DE1645550C3 - Verfahren zum Entfernen von wasserlöslichen Katalysatorrückständen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von wasserlöslichen KatalysatorrückständenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entfernen von wasserlöslichen Katalysatorrückständen
aus einem Polymerisatstrom, bestehend aus cinei Lösung von kautschukartigen Mischpolymeren in
einem bei der Herstellung verwendeten inerten organischen Lösungsmittel, und Entfernen der trockenen
Polymerteilchen.
Es sind zwar verschiedene Verfahren zur Entfernung unerwünschter Rückstände aus niedrigviskosen
Polymcrenlösungcn bekannt, diese eignen sich jedoch nicht zur Entfernung derartiger Rückstände aus
hochviskosen Lösungen kautschukartiger Mischpolymeren
Aus der deutschen Patentschrift 1 055 817 ist ein Vorfahren zur Reinigung von Äthylenpolymerisaten
von anhaftenden Lösungsmitteln und zurückgebliebenen Katalysatorresten bekannt, bei dem eine übliehe
Wasserdampfdestillation des mit Wasser aufgeschlämmlen Materials stattfindet und außerdem
noch Alkaiien und Netzmittel hinzugefügt werden müssen und die erwünschte Abtrennung nur mit Hilfe
alkalischer Waschmittel bei gleichzeitiger Wasser-
dainpfdestillation durchführbar ist. Dieses Verfahren
eignet sich nicht zur Reinigung von relativ viskosen Lösungen kautschukartiger Mischpolymerer, da die
Rückstände durch ein derartiges Material viel fester gehalten werden und teilweise darin verklebt sind.
AuSerdem besitzt das bekannte Verfahren den Nachteil,
daß es nur mit Hilfe bestimmter Zusätze durchführbar ist.
Ferner ist vorgeschlagen worden, zum Abtrennen von kautschukartigen Kohlenwasserstuffpuiyrnercn,
die mit stereospezifischen Katalysatoren erhalten wurden, aus Lösungen schlecht flüchtiger Lösungsmittel
zunächst unter Zusatz eines Emulgators eine Emulsionsbildung der Polymcrenlösung herbeizuführen
und nach Bildung dieser künstlichen Emulsion eine Versprühung mit überhitztem Dampf durchzufuhren.
Hierbei ist es erforderlich, bei hochvLskosem Material Wirrne durch Wärmeaustauscher
zu^führen. Hierbei treten erhebliche Schwierigkeiten
hinsichtlich des Wärmeüberganges auf, da bei sehr viskosen Lösungen der Wärmeaustausch schwerfällig
ist und die Wärmeaustauscher leicht durch ausgefälltes Polymeres verschmutzt werden können. Dieses
Verfahren arbeitet daher nicht effektiv genug.
Aufgabe der Erfindung ist daher, die Entfernung vor. wasserlöslichen Katalysatorrückständen aus relativ
viskosen Lösungen von Mischpolymeren ohne FrenidstofTzusatz technisch effektiv zu gestalten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Entfernen von wasserlöslichen Katalysatorrückständen
aus einem Polymerisatabstrom. der gegebenenfalls mit Wasser vorgewaschen wurde, bestehend aus
einer Lösung von kautschukartigen Mischpolymeren, die eine Viskosität von 500 bis 1 000 000 aufweist,
in einem bei der Herstellung verwendeten inerten organischen Lösungsmittel und Entfernen der trokkenen
Polymerenteilchen zunächst durch Dispergieren der Polymerisatlösung in Wasser und anschließendes
Versprühen der Dispersion in den Dampfraum eines Heißwasserbehälters, wobei das Lösungsmittel verdampft wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Lösung unter Bildung eines Zwciphasengcmischcs mit überhitztem Wasser unter
Druck mischt, das erhitzte innig gemischte Zweiphasensystem unter Druck in einem unter niedrige-
rem Druck stehenden Behälter durch den Innenmantei
einer Doppcldüsc gibt. Wasserdampf so durch den Außenmantel der Doppeldüse führt, daß am
Austritt der Düse ein turbulenter Dampfstrom mit hoher Geschwindigkeit auf die Ströme des Zweiphascnsystems
trifft, wobei die entstehenden PoIymorisaltcilchen
unter Bildung einer Aufschlämmung in das im Behälter befindliche bewegte heiße Wasser
fallen und hieraus in üblicher Weise die Polymerisatteilchen gewinn!.
