DE1660340A1 - Verfahren zur Behandlung von Fasern - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von FasernInfo
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Description
Verfahren zur Behandlung von Fasern
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren zur Behandlung verschiedener
Fasern zur Erhöhung ihres scheinbaren Volumens und ihrer Kräuselung, insbesondere ein Verfahren zur Verbesserung dieser
Eigenschaften während des Streckens und Verfestigens der Pasern.
Bei synthetischen Fasern, insbesondere bei synthetischen Fasern
der Acryl-Heihe,r'ist es bekannt, unter Benutzung der latenten
Schrumpfung bzw. des Schrumpfvermögens des Fasermaterials, gewünschte
Produkte herzustellen. Das Schrumpfvermögen ergibt
sich durch geeignete Streckung der synthetischen Fasern, wobei sich eine falsche Verfestigung ergibt und die Fasern bei nachfolgender
Erwärmung sehr stark schrumpfen.
Andererseits sind die verschiedenen Kurafasern, insbesondere
keratinhaltige V/ollfasern, mit einer üblichen Länge von etwa 1.
bis 20 cm industriell in dieser Hinsicht wesentlich schwieriger
zu bearbeiten. Die gleichen Verfahren, wie sie bei synthetischen
Fasern verwendet werden, ergeben bei Wollfasern nicht das
gewünschte Schrumpf- und Kräuselvermögen. '
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von Faserprodukten mit hervorragenden Eigenschaften anzugeben, die die Faserprodukte für den kommerziellen
Gebrauch geeignet machen. Dieses Verfahren soll billig und einfach sein und bei der Behandlung von Fasern zu hervorragenden
Eigenschaften hinsichtlich Elastizität, Textur, Eindrückbarkeit, Leichtigkeit ■ und Festigkeit führen. . /
Bei normalen Verfahren wird das Rohgarn verdreht und im verdrehten
Zustand gestreckt und erwärmt. Nach dem Strecken und Verfestigen wird das Rohgarn aufgedreht, so daß sich gestreckte Fasern ergeben. Es ist festgestellt worden, daß, wenn kurze Fasern
in der Axialrichtung längs des Rohgarns angeordnet sind und das
Rohgarn gedreht wird, die Fasern durch erhöhte gegenseitige Reibung
gehalten und gestreckt werden.
Im Gegensatz zu synthetischen Fasern wird jedoch bei Wollfasern
difi Verfestigung stark durch Feuchtigkeit, Zeit und andere Faktoren
beeinflußt. Darüber hinaus haben keratinhältige Fasern eine komplizierte Molekular struktur, was es schwierig macht, im
Vergleich zu synthetischen Fasern bestimmte Arbeitsparameter
zu gewinnen. ■ . ·..·--:. - .- >
'
Die vorliegende Erfindung löst diese Schwierigkeiten dadurch,
daß die Keratinfasern zeitweilig verdreht werden, um vor dem
Strecken und Verfestigen die Fasern zu spannen. Die Fasern werden dann während zeitweiliger Verdrehung verfestigt und gestreckt,
so daß die aneinander angrenzenden Fasern nicht gegenseitig rutschen können. Darauf wird die zeitweilige Verdrehung
wieder aufgehoben. Aus dem erfindungsgemässen Fasermaterial
können Garne, Strickwaren, gewebte oder nicht-gewebte Stoffe,
Bekleidungsgegenstände und andere Produkte hergestellt werden. Die Textilprodukte oder das Fasermaterial selbst können als Unterbekleidung, Strümpfe, Handschuhe, Oberbekleidung, Halstücher,
Kopfbedeckungen, Ornamente, Hand arbeit smat er iäl, Spielzeug,
Polstermaterial, Teppiche, Wandverkleidungen, Fußbekleidungsmaterial und andere Gegenstände verarbeitet werden, die elastisch
und weich sind.
