DE1646381B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Spreng- und Treibzündern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Spreng- und TreibzündernInfo
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Description
sind die Durchmesser sämtlicher Teilchen wesentlich machern, wie Nitroglykol, Dinitrotoluol und Tri-
kleiner als der Durchmesser des Zünders. methyloläthantrinitrat, Gemische aus Tetranitrodi-
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungs- glycerin und Nitrocellulose sowie Gemische aus Nitrogemäßen
Verfahrens besitzt eine Einrichtung zum Ver- mannit und Trimethyloläihantrinitrat.
formen von Explosivstoff zu eine·· fortlaufenden, lang- 5 Den Spreng- oder Treibstoffen können verschiedene gestreckten Säule und eine Einrichtung zum Herum- Zusätze beigegeben werden, um ihre Härte zu verlegen einer Folie aus Umhüllungsmaterial um die bessern oder herabzusetzen. Trimethyloläthantrinitrat Säule, eine Einrichtung, um der stranggepreßten und Dinitrotoluol eignen sich gut als Zusätze zur Ver-Explosivstoffsäule eine hinreichende Antriebskraft zu minderung der Härte und verbessern auch das Schmiererteilen, um die Folie aus Umhüllungsmaterial vor- io vermögen beim Strangpressen; das letztere kann durch wäris zu ziehen, sie um die Säule herzumzulegen und jeden flüssigen Explosivstoff erreicht werden. Gewöhndie Säule in die Umhüllung einzuschließen, eine Eia- lieh sind nur geringe Mengen in der Größenordnung richtung zum Schließen der Folie, und eine Ein- von 0,5 bis etwa 20 Gewichtsprozent des Explosivstoffes richtung, um die Explosivstoffsäule in einen gehärteten, erforderlich,
festen Zustand überzuführen. 15 Vorzugsweise soll der Spreng- oder Treibstoff im
formen von Explosivstoff zu eine·· fortlaufenden, lang- 5 Den Spreng- oder Treibstoffen können verschiedene gestreckten Säule und eine Einrichtung zum Herum- Zusätze beigegeben werden, um ihre Härte zu verlegen einer Folie aus Umhüllungsmaterial um die bessern oder herabzusetzen. Trimethyloläthantrinitrat Säule, eine Einrichtung, um der stranggepreßten und Dinitrotoluol eignen sich gut als Zusätze zur Ver-Explosivstoffsäule eine hinreichende Antriebskraft zu minderung der Härte und verbessern auch das Schmiererteilen, um die Folie aus Umhüllungsmaterial vor- io vermögen beim Strangpressen; das letztere kann durch wäris zu ziehen, sie um die Säule herzumzulegen und jeden flüssigen Explosivstoff erreicht werden. Gewöhndie Säule in die Umhüllung einzuschließen, eine Eia- lieh sind nur geringe Mengen in der Größenordnung richtung zum Schließen der Folie, und eine Ein- von 0,5 bis etwa 20 Gewichtsprozent des Explosivstoffes richtung, um die Explosivstoffsäule in einen gehärteten, erforderlich,
festen Zustand überzuführen. 15 Vorzugsweise soll der Spreng- oder Treibstoff im
Die Vorrichtung ist erfindungsgemäß gekenn- allgemeinen einen Erweichungspunkt aufweisen, der
zeichnet durch eine Einrichtung zum Zersplittern der über denjenigen Temperaturen liegt, die auf den Zün-
festen Explosivstoffsäule in der Umhüllung. der bei der Lagerung und Verwendung zur Einwirkung
Das Zerkleinern des gegossenen oder erhärteten kommen. Die üblichen Anwendungsbedingungen erExplosivstoffes
wird vorgenommen, wenn das Füllen 20 fordern, daß der Explosivstoff einen Erweichungsund
das Erstarren beendet sind. Zu diesem Zweck punkt von mindestens 5O0C und vorzugsweise über
kaan der Zünder zwischen Druckwalzen hindurch- 65 0C aufweist. Eine obere Grenze für den Erweichunesgeführt
werden, die auf das Rohr und seinen Inhalt punkt besteht nicht, insoweit sie sich nicht aus den
eine Kompressionskraft ausüben, die ausreicht, um Strangpreßbedingungen und der Vorrichtung ergibt,
die Säule in kleine Teilchen in der Größenordnung »5 die für die Herstellung des Zünders zur Verfügung
von etwa 0,8 mm Durchmesser und vorzugsweise steht, um den Explosivstoff in den erforderlichen
zu einem feinteiligen Zustand zu zersplittern. Der geschmolzenen oder halbfesten Zustand zur Hei-Druck
ist nicht besonders ausschlaggebend, darf aber stellung der Füllung und der Umhüllung zu bringen,
nicht größer sein als er zum Zersplittern des Explosiv- Es ist auch möglich, das Verfahren zur Herstellung
stoffes erforderlich ist, weil bei übermäßigen Drücken 30 von Spreng- und Treibzündern mit Spreng- oder
Detonation erfolgen kann. Die obere Grenze des Treibstoff pulvern als Füllmaterial durchzuführen.
