltung eines Taschenzuschnittes
zur Fertigung einer viereckigen aufgesetzten Tasche besteht darin, die durch das
Umfalten der Faltränder an den Ecken 119, 1'I;" entstandenen Materialanhäufungen
derart verteilt zu.falten, daß an den Außenkanten der fertigen Tasche dieses überschüssige
Material nicht sichtbar ist. Dies läßt sich durch eine entsprechende Ausbildung
der Faltschieber erreichen, wie es im Folgenden noch beschrieben wird.
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Die maschinelle Herstellung einer aufgesetzten -Tasche von rechteckiger
Form kann wie folgt vorgenommen werden Der Taschenzuschnitt ?4 (Fig. 34 und 35)
wird auf die ausgefahrenen Faltschablonenteile 122, 122' der Faltschablone 122 gelegt,
die sich zwischen dem auf der Stofftragplatte 81 befindlichen Werkstück ,73 und
der Stoffdrückerplatte 123 befindet. Jber dieser liegt in angehobener Stellung die
Falteinrich;ung 124.
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Nach dem Absenken der Stoffdrückerplatte 123 auf den Taschenzuschnitt
?4 (Fig. 36) wird die Falteinrichtung 124 mit ihren ausgefahrenen Faltschiebern
abgesenkt auf eine Höhe in Bezug auf die der Faltschablone 122 und der Stoffdrückerplatte
123, daß die hierbei. nach unten abgewinkelten Faltrinder 125, 125' und
126
in dem nächsten Verfahrensschritt um die über die :toffdrückerplatte
100 vorstehenden Kanten der Faltschablonenteile 122', 122" umgefaltet werden können
(Fig. 37, 38).
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Die Falteinrichtung 124 besteht wiederum aus Faltschiebern 127, 127',
128 und Hilgsfaltschiebern 129, 129'. Die beiden Faltschieber 127, 127' zum Umfalten
der Faltränder 125, 125' haben an ihren dem Faltschieber 128 zugekehrten Enden eine
überstehende Abschrägung 130, während der Faltschieber 128 auf beiden Enden mit
Abschrägungen 131 ausgebildet ist. Diese Abschrägungen 130 und 131 überlappen sich,
wenn die Faltschieber 127, 127° nach Ausführung einer zur Faltschablone 122 parallel
verlaufenden und dabei gleichzeitig eine dem Faltschieber 128 entgegengesetzten
Bewegung nach dem Umfalten der Faltränder 125, 125' und 126 mit dem Faltschieber
128 zusammenstoßen (Fig. 39). Aus-den Fig. 40 und 41 ist die hierbei an den unteren
Taschenenden sich bildende.Materialanhäufung in Form von Tüten 132 ersichtlich.
Infolge der Überlappungen der Abschrägungen 130, 131 (Fig. 40) werden die Tüten
132 etwas nach einer Seite umgelegt und beim nachfolgenden Einfahren der
V-förmigen Hilfsfaltschieber 129, 129' derart, wie aus den.
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Fig. 42 und 43 ersichtlich ist, eingefaltet, daß die Faltränder 133,
134 vor dem Aufnähen innerhalb des umgefalteten Taschenzuschnittes 74 liegen.
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.flach dem Absenken des umgefalteten Taschenzuschnittes 74 (Z;ig.
44) auf das Werkstück 73 wird dieser nach der Zurücknahme der Faltschablone 122
und der Faltschieber 127, 127', 128 und der Hilfsfaltschieber 129, 129'
mit
dem Werkstück 73 vernäht (Fig. 45). Hiernach kann nach dem Anheben der Falteinrichtung
124, der Stoffdrückerplatte 123 und der Faltschablone 122 das Werkstück 73 mit der
Tasche-72, wie bereits beschrieben und in der Fig. 46 dargestellt, aus der Näheinrichtung
entfernt werden.
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5.- Taschenzuschnitte und- Werkstücke aus
Geweben, die eine
gleiche Musterung aufweisen
In der Fig. 47 ist ein Ausschnitt eines Werkstückes
135 dargestellt, dessen Gewebe mit einem Karomuster versehen ist. Das gleiche Karomuster
hat die aufgesetzte Tasche 136. Bei der Herstellung einer derartigen Tasche 136
müssen die umgefalteten Taschenzuschnitte derart auf das Werkstück 135 aufgenäht
werden, daß sowohl die Längsstreifen 137, 138 als auch die Querstreifen 139, 140
der Tasche 136 sich mit den Streifen 137', 138', 139`, 140' des Werkstückes 135
decken. Sollen bei den unter 1. bis 4. beschriebenen Verfahren zur maschinellen
Herstellung von aufgesetzten Taschen gemusterte Gewebe verarbeitet werden, so sind
zusätzliche Verfahrensschritte erforderlich.
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Der Taschenzuschnitt 141 (Fig. 48) wird auf die Faltschablone 142
und das Werkstück 135 auf die Stofftragplatte 81 gelegt. Die Staffdrückerplatte
143 und die Falteinrichtung 144 befinden sich in ihren angehobenen Stellungen.
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Nach Fig. 49 wird anschließend die Stoffdrückerplatte 143 auf den
Taschenzuschnitt 141 abgesenkt,
um diesen zwischen die Faltschablone
142 und Stoffdrückerplatte 143 zu klemmen. Anschließend wird die Faltschablone 142
mit dem eingeklemmten Taschenzuschnitt 141 so weit nach unten auf das @ ferkstück
135 abgesenkt, dag zwischen diesem und der Faltschablone 142 ein frei;- Raum verbleibt,
der das Verschieben des ?Werkstückes 135 auf der Stofftragplatte 81 zuläßt. Hierbei
liegen die über die Faltschablone 142 ragenden Faltränder 144-, 1441, 145 infolge
ihres Eigengewichtes und ihrer Flexibilität auf dem Werkstück 135 auf (Fis. 50,
51).
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@s wird wohl selten der Fall eintreten, daß hierbei die Längsstreifen
137, 138 bzw. die Querstreifen 139, 140 des Taschenzuschnittes 141 sich mit
den auf dem Werkstück 135 befindlichen Längsstreifen 137', 138' und (uerstreif en
139' ,140' decken. Trifft dies nicht zu, so muß das ,Werkstück 135 in Längsrichtung
(Pfeil A) und gegebenenfalls in rquerrichtung (Pfeil B ) derart verschoben werden
(Fig. 51) bis der Zustand hergestellt ist, wie er in Fig. 52 dargestellt ist. T3ach
dieser Ausrichtung des Musters des Merkstückes 135 nach dem des Taschenzuschnittes
141 wird dieser im eingeklemmten Zustand mit der Faltschablone 142 rund der
Stoffdrückerplatte 143 angehoben in die in Fig. 49 dargestellte Lege zwisu-eder
Falteinrichtung 14.6 und dem Werkstück 135.
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Dar,ti.uf erfolgen nacheinander das Absenkender Falteinrichtung 146
auf die Höhe des Taschenzuschnittes 1i+1, dessen Faltung und die weiteren, den verschiedenen
Formen
der Taschenzuschnitte entsprechenden Verf ahrensschritte, wie sie unter 'l. bis
5. beschrieben sind.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber den bisher bekannten
Herstellungsweisen zur Herstellung von aufgesetzten Taschen an Kleidungsstücken
besteht darin, daß die nach den neuen Verfahren hergestellten Taschen in der Ausführung
denen entsprechen, die von einer geübten Arbeitskraft auf manuellem Wege gefertigt
werden.