DE19610564A1 - Verfahren zur Herstellung von Dicarbonsäurediestern niederer Alkohole - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Dicarbonsäurediestern niederer AlkoholeInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Dicarbonsäurediestern nie
derer Alkohole aus Dicarbonsäuren und niederen Alkoholen in Gegenwart
eines sauren Katalysators in einem Verfahren mit zwei Veresterungsstu
fen, wobei das Reaktionswasser in der zweiten Stufe entfernt wird.
Die Veresterung von Carbonsäuren mit einem Alkohol ist eine bekannte
Reaktion, die in jedem Lehrbuch beschrieben wird. Dabei handelt es
sich um eine Gleichgewichtsreaktion. Die Einstellung des Gleichge
wichts wird in der Regel durch einen sauren Katalysator beschleunigt.
Durch Entfernung des Reaktionswassers kann das Gleichgewicht in Rich
tung auf die Esterbildung verschoben werden.
Die Entfernung des Reaktionswassers gelingt leicht, nämlich durch ein
faches Abdestillieren, wenn die Carbonsäure, der Alkohol und dement
sprechend auch der Ester schwerer flüchtig sind als Wasser. Schwieri
ger wird die Trennaufgabe, wenn der Alkohol und gegebenenfalls auch
der Ester leichter als oder ähnlich leicht flüchtig sind wie Wasser.
Ein Beispiel für die Lösung einer solchen Aufgabe ist das Verfahren
der DD-PS 32 019 zur Herstellung von Chloressigsäuremethylester, bei
dem die schwer flüchtige Chloressigsäure vorgelegt, auf ca. 160°C er
wärmt und Methanol eingeleitet wird. Das Reaktionswasser wird laufend
mit entstehendem Ester und überschüssigem Methanol abdestilliert. In
anderen Fällen verbleibt der Ester zumindest überwiegend als schwer
flüchtiger Bestandteil mit der Carbonsäure im Reaktor. So wird nach
EP-A-0 309 986 eine Monocarbonsäure vorgelegt, Methanol und Monocar
bonsäure werden gleichzeitig zudosiert, und Wasser sowie überschüssi
ges Methanol und ein Teil des Esters werden abdestilliert. Der über
wiegend als Sumpfprodukt anfallende Ester muß zunächst vom Katalysator
befreit und kann erst dann durch Destillation aufgearbeitet werden.
Oft ist bei entsprechenden Fallgestaltungen ein Schleppmittel hilf
reich, das mit Wasser, dem Alkohol und/oder dem Ester ein Azeotrop
bildet, das bei der Verflüssigung in eine organische und eine wässeri
ge Phase zerfällt, die aus dem Kreislauf ausgeschleust wird. Die Mit
verwendung eines Schleppmittels wird jedoch nach Möglichkeit vermie
den, weil es eine weitere Komponente in das System einführt, die zwar
weitgehend wasserunlöslich ist, aber trotzdem das Wasser merklich be
lastet.
Bei der Veresterung von Dicarbonsäuren besteht eine Besonderheit da
rin, daß im Veresterungsgemisch der Diester und der Monoester neben
einander vorliegen. Bei dem absatzweisen Verfahren zur Herstellung von
Dicarbonsäuredimethylestern nach der DE-A 42 41 448 wird zunächst die
Dicarbonsäure geschmolzen und die Schmelze in den Veresterungsreaktor
gefördert, in dem sich eine Alkylbenzolsulfonsäure als Katalysator be
findet. In die Schmelze wird so lange Methanol eingeleitet, bis die
Säurezahl gegen Null geht, die Carboxylgruppen also praktisch voll
ständig verestert sind. Während dieser Zeit wird das Reaktionswasser
zusammen mit überschüssigem Methanol laufend abdestilliert. Das Reak
tionsgemisch wird nach Entfernung von restlichem Methanol ohne Abtren
nung des Katalysators fraktioniert destilliert, wodurch der Dimethyl
ester in hoher Reinheit und mit sehr guten Ausbeuten erhalten wird.