Zerkleinerungsdruckes ist daher durch den Deto- Solche Pulver lassen sich jedoch schwieriger verarbeinationsdruck
gegeben und liegt gewöhnlich unter ten, und daher werden Sprengstoffe, die sich in den
etwa 4,2 kg/cm2. Das Zersplittern ist von einer geringen geschmolzenen oder halbfesten Zustand überführen
Volumenzunahme begleitet, weil sich dabei zwischen 35 lassen, zum Füllen oder zum Füllen und Umhüllen
den einzelnen Teilchen freie Räume bilden, selbst bevorzugt.
wenn dit Teilchen nicht erheblich gegeneinander ver- Die Erfindung wird anschließend an Hand eines in
setzt werden. Die meisten gegossenen Explosivstoffe den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
schrumpfen aber beim Erstarren etwas, da ihr Volumen beschrieben. Es zeigt
beim Kühlen abnimmt, und diese beiden Faktoren 40 F i g. 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zur
führen gewöhnlich dazu, daß das Volumen des zer- Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
kleinerten Explosivstoffes in dem fertigen Zünder Herstellung von Spreng- bzw. Treibzündern,
ebenso groß ist, wie das ursprüngliche Volumen, da F i g. 2 einen vergrößerten Querschnitt durch die
sich die beiden entgegengesetzten Wirkungen aus- Vorrichtung gemäß F i g. 1 nach der Linie 2-2,
gleichen. 45 F i g. 3 eine vergrößerte Ansicht, teilweise im Schnitt,
Wenn der Zünder infolge des Zerkleinerungs- des Umhüllungs- und Zerkleinerungsteils der Vorvorganges
in seiner Form verzerrt wird, kann er richtung gemäß F i g. 1, von hinten gesehen,
zwischen Formwalzen oder durch eine Formmatrize F i g. 4 eine andere Ausführungsform einer Vorhindurchgef ührt werden, um ihm wieder die gewünschte richtung zum Beschicken eines vorgeformten, gefalteten Form, z. B. eine runde Form zu geben. 50 Rohres mit offener Naht mit einem geschmolzenen,
zwischen Formwalzen oder durch eine Formmatrize F i g. 4 eine andere Ausführungsform einer Vorhindurchgef ührt werden, um ihm wieder die gewünschte richtung zum Beschicken eines vorgeformten, gefalteten Form, z. B. eine runde Form zu geben. 50 Rohres mit offener Naht mit einem geschmolzenen,
Bei der Herstellung von Sprengzündern ist das gießbaren Spreng- oder Treibstoff.
