DE1644816A1 - Verfahren zur Herstellung von Polyesterlackloesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyesterlackloesungen

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    • C08L67/06Unsaturated polyesters
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zur herstellung von Polyesterlacklösungen De Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur herstellung von sogenannten "lösungsmittelfreien" Polyesterlacklösungen, d. h. von Lösungen ungesättigter Polyester in polymerisierbaren, äthylenisch ungesättigten, monomeren Verbindungen, vorzugsweisb Styrol, mit einem Gehalt an einem flüssigen Organopolysiloxan mit verbesserten verarbeitungstechnischen Eigenschaften.
  • Der Zusatz flüssiger Organopolysiloxane als Verlauf- und Entlüftungsmittel zu Lacklösungen, so auch zu Polyesterlacklösungen, ist allgemein bekannt. Die meisten Organopolysiloxane sind Jedoch nur in sehr geringen Mengen mit den Lacklösungen verträglich. Nach der deutschen Patentschrift Nr.849 464 liegt die Verträglichkeitsgrenze einer wichtigen Gruppe von Polysiloxanen bei maximal etwa 0,01 Gewichtsprozent, vorzugsweise sogar bei nur etwa 0,001 Gewichtsprozent.
  • Sie hängt auch von der Zusammensetzung der Lacklösungen und insbesondere von gegebenenfalls darin enthaltenen, adsorbierenden Pigmenten ab. Bleibt man mit atem Gehalt der Lacklösungen an derartigen Polysiloxanen deutlich unterhalb der Verträglichkeitsgrenze, so ist die verlauffördernde Wirkung nur gering, während es schon bei mäßiger Überdosierung zu Trübungen der lacklösungen beim Lagern und zum Ausschwitzen der Polysiloxane aus den Lacken kommt. Außerdem treten bei der Verarbeitung solcher Lacklösungen, auch wenn diese nur kurzzeitig gelagert wurden, Schwierigkeiten auf. Beim Auftrag der lacklösungen mit Gießmaschinen reißt der Gießvorhang, und es bilden sich Krater. Selbst bei Zusatz des Polysiloxans erst unmittelbar vor der Verarbeitung der Lacklösung lassen sich diese Fehler nicht völlig beheben. Andererseits zeigt sich bei Verwendung von Zweikomponenten-Spritzanlagen, bei denen die Lacklösung und die das Polysiloxan enthaltende Härterlösung erst im Spritzstrahl miteinander vermischt werden, daß sich das Polysiloxan nicht mehr genügend gleichmäßig in de uckmischung verteilt, was wiederum Kraterbildung zur Folge hat.
  • In den deutschen Patentschriften Nr. 1 o92 585 und 1 111 320 sind spezielle Organopolysiloxane beschrieben, die mit lacklösungen, insbesondere auch mit Polyesterlacklösungen, sehr viel verträglicher sind, so daß sie den lacklösungen in erheblichen Mengen zugesetzt werden können. Diese verträglichen Polysiloxane sind Jedoch weniger wirksam als die unverträglichen sowohl in Bezug auf die Beschleunigung der Entlüftung der lackaufgüsse als auch in Bezug auf die Verlauf förderung. Als Zusatz zu Polyesterlacklösungen mit einem Gehalt an Wachsen oder Paraffinen stören sie außerdem die Schutzhautbildung.
  • Die Erfindung hat nun ein Verfahren zur Herstellung von "lösungsmittelfreien" Polyesterlacklösungen mit einem Gehalt an einem flüssigen, "unverträglichen" Organopolysiloxan (Löslichkeit in den lacklösunge <0,01 Gewichtsprozent) zum Gegenstand, durch das es gelingt, die oben geschilderten Nachteile des Zusatzes derartiger unverträglicher Polysiloxane in Mengen, die über der Verträglichkeitsgrenze liegen, zu vermeiden. Das Verfahren ist dadurch gvekennzeichnet, daß man das Organopolysiloxan, vorzugsweise als Lösung, in einer Menge von etwa 0,001, vorzugsweise etwa O,Ol,bis etwa 0,5 Gewichtsprozent einer thixotroplerten Polyesterlösung mit einer Thixotropie#F von mindestens etwa lo % zumischt und die Lösung gegebenenfalls anschließend mit polysiloxanfreien Polyesterlösungen verdünnt, wobei der Polysiloxangehalt der gesamten Mischung etwa 0,001, vorzugsweise etwa 0,01, bis etwa 0,5 Gewichtsprozent betragen soll.