Bei dem gemäß der Erfindung zu behandelnden Mischpolymeren handelt es sich um Mischpolymere
aus Monoolefinen, insbesondere Mischpolymere aus Äthylen mit anderen alpha-Olcfinen, wie Propylen,
oder Polymere auf der Basis von Dienen, wie Butadien, Isopren, wie sie durch Lösungspolymerisation
erhalten werden. Ein besonders bevorzugter, in Lösung hergestellter Kautschuk, worauf sich das Verfahren
gemäß der Erfindung erstreckt, ist das kautschukartige Mischpolymere aus zwei oder mehr
alpha-Monoolefinen, (insbesondere Äthylen und Propylen) mit einem oder mehreren nicht konjugierten
mischpolymerisierbaren Dienen, d. h. sowohl cyclisch oder acyclisch, beispielsweise Dicyclopentadien,
Mcthylcyclopentadiendimere, 1,4-Hexadien,
ll-Äthyl-IJl-tridecadicn, 1,9-Octadecadien, 1,5-Cyclooctadien
oder andere geeignete Monomere, wie beispielsweise beschrieben in der britischen Patentschrift
880 904, den USA.-Patentschriften 2 933 480 und 3 000 866, ferner tn den belgischen Patentschriften
623 698 und 623 741; solche mischpolymerisierbaren Diene machen das mit einem alpha-Monoolefin
gebildete Mischpolymere ungesättigt und mit Schwefel vulkanisierbar. Bei derartigen Polymeren
bzw. deren Lösungen ist es besonders schwierig, wasserlösliche Verunreinigungen, z. F>. Katalysatorriiekstände,
zu entfernen und die wasserunlöslichen Polymeren aus der Lösung zu gewinnen. Das Problem
wird dadurch erschwert, daß die Lösung, die sich aus der Polymerisationsreaktion ergibt, in typischer
Weise äußerst viskos ist (dies wird als Zement bezeichnet) und daß das Polymere leicht klebrig
wird und schwierig zu handhaben ist, insbesondere bei erhöhten Temperaturen, und dann, wenn es
noch gewisse Anteile von Lösungsmittel enthält, worin das Polymere hergestellt worden ist (üblicherweise
ein flüchtiges inertes organisches Lösungsmittel, d. h. acyclisch oder cyclisch, wie z. B. Hexan,
Benzol, Dichloräthylen od. dgl., ferner Überschüsse von einem oder von mehreren der Monomeren, die
als Lösungsmittel dienen können). Besondere Schwierigkein η ergeben sich durch die Neigung der PoIymcrentcilchen
zusammenzukleben, wenn man versucht, das Lösungsmittel aus dem Polymeren zu entfernen;
es werden dann große Klumpen gebildet, die nicht gerade leicht aufgebrochen werden können;
dies führt andererseits wieder zu Schwierigkeiten bei der geeigneten Reinigung und Trocknung des Polymeren.
Die Schwierigkeiten treten dadurch besonders hervor, daß es von größter Bedeutung ist, aus dem
Polymeren die letzten Spuren von Katalysatorrückständen zu entfernen (üblicherweise basier1, der Katalysator
auf einer Übergangsmetallverbindung, beispielsweise einem Halogenid, gewöhnlich einer Vanadinverbindung,
beispielsweise Vanadinoxytrichlori'J od. dgl., in Anwendung zusammen mit einem Cokatalysator,
beispielsweise einer Organomelallverbindung, häufig einer Organoaluminiumverbindung, wie
einem Alkylaluminiumhalojzenid, z. B. Äthylaluminiumscsquichlorid);
hierbei handelt es sich um einen äußerst schwierigen Vorgang, nämlich wegen der
Löslichkcitsbcziehungcn und wegen des ungünstigen physikalischen Zustands des Polymeren.