Verfahren auf Sprengstoffe jede·· Art anwendbar. Bei der in F i g. 1 bis 3 dargestellten Vorrichtung Bevorzugt werden die Sprengstoffe, die sich schmelzen ist die Strangpresse 1 mit der Strangpreßdüse 4 aus- und dann gießen lassen, wie ein Gemisch aus gleichen gestattet, aus der der Spreng- oder Treibstoff in halb-Gewichtsteilen Pentaerythrit-tetranitrat und Trinitro- 55 festem Zustand in Form der stranggepeßten Säule 6 toluol. Trinitrotoluol, Gemische aus Ammoniumnitrat austritt. Explosivstoffe, die sich :n dieser Weise strang- und Trinitrotoluol, Gemische aus Natriumnitrat und pressen lassen, sind z. B. ein Gemisch aus Dinitrotoluol Trinitrotoluol, Gemischen aus bis zu 60% Cyclo- und Nitrostärke oder ein Gemisch aus Nitrocellulose, trimethylentrinitramin, bis zu 40% Trinitrotoluol Nitroglycerin und Nitroglykol. Kurz hinter der Strang- und 1 bis 4% Wachs, Cyclotrimethylentrinitramin und 60 presse befindet sich die Umlegevorrichtung 3 in Form Gemische derselben. eines sich nach außen erweiternden Halbzylinders,
Verfahren auf Sprengstoffe jede·· Art anwendbar. Bei der in F i g. 1 bis 3 dargestellten Vorrichtung Bevorzugt werden die Sprengstoffe, die sich schmelzen ist die Strangpresse 1 mit der Strangpreßdüse 4 aus- und dann gießen lassen, wie ein Gemisch aus gleichen gestattet, aus der der Spreng- oder Treibstoff in halb-Gewichtsteilen Pentaerythrit-tetranitrat und Trinitro- 55 festem Zustand in Form der stranggepeßten Säule 6 toluol. Trinitrotoluol, Gemische aus Ammoniumnitrat austritt. Explosivstoffe, die sich :n dieser Weise strang- und Trinitrotoluol, Gemische aus Natriumnitrat und pressen lassen, sind z. B. ein Gemisch aus Dinitrotoluol Trinitrotoluol, Gemischen aus bis zu 60% Cyclo- und Nitrostärke oder ein Gemisch aus Nitrocellulose, trimethylentrinitramin, bis zu 40% Trinitrotoluol Nitroglycerin und Nitroglykol. Kurz hinter der Strang- und 1 bis 4% Wachs, Cyclotrimethylentrinitramin und 60 presse befindet sich die Umlegevorrichtung 3 in Form Gemische derselben. eines sich nach außen erweiternden Halbzylinders,
Das Verfahren ist auch auf Treibstoffe jeder Art, der an seinem Eintrittsende 10, wo er zuerst mit dem
wie Schwarzpulver, rauchloses Pulver, Trimethylol- Umhüllungsmaterial in Berührung kommt, etwa den
äthantrinitrat, Schießpulver und Gemische derselben, doppelten Durchmesser, wie die Strangpreßdüse und
anwendbar. 65 an seinem äußeren Ende 11 einen dem Durchmesser
Zu weiteren Sprengstoffen, auf die die Erfindung der Strangpreßdüse sehr ähnlichen Durchmesser von
anwendbar ist, gehören Gemische aus Nitrostärke und 6,35 mm aufweist. Das Umhüllungsmaterial 2, z. B.
Nitrocellulose mit Gelatinierungsmitteln oder Weich- starkes braunes Manilapapier, wird von der Vorrats-
rolle 7 abgewickelt und mit dem Eintrittsende der Umlagevorrichtung in Berührung gebracht, wodurch
es um die Strangpreßdüse 4 herumgelegt und am Austrittsende
der Strangpreßdüse zu einem Rohr verformt wird.
Das Rohr 5 ist hinter der ersten Hälfte der Umlegevorrichtung 3 von dem Kühlmantel 7 umgeben, durch
den über die Leitungen 9 Wasser oder ein sonstiges Kühlmittel umläuft, um die stranggepreßte Explosivstoffsäule
auf die Erstarrungstemperatur zu kühlen und den Explosivstoff in den gegossenen, festen Zustand
überzuführen. Der Mantel ist so lang, daß die Säule vollständig erstarrt, bevor sie bei der Fördergeschwindigkeit
des Zünders durch die Vorrichtung aus dem Mantel austritt.
Hinter dem Kühlmantel 8 befinden sich die Auftragedüsen 40 und 41, die dem Rohr einen Wachsüberzug
und ein Bindemittel aus dem Vorratsbehälter 42 zuführen. Diese Düsen befinden sich dicht neben
dem umhüllten Explosivstoffrohr, nämlich dem Sprengoder Treibzünder 13, der aus dem Mantel 8 austritt.
Die Düse 40 ist auf die Naht des Rohres gerichtet. Der Übi.zü£ verschließt die Naht und macht das
Rohr wasserdicht.