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-■■ ■ _ 5. ■ 1^60340
In der folgenden Beschreibung wird unter "Verfestigung" diejenige'
Verfestigung verstanden, die bei dem betrachteten besonderen :"F&sörmafceriai notwendig ist. Der Ausdruck "zeitweilige
Verfestigung" bedeutet eine derartige Verfestigung, daß Form
und Abmessungen des Fasermaterials bei einer nachfolgenden Relaxationsbehandlung
geändert werdenkönnen,während "permanente Verfestigung" bedeutet, daß nachfolgend keine oder kaum Änderungen
in Form und Abmessungen auftreten.
An Hand der beigefügten Zeichnung wird die Erfindung im folgenden
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. Λ die Seitenansicht eines zweifachen Rohgarns, bei dem die
einzelnen Fasern in der Längsrichtung des Rohgarns ver-.
laufen;. . ;
Fig. 2 die Seitenansicht eines zweifachen Rohgarns, bei dem die
Faserrichtung gleich ,der Verdrehungsrichtung des Rohgarns
■ .-.- ist; ".-..·■ ■-..- --: ■...■""'■■ - ■"■"- -:
Fig. 3 eine graphische Darstellung der prozentualen Schrumpfung
eines einfach verdrehten Rohgarns in Wasser bei 100°C;
Fig. 4- eine ,graphische Darstellung der prozentualen Schrumpfung
eines Zweifach-Rohgarns in Wasser bei 1OO°C;
Fig.5a eine Darstellung eines Woll-Fasermaterials mit dem gewünschten Kräuselvermögen gemäß der Erfindung;
Fig.5b eine. Darstellung eines gekräuselten Fasermaterials der
Fig* 5a nach einer Relaxationsbehandlung; und
Fig. 5c eine Darstellung eines herkömmlichen gekräuselten Woll-Fasermaterials,
das nicht entsprechend der Erfindung hergestellt wurde. -
Die Erfindung soll nunmehr an Hand des folgenden Flußbildes
näher erläutert werden;
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(A)
(B)
(D)
Rohmaterial | Drehen | Vorbehandlung | (E) (P) | Trocknen ohne Strecken |
Strecken und Ver festigen (vorläu fige oder dauernde Verfestigung) |
Aufdrehen | (Ε1) | ||||
• (f·) | Aufdrehen^ | ||||
Trocknen mit Strecken |
|||||
(A) Rohmaterial:
Zur Durchführung der Erfindung werden keratinhaltige Fasern verwendet, wie "beispielsweise Volle, die dehnbar ist und sich
erholt. Die kerat inhalt igen Fasern werden der Verdrehzone, vorzugsweise in Form eines bandförmigen Bündels, zugeführt.
Das Hauptaugenmerk bei der Auswahl des Rohmaterials muß darauf gelegt werden, daß das Material keratinartig ist, dessen
Schrumpfungs- und Krauselvermögen durch das erfindungsgemässe
Verfahren verbessert werden soll.
(B) Drehen:
Das bandförmige Bündel wird dann in erster Linie deshalb verdreht,
um zu verhindern, daß die einander benachbarten Fasern im Bündel gegeneinander gleiten können. Die Verdrehungsoperation
ist eine zeitweilige Operation, d.h. es wird danach wieder aufgedreht. Durch die Verdrehoperation soll vermieden werden,
daß zwischen den Fasern ein Gleiten auftritt, was der Fall wäre, wenn das Bündel später gestreckt wird. Im allgemeinen ist die
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Drehung abhängig vom nachfolgenden Streckmaß, von der Art der Verdrehung, der Art der verwendeten Fasern, ihrer Länge und dem
Reibungskoeffizienten. Beispielsweise wurde ein Bündel von 20g/m mit etwa 0,05 bis 0,4 Drehungen/cm verdreht, während ein Wollbündel
mit 5 g/m mit etwa 0,4- bis 1,0 Drehungen/cm verdreht
wurde.
Das Faserbündel braucht nicht so stark verdreht zu werden, daß keinerlei Fasern im Band mehr gleiten. Die gewünschten Ergebnisse
der Erfindung werden erreicht, vorausgesetzt, daß ein minimaler Anteil der Fasern, die nicht gleiten, erhalten wird.