Das Verfahren gemäß der Erfindung beruht darauf, daß sich herausgestellt hat, daß eine wirksame
und zweckmäßige Entfernung von Katalysatorrückständen und eine Gewinnung von flüchtigem, mit
Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel nach einem Verfahren erreicht werden können, bei dem das Reaktionsprodukt
(»Zement«) eingehend mit überhitztem Wasser vermischt wird. Die Katalysatorrückstände
gehen in die Wasserphasc. Das Gemisch oder die Dispersion aus überhitztem Wasser und Zement
wird durch eine feine Öffnung direkt in einen Dampfstrom eingeleitet, der sich mit hoher Geschwindigkeit
turbulent in den Weg des Gemisches bewegt, wodurch das Gemisch in feine Tröpfchen aus Wasser und Zement,
umgeben von Dampf, aufgebrochen wird. Die auf diese Weise atomisierten Teilchen aus Wasser
und Zement werden in dem Strom sofort in eine weitere Niederdruckbehandlungszone von relativ großem
Volumen gebracht, die oberhalb einer bewegten Masse aus heißem Wasser gehalten wird. Die atomisierten
Wassertröpfchen, die die aufgelösten Katalysatorrückständc enthalten, fallen in die bewegte
Wassermasse. In dieser Behandlungszone verdampft das Lösungsmitte! schnell aus den atomisierten Zementtröpfchen,
nämlich als Folge der Wärme, die durch das überhitzte Wasser dem Gemisch und dem
umgebenden Dampf zugeführt wird und als Folge des plötzlichen Druckabfalls. Die festen Teilchen aus
so Kautschuk fallen in das beugte heiße Wasser und
bilden eine Aufschlämmung, woraus gereinigte feste Kautschukteilchen leicht abgetrennt werden; der
Katalysatorrückstand, der in dem Wb.iser aufgelöst ist, wird dabei zurückgelassen. Hierbei handelt es
s:^h um ein besonderes Verfahren insbesondere vom
Standpunkt der Stützung auf einen schnellen turbulenten Strom aus Dampf zum Aufbrechen einer Zement-Wasser-Dispersion
zu feinen Teilchen, wovon einige den Katalysatorrückstaiid und einige das PoIymere
enthalten, feiner vom Standpunkt der Stützung auf die Wärmekapazität des vorher eingemischten
überhitzten Wassers zur Erzielung einer großen Wärmemenge für äußerst schnelle Lösungsmittelverdampfung.
Dieses Verfahren führt direkt zu einer technisch zweckmäßigen Herstellung eines Polymerproduktes,
das auf einmal katalysatorfrei und lösungsmittelfrei ist, nämlich ohne irgendeine Neigung zur Bildung
großer Klumpen, die schwierig zu handhaben sind.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist auf die Gewinnung von Mischpolymeren aus Äthylen, Propylen
und höheren alpha-Olefinen ebenso von Homopolymeren
aus Diolcfinen, wie Butadien, Isopren usw. anwendbar. Besonders bevorzugtes Mischpolymere
sind weiterhin außer wenigstens zwei alpha-Monoolefinen beispielsweise mindestens ein mischpolymcrisierbarcs
Dien, wie Dicyclopentadien, Hexadien, Cyclooctadien od. dgl., wie früher beschrieben. Die
Mischpolymeren werden bei mäßigen Temperaturen und Drücken mit Hilfe von Koordinationskatalysaloren
(z. B. Obcrgangsmetallvcrbindung plus Reduziermittcl
oder Komplcxicrmittel) in Lösung in einem organischen Lösungsmittel hergestellt. Für diesen
Zweck vci wendete Lösungsmittel sind beispielsweise aliphatischc, cycloaliphatische und aromatische Lösungsmitlel;
hierbei kann es sich um Kohlenwasserstoffe oder substituierte (z. B. halogenierte) Kohlenwasserstoffe
handeln, beispielsweise Hexan, Dichlorethylen, Benzol od. dgl.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung bedeutet
Fig. I ein Fließdiagramm, das eine praktische
AusFührunpform der Erfindung zeigt,
F i g. 2 eine Teüansicht eines Aufrisses im vergrößerten
Schnitt von einer Doppelsprühatomisiereinrichtung, wie sie bei der Erfindung verwendet wird.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist. betrifft die darin veranschaulichte Ausführungsform gemäß der
Erfindung die Einleitung des Zements, d. h. der
l'olymcrcnlösung, wie sie aus dem Polymerisationsgefäß herauskommt (nach dem Ablassen von nicht
umgesetzten Monomeren) in einen Inncnausklcidungsmischer
1. Dieser Zement oder diese Polymerenlösung kann beispielsweise durch Polymerisation
von Äthylen, Propylen und Dicyclopentadicn in Hexan unter Anwendung von Vanadinoxytrichlorid/
Äthylaluminiumsesquichlorid als Katalysator hergestellt worden sein, wie in der belgischen Patentschrift
622 040 usw. beschrieben ist. Der Zement hat, wenn er in den Mischer einströmt, seine normale Umgebungstemperatur
nach dem Abgabevorgang für nicht umgesetzte Monomere, beispielsweise etwa 38 bis
54° C. Häufig enthäl' der Zement an diesem Punkt etwa 80 bis 95 Gewichtsprozent flüchtiges Lösungsmitte!