Die beiden Trägerbänder 45 dienen zum Tragen des Zünders und zur Zuführung von Wärme von dem
Erhitzer 46 her, um das durch die Düse aufgebrachte Bindemittel zu trocknen. Unmittelbar nach der Berührung
mit den Bändern 45 gelangt der Zünder in den einstellbaren Walzenmund zwischen den Zerkleinerungswalzen
60 und 61 und dann in den einstellbaren Walzenmund zwischen einem zweiten Paar von
Zerkleinerungswalzen 62 und 63, wobei der Zünder zuerst von ob^n uuü dann von unten her gegriffen wird,
TT"- je nach der Spaltweite zwischen den Walzen eine
gründliche Zersplitterung oder sogar, falls erforderlich, Zerkleinerung der festen Explosivstoffsäule in dem
Rohr zu gewährleisten. Das zweite Walzenpaar 62 und 63 kann auch so angeordnet sein, daß es den
Zünder von den Seiter, her greift.
Schließlich wird der aus der Vorrichtung 13 austretende Zünder auf die Vorratsrolle 50 aufgewickelt.
Beim Betrieb der Vorrichtung wird der Sprengoder Treibstoff i:i halbfestem Zustand durch die
Strangpresse 1 ausgepreßt. Das Umhüllungsmaterial 2 wird in Folienform von der Vorratsrolle du;jh die
Umlagevorrichtung 3 hindurch abgezogen, wo es um das Äußere der Strangpreßdüse 4 herumgelegt wird.
Dann läuft das Umhüllungsmaterial vorwärts an der Außenseite der Strangpreßdüse 4 entlang über das
Ende derselben, wo es mit der aus der Strangpreßdüse austretenden halbfesten Spreng- oder Treibstoffsäule 6
in Berührung kommt. Der Explosivstoff zieht beim Austreten aus der Strangpresse das Umhüllungimaterial
mit sich, so daß dieses fortlaufend von der Vorratsrolle 7 abgezogen wird. Gleichzeitig wird das
Umhüllungsmaterial 2 zu dem hohlen Rohr 5 verformt, welches bis Aveit in den Kühlmantel 8 hinein
innerhalb der Umlegevorrichtung 3 gehalten wird. Auf diese Weise kann der Spreng- bzw. Treibstoff in
der Vorrichtung ohne Verzerrung gehalten werden. Wenn der Explosivstoff in dem Kühlmantel 8 erstarrt,
ist eine äußere Abstützung, um die Rohrnaht zusammenzuhalten, nicht mehr erforderlich, und die
gegossene Säule und Rohre werden von den Rollen 14 zu der Stelle weitergefördert, wo der Klebstoff oder
das sonstige Bindemittel aus den Düsen 30 und 41 aufget'acen wird, worauf das versiegelte und überzogene
Rohr erhitzt wird, um die Bindung vollständig zu machen. Die fertig gegossene Explosivstoffsäule
in dem Rohr wird dann an Ort und Stelle zwischen den Walzen 60, 61, 62 und 63 zersplittert oder zerkleinert,
und der fertige Zünder 13 kommt, aus dei Vorrichtung in einer biegsamen, fortlaufenden Länge
heraus und kann auf die Vorratsrolle 50 aufgewickelt und so verpackt werden.
Die Vorrichtung gemäß F i g. 4 bedient sich eines
ίο vorgeformten, gefalteten Rohres mit offener Seite,
das mit geschmolzenem Spreng- oder Treibstoff gefüllt
wird. Der Explosivstoff wird in Pulverform 70 dem Fülltrichter 71 zugeführt, wo er auf eine Temperatur
erhitzt wird, bei der das Explosivstoffpulver zu einer zähen Flüssigkeit schmilzt, die dann über die Förderschnecke
72 in die Strangpreßdüse 73 gelangt, die ebenfalls erhitzt ist, um den Explosivstoff in flüssigem
Zustand zu halten. Der Explosivstoff tritt dann in die Zuführdüse 74 ein, die ihn in Säulenform bringt. Ein
Vorrat von bereits gefalteter Kunststoffolie, ζ. Β. aus Polyäthylen oder Polyvinylchlorid, wird von der
Vorratsrolle 77 abgezogen und läuft über die Führungsrolle 82, hinter der die zusammengefaltete Folie so
geöffnet wird, daß die eine Hälfte über eine Seite dei Zuführdüse 74 und die andere Hälfte über die andere
Seite der Zuführdüse läuft, die sich über diese Stelle hinaus in das Rohr hinein erstreckt. Durch die Umlegevorrichtung
3, die ähnlich ausgebildet ist wie bei dei in F i g. 1 bis 3 dargestellten Vorrichtung, weiden die
Seiten der Folie über der Außenseite der Düse zusammengebracht, so daß sich ein Rohr mit einer sich
überlappenden Naht bildet. Die Naht wird heißgesiegelt, indem auf sie Wärme und Druck durch die
erhitzten Heißsiegelwalzen 85 zur Einwirkung pebracht werden, die sich auf der Oberseite der Zuführdüse
74 befinden, so daß sich an dieser Stelle ein geschlossenes Rohr bildet.