Das gewünschte Verhältnis kann erreicht werden, indem das Fa- · serbündel derart verdreht wird, daß ein Teil der Fasern gleiten
kann, und daß dann das verdrehte Faserbündel gestreckt und verfestigt wird. Darauf wird das Faserbündel aufgedreht, so
daß sich eine Mischung aus gestreckten und nicht-gestreckten Fasern
ergibt, die das gewünschte Schrumpf- und Kräuselvermögen aufweisen. Auf diese Weise warden gleichzeitig gestreckte und
nicht-gestreckte Fasern erzeugt, so daß somit die Vermischung gestreckter und nicht-gestreckter Fasern erleichtert und eine
gleichförmige Mischung derselben auf einfache Weise erzielt wird. Die Arten der Drehung sind grob eingeteilt, man kann einfach
gedrehtes Band, Zweifach-Band und Mehrfach-Band erhalten,
von denen im folgenden einige Beispiele wiedergegeben werden sollen.
In dem einfach gedrehten Band, wenn das Band gedreht und gestreckt
ist, wird im Mittelteil des gedrehten Bandes dieselbe Streckung wie der dem Band erteilte Streckungsgrad auf die Fasern
aufgebracht. Geht man jedoch nach außen, so wird der Strekkungsgrad kleiner als der des Bandes, um den Betrag nahezu entsprechend
dem der Faser erteilten Dreh- bzw. Drahtwinkel, und manchmal gleitet die Faser in der Nähe der Außenseite. Das so
gedrehte Band wird dann gestreckt und verfestigt und wird im wesentlichen aufgedreht, worauf das sich ergebende Band Fasern
unterschiedlicher Drehung aufweist sowie einige Fasern, deren Streckungsverhältnis gleich ist dem Streckungsverhältnis des
Bandes zu solchen Fasern, die kaum gestreckt sind.
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Beim Zweifach- oder Mehrfach-Band ist die Wahrscheinlichkeit
geringer, daß die Fasern gleiten als beim Einfach-Band. Sollen
daher die Fasern nicht gleiten, so wird Zweifach- oder Mehrfach-Band bevorzugt. Fig. 1 zeigt ein Zweifach- oder Mehrfach-Band,
bei dem die Richtung der ersten Drehung entgegengesetzt ist zur Drehung der endgültigen Drehung, so daß die Axialrichtung
des gedrehten Bandes mit der Eichtung der Fasern 1a übereinstimmt.
Wird die erste Drehung durch T (Drehungen/cm) wiedergegeben, so wird die endgültige Drehung durch den Ausdruck Τ/Γή
(Drehungen/cm) wiedergegeben, wobei η gleich der Anzahl der regelmässig
angeordneten Bänder ist (in Fig. 1 ist η = 2)-. Die endgültige Drehung wird in umgekehrter Richtung wie die erste ■
Drehung aufgebracht. Das erhaltene Bündel wird dann gestreckt, verfestigt und aufgedreht, wobei das Streckungsverhältnis der
Fasern etwa gleich ist dem Streckungsgrad des Bandes.
Fig. 2 zeigt ein Zweifach-Band, bei dem eine erste Drehung von
T (Drehungen/cm) in einer Richtung aufgebracht ist- Die gleiche
Drehung wird dann in der umgekehrten Richtung aufgebracht, darauf eine zusätzliche Drehung von T (Drehungen/cm) in der ersten
Richtung. Bei diesem Beispiel sind die Fasern 1b gegenüber jedem Band in unverdrehtem Zustand, so daß, wenn das Zweif ach-Band
gestreckt und behandelt wird, das Streckungsverhältnis
der Fasern von denen in der Mitte bzw. der Längsachse des Bandes
zu den Fasern am äusseren Umfangsteil des Bandes um einen Betrag abnimmt, der dem Drehwinkel des Bandes entspricht, auf
die gleiche Weise wie bei der Verdrehung des Einfach-Bandes.
Im Beispiel der Fig. 2 ist festgestellt worden, daß jedes Band eine gleichmässig verteilte Anordnung von Fasern enthält, einschließlich
einer Anordnung von Fasern mit annähernd dem gleichen Streckungsgrad wie dem Streckungsgrad des Bandes bis zu
solchen Fasern, deren Streckungsgrad proportional um einen Betrag abnimmt, der dem Drehwinkel des Bandes entspricht.
