DE1643549B1 - Verfahren zur Herstellung von Estern des 2-Methylol-2,6-epoxymethanonorbornans - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Estern des 2-Methylol-2,6-epoxymethanonorbornansInfo
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Description
in der R einen ein-, zwei-, drei- oder vierwertigen aliphatischen, cycloaliphatische^ aromatischen
oder araliphatischen Rest, der olefinische Doppelbindungen enthalten kann, bedeutet und η
eine ganze Zahl von 1 bis 4 darstellt, dadurch
gekennzeichnet, daß man 2,2-Dimethylolnorbornen-(5)
mit einer Carbonsäure der allgemeinen Formel R(COOH)n, in der R und η die
obengenannte Bedeutung besitzen, oder deren Anhydrid, Halogenid oder Ester im Verhältnis
von etwa 1 Mol des Diols je Äquivalent der Carbonsäure in Gegenwart einer starken Säure
als Katalysator, der bei Verwendung des HaIogenids nicht notwendig ist, umsetzt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Estern des 2 - Methylol - 2,6 - epoxymethanonorbornans
der allgemeinen Formel
— CH,-O-
O—CH,
in der R einen ein-, zwei-, drei- oder vierwertigen aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder
araliphatischen Rest, der olefinische Doppelbindungen enthalten kann, bedeutet und η eine ganze
Zahl von 1 bis 4 darstellt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 2,2-Dimethylol-norbornen-5 mit einer
Carbonsäure der allgemeinen Formel R(COOH)n, in der R und η die obengenannte Bedeutung besitzen,
oder deren Anhydrid, Halogenid oder Ester im Verhältnis von etwa 1 Mol des Diols je Äquivalent der
Carbonsäure in Gegenwart einer starken Säure als Katalysator, der bei Verwendung des Halogenids
nicht notwendig ist, umsetzt.
Aus der USA.-Patentschrift 3 239 539 ist es bekannt, daß die Veresterung von 2,2-Dimethylolnorbornen-(5)
mit Monocarbonsäuren nach üblichen Veresterungsverfahren zu folgenden Estern führt:
CH2OH + 2RCOOH
CH2OH
CH2OCOR + 2H2O
CH2OCOR + 2H2O
CH2OCOR
Überraschenderweise tritt nun nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren ein anderer Reaktionsverlauf ein, bei dem gleichzeitig die Veresterung einer der beiden
Alkoholfunktionen und eine intramolekulare Addition
der zweiten Alkoholfunktion an die Doppelbindung nach dem folgenden Schema stattfindet
CH2OH + RCOOH
35
O—CH,
CH, OH
CH9OCOR
Der betreffende Ester wird dabei in hoher Ausbeute erhalten. Der Ester kann auch als ein solcher des
1 - Methylol - 6 - oxa[3,2,l,l3i8]tricyclononans bezeichnet
werden.
Die Veresterung kann nach üblichen Methoden, wie sie beispielsweise in Houben — Weyl, Methoden
der organischen Chemie, 4. Auflage, G. Thieme Verlag, Stuttgart, 1952, Bd. 8, S. 518 bis 526 und
543 bis 547, beschrieben sind, durchgeführt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können entsprechende Ester einer entsprechenden Mono-,
Di-, Tri- oder Tetracarbonsäure hergestellt werden, wie das betreffende Acetat, Propionat, Butyrat, Isobutyrat,
Pivalat, Caproat, Oleat, Linoleat, Stearat, Acrylat, Methacrylat, Benzoat, Tetrahydrobenzoat,
Cyclohexancarboxylat, Cyclododecancarboxylat sowie das Oxalat, Succinat, Maleat, Fumarat, Itaconat,
Glutarat, Adipat, Trimethyladipat, Pimelat, Sebacat, o-Phthalat, Isophthalat, Terephthalat, Tetrahydrophthalat,
Hexahydrophthalat oder der betreffende Ester der 1,2,3,4-Butantetracarbonsäure oder der
Trimellitsäure.