Die Zuführdüse 74 reicht in das Rohr bis hintei
den Walzen 85 hinein und führt geschmolzenen Explosh'stoff
in das Rohr mit solcher Geschwindigkeit ein, daß das Rohr vollständig mit Explosivstoff gefüllt wird.
Der Druck des zugeführten Explosivstoffes ist so hoch, daß alle Luft, die etwa vorhanden ist, aus der Säule
ausgetrieben wird und aus dem Rohr über der Oberseite der Düse durch die offene Naht entweicht, bevoi
das Rohr die Walzen 85 erreicht.
Das gefüllte Rohr läuft dann in den Kühlmantel 8. durch den über die Leitungen 9 eine Kühlflüssigkeit,
wie Wasser, umläuft, so daß der geschmolzene Explosivstoff beim Durchgang durch den Kühlmantel
erstarrt. Gewöhnlich genügt eine um 10 bis 20cC untei
dem Erweichungspunkt des Explosivstoffes liegendf Temperatur, um den Explosivstoff, wenn er aus derr
Kühlmantel austritt, vollständig zur Form einei gegossenen festen Säule erstarren zu lassen.
Das Rohr gelangt dann in den Walzenmund zwischen zwei Paaren von Zersplitterungs- oder Zerkleinerungswalzen
60, 61 und 62, 63, wie bei der ar Hand von F i g. 1 bis 3 erläuterten Vorrichtung. Das
Trägerband 45 läuft über die Walzen hinweg und dient zur Abfederung der von den Walzen auf die
Explosivstoffsäule in dem Rohr ausgeübten Kompressionskraft. Im übrigen gleicht die Vorrichtung
derjenigen gemäß F i g. 1 bis 3.
Beim Betrieb wird der geschmolzene Explosivstoff mit der erforderlichen Geschwindigkeit zugeführt, so
daß er das über die Außenseite der Zuführdüse 74 zugeführte Rohr vollständig füllt. Der Zuführungs-
druck muß ausreichen, damit der unter Druck zugeführte geschmolzene Explosivstoff als einzige treibende
Kraft das Rohr durch die Vorrichtung vorwärts fördern kann, so daß der Explosivstoff in dem Rohr
verdichtet wird und alle etwaigen Lufttaschen beseitigt werden.
Im Falle einesGemisches aus Pentaerythrit-tetranitrat
und Trinitrotoluol, wie Pentolit, beträgt die Arbeitstemperatur im Fülltrichter etwa 90° C, und die gleiche
Trinitrotoluol und 1% Wachs hergestellt. Der Fülltrichter wird auf 850C gehalten, und in dem auf 6O0C
gekühlten Mantel wird der Explosivstoff erstarren gelassen.
Ein 91,5 cm langes Stück dieses Detonationszünders wird mit einer an ein Ende anstoßenden Zündkapsel
Nr. 6 detoniert. Hierbei werden 45,7 cm von einer Länge von 91,5 cm zur Detonation gebracht.
Ein weiteres Stück des Detonationszünders wird
sind die !folgenden: | % Sprengstoff |
mm Korngröße | 28,6 |
>0,5 | 10,6 |
>0,25 | 4,2 |
> 0,177 | 6,4 |
>0,125 | 14,7 |
>0,062 | 35,5 |
<0,062 | |
Temperatur wird im ersten Teil der Strangpreßdüse 73 io entfernt, bevor es die Zerkleinerungswalzen erreicht,
aufrechterhalten. Dahinter ist die Vorrichtung der und dann auf sein Detonationsvermögen untersucht.