und entsprechend etwa 20 bis 5 °/o Polymeres. Er ist äußerst viskos, beispielsweise mit einer Viskosität
von 500 bis 1 000 000 Centipoises bei 25' C. Zu beachten ist, daß ein solches Material wie dieses
schwierig zu handhaben ist; insbesondere ist es äußerst schwierig, eine wirksame Wärmeübertragung
bei einem solchen viskosen Zement auszuführen, nämlich wegen des sehr ungünstigen Wärmeübertragungskoeffizienten.
Der Zement enthält Katalysatorrückstände in einer Menge von z. B. 0,1 bis lO°/o,
bezogen auf das Gewicht des Polymeren; es ist von größter Bedeutung, daß die Katalysatorruckstar.de so
weitestgehend wie möglich entfernt werden. Vorwaschwasser, falls erwünscht auf eine Temperatur
erhitzt, die etwas höher als die Temperatur des Zements liegt, beispielsweise eine Temperatur von 38
bis 121° C. wird gleichzeitig in den Innenauskleidungsmischer
1 eingeleitet, wodurch ein Gemisch erzeugt wird, das eine Temperatur von 38 bis 93° C
hat. Jc höher das Verhältnis von Waschwasser zu Zement liegt, desto vollständiger ist die Katalysatorentfernung.
Beispielsweise ist zu erwähnen, daß das Verhältnis von Wasser zu Zement in dieser Stufe im
Bereich von etwa 1:10 bis 10:1 (Gewichtsverhältnisse) liegen kann.
Das resultierende Wasser-Zement-Gemisch aus dem Innenauskleidungsmischer 1 strömt danach in
einen Dekantiertank 2, wo das Wasser und der Zement sich durch Schwerkraft von selbst trennen. Zu
beachten ist, daß unter den Bedingungen der Wasser-Zement-Vermischung keine stabile Emulsion gebildet
wird, so daß leichte Auftrennung in zwei Phasen im Dekantiertank 2 stattfindet. Das Polymere verbleibt
natürlich in Lösung in dem Lösungsmittel. Das Waschwasser, das einen Teil der Katalysatorriickstände
enthält, wird aus dem Tank 2 abgezogen. In typischer Weise wird ein großer Teil (wenigstens etwa
die Hälfte, vorzugsweise etwa 9O0Zo) von dem Waschwasser
wieder in Umlauf gesetzt, um Wärme zu erhalten, während der Rest verworfen wird, um eine
Ansammlung von Katalysatorrückständen im Waschwasser zu vermeiden.
Zu beachten ist weiterhin, daß die vorstehend beschriebene Vorwaschung wahlweise ausgeführt wird;
ihr Zweck besteht lediglich darin, einen Teil der Katalysatorrückstände zu entfernen; die endgültige Reinigung
von Katalysatomickständen findet in den nächsten, zu beschreibenden Stufen statt. Der Grad
der Entfernung von Katalysatorrückständen wird zweckmäßig mit Bezug auf den Aschegehalt in dem
Polymeren ausgedrückt. So kann der anfängliche Gehalt in dem Polymerenzement vor dieser Vorwaschung
in typischer Weise etwa 0,1 bis l()*/o. bezogen auf das Gewicht des Polymeren, betragen, während
nach dieser Vorwaschungsstufe das Polymere beispielsweise 0.05 bis 5" ο Asche enthalten kann;
dies zeigt die Notwendigkeit einer weiteren Reinigung an, obwohl sich in der Vorwaschung bereits eine
gewisse Abnahme des Aschegchalts ergeben hat.
Nach dem Heraustreten aus dem Dekantiertank 2 wird der Zement nach dem Verfahren gemäß der
Erfindung mit überhitztem Wasser kombiniert. Zu
ίο diesem Zweck wird der Zement in typischer Weise
bei einer Temperatur von 38 bis 93" C in einen anderen Innenauskleidungsmischer 3 eingeleitet, in den
Wasser, überhitzt auf eine Temperatur von beispielsweise 107 bis 177 C1 ebenfalls eingeleitet wird. Auf
diese Weise beträgt die Temperatur der Wasser-Zement-Dispersion 71 bis 93 C. Das Verhältnis von
überhitztem Wasser kann variieren, beispielsweise von etwa 1:10 bis etwa 10:1. Der resultierende gemischte
Strom ist ein inniges Zweiphasengemisch aus
ao Lösungsmittel, das das aufgelöste Polymere enthält, und überhitztem Wasser; das Polymere verbleibt natürlich
in Lösung. Das Gemisch ist nahezu eine echte Emulsion; es ist jedoch keine permanente Dispersion;
beim ruhigen Stehenlassen würde es in den meisten
as Fallen nur einige Minuten erfordern, bis eine Auftrennung
Lv Schichten beginnt.
Der überhitzte Zweiphasenstrom wird unter Druck (z. B. 0,70 bis 42,2 atü) in eine oder mehrere Zweiflüssigkeiten-Atomisicrdüscn
S und 6 geleitet, die die Dispersion direkt in den Ausfluckungstank 7 abgeben.
Jede Zweiflüssigkeiten-Atomisierdüse enthält eine Öffnungsplatte 8 (F i g. 2), die eine oder mehrere
kleine öffnungen 9 aufweist, durch die das Zement-Wasser-Gemisch so gegeben wird, daß schnell bewegte
feine Ströme gebildet werden. Dampf mit einem höheren Druck als in dem Ausflockungstank 7
wird in einen ringförmigen Mantel 10 eingeleitet, der das zentrale Rohr 11 umgibt; dieses führt das Zement-Wasser-Gemisch.
Der Dampfmantel 10 ist
innen gegen das zentrale Rohr 11 an der Öffnungsplatte 8 verengt, wodurch ein ringförmiger verengter
Durchgang 12 gebildet wird, der eine zentrale allgemeine öffnung 13 beendet. Der Druckabfall des Zement-Wasser-Dampf-Gemibches,
sobald es durch die allgemeine öffnung 13 austritt, führt zu intensiver
Turbulenz und übt sehr wirksame Scherkräfte auf die Ströme aus Polymeren-Wasser-Dispersion aus, die
aus den feinen öffnungen 9 austritt; dadurch v»;rd die
Dispersion in unzählige feine Teilchen aus Wasser und Zement aufgebrochen. Der so atomisierte Strom
geht von der öffnung 13 am Ende des Dampfmantels in die Atmosphäre des Ausflockungstanks 7.
Der Ausflockungstank enthält eine Masse 15 aus intensiv bewegtem heißen Wasser, das bei einer Temperatur
gerade unterhalb des Siedepunktes de; Wassers gehalten wird, z. B. 88 bis 99° C (beispiels
weise durch Einleiten von Dampf in das Wasser) oberhalb des Wassers befindet sich ein Dampfraun
18, der auf einen Druck gehalten wird, welcher be trächtlich unterhalb des Druckes liegt, bei dem de
überhitzte Zement-Wasser-Zweiphasenstrom fortbe wegt wird. In typischer Weise kann der Dampfraur
bei einem Druck von 0 bis 0,70 atü gehalten werder Wenn der Zemeni-Wasser-Strom aus der Atomisiei
düse austritt, verdampft das Lösungsmittel sofort vo den Zementteilchen, nämlich als Folge der Dnicl
verringerung, während die Wasserteilchen in d Masse des bewegten heißen Wassers IS fallen. D
Wärme für die Verdampfung des Lösungsmittels wird nicht nur durch das überhitzte Wasser in der
fccment-Wasscr-Dispcrsion zugeführt, sondern auch durch den Dampf, der an der Düse in den Mantel 10
eingeführt wird.
Oie festen Polymerteilchen, die in das Wasser im Ausflodtungstank fallen, haben die Form von Krümel,
in typischer Weise mit 1,6 bis 9,5 mm Größe. Zu beachten ist, daß ohne Zuführung von Dampf in
der Atotnisierdüsc, wie beschrieben, die Bildung von Kriimelteilchen regellos ist; viel größere Teilchen,
beispielsweise Agglomerate mit einem Durchmesser von 2,54 cm, werden dann leicht gebildet. Wenn dies
eintritt, wird die Lösungsmittelabtrennung ebenso wie
die Katalysatorentfernung schwierig; das Polymere hat dann sohlechte Handhabungseigenschaften. Außerdem
enthalten solche große Teilchen oftmals mitgenommene Dampfanteile, die zu einer Teilchenmassierung
an der Oberfläche des Wassers in dem Tank führen, wo sie zusammenkleben und eine geeignete
Verfahrensführung verhindern. Im Gegensatz dazu bewirkt die Anwendung von Dampfatomisierung
in einer Doppeldüse, wie beschrieben, eine feinere reproduzierbare Teilchengröße. Das Ergebnis
ist eine wirksamere Lösungsmittelverdampfung und Katalysatorentfernung und führt ferner zu besseren
Handhabungseigenschaften der Krümelaufschläm- :ming.