Ein Nachteil dieses Verfahrens ist die verhältnismäßig lange Reak
tionszeit. So erfordert die Veresterung der Sebazinsäure mit Methanol
nach dem Beispiel 1 mehr als 10 Stunden, bis die Säurezahl hinreichend
weit abgesunken ist. Dementsprechend ist die Raum-Zeit-Ausbeute nicht
voll befriedigend. Weiterhin werden für das Aufschmelzen der Dicarbon
säure und die Förderung der Schmelze aufwendige Apparate- und Regelein
richtungen benötigt.
Es wurde nun gefunden, daß sich Dicarbonsäurediester niederer Alkohole
aus Dicarbonsäuren und niederen Alkoholen bei erhöhter Temperatur in
Gegenwart eines Katalysators und unter Entfernung des Reaktionswassers
vorteilhaft herstellen lassen, wenn man die Dicarbonsäure, den niede
ren Alkohol und den Katalysator kontinuierlich einer ersten Vereste
rungsstufe zuführt, in der die Dicarbonsäure teilverestert wird, das
Teilveresterungsgemisch kontinuierlich in eine zweite Veresterungsstu
fe überführt, in der die Veresterung weiter gefördert und aus der lau
fend ein gasförmiges Gemisch aus Reaktionswasser und niederem Alkohol
abgezogen wird, das flüssige Veresterungsgemisch aus dieser Stufe kon
tinuierlich als Seitenstrom in eine Destillationskolonne einführt, aus
dieser im oberen Teil den Diester und aus dem Sumpf ein an Monoester
reiches Produkt abzieht, das in die erste und/oder zweite Vereste
rungsstufe zurückgeführt wird.
Überraschenderweise läßt sich durch das Verfahren nach der Erfindung
die Raum-Zeit-Ausbeute gegenüber dem Verfahren der DE-A 42 41 448 er
heblich steigern. Auch benötigt man keine Vorrichtungen zum Aufschmel
zen der Dicarbonsäure und zum Fördern der Schmelze, da die Dicarbon
säure als rieselfähiger, leicht dosierbarer Feststoff eingebracht
wird.
Das Verfahren nach der Erfindung eignet sich besonders für die Ver
esterung von aliphatischen Dicarbonsäuren mit 4 bis 20 Kohlenstoffato
men sowie von aromatischen Dicarbonsäuren mit 8 bis 12 Kohlenstoffato
men, die vorteilhaft, von den Carboxylgruppen abgesehen, Kohlenwasser
stoffstruktur besitzen. Beispiele für solche Säuren sind Bernsteinsäu
re, Glutarsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Korksäure, Sebazinsäure,
Terephthalsäure, o-Phthalsäure und Naphthalin-1,8-dicarbonsäure.
Geeignete niedere Alkohole sind solche, deren Siedepunkte sich von dem
des Wassers nicht stark unterscheiden, d. h. im Bereich von 100 ± etwa
40°C liegen. Bevorzugte niedere Alkohole sind Alkanole mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen, wie n-Butanol, n-Propanol, Isopropanol, Ethanol und
insbesondere Methanol.
Das Äquivalentverhältnis der in die erste Veresterungsstufe eingeführ
ten Einsatzstoffe Dicarbonsäure und niederer Alkohol hängt u. a. davon
ab, ob und wie weit man den aus der zweiten Veresterungsstufe entfern
ten niederen Alkohol in das Verfahren zurückführt. Wenn man das aus
dieser Veresterungsstufe laufend entfernte gasförmige Gemisch in eine
Destillationskolonne leitet, aus der man im Seitenstrom ein wasserrei
ches, niederen Alkohol enthaltendes flüssiges Gemisch abzieht, das
verworfen oder ohne Rückführung anderweitig weiter aufgearbeitet wer
den kann, und als Kopfprodukt flüssigen niederen Alkohol gewinnt, der
in die erste oder bevorzugt in die zweite Veresterungsstufe zurückge
führt wird, empfiehlt sich ein Äquivalentverhältnis von 1 : 1,1 bis 1 : 3,
insbesondere von etwa 1,2 : 2,5. Ein solcher stöchiometrischer Überschuß
an niederem Alkohol ist zweckmäßig, weil ein Teil desselben selbst bei
Rückführung von niederem Alkohol in die erste oder bevorzugt in die
zweite Veresterungsstufe verloren geht.