Lufttemperatur ausgesetzt, so daß eine gewisse Küh- Von diesem Zünder können nur 17,8 cm von einer
lung zustande kommt. Zu diesem Zeitpunkt hat der Länge von 40,7 cm zur Detonation gebracht werden,
Explosivstoff die Heißsiegelwalzen 85 erreicht und woraus sich die Wichtigkeit des Zerkleinerns des
befindet sich in halbfestem Zustande unmittelbar vor 15 Sprengstoffes zur Erzielung der erforderlichen Empdem
Erstarren während die Temperatur im Bereich findlichkeit des Zünders ergibt,
von 85 bis 77°C liegt. Der Kühlmantel wird auf 60cC Ein Stück des zerkleinerten Zünders wird geöffnet
von 85 bis 77°C liegt. Der Kühlmantel wird auf 60cC Ein Stück des zerkleinerten Zünders wird geöffnet
gehalten, wodurch die Temperatur des Explosivstoffes und einer Siebanalyse unterworfen. Die Ergebnisse
rasch unter 76° C gesenkt wird, worauf der Explosivstoff in der gegossenen Form erstarrt und dann zwi- ao
sehen den Walzen 60, 61, 62 und 63 zersplittert oder
zerkleinert werden kann.
sehen den Walzen 60, 61, 62 und 63 zersplittert oder
zerkleinert werden kann.
Mit der in F i g. 4 dargestellten Vorrichtung wird ein Detonationszünder mit 3,175 mm Durchmesser
aus einem Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen Pentaerythrit-tetranitrat und Trinitrotoluol hergestellt.
Der Sprengstoff wird bei 950C zugeführt und erstarrt Die Sprengzünder gemäß Beispiel 1 und 2 werden
in dem Kühlmantel der auf 60° C gehalten wird. Dann 30 mit einer herkömmlichen Detonationszündschnur auf
wird der Sprengstoff zerkleinert. ihre Detonationsgeschwindigkeit und Vertiefungs-
Eine nach diesem Verfahren erhaltene, 91,5 cm bildung in einer Bleiplatte untersucht. Die Hohlraumlange Zündschnur wird mit einer an ein Ende derselben bildung in der Bleiplatte wird bestimmt, indem ein
anstoßenden Sprengkapsel Nr. 6 detoniert. Hierbei Stück der Detonationszündschnur oder 3,2 g des Kerns
werden 43 2 cm der Länge von 91,5cm zur Detonation 35 der herkömmlichen Zündschnur nach Entfernung der
bracht ' Verstärkung verlegt wird, wobei nur die schwarze
Ein weiteres Stück der gleichen Zündschnur wird Asphaltumhüllung auf der Bleiplatte verbleibt. Die
eeöffnet und der zerkleinerte Sprengstoff der Sieb- Zündschnur wird durch einen Klebbandstreifen ihrer
analvse unterworfen wobei die folgenden Ergebnisse ganzen Länge nach mit der Bleiplatte in Berührung
erhalten werden: 4° Sehalten- Die Zündung erfolgt durch eine Spreng-
mm Korngröße % Sprengstoff 'apSC
>0,5 34,0
-0,25 15'°
-0,177 6,1
>0,125 7'5
~>0,062 10'9
<0,062 26>5
Ein Stück dieser Zündschnur wird entfernt, bevor es
die Zerkleinerungswalzen erreicht hat, worauf man so
versucht, diesen gegossenen Zünder zur Detonation
zu bringen. Von dieser Zündschnur detonieren nur
15 25 cm von einer Länge von 91,5 cm. Aus diesem
Versuch ergibt sich die durch das Zerkleinern erzielte
Verhosserunc in der Empfindlichkeit des Sprengstoffes.
Verbesserung ν Hieraus ist ersichtlich, daß die Zünder gemäß
Beispiel 2 Beispiel 1 und 2 eine höhere Brisanz aufweisen als die
Ein Detonationszünder von 3,175 mm Durchmesser herkömmliche Zündschnur, und daß der Zünder
wird in der Vorrichtung gemäß Fig. 4 mn einem gemäß Beispiel 1 eine höhere Detonationsgeschwindig-
Sprengstoff aus 60 °/ Cylotrimethylentrinitramin, 39% 60 keit hat als die herkömmliche Zündschnur.
