DE1646492C3 - Verfahren zur Abtrennung von freiem Kalk aus Sinterdolomit - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von freiem Kalk aus SinterdolomitInfo
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Description
Die in der Natur vorkommenden Dolomitlager-Stätten werden nach ihrem Gehalt an Magnesiumluirbonat
bewertet. Wählend die Verunreinigungen an Kieselsäure. Eisen- und Aluminiumoxiden meist
gering sind, finden sich die natürlich vorkommenden Dolomite meist mit freiem Kalziumkarbonat verwachsen,
welcher sich nicht mechanisch abtrennen läßt.
Reiner Dolomit besteht chemisch aus der Molekülverbindung Kalziumkarbonat-Magnesiumkarbonat.
Der Kalziumoxidgchali beträgt darin rund 30 °/o. der
Magnesiumoxidgehalt rund 22 °/o und der CO.,-Gelialt
48 0Zo. Bei den meisten Dolomhlagcrstätten
weiden jedoch die für reinen Dolomit angegebenen MgO-Gehalte nicht erreicht. Der Magnesiumoxidgehalt
liegt im allgemeinen zwischen 16 und 20 0O
und darunter. Der CaO-Gehalt liegt als freier Kalk entsprechend über 30 °/o CaO vor. Abbauwürdig für
die Weiterverarbeitung des Dolomits. insbesondere für Feuerfestmaterial sind aber zunächst nur Lagerstätten,
die wenigstens 18 0Zo Magnesiumoxid enthalten.
Besonders wertvoll sind diejenigen Dolomite, die mehr als 20 0Zn aufweisen.
Ιλ hat daher nicht an Versuchen gefehlt, das
Magnesiumoxid im Dolomit anzureichern bzw. rein zu gewinnen. Hierfür sind zahlreiche chemische Verfahren
bekanntgeworden. Es ist ferner bekannt, I'eriklas für feuerfeste Ofenauskleidungen aus Dolomitgestein
zu gewinnen, wozu der Rohdolomit einer bestimmten Korngröße bei Temperaturen zwischen
1700 und 1900° C gesintert, danach gebrochen, vermählen
und das Mahlgut mit Wasser vermischt sowie in an sich bekannter Weise mit einem Trennschnitt
von 0.01 mm klassiert wird. Danach soll aus der gröberen Fraktion durch Brikettieren und Sintern
Periklas gewonnen werden.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, den freien Kalk aus Dolomit abzutrennen.
Dabei sollte möglichst der Sinterdolomit als solcher erhalten bleiben.
Es wurde nun gefunden, daß man mit einem Verfahren zur Abtrennung von freiem Kalk aus Sinterdolomit
durch Hydratation und anschließende mechanische Abtrennung des Hydrais vom Sinter
besonders gut arbeiten kann, wenn man die Hydratation
nach dem sogenannten Trockenverfahren durchführt und hierfür nur so viel Wasser verwendet,
wie der im Dolomit vorhandene freie Kalk zum Ablöschen benötigt. Für dieses Verfahren ist es \orteilhaft,
wenn man den DolomitsintCi mit möglichst einheitlichem
Brenngrad verwendet, da der freie Kalk im
ίο unterschiedlich gebrannten Dolomit mit Wasser verschieden
schnell ablöscht. Es ist ferner zweckmäßig. das Ablöschverfahren des freien Kalks und die nachfolgende
mechanische Trennung in Stufen vorzunehmen.
Das Ablöschen erfolgt erfindungsgemäß in an sieh bekannter Weise durch das sogenannte Trockenlöschverfahren,
wozu der Sinterdolomit, entsprechend seinem Brenngrad, mit höchstens der gerade erforderlichen
Menge Wasser oder Dampf, gegebenenfalls nach dem Oberdruckverfahren, behandelt wird. Nach
dem Trockenlöschen, gegebenenfalls nach dem teilweisen Trockenlöschen, wird das leichtere Hydrat
von dem schwereren und festeren sowie grobkörnigeren Sinter in an sich bekannter Weise durch mechatusche
Trennmittel, wie Siebung. Sichtung oder ähnliches abgetrennt. In dem verbleibenden Sinlerdolomit
ist der freie Kalk auf diese Weise entfernt und der Sinterdolomit kann als solcher beispielsweise zur
Herstellung fT. Steine durch Vorpressen und anschließendes
Brennen verarbeitet werden. Für besonders hohe Ansprüche kann man den verbleibenden
Sinterdolomit auch nochmals in dieser Form. /. B. im Drehrohrofen, nochmals sintern, notfalls
nach Granulierunc brennen.
e ι s ρ 1 e
Gleichmäßig gebrannter bzw. gesinterter Dolomit wurde durch Brechen auf eine Körnung von 5 bis
20mm gebracht. Diese Körnung wurde auf Horden
ausgebreitet und mit heißem Wasser besprüht. Entsprechend der Temperatur dieser Behandlung beginnt
eine Hydratation, die zunächst das freie KaI-ziimioxid
erfaßt, wobei sehr feinkörniger Calziumhydratstaub entsteht. Dieses Calziumhydrat wird
durch ein Trockenlrennverfahren (beispielsweise Sieben, Sichten und andere Verfahren) abgetrennt. Dabei
bleibt der noch nicht hydratisierte Sinter mit entsprechend höherem Magnesiumoxidgchait zurück.
Die Durchführung von Versuchen zeigte, daß tier
MgO-Gehalt in dem abgeschiedenen Feinstkorn, ursprünglich 36 0Zo. auf oft 31 bis 32 0Zo herabgesetzt
wurde, während der CaO-Gehalt entsprechend von 58 "Zn auf 62 0Zo und darüber stieg. Im vorhandenen
Grobkorn sank nach der Durchführung des Verfahrens der CaO-Gehalt von vorher 58 °/o auf 57 % und
darunter. Der MgO-Anteil von ursprünglich 34 0Zo
stieg über 36 0Zo. Durch Verbesserung von Zerkleinerung
und Aussichtung der Kalkhydrate sind diese Ergebnisse noch zu verbessern, mindestens bis auf
den McO-Gchalt von 42 0Zo des reinen Dolomits.
Claims (2)
- Patentansprüche:!. Verfahren zur Abtrennung von freiem Kalk aus Sinterdolomit durch Ablöschen und nachfolgende mechanische Abtrennung des spezifisch leichteren feinteiligen Hydrats von den spezifisch schwereren grobkörnigen Sinteranteilen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydratation nach dem an sich bekannten Trokkenlöschverfahren durchführt und zum Ablöschen lediglich so viel Wasser benutzt, wie der im Sinterdolomit vorhandene freie Kalk zum Ablöschen benötigt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Löschvorgang und die Trennung des Hydroxids vom Sinter in mehreren Stufen durchführt.
Priority Applications (2)
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Publications (3)
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