Die resultierende Aufschlämmung wird aus dem Ausflockungstank herausgepumpt; das die Katalysatorrückstände
enthaltende Wasser wird abgezogen, wobei das feste Polymere in Krümelform zurückbleibt
Das Polymere ist als Ergebnis dieser Behandlung merklich frei von Katalysator und hat in typischer
Weise einen Aschegehalt von nur etwa 0 bis 0,5·/·; dies zeigt, daß nahezu alle Katalysatorrückstände
durch die Behandlung gemäß der Erfindung bei allen praktischen Anwendungszwecken entfernt
worden sind.
Falls erwünscht, kann schließlich das Polymere wahlweise wieder in Wasser zur endgültigen Spülung
aufgeschlämmt werden; nach dem Abziehen des Wassers kann das Polymere schließlich nach irgendeiner
üblichen Arbeitsweise getrocknet werden, z. B. unter Anwendung von Extrudertrocknern, Banbury-Trocknern
oder von irgendwelchen anderen Einrichtungen.
Es ist ersichtlich, daß andere Bestandteile zum Polymerenzement in bekannter Weise in den entsprechend
geeigneten Stufen hinzugegeben werden können, z.B. Ruß oder Ölstreckmittel, Antioxydantien
oder Stabilisatoren od. dgl.
Za beachten ist weiterhin, daß ein besonders wesentliches
Merkmal gemäß der Erfindung darin liegt, in welcher Weise die Verdampfungswärme für das
Lösungsmittel im großen Teil durch überhitztes Wasser direkt eingemischt in den Zement zugeführt
wird. Hierdurch wird das schwierige Problem eines Versuches vermieden, einem solchen viskosen Material
Wärme in irgendeiner Art von Wärmeaustauscher zuzuführen; dies wäre langsam, schwerfällig
und unwirksam und würde auch äußerst leicht der Verschmutzung durch ausgefälltes Polymeres unterliegen.
Das Zement-Wasser-Gemisch ist an sich eine Öl-in-Wasser-Emulsion; Wasser scheint die Beweglichkeit
des Zements wesentlich zu verbessern.
Ein anderes wesentliches Merkmal des Verfahrens gemäß der Erfindung beruht auf dem direkten Sprühen
oder Verdampfen der Zweiphasenmischung aus überhitztem Wasser und Zement ohne irgendeine
Abtrennung des Wassers vor dem Versprühen, wähs rend dabei noch eine bemerkenswert wirksame Entfernung
von Katalysator aus dem Polymeren erzielt wird, wie vorstehend beschrieben.
Weiterhin beruht ein wesentliches Merkmal der Erfindung auf der Anwendung einer Dampfummantelung
an der Doppelsprühatomisierdüse zur Zuführung weiterer Wärme zum Zement, ferner in der Art,
in der der Dampf die Bildung von feinen Zementteilchen in reproduzierbarer Größe und Gestalt bewirkt;
dies führt zu Polymerenkrümeln in leicht handhabungsfähiger Gestalt, die wirksam verarbeitet werden
können, wie vorstehend beschrieben.
Das nachstehende Beispiel dient der weiteren Veranschaulichung verschiedener typischer Einzelheiten
bei der praktischen Ausführung des Verfahrens ge-
ao maß der Erfindung auf der Basis zusammengefaßter
Untersuchungen aus einer Anzahl von Versuchen.
Ein typischer Zement ist eine Lösung aus
as einem Äthylen-(60§/t)/Propylen(34e/»)/Dycyclopentadien(6
°/o)-Terpolymeren in η-Hexan mit einem Gehalt von 15 Gewichtsprozent Polymeren, hergestellt
in üblicher Weise unter Anwendung eines löslichen Katalysators, der aus Athylaluminiumsesquichlorid
und Vanadinoxytrichlorid besteht (Aluminium zu Vanadin im Verhältnis 10:1). Der Aschegehalt beträgt
3°/o; dies zeigt, daß wesentliche Katalysatorrückstände vorhanden sind.