Erfindungsgemäss können auch andere Drehungszahlen verwendet
werden. Beispielsweise kann die erste Drehung in einer Richtung T (Drehungen/cm) betragen und die endgültige Drehung in der
umgekehrten Richtung T/ η (Drehungen/cm). Dabei werden die Fasern spiralförmig um die mittlere Längsachse des verdrehten
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Bandes verteilt, so daß die Fasern längs ihrer Axialrichtung verschiedenen Streckungsgraden unterworfen werden.
Fig. 3 und 4- zeigen die zeitweilige Verfestigung "bei Einfachbzw.
Zweifach-Band.
(G) Vorbehandlung:
Das verdrehte Band wird darauf in einem Bad behandelt, d.h. die Fasern werden in ein Bad eingetaucht, besprüht oder einer feuchten
Atmosphäre ausgesetzt. Die Fasern werden im Bad auf bekannte Weise so behandelt, daß sie glatt gestreckt werden. Das Bad
dringt sehr schnell in den inneren Teil des Bandes ein, größenordnungsmässig
gewöhnlich innerhalb von 5 bis 10 Sekunden.
(D) Strecken und Verfestigen:
Das vorbehandelte Band wird dann gestreckt und verfestigt. Es kann entweder zeitweilig oder dauernd verfestigt werden, was
vorzugsweise in einem Bad geschieht. Das Bad enthält Wasser mit einem Benetzungsmittel, verschiedene chemische Mittel, wie verdünnte
wässrige Alkali- und Säurelösungen, Verfestigungsmittel, wie verdünntes Thioglykolat und Natriumsulfit, sowie, in Abhängigkeit
vom gewünschten Verfestigungsgrad, oxydierende, reduzierende, radioaktive, elektromagnetische Materialien usw. Das Benetzungsmittel
kann mit einem flüchtigen Alkohol gemischt werden, um das Eindringen und Strecken zu erleichtern. Darauf kann
der pH-Wert auf 4 bis 9 eingestellt werden.
Die Badtemperatur und die Eintauchzeit ändern sich mit der Art des verwendeten Bades, der Konzentration desselben, dem Strekkungsmaß,
dem Verfestigungsmaß und oenachdem,ob zeitweilig oder
dauernd verfestigt werden soll. In Unterschungen ist festgestellt worden, daß die vorbehandelten Fasern vorteilhafterweise etwa
10 Minuten bis eine Stunde lang einer Temperatur von 50 bis 10O0C
ausgesetzt werden sollten, so daß die behandelten Fasern während der späteren Behandlung oder Lagerung ihre Stabilität behalten.
Die Verfestigung hängt eng mit dem Aufdrehen und Trocknen zusammen, was im folgenden noch näher beschrieben werden soll. Die
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Bänder werden auf bekannte Weise, beispielsweise in Partien, aufgewickelt. Es kann ein bekanntes Streckverfahren verwendet
werden, bei dem eine gleiche Streckung erfolgt, wie beispielsweise eine stufenweise Streckung, die die Arbeitsschritte
Strecken - Relaxation - Strecken enthält.
(E) Aufdrehen: ·
Nach Vollendung der Streckung und Verfestigung werden die Bänder aufgedreht. Die Fasern können mittels Kühlwasser und dergleichen
vor dem Aufdrehen gekühlt werden.
(F) Trocknen und Entspannen:
Die aufgedrehten Bänder werden in spannungslosem Zustand, d.h. unter Spannung der Fasern, getrocknet. Die Trocknung.?temperatur
sollte die beim vorherigen Strecken und Verfestigen verwendete Maximal temperatur nicht überschreiten. Die die Bänder bildenden
Fasern werden in gespanntem Zustand getrocknet.
Alternativ können die gestreckten und verfestigten Bänder darauf in gespanntem Zustand getrocknet werden, worauf aufgedreht und
auf herkömmliche Weise unter Spannung getrocknet werden kann. Die Temperatur sollte, falls eine dauernde Verfestigung gewünscht
wird, ausreichend hoch sein und vorzugsweise 10O0C übersteigen.