  • Dabei bedeutet den prozentualen Anteil der Hysteresisflache in einem@-D-diagramm, (D = Schergefälle, 1% Schubspannung), bezogen auf die Fläche, die von der Gelkurve und der D-Achse im Bereich von D = O bis 200 Sek-1 eingeschlossen wird.
  • Unter "lösungsmittelfreien" Polyesterlacklösungen im Sinne der Erfindung sind, wie üblich und wie eingangs bereits angedeutet, Lösungen ungesättigter Polyester auf der Basisd, B-ungesättigter Dicarbonsäuren in anpolymerisierbaren, monomeren, äthylenisch ungesättigten Verbindungen, vorzugsweise Styrol, zu verstehen. Besonders vorteilhaft verwendet man Polyesterlösungen mit einem an sich bekannten Gehalt an einer geringen Menge Wachs oder Paraffin, da die durch diesen Zusatz verursachte Hautbildung zur Verhinderung des Luftzutritts durch das Polysiloxan nicht beeinträchtigt wird. Man kann aber auch die sogenannten lufthärtenden Polyesterlösungen verwenden, d. h. Lösungen von Polyestern, die zusätzlich zu denn, B-ungesättigten Dicarbonsäureresten noch Reste B,-ungesKttigter Ether enthalten (vergleiche z. B. die deutsche Auslegesch@ift Nr. 1 o24 654).
  • Unverträgliche" Organopolysiloxane sind insbesondere solche, die im wesentlichen aus Ketten von Dialkyl, z. B.
  • Dimethylsiloxangliedern, also bifunktionellen Einheiten, bestehen (siehe z. B. die deutsche Patentschrift Nr. 849 464).
  • Wie bereits erwähnt, liegt die Grenze ihrer LUslichkeit in den Polyesterlösungen bei maximal etwa 0,01 Gewichtsprozent. Es ist zweckmäßig, ein derartiges Polysiloxan in Form einer Lösung in z. B. Toluol, Xylol oder auch Styrol der thixotropen Polyesterlösung zuzumischen.
  • Das wesentliche Merkmal des Verfahrens besteht darin, daß die Polyesterlösung, der das unverträgliche Polysiloxan zugemischt wird, thixotropiert ist und die Thixotropie oberhalb des oben angegebenen Mindestwertes von etwa lo %, vorzugsweise oberhalb etwa 20 %, liegt.
  • Dabei spielt es praktisch keine Rolle, auf welche Weise die Thixotropie der Polyesterldsung erreicht wurde.
  • Grundsätzlich können alle bekannten Thixotropiermittel verwendet werden, so z. B. Polyisocyanate oder gewisse polymere Amide gemäß der deutschen Patentschrift 1 182 816 oder gewisse Polyurethane gemäß der deutschen Patentschrift 1 217 611 oder gewisse Polyesteramide gemäß der deutschen Patentschrift 1 106 015 oder Cyclohexylamide höherer Fettsäuren gemäß den bekanntgemachten Unterlagen des belgischen Patentes 693 580.
  • Wie bereits erwähnt, kann man die thixotrope, das Polysiloxan enthaltende Polyesterlösung, falls erwünscht, mit polysiloxanfreien, nichtthixotropierten oder thixotropierten Polyesterlösungen verdünnen, und zwar bis zu einem Verhältnis bis zu etwa 1:50, wobei Jedoch der Polysiloxangehalt der gesamten Mischung wiederum zwischen etwa 0,001 und vorzugsweise etwa 0,01 und etwa 0,5 Gewichtsprozent liegen soll, um die beabsichtigte Wirkung des Polysiloxanzusatzes zu gewährleisten.
  • Die fertigen Polyesterlacklösungen bzw. Mischungen enthalten schließlich, wie an sich bekannt, einen Katalysator, z. B. ein Diacylperoxid oder ein Hydroperoxid, vorzugsweise Ketonhydroperoxid, und einen auf de Katalysator abgestimmten Beschleuniger, z. B. ein tertiäres aromatisches Amin bzw. ein lösliches Schwelmetallsalz, vorzugsweise ein Kobaltsalz. Dabei können der Katalysator und der Beschleuniger auf zwei verschiedene Polyesterlösungen oder auf eine Aktivgrundierung und die Polyesterlösung in an sich bekannter Weise verteilt werden.
  • Außerdem können die Lacklösungen gegebenenfalls andere übliche Zusatzstoffe, wie Weichmacher, Farbstoffe, Pigmente und dergleichen, enthalten.