Detonations- | Vertief ungsbildur.g | 6,35 mm dicken | |
geschwin | in einei | Bleiplatte | |
digkeit des | |||
Material | Zünders in freiem |
||
Zustande | Tiefe | ||
mm | |||
m/Sek. | 1,91 | ||
Beispiel 1 | 6641 | 2,20 | |
Beispiel 2 | 5522 | ||
Herkömmliche | 0,92 | Breite | |
Zündschnur | 6560 | mmm | |
5 | |||
5 | |||
4 |
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409523/141
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Spreng- bzw. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Treibzündern, bei welchem man durch Strang- 5 Herstellung eines Spreng- bzw. Treibzünders zur Vrepressen
einen Explosivstoff, insbesondere im halb- fügung zu stellen, bei dem ein unkontrolliertes Auffesten oder geschmolzenen Zustand, zu einer fort- splittern der Sprengstoffsäule, wie sie gemäß USA.-laufenden
Säule verformt, und die Säule in eine Patentschrift 3 216 307 hergestellt werden kann, verFolie
aus biegsamem Umhüllungsmaterial ein- mieden wird. Eine weitere Aufgabe ist dabei, einen
schließt, indem man die Folie so um die Säule legt, io Spreng- bzw. Treibzünder zu schaffen, der sich durch
daß sie um diese ein Rohr bildet, wobei die fort- eine hohe Packungsdichte auszeichnet, so daß eine
laufende Explosivstoffsäule unter dem Druck des maximale Fortpflanzungsgeschwindigkeit bei der Dezugeführten
Explosivstoffes die Folie aus Um- tonation gewährleistet ist.
hüllungsmaterial vorwärts zieht und man an- Es ist zwar aus der französischen Patentschrift
schließend die Säule in einen harten festen Zustand 15 1462 118 bekannt, ein Sprengstoffpulver zunächst zu
überführt und gegebenenfalls d;e Naht der Um- einem Granulat zu agglomerieren und in eine Hülle
hüllung verklebt bzw. verschweißt und/oder die einzuführen und ciann sofort zu verdichten. Die
Umhüllung durch eine Spiralwicklung eines faden- Hohlräume zwischen den Granulatkörpern können
artigen Materials verstärkt, dadurch ge- auf diese Weise verkleinert, aber nicht vollständig
kennzeichnet, daß man die erstarrte Säule 20 vermieden werden.
durch Druck zu dicht in der Umhüllung ein- Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
geschlossenen Teilchen, von denen mindestens Herstellung von Spreng- bzw. Treibzündern, bei
50% eine Korngröße von weniger als 0,8 mm haben welchem man durch Strangpressen einen Explosivstoff,
und welche ohne gegenseitige Verlagerung in ihrer insbesondere im halbfesten oder geschmolzenen ZuGesamtheit
die Form der ursprünglichen Säule 25 stand, zu einer fortlaufenden Säule verfoimt, und die
beibehalten, zersplittert. Säule in eine Folie aus biegsamem Umhüllungs-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- material erschließt, indem man die Folie so um die
zeichnet, daß mindestens 25 % der Teilchen Korn- Säule legt, daß sie um diese ein Rohr bildet, wobei
größen von weniger als 0,125 mm aufweisen. die fortlaufende Explosivstoffsäule unter dem Druck
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens 30 des zugeführten Explosivstoffes die Folie aus Uranach
Anspruch 1 und 2, mit einer Einrichtung zum hüllungsmaterial vorwärts zieht und man anschließend
Verformen von Explosivstoff zu einer fortlaufenden, die Säule in einen harten festen Zustand überführt und
langgestreckten Säule und einer Einrichtung zum gegebenenfalls die Naht der Umhüllung verklebt bzw.
Herumlegen einer Folie aus Umhüllungsmaterial verschweißt, und/oder die Umhüllung durch eine
um die Säule, mit einer Einrichtung, um der 35 Spiralwicklung eines fadenartigen Materials verstärkt,
stranggrepeßten Explosivstoffsäule eine hinreichende das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die erstarrte
Antriebskraft zu erteilen, um die Folie aus Um- Säule durch Druck zu dicht in der Umhüllung einhüllungsmaterial
vorwärts zu ziehen, sie um die geschlossenen Teilchen, von denen mindestens 50"o
Säule herumzulegen und die Säule in die Um- eine Korngröße von weniger als 0,8 mm haben und
hüllung einzuschließen, mit einer Einrichtung zum 40 weiche ohne gegenseitige Verlagerung in ihrer Gesamt-Schließen
der Folie, und einer Einrichtung, um heit die Form der ursprünglichen Säule beibehalten,
die Explosivstoffsäule in einen gehärteten, festen zersplittert.
Zustand überzuführen, gekennzeichnet durch eine Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist gewähr-
Einnchtung (60-63) zum Zersplittern der festen leistet, daß sich innerhalb des Zündermantels keine
Explosivstoffsäule in der Umhüllung. 45 teilweise gefüllten Stellen oder Hohlräume bilden, in
denen der Explosivstoff in geringerer Dichte vorhanden ist oder vollständig fehlt, was die Fortpflanzung der
Detonationswelle oder des Abbrennens über diese
Stelle hinaus verhindern würde. Da der Explosivstoff 50 im Mantel in dicht gepackter Form vorliegt, behält
In der USA.-Patentschrift 3 216 307 wird ein Ver- er auch nach dem Zersplittern seine Säulenform bei.
fahren zur Herstellung von Spreng- bzw. Treibzündern Dadurch wird erreicht, daß die Explosivstoffteilchen
beschrieben, bei welchem man durch Strangpressen in dem zersplitterten Produkt eng nebeneinander
einen Explosivstoff, insbesondere im halbfesten oder liegen, so daß die Detonations- oder Verbrennungsgeschmolzenen
Zustand zu einer fortlaufenden Spule 55 welle sich mit hoher Geschwindigkeit durch den
verformt und die Säule in eine Foüe aus biegsamem Zünder fortflanzen kann. Infolgedessen erzielt man
Umhüllungsmaterial einschließt, indem man die Folie in den erfindungsgemäß hergestellten Sprengzündern
so um die Säule legt, daß sie um diese ein Rohr bildet, mit Pentaerythrit-tetranitrat Detonationsgeschwindigwobei
die fortlaufende Explosivstoff säule unter dem keiten von mehr als 6200 bis 6500 m/Sek.
Druck des zugeführten Explosivstoffes die Folie aus 60 Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können Umhüllungsmaterial vorwärts zieht. Anschließend Spreng- und Treibzünder von beliebigem Durchmesser wird die Säule in einen harten, festen Zustand über- von 0,8 mm aufwärts bis etwa 2,5 cm oder mehr je führt, und die Naht der Umhüllung wird gegebenen- nach Bedarf hergestellt werden,
falls verklebt und verschweißt. Die so erhaltene Zünd- Vorzugsweise wird die Zerkleinerung der Explosivschnur kann aufgewickelt werden. Beim Aufwickeln 63 stoffteilchen derart durchgeführt, daß mindestens 50% der von einer Folie umhüllten Säule liegt eine Zug- der Explosivstoffteilchen durch ein Sieb mit 0,5 mm und Druckbeanspruchung vor, und dabei kann die Maschenweite und mindestens 25% durch ein Sieb Säule zersplittern. Diese Zersplitterung erfolgt un mit 0,125 mm Maschenweite hindurchgehen. Natürlich
Druck des zugeführten Explosivstoffes die Folie aus 60 Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können Umhüllungsmaterial vorwärts zieht. Anschließend Spreng- und Treibzünder von beliebigem Durchmesser wird die Säule in einen harten, festen Zustand über- von 0,8 mm aufwärts bis etwa 2,5 cm oder mehr je führt, und die Naht der Umhüllung wird gegebenen- nach Bedarf hergestellt werden,
falls verklebt und verschweißt. Die so erhaltene Zünd- Vorzugsweise wird die Zerkleinerung der Explosivschnur kann aufgewickelt werden. Beim Aufwickeln 63 stoffteilchen derart durchgeführt, daß mindestens 50% der von einer Folie umhüllten Säule liegt eine Zug- der Explosivstoffteilchen durch ein Sieb mit 0,5 mm und Druckbeanspruchung vor, und dabei kann die Maschenweite und mindestens 25% durch ein Sieb Säule zersplittern. Diese Zersplitterung erfolgt un mit 0,125 mm Maschenweite hindurchgehen. Natürlich
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH849667A CH487813A (de) | 1967-06-15 | 1967-06-15 | Spreng- bzw. Treibzünder sowie Verfahren und Vorrichtung zu seiner Herstellung |
DET0034102 | 1967-06-15 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1646381A1 DE1646381A1 (de) | 1971-07-15 |
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Family
ID=25703404
Family Applications (1)
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1967
- 1967-06-15 CH CH849667A patent/CH487813A/de not_active IP Right Cessation
- 1967-06-15 DE DE19671646381 patent/DE1646381C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE1646381C3 (de) | 1975-01-02 |
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DE1646381A1 (de) | 1971-07-15 |
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