Die Verfahrensprodukte erscheinen als homogene Substanzen bei der Untersuchung mit sehr wirkungsvollen
analytischen Trennmethoden, wie der Gasphasenchromatographie in einer Kapillare oder der
Dünnschichtchromatographie in flüssiger Phase. Trotzdem kann die Möglichkeit nicht ausgeschlossen
werden, daß eine Isomerie des Ringgerüstes vorliegt und die bei Norbornanderivaten häufig auftritt und
die nach der Behandlung von 2,2-Dimethylol-norbornen-(5)
mit einer starken Säure beobachtet wurde.
Die Verfahrensprodukte besitzen interessante Eigenschaften, die ihnen zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten
eröffnen. Die Gegenwart einer Ätherfunktion verleiht ihnen ausgezeichnete Lösungsmitteleigenschaften
und gestattet die Verwendung der betreffenden niedermolekularen Monoester als Lösungsmittel
in der Anstrichmittelindüstrie. Die betreffenden Ester der Fettsäuren oder der Dicarbonsäuren
sind auf Grund der Neopentylstruktur des Kohlenstoffatoms, das die veresterte Methylolgruppe
trägt, sehr stabil und eignen sich als Schmiermittel und Weichmacher. Die betreffenden Ester ungesättigter
Säuren können in Epoxyderivate übergeführt werden, die ausgezeichnete, weichmachende und stabilisierende
Eigenschaften für halogenierte, synthetische Harze aufweisen.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
Herstellung des Acetylesters des
2-Methylol-2,6-epoxymethano-norbornans
a) Mit Acetylchlorid
Eine Lösung von 100 g (0,65 Mol) 2,2-Dimethylolnorbornen-(5)
in 300 cm3 Toluol wird auf 50° C erhitzt, und dann werden innerhalb einer Stunde
56 g (0,71) Acetylchlorid zugegeben. Anschließend erhitzt man das Gemisch 3 Stunden auf 70° C. Das
Gemisch wird danach gekühlt und fünfmal mit je 200 cm3 Wasser gewaschen. Anschließend wird das
Lösungsmittel bei Atmosphärendruck abdestilliert und das erhaltene Produkt unter einem Druck von
0,4 bis 0,6 mm rektifiziert. Nachdem zunächst 3 g einer bei 50 bis 77° C siedenden Fraktion übergegangen
waren, die hauptsächlich aus 2-Methylol-2,6-epoxymethano-norbornan bestand, wurden bei 77 bis
79°C 86 g des Acetylesters des 2-Methylol-2,6-epoxymethano-norbornans erhalten. Die Ausbeute betrug
67,5% der Theorie, bezogen auf das eingesetzte Diol. Die Verbindung wies eine Reinheit von 98%
auf, wie mittels der Analyse durch Verseifung und durch Gaschromatographie festgestellt wurde (UIlmann
II, 1, S. 129 bis 156). Bei der weiteren Destillation gingen bei 95 bis 97° C 13 g eines Produktes
über, das gemäß einer Analyse durch Dünnschichtchromatographie ein Gemisch aus nicht umgesetztem
2,2 - Dimethylol - norbornen - (5) und seinem Monoacetat darstellte. Es verblieb dann noch ein Rückstand
von 9,6 g.
Anschließend wird das Reaktionsgemisch mit Wasser gewaschen, hierauf das Chloroform bei Atmosphärendr
uck abdestilliert, dann der Rückstand unter Vakuum rektifiziert. Es werden beim Kp. 05 77 bis 79° C 73 g
des Acetylesters des 2-Methylol-2,6-epoxymethanonorbornans (74% der Theorie) erhalten. Im Kolben
verbleiben 10,5 g eines viskosen Rückstandes, der hauptsächlich aus dem Diacetat von 2,2-Dimethylolnorbornen-(5)
besteht
Das Verfahrensprodukt besitzt die folgende Formel
-CH2-O-C-CH
55
b) Mit Essigsäure
In einen mit einer Destillationskolonne versehenen Kolben werden 78 g 2,2-Dimethylol-norbornen-(5)
(0,5 Mol), 30 g Eisessig (0,5 Mol), 2,5 g 96%ige Schwefeisäure und 40 cm3 Chloroform gegeben, und das
Gemisch wird zum Sieden erhitzt. Das während der Veresterung entstehende Wasser destilliert als Azeotrop
mit dem Chloroform ab und wird kontinuierlich abgezogen, während das Chloroform wieder in die
Kolonne zurückgeführt wird. Die Siedetemperatur in dem Kolben beträgt 149 bis 152° C. Nach 4 Stunden
ist die theoretische Wassermenge (9 g) überdestilliert.