  • Der Auftrag der lacklösungen auf die zu überziehenden Unterlagen kann nach allen bekannten Verfahren erfolgen, also nach den verschiedenen Spritzverfahren, wie dem Aktivgrundierungsverfahren, dem ntermischverfahren und dem Zweikomponenten-Spritzverfahren, sowie den bekannten Gießverfahren, wie wiederum dem Aktivgrundierungsverfahren, dem Sandwich-Verfahren, dem Umkehrverfahren und dem Doppelkopfverfahren.
  • Beispiel 1.
  • Einer Lösung aus 65 Gewichtsteilen eines ungesättigten Polyesters aus 62 Mol Maleinsäureanhydrid, 38 Mol Phthalsäureanhydrid und 102,5 Mol 1,2-Propylenglykol mit der Säurezahl 54, durch Zusatz von 0,01 Teilen Hydrochinon stabilisiert, und 35 Gewichtsteilen Styrol setzt man 0,5 Gewichtsteile 2,6-Toluylendiisocyanat unter gutem RUhren zu. Nach beendeter Reaktion beträgt die ThixotropieF der Mischung etwa 32 «, Alsdann mischt man 0,025 Gewichtsteile eines handelsüblichen Dimethylpolysiloxans in Form einer lo eigen Lösung in Styrol, weitere So Gewichtsteile Styrol, 0,1 Gewichtsteile eines in Toluol gelösten Paraffins vom Schmelzpunkt 51 bis 530C und schließlich 0,04 Gewichtsteile Kobalt in Form einer 20 %igen Kobaltnaphthenatlösung in Toluol unter.
  • Diese Lack lösung wird auf Holzplatten, die zuvor mit So gr/m2 eines Aktivgrundes, bestehend aus loo Gewichtsteilen Nitrocelluloselösung, mittelviskos, 20 %ig in Xthylacetat, 35 Gewichtsteilen Butylacetat, 65 Gewichtsteilen Äthylacetat und 20 Gewichtsteilen Cyclohexanonperoxid, 9o Xig in Wasser, beschichtet und 2 Stunden bei Raumtemperatur getrocknet worden sind, in Auftragsmen 2 gen von 100, 200 und 500 gr/m aufgetragen. Der Auftrag der Polyesterlacklösung kann sofort nach ihrer Herstellung oder auch nach einer Lagerung bis zu 6 Monaten erfolgen, und zwar sowohl nach dem Spritzverfahren als auch mit der Gießmaschine. Im letzteren Falle läuft der Vorhang einwandfrei. Bei beiden Verfahren ist eine Kraterbildung im Lackauftrag nicht zu beobachten.
  • Beispiel 2.
  • Man verfährt wie im Beispiel 1, verwendet Jedoch eine 65 fiige styrolische Lösung eines ungesättigten Polyesters, hergestellt aus 152 Gewichtsteilen Maleinsäureanhydrid, 141 Gewichtsteilen Phthalsäureanhydrid und 195 Gewichtsteilen 1,2-Propandiol mit der Säurezahl 46.
  • Diese Lösung wird nun aber statt mit Diisocyanat mit 0,06 Gewichtsteilen Behensäure-Cyclohexylamid bei 80°C versetzt.
  • Die Thlxotrople a F der wieder erkalteten Lösung beträgt etwa 20 %. Ihr setzt man nun 0,01 Gewichtsteile eines handelsüblichen Dimethylpolysiloxans in Form einer lo %igen Lösung in Styrol, alsdann weitere 20 Gewichtsteile Styrol10,1 Gewichtsteile des in Toluol gelösten Paraffins und schließlich 0,04 Gewichtsteile Kobalt in Form der Kobaltnaphthenatlösung, Jeweils unter gutem RUhren, zu.
  • Die Verarbeitung auch dieser Lacklösung sowohl nach dem Spritz- wie nach dem Gießverfahren verläuft einwandfrei.
  • Beispiel 3.
  • Man verfährt wie im Beispiel 1, verwendet Jedoch als Lacklösung ein Gemisch aus 5 Gewichtsteilen der im Beispiel 1 beschriebenen, thixotropen Polyesterlösung, Jedoch ohne Paraffin- und ohne Kobaltnaphthenatzusatz, aber mit einem Gehalt an 0,5 Gewichtsprozent Dimethylpolysiloxan, und 95 Gewichtsteilen einer 54 gewichtsprozentigen styrolischen Lösung eines ungesättigten Polyesters aus 62 Mol Maleinsäureanhydrid, 33 Mol Phthalsäureanhydrid und 102,5 Mol 1,2-Propylenglykol mit der Säurezahl 51, der durch Zusatz von 0>01 Gewichtsteilen Hydrochinon stabilisiert ist, mit einem Gehalt an 0,1 Gewichtsteilen eines Paraffins mit dem Schmelzpunkt 52-540C und 0,04 Gewichtsteilen Kobalt als Kobaltnaphthenat. Auch diese, praktisch nicht mehr thixotrope, gemischte Lacklösung läßt sich frisch oder nach 6-monatiger Lagerzeit sowohl nach dem Spritz-wie nach dem Gießverfahren einwandfrei verarbeiten.