Die vorliegende Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Fasern zeitweilig verdreht werden, um ein Gleiten zwischen diesen
während des nachfolgenden Streckens zu vermeiden, dass darauf die zeitweilig verdrehten Fasern gestreckt und verfestigt
werden und darauf entweder in spannungslosem Zustand aufgedreht
und getrocknet oder in gespanntem Zustand getrocknet und darauf aufgedreht werden. Die verschiedenen Zustände der Fasern, während
sie in den verschiedenen erfindungsgemässen Verfahrensstufen
behandelt werden, können den Fig. 5a bis 5c entnommen werden. In Fig. 5a sind Fasern 2 gezeigt, die gestreckt, zeitweilig verfestigt
und in gespanntem Zustand getrocknet sind. Die Fasern 2 besitzen daher das gewünschte Schrumpf- und Kräuselvermögen.
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Werden die Fasern 2 dann einer Relaxationsbehandlung unterzogen und wird die zeitweilige Verfestigung gelöst, so schrumpfen
die Fasern und nehmen die Form der in Fig. 5b gezeigten Fasern 3
an. Die Faser 3 ist ausreichend stark gekrümmt, sieht gut aus und fühlt sich angenehm an. Im Gegensatz dazu ist in Fig. 5c
eine Wollfaser 4- gezeigt, die nicht nach dem erfindungsgemässen
Verfahren "behandelt wurde. Es ist ersichtlich, daß die dort gezeigte
Faser 4· ungleichmässig gekräuselt ist.
Die erfindungsgemäss' "behandelten Fasern können mit unbehandelten
Fasern mit geringem Schrumpf vermögen gemischt werden. Das
sich so ergebende gemischte Bündel kann einer Relaxationsbehandlung, beispielsweise einer Wärmebehandlung, unterworfen werden.
Die Fasern, die ein niedriges Schrumpfvermögen besitzen, schwellen
dann infolge der Schrumpfung der Fasern an, so daß sich ein Faserbündel veränderlichen Volumens und mit veränderlicher Kräuselung
ergibt. Das variabel gekräuselte und voluminöse Faserbündel besitzt eine gute Textur, ein gutes Aussehen, und es können
daraus knitterfreie Gegenstände hergestellt werden. Bei der zeitweiligen Behandlung werden, wie oben beschrieben, die Fasern
unter Spannung getrocknet und liegen im Bandbündel sehr nahe und gerade aneinander. Werden die Fasern später entspannt, so
ergibt sich eine feine Kräuselung und ein geeignetes Volumen. Die Bänder können dann gewebt, gewirkt und danach, falls erwünscht,
einer weiteren Entspannungsbehandlung unterzogen werden. Durch eine solche Behandlung ergeben sich ein hohes Volumen,
eine geeignete Kräuselung, ein gutes äusseres Aussehen, ein angenehmes Berührungsgefühl, Leichtigkeit usw.
Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung können die v
Streckungs- und Verfestigungsbehandlung gleichzeitig auftreten, oder die Verfestigungsbehandlung kann nach der Streckungsbehandlung
vorgenommen werden. Gleichfalls können die Fasern in verdrehtem oder unverdrehtem Zustand getrocknet und unter Spannung
oder spannungslos getrocknet werden. Das Verfestigungsmaß bestimmt das Schrumpfvermögen, die Feinheit der Faser, die Kräuselungsveränderung
usw. Verwendet man ein Fasermaterial mit unterschiedlichen Eigenschaften, so können verschiedene Faserprodukte
erhalten werden. In anderen Worten, die keratinhaltigen
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Fasern können in einem geeigneten Verhältnis mit anderen natürlichen
oder synthetischen Fasern kombiniert verden, um so Garne u. dgl. mit unterschiedlichen Eigenschaften zu erzeugen.