Als Veresterungskatalysatoren eignen sich alle bekannten sauren Kata
lysatoren, wie Schwefelsäure, saure Ionenaustauschharze, Benzolsulfon
säure, p-Toluolsulfonsäure und insbesondere Alkylbenzolsulfonsäuren,
vorteilhaft solche mit gegebenenfalls verzweigten C₁₀- bis C₁₃-Alkylre
sten. Man wendet die Katalysatoren im allgemeinen in solchen Mengen,
daß ihr Anteil in den Veresterungsgemischen der ersten und der zweiten
Veresterungsstufe etwa 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent beträgt.
Es ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung, daß man die Veresterung
in zwei aufeinanderfolgenden Veresterungsstufen durchführt und dabei
nur aus der zweiten Zone das Reaktionswasser in Form eines gasförmigen
Gemisches aus Reaktionswasser und niederem Alkohol abzieht. In der er
sten Veresterungsstufe stellt man zweckmäßig eine Temperatur kurz un
terhalb des Siedepunkts des niederen Alkohols ein, z. B. 5 bis 10°C un
terhalb des Siedepunkts. Auf diese Weise erzeugt man eine homogene Lö
sung oder eine dünnflüssige, leicht förderbare Suspension der Dicar
bonsäure in den anderen Bestandteilen des Gemisches. Das sind nicht
nur der niedere Alkohol und der Katalysator, sondern auch der Mono- und
der Diester der Dicarbonsäure. Bei den genannten Temperaturen und
Verweilzeiten, die im allgemeinen bei 2 bis 6 Stunden liegen, wird die
Dicarbonsäure nämlich schon recht weitgehend verestert, wobei im sta
tionären Zustand sogar der Diester überwiegt.
Im stationären Zustand wird Teilveresterungsgemisch der ersten Ver
esterungsstufe kontinuierlich in die zweite Veresterungsstufe über
führt, während gleichzeitig dieselbe Gewichtsmenge an Ausgangsstoffen
der ersten Veresterungsstufe zugeführt wird. In der zweiten Vereste
rungsstufe wird, je nach der speziellen Dicarbonsäure und dem speziel
len niederen Alkohol, das Veresterungsgemisch auf eine Temperatur von
120°C bis 200°C, vorteilhaft von 140°C bis 180°C erhitzt. Für eine be
stimmte Veresterungsaufgabe läßt sich die optimale Kombination der
Reaktionsbedingungen, insbesondere das Äquivalentverhältnis der Aus
gangsstoffe, die Temperaturen und die Verweilzeiten in beiden Vereste
rungsstufen, durch orientierende Vorversuche unschwer ermitteln. Im
allgemeinen arbeitet man in dieser Veresterungsstufe, ebenso wie in
der ersten Stufe, unter Atmosphärendruck. Der zusätzliche Aufwand, den
eine Arbeitsweise unter erhöhtem oder vermindertem Druck bedeutet,
übersteigt in der Regel den Nutzen, der sich im einen oder anderen
Fall durch gegenüber Atmosphärendruck günstig veränderte Dampfdruck
verhältnisse der Komponenten des Veresterungsgemisches ergeben mag.
Aus dem Veresterungsgemisch der zweiten Veresterungsstufe wird konti
nuierlich ein gasförmiges Gemisch aus Reaktionswasser und niederem Al
kohol im Verhältnis der Dampfdrucke dieser Stoffe über dem Vereste
rungsgemisch bei der betreffenden Temperatur abgezogen. Zweckmäßig
führt man dieses gasförmige Gemisch in den unteren Teil einer Destil
lationskolonne ein, aus der im Seitenstrom ein wasserreiches flüssiges
Gemisch und als Kopfprodukt der niedere Alkohol abgezogen wird. Das
wasserreiche flüssige Gemisch enthält neben Wasser überwiegend niede
ren Alkohol und geringe Mengen Diester. Je nach dem niederen Alkohol,
dem Äquivalentverhältnis der Ausgangsstoffe und der Temperatur in der
zweiten Veresterungsstufe, kann das Gemisch 35 bis 45 Gewichtsprozent
Wasser und 65 bis 55 Gewichtsprozent niederen Alkohol sowie weniger
als 1 Gewichtsprozent Diester aufweisen. Dieser Seitenstrom kann ver
worfen oder aber außerhalb des Systems verwendet werden. Natürlich ist
es auch möglich, diesen Seitenstrom innerhalb des Systems durch
Destillation aufzuarbeiten und den niederen Alkohol in die erste oder
vorteilhaft in die zweite Veresterungsstufe zurückzuführen. In diesem
Fall kann man das zuvor angegebene Äquivalentverhältnis entsprechend
vermindern. Auf jeden Fall ist es zweckmäßig, den als Kopfprodukt an
fallenden niederen Alkohol in die erste oder vorteilhaft in die zweite
Veresterungsstufe zurückzuführen, mit denselben Konsequenzen für das
erwähnte Äquivalentverhältnis.
Die mittlere Verweilzeit in der zweiten Veresterungsstufe beträgt im
allgemeinen 10 bis 20 Stunden. Dabei liegt die Dicarbonsäure bereits weit
überwiegend, d. h. im allgemeinen zu mehr als 75 Molprozent, in Form
ihres Diesters vor. Es ist nicht empfehlenswert, den Umsatz in Rich
tung auf den Diester auf Kosten der mittleren Verweilzeit (und damit
der Raum-Zeit-Ausbeute) wesentlich weiter steigern zu wollen. Bei ei
ner optimalen Arbeitsweise führt man vielmehr das Veresterungsgemisch
der zweiten Stufe in eine Destillationskolonne, wo es ohne vorherige
Abtrennung des Katalysators aufgearbeitet wird, und führt den Mono
ester sowie restliche nicht umgesetzte Dicarbonsäure in das Verfahren
zurück. Zweckmäßig stimmt man die Verweilzeit und die Veresterungstem
peratur so aufeinander ab, daß im Veresterungsgemisch der zweiten Ver
esterungsstufe Diester und Monoester im Gewichtsverhältnis 10 : 1 bis
1 : 1 vorliegen. Ein bevorzugtes Gewichtsverhältnis liegt im Bereich von
10 : 1 bis 2 : 1 und insbesondere von 5 : 1 bis 3 : 1.
In der Destillationskolonne wird der erwünschte Diester von dem Mono
ester und restlicher Dicarbonsäure getrennt. Das geschieht zweckmäßig
unter vermindertem Druck, der im allgemeinen 1 bis 10 mbar beträgt,
und bei Temperaturen im Sumpf, die in der Regel im Bereich von 200 bis
250°C liegen. Im Falle der Veresterung von Sebazinsäure mit Methanol
beträgt bei einem Druck von 5 mbar die Sumpftemperatur 216 bis 220°C
und die Kopftemperatur, d. h. die Siedetemperatur des Sebazinsäuredime
thylesters, 170 bis 180°C. Die geringen Mengen an niederem Alkohol und
Wasser, die im Veresterungsgemisch der zweiten Veresterungsstufe noch
vorliegen, gehen unter diesen Bedingungen praktisch vollständig durch
die Kolonne und den Vakuumerzeuger.
Der Sumpf der Destillationskolonne enthält den Monoester, restliche
nicht umgesetzte Dicarbonsäure sowie den Katalysator. Dieses Sumpfpro
dukt wird in eine der Veresterungsstufen, zweckmäßig in die erste Stu
fe, zurückgeführt. Auf diese Weise wird die eingesetzte Dicarbonsäure
praktisch vollständig in ihren Diester umgewandelt. Der Katalysator
reichert sich natürlich auf diese Weise in den beiden Veresterungsstu
fen an. Das ist akzeptabel, da die Katalysatormenge oberhalb eines für
eine wirksame Katalyse erforderlichen Mindestgehalts nicht kritisch
ist. Man kann zunächst gegensteuern, indem man die Zufuhr an Katalysa
tor in die erste Veresterungsstufe vermindert. Irgendwann muß man
natürlich Katalysator ausschleusen. Das kann geschehen, indem man
die Zufuhr an Dicarbonsäure einstellt, aber weiter Alkohol zuführt.
Die Veresterung wird nun vollständig, und im Sumpf der Destillations
kolonne fallen nur Hochsieder und Katalysator an, die aus dem System
entfernt werden.
Das Blockschema einer Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung ist in der beigefügten Figur dargestellt. Dem beheizbaren
Rührreaktor 1 der ersten Veresterungsstufe werden durch die Leitung 2
Dicarbonsäure, durch die Leitung 3 niederer Alkohol und durch die Lei
tung 4 Katalysator kontinuierlich zugeführt. Im stationären Zustand
wird das Teilveresterungsgemisch durch die Leitung 5 kontinuierlich in
den beheizbaren Reaktor 6 der zweiten Veresterungsstufe überführt. Aus
diesem Reaktor wird laufend ein gasförmiges Gemisch abgezogen, das
überwiegend aus Reaktionswasser und niederem Alkohol besteht, und in
die Kolonne 7 geleitet. Dieser Kolonne wird als Seitenstrom ein was
serreiches flüssiges Gemisch 8 entnommen, während niederer Alkohol als
Kopfprodukt durch die Leitung 9 in die tieferen Zonen des Reaktors 6
zurückgeführt wird. Aus dem Reaktor 6 wird das Veresterungsgemisch
über die Leitung 10 in die Vakuumkolonne 11 eingeführt, in der der
Diester als Kopfprodukt über die Leitung 12 abgezogen wird, während
das an Monoester reiche Sumpfprodukt über die Leitung 13 in den Rühr
reaktor 1 zurückgeführt wird.
Zur Inbetriebnahme legt man in dem Rührreaktor 1 Dicarbonsäure, niede
ren Alkohol und Katalysator vor, erhitzt das Gemisch unter Rühren, bis
sich eine Lösung oder eine dünnflüssige, leicht förderbare Suspension
von Dicarbonsäure in den anderen Bestandteilen des Gemisches gebildet
hat und in der flüssigen Phase das Veresterungsgleichgewicht einge
stellt ist, beginnt dann mit der Zufuhr weiterer Ausgangsstoffe und
gleichzeitig mit der Überführung der entsprechenden Menge Teilvereste
rungsgemisch in den Reaktor 6. Man wartet ab, bis sich im Reaktor 6
der vorgesehene Stand eingestellt hat, erhitzt dann den Reaktorinhalt
auf die vorgesehene Temperatur, wobei Wasser und niederer Alkohol in
die Kolonne 7 abdestillieren, und beginnt mit der Einführung der ent
sprechenden Menge Veresterungsgemisch in die Vakuumkolonne 11, sobald
im Reaktor 6 der hierfür vorgesehene Stand erreicht ist.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren nach der Erfindung weiter
erläutern, aber in keiner Weise begrenzen.
In dem beheizbaren Rührreaktor 1 von 500 ml Inhalt werden
200 g Sebazinsäure
200 g Methanol
1,2 g Marlon AS3-Säure, eine C₁₀-C₁₃-Alkylbenzolsul fonsäure,
vorgelegt. Man erhitzt das Gemisch auf 55°C und läßt es 3 h rühren, wobei eine homogene Lösung entsteht, die nach gaschromatographischer (GC) Analyse die folgende Zusammensetzung hat:
41,1 Gew.-% Methanol
7,8 Gew.-% Wasser
51,1 Gew.-% Sebazinsäure und deren Ester.
200 g Sebazinsäure
200 g Methanol
1,2 g Marlon AS3-Säure, eine C₁₀-C₁₃-Alkylbenzolsul fonsäure,
vorgelegt. Man erhitzt das Gemisch auf 55°C und läßt es 3 h rühren, wobei eine homogene Lösung entsteht, die nach gaschromatographischer (GC) Analyse die folgende Zusammensetzung hat:
41,1 Gew.-% Methanol
7,8 Gew.-% Wasser
51,1 Gew.-% Sebazinsäure und deren Ester.
Die letztere Fraktion teilt sich wie folgt auf:
78 Gew.-% Sebazinsäuredimethylester
21 Gew. -% Sebazinsäuremonomethylester
1 Gew.-% Sebazinsäure.
78 Gew.-% Sebazinsäuredimethylester
21 Gew. -% Sebazinsäuremonomethylester
1 Gew.-% Sebazinsäure.
Dann beginnt man mit der Überführung von
100 g/h Teilveresterungsgemisch der ersten Stufe mittels einer Laborpumpe in den Reaktor 6 sowie mit der Zufuhr von
70 g/h Sebazinsäure
50 g/h Methanol
0,45 g/h Marlon AS 3-Säure
in den Rührreaktor 1. Sobald der Reaktor 6 zu 10% seines Volumens ge füllt ist, wird der Reaktorinhalt auf 160°C erwärmt. Dabei destilliert ein Wasser-Methanol-Gemisch in die 0,5 in lange Füllkörperkolonne 7, an deren Kopf 50 g/h reines Methanol anfallen. Durch Zuführung von weite rem Teilveresterungsgemisch aus der ersten Veresterungsstufe in den Reaktor 6 wird hier ein stationärer Füllungsstand von 75% des Reak torvolumens eingestellt. Das Methanol wird über die Leitung 9 auf den Boden des Reaktors 6 zurückgeführt. Als Seitenstrom werden im statio nären Zustand am ersten Schuß der Kolonne 7 35 g/h eines flüssigen wasserreichen Produkts entnommen, das nach GC-Analyse die folgende Zusammensetzung hat:
35-45 Gew.-% Wasser
65-55 Gew.-% Methanol
<0,2 Gew.-% Sebazinsäuredimethylester.
100 g/h Teilveresterungsgemisch der ersten Stufe mittels einer Laborpumpe in den Reaktor 6 sowie mit der Zufuhr von
70 g/h Sebazinsäure
50 g/h Methanol
0,45 g/h Marlon AS 3-Säure
in den Rührreaktor 1. Sobald der Reaktor 6 zu 10% seines Volumens ge füllt ist, wird der Reaktorinhalt auf 160°C erwärmt. Dabei destilliert ein Wasser-Methanol-Gemisch in die 0,5 in lange Füllkörperkolonne 7, an deren Kopf 50 g/h reines Methanol anfallen. Durch Zuführung von weite rem Teilveresterungsgemisch aus der ersten Veresterungsstufe in den Reaktor 6 wird hier ein stationärer Füllungsstand von 75% des Reak torvolumens eingestellt. Das Methanol wird über die Leitung 9 auf den Boden des Reaktors 6 zurückgeführt. Als Seitenstrom werden im statio nären Zustand am ersten Schuß der Kolonne 7 35 g/h eines flüssigen wasserreichen Produkts entnommen, das nach GC-Analyse die folgende Zusammensetzung hat:
35-45 Gew.-% Wasser
65-55 Gew.-% Methanol
<0,2 Gew.-% Sebazinsäuredimethylester.
Sobald der stationäre Füllungszustand erreicht ist, wird mit der Ein
führung von ca. 70 bis 90 g/h Veresterungsgemisch der zweiten Stufe in
die Vakuumkolonne 11 begonnen. Das Gemisch enthält nach GC-Analyse
72,5 Gew.-% Sebazinsäuredimethylester
18,5 Gew.-% Sebazinsäuremonomethylester
0,2 Gew.-% Sebazinsäure
0,3 Gew.-% Wasser
0,7 Gew.-% Methanol.
72,5 Gew.-% Sebazinsäuredimethylester
18,5 Gew.-% Sebazinsäuremonomethylester
0,2 Gew.-% Sebazinsäure
0,3 Gew.-% Wasser
0,7 Gew.-% Methanol.
In der Vakuumkolonne 11 werden bei einem Druck von 5 mbar 50-80 g/h
Diester mit einer Temperatur von 170 bis 180°C als Kopfprodukt abgezo
gen. Dabei beträgt die Sumpftemperatur 216 bis 220°C und das Rücklauf
verhältnis 3 : 1 bis 1 : 1. Aus dem Sumpf mit geregeltem Stand werden 10-20 g/h
Hochsieder (überwiegend Sebazinsäuremonomethylester) abgezogen
und über die Leitung 13 in den Rührreaktor 1 zurückgeführt.
Der Diester hat nach GC-Analyse eine Reinheit von 99,8%. Während einer
längeren kontinuierlichen Fahrperiode werden aus 5.280 g Sebazinsäure
5.965 g Sebazinsäuredimethylester erhalten, entsprechend einer Ausbeu
te von 99,0% d.Th., bezogen auf eingesetzte Sebazinsäure.
Man benutzt die in Beispiel 1 verwendete Apparatur und füllt in den
Rührreaktor 1 ein
200 g Adipinsäure
200 g Methanol
1,2 g Marlon AS 3-Säure.
200 g Adipinsäure
200 g Methanol
1,2 g Marlon AS 3-Säure.
Das Gemisch wird auf 55°C erwärmt und 3 h gerührt, wobei eine homogene
Lösung entsteht, die nach GC-Analyse die folgende Zusammensetzung hat:
40,9 Gew.-% Methanol
7,9 Gew.-% Wasser
51,2 Gew.-% Sebazinsäure und deren Ester.
40,9 Gew.-% Methanol
7,9 Gew.-% Wasser
51,2 Gew.-% Sebazinsäure und deren Ester.
Die letztgenannte Fraktion teilt sich wie folgt auf:
78 Gew.-% Sebazinsäuredimethylester
21 Gew.-% Sebazinsäuremonomethylester
1 Gew.-% Sebazinsäure.
78 Gew.-% Sebazinsäuredimethylester
21 Gew.-% Sebazinsäuremonomethylester
1 Gew.-% Sebazinsäure.
Dann wird das Verfahren, dem Beispiel 1 entsprechend, kontinuierlich
weiter betrieben. Aus dem Rührreaktor 1 werden zunächst 100 g/h Teil
veresterungsgemisch in den Reaktor 6 gefördert, und in den Rührreaktor
1 werden
100 g/h Adipinsäure
56 g/h Methanol
0,45 g/h Marlon AS 3-Säure
eingefüllt. Sobald der Füllungsstand im Reaktor 6 10% seines Volumens erreicht hat, wird die Temperatur auf 160°C eingeregelt und der Zulauf an Teilveresterungsgemisch auf 156 g/h gesteigert. Wenn der Füllungs zustand des Reaktors 6 75% seines Volumens erreicht hat, wird dieser Stand gehalten, indem 150 g/h Veresterungsgemisch in die Vakuumkolonne 11 gefördert werden. Aus der Kolonne 7 werden dann im stationären Zustand als Kopfprodukt 50 g/h Methanol gewonnen und in den Reaktor 6 zurückgeführt. Als Seitenstrom werden am ersten Schuß der Kolonne 7
30-40 g/h flüssiges Produkt
mit
40-45 Gew.-% Wasser
60-55 Gew.-% Methanol
abgezogen.
100 g/h Adipinsäure
56 g/h Methanol
0,45 g/h Marlon AS 3-Säure
eingefüllt. Sobald der Füllungsstand im Reaktor 6 10% seines Volumens erreicht hat, wird die Temperatur auf 160°C eingeregelt und der Zulauf an Teilveresterungsgemisch auf 156 g/h gesteigert. Wenn der Füllungs zustand des Reaktors 6 75% seines Volumens erreicht hat, wird dieser Stand gehalten, indem 150 g/h Veresterungsgemisch in die Vakuumkolonne 11 gefördert werden. Aus der Kolonne 7 werden dann im stationären Zustand als Kopfprodukt 50 g/h Methanol gewonnen und in den Reaktor 6 zurückgeführt. Als Seitenstrom werden am ersten Schuß der Kolonne 7
30-40 g/h flüssiges Produkt
mit
40-45 Gew.-% Wasser
60-55 Gew.-% Methanol
abgezogen.
Das in die Vakuumkolonne 11 geförderte Veresterungsgemisch enthält
nach GC-Analyse
87,0 Gew.-% Adipinsäuredimethylester
7,8 Gew.-% Adipinsäuremonomethylester.
87,0 Gew.-% Adipinsäuredimethylester
7,8 Gew.-% Adipinsäuremonomethylester.
In der Vakuumkolonne 11 werden unter einem Druck von 3 mbar als Kopf
produkt mit einer Temperatur von etwa 150°C 94-98 g/h Adipinsäuredime
thylester mit einer Reinheit von 99,5% gewonnen. Aus dem auf Stand ge
regelten Sumpf werden ca. 10 g/h Hochsieder (überwiegend Adipinsäure
monomethylester) abgezogen und über die Leitung 13 in den Rührreaktor
1 zurückgeführt.
Bei einer längeren Fahrperiode beträgt die Ausbeute an Adipinsäuredi
methylester 98,2% d.Th., bezogen auf eingesetzte Adipinsäure.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Dicarbonsäurediestern niederer
Alkohole aus Dicarbonsäuren und niederen Alkoholen bei erhöhter Tempe
ratur in Gegenwart eines Katalysators und unter Entfernung des Reak
tionswassers, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dicarbonsäure, den
niederen Alkohol und den Katalysator kontinuierlich einer ersten Ver
esterungsstufe zuführt, in der die Dicarbonsäure teilverestert wird,
das Teilveresterungsgemisch kontinuierlich in eine zweite Vereste
rungsstufe überführt, in der die Veresterung weiter gefördert und aus
der laufend ein gasförmiges Gemisch aus Reaktionswasser und niederem
Alkohol gasförmig abgezogen wird, das flüssige Veresterungsgemisch
kontinuierlich als Seitenstrom in eine Destillationskolonne einführt,
aus dieser im oberen Teil den Diester und aus dem Sumpf ein an Mono
ester reiches Produkt abzieht, das in die erste und/oder zweite Ver
esterungsstufe zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicarbonsäure eine aliphatische Dicarbonsäure mit 4 bis 20 Kohlen
stoffatomen oder eine aromatische Dicarbonsäure mit 8 bis 12 Kohlen
stoffatomen und der niedere Alkohol ein Alkanol mit 1 bis 4 Kohlen
stoffatomen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der saure Katalysator eine Alkylbenzolsulfonsäure ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das aus der zweiten Veresterungsstufe abgezogene gasför
mige Gemisch aus Reaktionswasser und niederem Alkohol in eine Destil
lationskolonne geleitet wird, aus der im Seitenstrom ein wasserreiches
flüssiges Gemisch und als Kopfprodukt niederer Alkohol abgezogen wird,
der gegebenenfalls in die erste und/oder zweite Veresterungsstufe
zurückgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man in der ersten Veresterungsstufe eine Temperatur kurz
unterhalb des Siedepunkts des niederen Alkohols einstellt, so daß in
dieser Zone eine homogene Lösung oder eine leicht förderbare Disper
sion der Dicarbonsäure entsteht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der zweiten Veresterungszone eine Temperatur von
120°C bis 200°C, insbesondere von 140°C bis 180°C eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Zufuhr der Dicarbonsäure, des niederen Alkohols
und des Katalysators sowie die mittleren Verweilzeiten in den beiden
Veresterungsstufen so regelt, daß unter den jeweiligen Reaktionsbedin
gungen in der zweiten Veresterungszone Diester und Monoester im
Gewichtsverhältnis von 10 : 1 bis 1 : 1 vorliegen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge
wichtsverhältnis von 10 : 1 bis 2 : 1, vorteilhaft von 5 : 1 bis 3 : 1 be
trägt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996110564 DE19610564A1 (de) | 1996-03-18 | 1996-03-18 | Verfahren zur Herstellung von Dicarbonsäurediestern niederer Alkohole |
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DE1996110564 DE19610564A1 (de) | 1996-03-18 | 1996-03-18 | Verfahren zur Herstellung von Dicarbonsäurediestern niederer Alkohole |
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Family Applications (1)
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Country | Link |
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998058897A1 (en) * | 1997-06-24 | 1998-12-30 | Pantochim S.A. | Process for the production of dimethylesters of dicarboxylic acids or anhydrides |
CN101735049A (zh) * | 2009-12-18 | 2010-06-16 | 沈阳工业大学 | 一种c4~c6二元酸低碳醇酯的生产方法及设备 |
CN111138286A (zh) * | 2018-11-01 | 2020-05-12 | 上海凯赛生物技术股份有限公司 | 包括长链二元酸的混合物的处理方法 |
CN115057771A (zh) * | 2022-05-09 | 2022-09-16 | 湖北三宁碳磷基新材料产业技术研究院有限公司 | 一种制备六元羧酸脂的方法及制备己二酸二酯产品的新型生产工艺方法 |
-
1996
- 1996-03-18 DE DE1996110564 patent/DE19610564A1/de not_active Withdrawn
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