  • Beispiel 4.
  • Man verfährt wie im Beispiel 3, verwendet Jedoch eine Mischung, die zu 30 Gewichtsteilen aus der thixotropen, das Dimethylpolysiloxan enthaltenden Lösung und zu 70 Gewichtsteilen der nichtthixotropierten, Paraffin und Kobalt enthaltenden Lösung besteht. Auch diese gemischte Lacklösung läßt sich einwandfrei verarbeiten.
  • Beispiel 5.
  • Man verfährt wie im Beispiel 3, verwendet Jedoch ein Gemisch aus 25 Gewichtsteilen der im Beispiel 2 verwendeten, thixotropierten, Jedoch paraffin- und kobalt freien Lösung mit einem Gehalt an 0,5 Gewichtsprozent Dimethylpolysiloxan und 75 Gewichtsteilen der Paraffin und Kobalt enthaltenden, nichtthixotropierten Polyesterlösung.
  • Auch Diese gemischte Lacklösung läßt sich einwandfrei verarteiten.
  • Beispiel 6.
  • Man verfährt wie im Beispiel 5, verwendet Jedoch ein Gemisch aus 20 Gewichtsteilen der thixotropierten Polyesterlösung mit einem Gehalt von nur 0,1 Gewichtsteilen Dimethylpolysiloxan und 80 Gewichtsteilen der nichtthixotropierten, Paraffln und Kobalt enthaltenden Polyesterlösung. Diesem Gemisch werden noch 2 Gewichtsprozent hochdisperser Kieselsäure zugemischt. Auch diese gemischte Lacklösung läßt sich einwandfrei verarbeiten.
  • Beispiel 7.
  • Man verfährt wie im Beispiel 3, verwendet Jedoch als nichtthixotropierte Polyesterlösung eine paraffinfreie, 54 gewichtsprozentige styrolische, kobaltnaphthenathaltige Lösung eines ungesättigten Polyesters aus 490 Gewichtsteilen Maleinsäureanhydrid, 74o Gewichtsteilen Phthalsäureanhydrid, 610 Gewichtsteilen Athylenglykol und 535 Gewichtsteilen Trimethylolpropandiallyläther mit der Säurezahl 31, der durch Zusatz von 0;02 Gewichtsprozent Hydrochinon stabilisiert ist. Auch diese Lackmischung läßt sich einwandfrei verarbeiten. Da es sich bei der nichtthixotropierten Polyesterlösung um eine solche eines Polyesters mit Allylätherresten handelt, härten die Lackschichten auch ohne Wachs- oder Paraffinzusatz bei Raumtemperatur in wenigen Stunden auch an der Oberfläche klebfrei zu in Lösungsmitteln unlöslichen Filmen aus.
  • Beispiel .
  • Sämtliche in den Beispielen 1 bis 7 beschriebenen Lacklösungen lassen sich statt nach dem Aktivgrundverfahren auch mit einer Ein- oder Zweikomponenten-Spritzpistole einwandfre@ verarbeiten. Man verwendet dabei 100 aewichtsteile der in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Lacklösungen und lo Oewichtsteile einer Härterlösung, bestehend aus 2,5 Gewichtsteilen einer 50 %igen oyelohexanonperoxidpaste in einem Weichmacher und 7,5 Gewichtsteilen Äthylacetat.

Claims (1)

  1. Patentanspruch Verfahren zur Herstellung von"lösungsmittelfreien" Polyesterlacklösungen mit einem Gehalt an einem flüssigen, "unverträglichen" Organopolysiloxan (Löslichkeit in den Lacklösungen <0,01 Gewichtsprozent), dadurch gekenazeichnet, daß man das Organopolysiloxan, vorzugsweise als Lösung in einer Menge von etwa 0,001, vorzugsweise etwa 0,01, bis etwa 0,5 Gewichtsprozent einer thixotropierten Polyesterlösung mit einer Thixotropie#F von mindestens etwa lo % zumischt und die Lösung gegebenenralls anschließend mit polysiloxanfreien Polyesterlösungen verdünnt, wobei der Polysiloxangehalt der gesamten Mischung wiederum etwa 0,001, vorzugsweise etwa 0,01, bis etwa 0,5 Gewichtsprozent betragen soll.
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