Die Erfindung soll weiter an Hand der folgenden Beispiele erläutert
werden:
Ein Einfach-Band aus Vollfasern wurde zeitweilig verdreht, vorbehandelt,
gestreckt und verfestigt und darauf in spannungslosem Zustand getrocknet, so daß die Wollfasern das gewünschte
Schrumpf- und Kräuselvermögen erhielten. Das Wollband mit einer
Feinheit von etwa 20 g/m wurde in Z-Richtung mit 0,2 Drehungen/
cm verdreht, in Wasser mit einem Benetzungsmittel bei 700C um
30 % gestreckt, indem es zeitweilig verfestigt und gestreckt
wurde. Das Wollband wurde dann in Wasser gekühlt und aufgedreht und schließlich in Luft getrocknet. Die Wollfasern wurden dann
durch kochendes Wasser geführt und einer Entspannungsbehandlung unterzogen. Die Schrumpfung betrug 23 % vom Hauptwert der in
Fig- 3 gezeigten Kurve. Die behandelten Fasern waren in der in
Fig. 5b gezeigten Weise hervorragend gekräuselt.
Ein Einfach-Band aus Wollfasern wurde zeitweilig verdreht und vorbehandelt. Darauf wurden die Fasern gestreckt und zeitweilig
verfestigt und in gespanntem Zustand getrocknet. Das Wollband hatte eine Feinheit von 30 g/m und wurde in S-Richtung um etwa
0,1 Drehungen/cm verdreht. Die Fasern wurden während der Verfestigungsbehandlung
(bei 75°C/20 Minuten lang) in gespanntem Zustand gehalten. Darauf wurde das Band bei 600C 90 Minuten
lang in verdrehtem Zustand getrocknet. Darauf wurde das Band aufgedreht. Die so erhaltenen Fasern waren gerade, zeigten jedoch
das gleiche Kräuselvermögen wie die Fasern im Beispiel Λ.
Das Band wurde dann in kochendem Wasser entspannt, die Schrumpfung
der Fasern hatte einen Hauptwert von 19 % des in Fig. 3 gezeigten Wertes.
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Ein Zweifach-Band aus Vollfasern mit einer Feinheit von etwa 15 g/m wurde zunächst mit 0,25 Drehungen/cm in Z-Eichtung und
schließlich mit 0,13 Drehungen/cm in S-Richtung verdreht. Das
Zweifach-Band wurde in einer 2 %-igen wässrigen Lösung von Mono
äthanolamin-bisulfat bei 800C um 20 % gestreckt und darauf
40 Minuten lang einer Dauerverfestigungsbehandlung unterzogen.
Danach wurde das Zweifach-Band mit Wasser gewaschen, aufgedreht und schließlich getrocknet. Die so erhaltenen Pasern hatten eine
etwas gestreckte Kräuselung, jedoch ein Kräuselvermögen, bei
dem sie nach Vollendung der Entspannungsbehandlung eine- feine
und gleichmässige Kräuselung aufwiesen. Diese Pasern schrumpfen jedoch auch in kochendem Wasser kaum.
Das gleiche Zweifach-Band aus Wollfasern wurde in der gleichen WcTse wie im Beispiel 3 behandelt, jedoch wurde unter Spannung
getrocknet. Die Fasern wiesen praktisch keine Kräuselung auf, hatten jedoch ein beträchtliches Kräuselvermögen. Die so gewonnenen Fasern wurden in Garn versponnen und in Wasser bei etwa
4O0C entspannt. Das erzeugte Garn war sehr weich und die Fasern
waren sehr fein gekräuselt (siehe Fig. 5b).
In diesem Beispiel wurde das Wollband bis zur Entspannungsbehandlung
auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 behandelt. Anstelle der Entspannungsbehandlung in Beispiel 1 wurden 50 % des
behandelten Wollbandes mit 50 % unbehandeltem Wollband gemischt.
Die behandelte Wolle war auf bekannte Weise versponnenes Halbkammgarn bzw. Strumpfgarn (2/36), die unbehandelte Wolle war
auf übliche Weise versponnenes Halbkammgarn bzw. Strumpfgarn
(2/32). Die Mischung aus behandelter und unbehandelter Wolle wurde dann einer Schrumpfungsbehandlung unterworfen, so daß sich
die gleiche Maschenzahl pro Flächeneinheit ergab. Die Schrumpfungsbehandlung bestand in diesem Beispiel aus einer Dampfbeheizung,
durch die die unbehandelten Wollfasern infolge ihrer Schrumpfung aufquollen. Dadurch ergab sich ein Strumpfgarn mit
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hohem Volumen und hervorragender Textur, das sich angenehm anfühlt.
In diesem Beispiel wurde ein Textilprodukt auf herkömmliche Weise gemischt versponnen. Das Produkt enthielt 25 % Wollfasern,
die nach dem Verfahren gemäß Beispiel- 2 gewonnen waren, 25 %
unbehandelte Wollfasern und 50 % synthetische Fasern, "beispielsweise
Polyesterfasern. Auf bekannte Weise gesponnenes Garn wurde zu einem Textilprodukt verwebt, das eine ausgezeichnete Textur
hatte und wesentlich knitterfreier war als ein ähnliches Textilprodukt mit 25 % kontrahiertem Garn anstelle der 25 % Wollfasern,
die nach dem Verfahren gemäß Beispiel 2 hergestellt waren. Ferner hatte das gewonnene Textilprodukt geeignete Eigenschaften
hinsichtlich Weichheit, Fülle und Steifheit.
Dieses Beispiel ist ähnlich Beispiel 1, jedoch bestehen die Fasern
anstatt aus Wolle aus Acrylfasern. In diesem Beispiel wurden
die Acrylf asern in Wasser bei 7O°C um 20 % gestreckt, nachdem
sie verdreht waren. Die Acrylf asern wurden dann in kaltem Wasser gekühlt, aufgedreht und schließlich in warmer Luft bei
400C getrocknet. Die Schrumpfung der so gewonnenen Fasern lag
in der Hauptsache bei 13 %·
Dieses Beispiel ähnelt Beispiel 1 mit der Ausnahme, daß die Fasern
vor dem Strecken und Verfestigen falsch verdrallt wurden. Der Falschdrall wurde so aufgebracht, daß sich der endgültige,
gelöste Zustand des Dralls ergibt, ohne daß nach dem Strecken und Verfestigen aufgedreht werden muß.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren werden kurze Fasern, insbesondere
keratinhaltige Fasern mit hervorragender Elastizität und Textur versehen. Sie fühlen sich angenehm an, sind leicht,
fest und besitzen v/eitere erwünschte Eigenschaften. Die aus solchen Fasern hergestellten Produkte sind voluminös, besitzen eine
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spezielle Textur, sind wärmeisolierend, leicht und knitterfrei und können leicht und wirtschaftlich hergestellt werden.
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Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von Einheiten aus Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß ein "bandförmiges Bündel aus
kurzen keratinhaltigen Fasern, wie Wolle, zeitweilig verdreht wird, um ein gegenseitiges Gleiten beim Strecken der Fasern zu
verhindern, daß die verdrehten Bündel aus kurzen keratinhaltigen Fasern gestreckt werden, und daß schließlich die gestreckten
Bündel aus kurzen keratinhaltigen Fasern verfestigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verfestigung eine zeitweilige Verfestigung ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verfestigung eine dauernde Verfestigung ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrehung des Bündels aus kurzen keratinhaltigen Fasern
nach der Verfestigung gelöst bzw. aufgehoben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasern nach Lösung der dem Bündel aus kurzen keratinhaltigen Fasern aufgeprägten Verdrehung in spannungslosem Zustand getrocknet
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern im gespannten Zustand getrocknet werden, bevor die
Verdrehung des Bündels aus kurzen keratinhaltigen Fasern aufgehoben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern während des Streckens einem Verfestigungsmedium ausgesetzt
werden.
8. Verfahren zur Herstellung von Einheiten aus Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere bandförmige Bündel
aus kurzen keratinhaltigen Fasern, wie Wolle, zeitweilig ver-* dreht werden, um ein Gleiten zwischen den Fasern beim Strecken
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der Bündel zu vermeiden, daß die verdrehten Bündel aus kurzen keratinhaltigen lasern gestreckt werden, und daß die gestreckten
Bündel aus kurzen keratinhaltigen Fasern verfestigt werden, wobei während der Verdrehung jedes Bündel mit einer vorher bestimmten
Anzahl von Drehungen verdreht wird, einige Bündel zusammengelegt werden, diese in einer vorher bestimmten Richtung
verdreht werden, und diese Schritte in unterschiedlichen Folgen ausgeführt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die bandförmigen Bündel aus kurzen keratinhaltigen Fasern einer ersten Verdrehung unterworfen werden, und daß die Faserbündel ,
in einer endgültigen Verdrehung in der umgekehrten Richtung verdreht werden, so daß die Fasern in der Axialrichtung des Gesamtbündels
liegen.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß den Bündeln aus kurzen kerptinhaltigen Fasern eine erste Verdrehung
mitgeteilt wird, und daß die Faserbündel in einer endgültigen Verdrehung in der umgekehrten Richtung verdreht werden, so
daß jede Faser in Richtung der Verdrehung des Gesamtbündels liegt«
11. Verfahren zur Herstellung von Einheiten aus Fasermaterial mit hohem Volumen und hoher Kräuselfähigkeit, dadurch gekennzeichnet,
daß ein bandförmiges Bündel aus kurzen keratinhaltigen Fasern, wie V/olle, verdreht wird, um ein Gleiten zwischen
den Fasern beim Strecken des Bündels zu vermeiden, daß das gestreckte Bündel aus kurzen keratinhaltigen Fasern gestreckt und
verfestigt wird, daß das Bündel getrocknet und gespannt wird, daß die Verdrehung des Bündels gelöst wird, daß die Fasereinheiten
mit Fasermaterial mit geringem Schrumpfvermögen gemischt
werden, daß die gemischten Fasermaterialien in zurückerhaltenem Zustand an der Stelle angeordnet werden, wo die Fasern der gemischten
Fasermaterialien einander kreuzen, und daß die zurückerhaltenen bzw. entspannten Fasermaterialien einer Behandlung
unterzogen werden, bei der sie schrumpfen und sich kräuseln, so daß das Fasermaterial mit geringem Schrumpfvermögen infolge der
Schrumpfung des Fasermaterials mit höherem Schrumpfvermögen und
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Kräuselvermögen als das Material mit niedrigem Schrumpf vermögen sich ausdehnt, so daß die Kräuselung der Fasereinheiten betont
und das Material aus gemischten Fasern voluminös und gekräuselt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial aus Garn besteht.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial aus Garn besteht und das Garn in gewirkten
Stoff verarbeitet ist.
14. Verfahren zur Herstellung von Einheiten aus Fasermaterial
mit hohem Volumen und hohem Kräuselvermögen, dadurch gekennzeichnet, daß ein bandförmiges Bündel aus kurzen keratinhaltigen
Fasern verdreht wird, daß eine zweifache Anordnung der Bandbündel einer Mehrfachanordnung der Bandbündel endgültig verdreht
wird, daß bei gleichzeitiger Anwendung eines Behandlungsmediums, wie Wasser, die in umgekehrter Richtung gedrehten Bündel
gleichzeitig gestreckt werden, daß die gestreckten Bündel unter Spannung getrocknet werden, daß die Verdrehung der Bündel
gelöst wird, so daß sich ein Fasermaterial mit hohem Kräuselvermögen ergibt, daß das Fasermaterial versponnen wird, und daß
schließlich das versponnene Garn einer Behandlung unterzogen wird, bei der die Fasern gekräuselt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fasermaterial aus Garn besteht.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial aus Garn besteht, und daß das Garn in gewirkten
Stoff verarbeitet wird.
17· Verfahren zur Herstellung von Einheiten aus Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bündel aus kurzen keratinhaltigen
Fasern, wie Wolle, zeitweilig verdreht wird, um ein Gleiten zwischen den Fasern zu vermeiden, wenn das Bündel gestreckt
wird, und daß darauf das verdrehte Bündel aus kurzen keratinhaltigen
Fasern gestreckt
Applications Claiming Priority (1)
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JP1322666 | 1966-03-05 |
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