Acrylester des 2-Methylol-2,6-epoxymethanonorbornans
In einer Destillationsapparatur werden 77 g 2,2-Dimethylol-norbornen-(5)
(0,5 Mol),36,4 g99%ige Acrylsäure (0,5 Mol) und 3 g p-Toluolsulfonsäure in 150 cm3
technisch reinem Xylol zum Sieden erhitzt. Als Polymerisationsinhibitor waren diesem Gemisch 0,1 g
Kupferpulver, 0,5 g Methylenblau und 1 g Hydrochinon zugegeben worden. Nach 6stündigem Sieden
bei 140 bis 145° C sind 8,4 g Wasser als Azeotrop mit Xylol überdestillierL Dann läßt man das Gemisch
abkühlen, neutralisiert dieses durch Zugabe von 2 g Natriumbicarbonat, destilliert aus dem Rückstand bei
41° C unter einem Druck von 20 mm das Xylol ab und rektifiziert den verbleibenden Rückstand unter
einem Druck von unter 0,8 mm. Es werden bei 1030C
62 g (60% der Theorie) des Acrylesters des 2-Methylol-2,6
- epoxymethano - norbornans (df= 1,1298; ni? = 1,4971) erhalten.
Methacrylester des 2-Methylol-2,6-epoxymethanonorbornans. Ein Gemisch aus 78 g 2,2-Dimethylolnorbornen
- (5) (0,5MoI), 82 g η - Butylmethacrylat (0,58 Mol), 3 g ρ - Toluolsulfonsäure und 0,5 Hydrochinon
werden unter einem Druck von 370 mm auf Siedetemperatur von 150 bis 1600C erhitzt. Die
Reaktion wird 10 Stunden fortgeführt, wobei das frei werdende n-Butanol abdestilliert wird. Der Druck
wird dabei einreguliert, um das Sieden bei der oben angegebenen Temperatur aufrechtzuerhalten, der
Druck erniedrigt sich fortschreitend, bis gegen Ende der Umsetzung ein Druck von 275 mm erreicht ist.
Dann läßt man das Gemisch abkühlen, neutralisiert dieses mit einer wäßrigen Natriumcarbonatlösung,
wäscht mit Wasser und rektifiziert dann unter einem Druck von 0,2 mm. Es gehen bei 82 bis 84° C 65 g
(59% der Theorie) des Methacrylesters des 2-Methylol-2,6-epoxymethano-norbornans
über. Die Verbindung besitzt folgende Konstanten:
Kp.0i5 = 92 bis 94°C, nf = 1,4950, df = 1,1085.
Herstellung von Fettsäureestern des
2-Methylol-2,6-epoxymethano-norbornans
2-Methylol-2,6-epoxymethano-norbornans
Zur Veresterung wird ein Gemisch aus Fettsäuren des Tallöls verwendet, das 99% Fettsäuren enthält
(45% Linolsäure, 51% ölsäure, 2,4% ungesättigte Fettsäuren).
66 g dieses Gemisches (0,23 Mol Säuren), 38,5 g 2,2 - Dimethylol - norbornen - (5) (0,25 Mol) und 6 g
ρ - Toluolsulfonsäure werden 3 Stunden unter einem Druck von 400 mm auf 1500C erhitzt. Anschließend
wird abkühlen gelassen, das Gemisch mit wäßriger Natriumcarbonatlösung neutralisiert, hierauf fünfmal
mit je 100 cm3 Wasser gewaschen und dann unter einem Druck von 0,2 mm destilliert. Es werden bei
203 bis 2100C 72,3 g Fettsäureester des 2-Methylol-2,6
- epoxymethano - norbornans in Form einer leicht gelbgefärbten Flüssigkeit von nl° = 1,487, df = 0,972
erhalten. Die Ausbeute betrug 74% der Theorie, bezogen auf das eingesetzte Fettsäuregemisch.