Der Zement bei einer Temperatur von 43° C be-
kommt eine wahlweise Vorwaschung durch Vermischen mit einer gleichen Gewichtsmenge heißem
Wasser bei einer Temperatur von 93° C; das Wasser wird dann abdekantiert. Der Aschegehalt ->vird auf
diese Weise auf z. B. 1 ·/· verringert; dies zeigt, daß eine teilweise Entfernung von Katalysatorrückständen
stattgefunden hat
Der gewaschene Zement bei 66° C wird in einer gleichen Gewichtsmenge überhitztem Wasser bei
einer Temperatur von 121° C eingehend dispergiert.
Die Zweiphasendispersion (eine Phase Wasser und die andere Phase Polymeres, aufgelöst in n-Hexan)
wird durch eine dampfummantelte Doppelsprühdüse gegeben. Die Temperatur der Dispersion beträgt etwa
93° C. Der Dampf (Temperatur etwa 135° C, bei
2,11 atü) führt weitere Wärme hinzu, wenn die Dispersion
zur Atomisierdüse strömt Wenn die Dispersion aus den feinen öffnungen von etwa 3,18 mm
Durchmesser in der Sprühdüse austritt, bricht dei
turbulente Dampfstrom zu feinen Teilchen aus Wasser und Polymerenlösung auf. Dieses Atomisieren
wird direkt in die Atmosphäre eines Verdampfungsausflockungstanks ausgeführt, worin der Druck etwa
0,35 atü beträgt Das Lösungsmittel dampft ab; feine Polymerfestteilchen, agglomeriert zu Krümeln vor
etwa 6,35 mm Größe, werden in dem Verdampfungsausflockungstank im bewegten heißen Wasser (93° CT
niedergeschlagen. Die Wasserteilchen im atomhierter Sprühstrom, die die Katalysatorrückstände enthalten
fallen in das Wasser im Tank. Die Aufschlämmung
fi5 wird aus dem Tank abgezogen, filtriert und entwässert;
das endgültige gestrocknete Polymere hat falls überhaupt, sehr wenig Aschegehalt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409650/;
Claims (4)
1. Verfahren zum Entfernen von wasserlöslichen Katalysatorrückständen aus einem PoIymerisatabstrom,
der gegebenenfalls mit Wasser vorgewaschen wurde, bestehend aus einer Lösung von kautschukartigen Mischpolymeren, die eine
Viskosität von 500 bis 1 000 000 aufweist, in einem bei der Herstellung verwendeten inerten
organischen Lösungsmittel und Entfernen der trockenen Polymerisatteilchen zunächst durch
Dispergieren der Polymerisatlösung in Wasser und anschließendes Versprühen der Dispersion
in den Dampfraum eines Heißwasserbehälters, wobei das Lösungsmittel verdampft wird, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Lösung unter Bildung eines Zweiphasengemisches
niit überhitztem Wasser unter Druck mischt, dar
erhitzte innig g^jiischtc Zweiphasensystem unter
Druck in einen unter niedrigerem Druck stehenden Behälter durch den Innenmantel einer Doppeldüsc
gibt, Wasserdampf so durch dtn Außenmantel der Doppeldüse führt, daß am Austritt
der Düse ein turbulenter Dampfstrom mit hohrr Geschwindigkeit auf die Ströme des Zweiphasensystems
trifft, wobei die enistehenden Polymerisatteilchen unter Bildung einer Aufschlämmung
in das im Behälter befindliche bewegte heiße Wasser fallen, und hieraus in üblicher Weise die
Polymerisatteilchen gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als kautschukartiges Mischpolymeres ein Terpolymers aus Äthylen,
einem anderen alpha-Monoolefin und einem mischpolymerisicrbaren, nichtkonjugierten Dien
einsetzt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Lösungsmittel Hexan verwendet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehende" Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Behandlung mit überhitztem Wasser bei einem Gewichtsverhältnis von überhitztem Wasser zu
Polymcrlösung von 1:10 bis 10:1 vornimmt, die
Temperatur des entstehenden Wasser-Polymcr-Systcms auf 71 bis 93° C und den Druck dieses
Systems in den Düsen auf 0,70 bis 42,2 atü sowie die Temperatur des bewegten Wassers im Aufschlämmungsbchälter
auf 88 bis 99° C einstellt
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