Neutraler Adipinsäureester des
2-Methylol-2,6-epoxymethano-norbornans
2-Methylol-2,6-epoxymethano-norbornans
25
36,4 g Adipinsäure (0,25 Mol), 84,7 g 2,2-Dimethylolnorbornen
- (5) (0,55 Mol) und 1,2 g ρ - Toluolsulfonsäure werden 4 Stunden unter einem Druck von
400 mm auf 1500C erhitzt, und das entstehende Wasser
wird abdestilliert. Nach dieser Zeit werden 8 g Wasser erhalten, während im Reaktionsgefäß ein äußerst
viskoser Rückstand verbleibt, den man durch Zugabe von 100 g Tetrachlorkohlenstoff löst. Diese
Lösung wird viermal mit je 200 cnr5 Wasser und einmal mit 200 cm3 einer wäßrigen 0,5 η-Natronlauge gewaschen.
Dann wird das Lösungsmittel abdestilliert und der Rückstand bei einem Druck von 0,4 mm
destilliert. Es werden bei 240 bis 245° C 65 g des neutralen Adipinsäureesters des 2-Methylol-2,6-epoxymethano-norbornans
(62% der Theorie) in Form einer sehr viskosen, wenig gefärbten Flüssigkeit von nf = 1,509, df = 1,175 erhalten und der die folgende
Konstitution aufweist:
- — O ~ CHt ~ \
O—CH,
H,C—O
Der Titer des erhaltenen Produktes beträgt nach der Analyse durch Verseifung 95%.
Neutraler Orthophthalsäureester des
2-Methylol-2,6-epoxymethano-norbornans
2-Methylol-2,6-epoxymethano-norbornans
14 g Orthophthalsäureanhydrid (0,10MoI), 31g
2,2-Dimethylol-norbornen-(5) (0,20 Mol) und 0,46 g
p-Toluolsulfonsäure werden unter einem Druck von
400 mm 3 Stunden auf 150° C erhitzt. Dann wird abkühlen gelassen, das Ganze mit 200 cm3 Toluol
versetzt, die erhaltene Lösung zuerst mit 100 cm3 einer 1 n-Natriumhydroxydlösung und dann viermal
mit je 100 cm3 Wasser gewaschen. Danach verdampft man das Toluol und destilliert den Rückstand unter
einem Druck von 0,2 mm. Es werden bei 245 bis 2550C 27 g neutraler Orthophthalsäureester des 2-Methylol
- 2,6 - epoxymethano - norbornans erhalten, der beim Abkühlen zu farblosen Kristallen von F. 115
bis 116° C erstarrt. Die Verseifungsanalyse ergab
einen Titer von 96,2 bis 98% an dem neutralen Ester. Die Ausbeute betrug 61,5% der Theorie.
Die Verbindung besitzt folgende Konstitution:
H,C—O
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Estern des2-Methylol-2,6-epoxymethano-norbornans der allgemeinen Formel— CH2-O-C-IlΟ—CH2 °
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR71652A FR1498493A (fr) | 1966-08-01 | 1966-08-01 | Nouveaux esters de monoalcools cycliques et procédé pour leur préparation |
FR71652 | 1966-08-01 | ||
DEU0014086 | 1967-07-22 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1643549B1 true DE1643549B1 (de) | 1972-08-24 |
DE1643549C DE1643549C (de) | 1973-03-22 |
Family
ID=
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH492695A (fr) | 1970-06-30 |
LU54147A1 (de) | 1967-09-21 |
FR1498493A (fr) | 1967-10-20 |
BE701041A (de) | 1967-12-18 |
GB1182714A (en) | 1970-03-04 |
NL6710611A (de) | 1968-02-02 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |