DE1642767C - Adsorptionsmittel für gegorene Getränke - Google Patents

Adsorptionsmittel für gegorene Getränke

Info

Publication number
DE1642767C
DE1642767C DE19671642767 DE1642767A DE1642767C DE 1642767 C DE1642767 C DE 1642767C DE 19671642767 DE19671642767 DE 19671642767 DE 1642767 A DE1642767 A DE 1642767A DE 1642767 C DE1642767 C DE 1642767C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
beer
earth
acid
treated
montmorin
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19671642767
Other languages
English (en)
Other versions
DE1642767A1 (de
Inventor
Karl Dr. 8032 Gräfelfing Raible
Original Assignee
Aktiengesellschaft für Brauerei-Industrie, Basel (Schweiz)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Aktiengesellschaft für Brauerei-Industrie, Basel (Schweiz) filed Critical Aktiengesellschaft für Brauerei-Industrie, Basel (Schweiz)
Publication of DE1642767A1 publication Critical patent/DE1642767A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1642767C publication Critical patent/DE1642767C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Adsorptionsmittel zur Behandlung on gegorenen Getränken, z.B. Wein oder Bier, au kr Basis von sauer aktivierten Montmorin-Minei iliea.
Es ist bekannt, daß ge crone Getränke, wie Wein und Bier, nachdem sie in Flaschen abgefüllt und einige Zeit aufbewahrt sind, Ausfall ungen von proteinhaltigen Stoffen ruhen können. VIm dies zu vermeiden, ist es seit längerer Zeit gebräuchlich, diese Getränke einer Behandlung mit Adsorptionsmitteln zu unterziehen. Dadurch wird erreicht, daß die Eiweißstoffe, die später zur Ausfällung führen würden, aus dem Getränk entfernt werden.
Es ist auch bereits seit langem bekannt, säurebehandelte Tonmineralien mit einem komplexbildenden Stoff, z.B. einer Lösung von polymeren Phosphaten, zu versetzen.
Die Tonmineralien sollen dadurch von den verschiedensten Verunreinigungen, insbesondere Farbstoff enthaltenden Verunreinigungen, befreit und für den Gebrauch als Füllstoffe oder Überzüge in Papier oder anderen Produkten verbessert werden (USA.-Patentschrift 2180 742).
Als Adsorptionsmittel für den eingangs genannten Zweck sind Silikate mit quellbarer Gitterstruktur vorgeschlagen worden. Größere praktische Bedeutung haben die Mineralien der Montmoringruppe erreicht, vor allem Montmorillonit-, Bcidellit- und Nontronit-Tone (bekannt auch als Bentonite) sowie Hectorit-Tone.
Im Falle der Bentonite kommen in der Natur zwei Modifikationen vor, der sogenannte Natrium-Bentonit und der Calcium-Blentonit Beide Modifikationen werden zur Behandlung von Getränken verwendet Die stärkere Wirksamkeit entwickelt von den beiden Modifikationen der Natrium-Bentonit Er hat aber den Nachteil, daE w zunächst schon gar nicht 6S «o einfach ist, ihn in das zu behandelnde Getränk einzutragen, weil er, infolge seiner starken Quellung, sofort zur Klumpenbildung führt. Aber auch wenn durch geeignete Arbeitsweise diese Schwierigkeitenimeistert werden; verbleibt ahι Nachteil des Narrium-Bentonits immer noch die Tatsache daß er im zu behandelnden Getränk sich durch Quellung außerordentlich fein verteilt und durch Filtration nicht wieder entfernt werfen kann. Vielmehr muß man eine Sedimentationsperiode von mehreren Tagen ein- disponieren, während welcher der mit Eiweiß beladene Natrium-Bentonit sich von selbst durch Sedimentation aus dem Getränk abscheidet. Es verbleibt dann aber immer noch ein recht ansehnliches Sedimentvolumen, aus dem das Getränk praktisch nicht wiedergewonnen werfen kann.
Die geschilderten Nachteile sind beim Calcium-Bentonit nicht so ausgeprägt Dieses Material quillt nicht so staik wie der Natrium-Bentonit. Es kann deswegen unter Umständen sogar unter Zuhilfenahme von Filterhilfsmitteln, wie z. B. Kieselgur, durch Filtration aus dem Getränk wieder entfernt werden. Beim Sedimentationsverfahren findet die natürliche Abscheidung durch Sedimentation rascher stall. Dsr Getränkeverlust verursachende Calcium-Bentonit-Schlamm ist kompakter. Dafür ist das Materia! als solches aber insgesamt beträchtlich weniger wirksam. Als nachteilig kommt beim Natrium- und Calcium-Bentonit noch hinzu, daß beide Materialien akzeK,orische Beimengungen von anderen Mineralstohen enthalten können, deren Wirkung auf die Qualität des zu behandelnden Getränkes unter Umständen recht negativ sein kann.
Am besten geeignet für die Getränkebehandlung wäre die durch Säurebehandlung aus Montmorin-Mineralien gewonnene Modifikation. Derartige Produkte sind unter dem Namen Bleicherde oder Fullcrerde längst bekannt. Hergestellt wirf Bleicherde oder Fullererde gewöhnlich, indem man den Rohton rr.it Wasser vorquellen laß und ihn dann durch Kochen mit Mineralsäure aufschließt. Danach wird die Aufschlußsäure entfernt und der aufgeschlossene Ton mit Wasser sorgfältig ausgewaschen. Es schließen sich Trocknung und Vermahlung an.
Solche Bleicherden sind billig. Sie quellen nicht, wenn man sie in Wasser suspendiert. Sie können also aus einem Getränk durch Filtration wieder sehr leicht entfernt werfen. Man kann solch sauer aktivierte Bleicherden sogar selbst als Filterhilfsmittel verwenden, ähnlich, wie dies z. B. mit Kieselgur oder Cellulosepulver geschieht.
In der deutschen Patentschrift 682 788 ist der Einsatz von sauer aktivierten Bentoniten (Bleicherden) schon beschrieben worden. Praktisch eingeführt hat sich dies aber nicht, weil die Wirksamkeit der nichtquellenden, sauer aktivierten Bleicherden für die Eiweiß-Adsorption zu gering ist. Die deutsche Patentschrift 874 742 weist auf die Relation zwischen Adsorptionswirkung für die Getränkebehandlung und Quellvermögen des Bentonite hin und empfiehlt deswegen, nicht oder wenig quellende Bentonite durch Behandlung mit Alkalisalzen quellend zu machen. Sauer aktivierte Bleicherden lassen sich für die Getränke- und insbesondere Bierbehandlung jedoch einsetzen, wenn man sie, z. B. gemäß der österreichischen Patentschrift 249611, mit feingemahlenem Kieselgel vermischt
Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, ein Getränkeklärmittel auf der Basis von sauer aktivierten Mineralien der Montmorin-Gruppe herzustellen. Es ist ganz überraschend gefunden
I 642 767
3
worden, daß mit Säure behandelte Mineralien der Polyphosphorsäuren behandelten Montmorin-Mine-
Montmorin-Gruppe, z.B. Bleicherden, die aus CaI- rauen vor der weiteren Wäsche mit Wasser in Kon-
dum-Bentonit hergestellt wurden, zwar frei sind von takt gebracht
in Wasser löslichen Stoffen, daß sie aber unter dem Überraschenderweise hat sich dann noch heraus-
Angriff des schwach sauren pH — wie es Wem und .5 gestellt, daß sauer aufgeschlossene, erfindungsgemäß Bier besitzen — beträchtliche Mengen an Eisen und mit Polyphosphaten oder Polyphosphorsäuren behan- Aluminium an das betreffende Getränk abgeben Dies delte Ton-Mineralien der Montmorin-Gruppe gegen-
mag womöglich mit die Ursache dafür sein, daß sich über Vergleichsprodukten ohne diese Behandlung
sauer aktivierte Bleicherden für die Eiweißstabilisie- auch eine verbesserte eiweißstabilisierende Wirkung
rung von Wein und Bier nicht eingeführt haben. io besitzen. Diese Wirkung ist so gut, daß sie im Falle
Im Falle des Bieres kann man beispielsweise in des Bieres z. B. mit Kieselgelpräparaten konkurrieren allen Lehrbüchern Angaben darüber finden, welch können und auch dem Natrium-Bentonit nicht nachschädlichen Einfluß das Eisen auf die Qualität des stehen, wobei aber gleichzeitig die eingangs geschil-Bieres ausübt Es fördert Oxydationsvorgänge, die derten Vorteile, nämlich die mit der fehlenden Quelsich sowohl auf die kolloidale Stabilität als auch auf 15 lung verbundene bessere technische Handhabung, begeschmackliche Haltbarkeit negativ auswirkeu. Eben- . stehen.
so bekannt ist von den Salzen des Aluminiums, daß In der angegebenen Weise hergestellte Bleicherdesie fällend auf Eiweißstoffe wirken, und zwar stärker produkte können nach der üblichen Waschung mit als dies bei anderen Salzen der Fall ist, bedingt durch Wasser entweder nur stark abgepreßt oder partiell den dreiwertigen Charakter des Aluminiums. ao oder völlig getrocknet und anschließend zermahlen
Beispielsweise gehen von einer guten Bleicherde werden. Das pulvrige Produkt wird beim Einsatz für nicht mehr als 0,1 bis 0,2 °/o in Lösung, wenn man die Getränkeklärung in einer geringen Menge Wasser ein Muster davon in destijliertem Wasser suspendiert oder Getränk angerührt und diese Suspension dann Man findet weiterhin, daß praktisch kein Eisen und dem zu behandelnden Getränk beigefügt auch kein Aluminium in Lösung geht Rührt man die »5 Man kann aber auch auf die Vermahlung verzichgleiche Bleicherde jedoch in eine Pufferlösung ein, ten und das partiell oder völlig getrocknete Material die den pH-Wert des Bieres, also etwa 4,5 aufweist, in kömiger Form in den Verkehr bringen. Dies hat dann stellt sich heraus, daß allein an Eisen (Fe) bis unter Umständen den Vorzug, daß beim Abwiegen zu 0,2 °/o in Lösung gehen können. des Adsorptionsmittels in der Brauerei oder Wein-Auf die praktische Bierbehandlung mit einer 30 kelterei keine starke Staubentwicklung auftritt. Man solchen Bleicherde übertragen, bedeutet dieser Be- kann dann das körnige Material mit ein wenig Flüsfund, daß z. B,. bei Anwendung von 100 g Bleich- sigkeit anteigen und es mit Hilfe einer rasch laufenerde pro Hektoliter Bier der Eisengehalt des Bieres den Dispergiereinrichtung feinst zerkleinern. Diese um möglicherweise bis zu 2 mg pro Liter erhöht wird. Art der Zerkleinerung führt zu besonders feinen Sus-AIs zulässige Grenze für den Hisengehalt von Bier 35 pensionen, deren adsorptive Wirksamkeit höher ist werden aber etwa 0,4ibis 0,5 mg pro Liter angesehen. als die eines Vergleichsproduktes, das getrocknet und
Analog ist die Situation bei der Behandlung von mit den üblichen Mühlen trocken zermahlen wurde. Wein. Auch hier ist es nicht erwünscht, daß zusatz- Die Möglichkeit, aus körnigem, trockenem Bleich-
liches Eisen in das Getränk kommt. erdematerial feinste Suspensionen durch Feuchtver
Im Falle des Aluminiums ist die Situation ähnlich. 40 mahlung mit Hilfe einer Dispergiereinrichtung herzu- Während man bei hochwertigen Bleicherdeprodukten stellen, ist um so besser, je schonender das Produkt
findet, daß sie praktisch kein Aluminium an Wasser vorher getrocknet wurde, weil durch langsame Trock-
abgeben, stellt sich heraus, daß schwach saure Lö- nung bei niedriger Temperatur (bis zu 150° C) wesent-
sungen, wie z. B. Wein oder Bier, beträchtliche Alu- lieh weichere Körnchen entstehen, als wenn man die
miniummengen aus der Bleicherde herauslösen kön- 45 Trocknung sehr rasch und bei sehr hohen Tempera-
nen. Beispielsweise findet man beim Modellversuch türen vornimmt.
mit Pufferlösungen oder aber 0,5° oiger Apfelsäure, Das erfindungsgemäße Adsorptionsmittel kann mit
die mit ihrem pH-Wert in dem Bereich von Wein anderen Adsorptionsmitteln oder Stabilisierungsver-
und Bier liegen, daß bis zu 0,3 %> Aluminium in Lö- fahren kombiniert werden. Seine Anwendung kann
sung gehen können. 50 am Ende des Produktionsvorganges vor der Filtration
Gemäß der Erfindung wird die Verwendung von und Abfüllung erfolgen oder aber je nach Bedarf bei
sauer aktivierten Montmorin-Mineralien, die nach Zwischenstufen des Herstellungsvoi ganges, einem Säureaufschluß mit wäßrigen oder sauren
Lösungen von polymeren Phosphaten oder Polyphos- Beispiel 1
phorsäuren behandelt worden sind, als Adsorptions- 55 verwendung einer sauer aktivierten Bleicherde,
mittel fur gegorene Getränke, ζ B. Wein oder Bier, die J weni Eisen md MvimiTUyim
empfohlen. Durch diese Behandlung wird erreicht, an ^^ ^ p^^,,^ abgibt daß — je nach der angewendeten Konzentration —
die Menge des in den schwach sauren Flüssigkeiten 280 g Ca-Bentonit aus den Lagern bei Moosburg
löslichen Eisens und Aluminiums auf weniger als 60 in Bayern werden zerkleinert und mit 11 Wasser über
ein Fünftel der sonst üblichen Menge reduziert Nacht vorgequollen. Dann werden 280 ml konzen-
werden kann. Solche mit Polyphosphat oder Poly- trierte Salzsäure zugesetzt. Es wird 6 Stunden ge-
phosphorsäuren behandelten Bleicherden weisen dann kocht. Danach wird der Ansatz in zwei gleiche Teile
nicht mehr die oben geschilderten Nachteile bei der geteilt.
Getränkebehandlung auf. 65 A. Teil A wird auf eine Nutsche gegeben, die Auf- Vorzugsweise werden die Getränke mit den sauer schlußsäure abgesaugt und dann mit insgesamt
aktivierten, erfindungsgemäß mit wäßrigen oder 2 1 Leitungswasser auf der Nutsche nachge-
sauren Lösungen von polymeren Phosphaten oder waschen.
B. Die andere Hälfte wird auf die Nutsche gegeben und die Aufschlußsäure abgesaugt. Nunmehr wird eine Lösung von 2 g Nalriummetaphosphat + 10 ml konzentrierter Salzsäure in 200 ml Wasser -durch den Filterkuchen ge- f saugt Anschließend wird ait 1800 ml Leitungswasser gewaschen.
Beide Filterkuchen werden bei 150° C über Nacht getrocknet und dann gemahlen. Ausbeute je etwa 100 g. Bezogen .auf diese Ausbeute, betrug also der Einsatz des Natriummetaphosphats bei Ansatz B etwa 2 Vo der Trockensubstanz des behandelten Tones.
Bestimmung des löslichen Eisens 1S
und des löslichen Aluminiums
1,5 g der getrockneten und zermahlenen Produkte werden in 15 ml ZitJOnensäurephosphat-Ptiger, pH 4,5, nach Mc. Ilvaine, suspendiert und unter ao gelegentlichem Umschütteln 1 Tag stehengelassen. Danach wird abzenirifugiert und das in Lösung gegangene Eisen kolorimetrisch bestimmt.
Ergebnis: as A. Blindprobe ohne Phosphatbehandlung:
2,0 mg Fe pro Gramm Trockensubstanz=0,2*/o.
B. Probe mit Phosphatbehandlung:
0,8 mg Fe pro Gramm Trockensubstanz=0,08 «/·.
In analoger Weise werden 15 g der beiden Versuchsprodukte in 150 ml 0,5°/«iger Apfelsäurelösung für 1 Tag suspendiert. Danach werden das in diesem Substrat in Lösung gegangene Eisen und Aluminium bestimmt.
Ergebnis:
A. Blindprobe ohne Phosphatbehandlung:
Fe = 0,56 mg pro Gramm Trockensubstanz,
Al = 2,3 mg pro Gramm Trockensubstanz.
B. Probe mit Phosphatbehandlung:
Fe = 0,17 mg pro Gramm Trockensubstanz,
Al = 1,2 mg pro Gramm Trockensubstanz.
Beispiel 2
Bierstabilisierung mit erfindungsgemäßen,
sauer aktivierten Bleicherden
Im Kleinversuch wird zu unbehandeltem Flaschenbier sauer aktivierte Bleicherde ohne Phosphatbehandlung, sauer aktivierte Bleicherde mit Phosphatbehandlung (beide Versuchsmaterialien von Beispiel 1) und zum Vergleich auch feingemahlenes Kieselgel zugegeben. Eingesetzt werden Mengen, die einer Dosierung von 100 g pro Hektoliter entsprechen. Diese Adsorptionsmittelmengen kommen in das Probebier, das nach kräftigem Umschütteln 2 Tage bei 00C aufbewahrt wird. Danach wird das Bier durch Zentrifugieren geklärt und in farblose Probeflaschen übergeführt Diese Probenaschen kommen zur Beschleunigung der Alterungsyorgänge 3 Tage in einen Trockenschrank bei 4O0C und danach für 1 Tag in schmelzendes Eis. Die dabei sich einstellende Kältetrübung wird mit einem Meßgerät gemessen und in EBC-Einheiten ausgedruckt. Je niedriger die gemessene Trübung ist, desto besser war die Stabilisierungswirkung des Adsorptiotismittels. Dieser Versuch wird mit vier verschiedenen, unbehandelten, hellen Vollbieren aus Münchener Brauereien durchgeführt. Das Ergebnis ist in der-Tabelle dargestellt.
Bierl
Bier 2
Bier 3
Bier 4
100 g/hl sauer aktivierte Bleicherde ohne Phosphatbehandlung
100 g/hl sauer aktivierte Bleicherde mit Phosphatbehandlung ..
100 g/hl feingemahlenes, weitporiges Kieselgel
Vcrglcichsbier ohne Zusatz etwa
11,8
6.5
8,4
30
6,6
4,3
5,7
20
11,5
8,5
6,9
30
12
9,2
7,4
30
Das vorstehende Beispiel zeigt, daß bei allen Bieren die sauer aktivierte Bleicherde, die mit Phosphat nachbehandeln und somit in ihrer Eisen- und Aluminiumabgabe an das Bier beträchtlich reduziert worden war, eine wesentlich bessere StabHisierungswirkung besaß als die sauer aktivierte Bleicherde ohne Phosphatbehandlung. Bei Bier 1 und 2 war die Stabilisicrungswirkung sogar noch besser als die des vergleichsweise eingesetzten Kicselgels. Bei Bier 3 und 4 erreichte die Stabilisierungswirkung die des Kieselgels nicht ganz. Betrachtet man das arithmetische Mittel der gemessenen Trübungswerte, dann findet man, daß die sauer aktivierte und mit Phosphat behandelte Bleicherde clwa so wirksam ist wie das Kicselgel.
Beispiel 2a
Filtrationsvcrhaltcn von erfindungsgemäßen,
sauer aktivierten Bleicherden
Ks wird ein Kleinversuch durchgeführt, bei dem die Anschwemmfiltration von Bier im Klcinmaßstab durchgetührt wird. Zu diesem Versuch wird eine Glasapparatur benutzt, die eine Filterfläche v< η 5 cm* besitzt. Auf der Glassinterfläche dieser Filterapparatur wird zunächst eine Grundanschwemmung von 0,5 g Kieselgur »Standard Supercel« aufgebracht. Unter einem Überdruck von 0,5 alü wird 1 I Bier, in dem 0,7 g der gleichen Kieselgur sowie 0,5 g Bleicherde oder Calcium-Bentonit suspendiert worden waren, filtriert. Bei dem Bier handelte es sich um unfiltriertes helles Vollbier aus einer Münchner Brauerei. Die Versuchstemperatur betrug 0°C. Die Versuchsbedingungen sind mithin, sowohl was Temperatur als auch Menge und Art der Filterhilfsmittel betreffen, mit denen der Praxis vergleichbar.
Als stabilisierende Filterhilfsmittel bzw. erfindungsgemäßc sauer aktivierte Bleicherden wurden eingesetzt
getrockneter, gemahlener und durch ein Sieb von 0,1 mm Maschcnwcitc gesiebter Calcium-Bcntontt,
sauer aktivierte Bleicherde des Beispiels 1, A, ebenfalls getrocknet, gemahlen und durch 0,1 mm gesiebt,
sauer aktivierte Bleicherde des Beispiels 1, B, ebenfalls getrocknet, gemahlen und durch 0,1 mm gesiebt,
feingemahlenes, weitporiges Kieselgel wie im Beispiel 2, ebenfalls durch 0,1 mm gesiebt.
In dem vorliegenden Versuch wurde die Zeit gestoppt, die benötigt wurde, um 600 ml Bier unter den angegebenen Bedingungen zu filtrieren. Im Filtrat wurde die Ammonsulfatfällungsgrenze als Kennzeichen für die erreichte Stabilität bestimmt.
Filtrationsdauer für 600 ml
(Sekunden)
Ammonsulfatfällungs
grenze (Milliliter gesättigte
Ammonsulfatlösung
auf 10 ml Bier)
1 Liter Bier
+ 0,7 g Kieselgur 2050 0,95
1 Liter Bier
+ 0,7 g Kieselgur
-4- 0 5 σ Calciuin-Bentonit
2900 1,0
1 Liter Bier
+ 0,7 g Kieselgur
+ 0,5 g sauer aktivierte Bleicherde des Beispiels 1, A ..
1900 1,3
1 Liter Bier
-1- 0,7 g Kieselgur
+ 0,5 g sauer aktivierte Bleicherde des Beispiels 1, B ..
1930 1.5
1 Liter Bier
+ 0,7 g Kieselgur
+ 0,5 g Kieselgel
2400 1.6
Aus den Werten der Tabelle ist ersichtlich, daß der Calcium-Bentonit die Filtration des Bieres wesentlich verlangsamt. Dagegen verläuft die Filtration in Anwesenheit der beiden sauer aktivierten Bleicherdeprodukte deutlich etwas rascher als beim Blindversuch. Die sauer aktivierte Bleicherde kann danach also, was nur die Filtration betrifft, als Filterhilfsmittel benutzt werden, zumindest um einen Teil der Filtrationskieselgur zu ersetzen. Was die Stabilisierungswirkung betrifft, so zeigt sich, daß trotz der kurzen Kontaktzeit die beiden Bleicherdeprodukte eine deutliche Erhöhung der Ammonsulfatfällungsgrenze erbrachten, wobei das erfindungsgemäße Produkt 1, B infolge des geringeren Gehalts an löslichem Eisen eine verbesserte Stabilisierungswirkung aufweist, die fast die des weitporigen Kieselgels erreicht.
Beispiel 3 Zerkleinerung der erfindungsgemäß hergestellten
sauer aktivierten Bleicherde vor dem Einsatz
zur Bierbehandlung
Es wird ein Ansatz gemäß Beispiel 1, B hergestellt. Nach der Waschung wird der Filterkuchen in zwei Teile zerteilt
A. Die eine Hälfte wird bei 200° C über Nacht getrocknet, danach zermahlen und gesiebt. Der durch das Sieb mit 0,063 mm gehende Teil wird für den Bierstat «lisienmgsversuch verwendet.
B. Es wird ebenfalls bei 200° C getrocknet Die dabei anfallenden Bröckelchen werden für den Bierstabilisierungsversuch naß zerkleinert. Dazu werden 50 g mit 100 ml destilliertem Wasser in einem Mixer 10 Minuten lang zerkleinert Danach wild das Ganze mit destilliertem Wasser auf 500 ml aufgefüllt, so daß sich eine 10° «ige Suspension ergibt.
Das gesiebte Pulver und die lOVoige Suspension werden zur Bierbehandlung verwendet, wobei drei Biere — gemäß Beispiel 2 — behandelt werden. Eingesetzt werden 100 g Adsorptionsmittel (bezogen au)
Trockensubstanz) pro Hektoliter Bier. Zum Vergleich wird das Bier ebenfalls mit 100 g pro Hektoliter feingemahlenem Kieselgel behandelt. Außerdem wire eine Blindprobe ohne Adsorptionsmittelbehandlunf mitlaufen gelassen.
Ergebnis 9es Stabilisierungsversuches
Bierl Bier 2 Bier 3
45 Sauer aktivierte Bleicherde
als Pulver 7,5 8,4 4,5
Sauer aktivierte Bleicherde-
Suspension, durch Naß-
vermahlung hergestellt .. 6,2 6,4 3,0
50 Feingemahlenes Kieselgel.. 8,8 7,0 3,6
Blindprobe etwa 30 30 20
Das vorstehende Beispiel zeigt wiederum, daß di erfindungsgemäß hergestellte sauer aktivierte Bleich erde im pulverförmigen Zustand eine Stabilisierung! wirkung aufweist, die größenordnungsgemäß etwa de des feingemahlenen Kieselgels entspricht Die durc Naßvermahlung hergestellte Suspension des gleiche Materials ist in ihrer Stabilisierungswirkung deutlic verbessert
Bei dem vorstehenden Versuch wurde das zur NaC Vermahlung bestimmte Material relativ scharf ge trocknet, so daß harte Teik*i;a «titstanden war« Hätte man die Trocknung, wie schon in der Beschre bung ausgeführt unter schonenden Bedingunge durchgeführt, so wären weichere Körnchen entstat den, deren Naßzermahlung leichter und schnelle möglich ist.
309 (Xf)IH

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Die Verwendung von sauer aktivierten Monanorin-Mineralien, die nach einem Säureaufschluß mit wäßrigen oder sauren Lösungen von polymeren Phosphaten oder Polyphosphorsäuren behandelt worden sind, als Adsorptionsmittel für gegorene Getränke, z. B. Wein oder Bier.
2.· Die Verwendung eines Adsorptionsmittels nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Montmorin-Mineralien vor einer weiteren Wäsche mit Wasser mit den wäßrigen oder sauren Lösungen von polymeren Phosphaten oder Polyphosphorsäuren behandelt worden sind.
3. Die Verwendung eines Adsorptionsmittels nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Montmorin-Mineralien nach der Waschung mit Wasser gepreßt oder partiell oder völlig getrocknet und zermahlen worden sind.
4. Die Verwendung eines Adsorptionsmittels «o nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das partiell oder völlig getrocknete Montmorin-Mincral in körniger Form mit ein wenig Wasser angezeigt und mittels einer rasch laufenden Disperser-Vorrichtung feinst zerklei- »5 nert worden ist.
DE19671642767 1967-07-04 1967-07-04 Adsorptionsmittel für gegorene Getränke Expired DE1642767C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA0056178 1967-07-04
DEA0056178 1967-07-04

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1642767A1 DE1642767A1 (de) 1972-02-17
DE1642767C true DE1642767C (de) 1973-03-01

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1956947C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Adsorptionsmittels auf der Basis von gequollenen Montmorin-Mineralien
DE69928921T2 (de) Vormischungszusammensetzung zur bierklärung
DE1442334A1 (de) Verfahren zur Behandlung von Bier zur Verhinderung des Entstehens von Truebungen und zur Beschleunigung seiner Ausstossreife
DE2848692C3 (de) Verfahren zur Herstellung von anorganischen Filterhilfen mit vermindertem bierlöslichem Eisengehalt durch Behandlung mit verdünnten Säuren
DE69126704T2 (de) Behandlung von getränken auf frucht- oder gemüsebasis mit präzipitiertem magnesiumsilikat
DE1299616B (de) Verfahren zur Herstellung von feinteiligen, gefaellten Silikaten und Doppelsilikaten
DE1642767C (de) Adsorptionsmittel für gegorene Getränke
DE69100352T2 (de) Filterhilfsmittel.
DE3015439C2 (de) Verwendung von im wäßrigen System zerfallenden Aktivkohlegranulaten
DE2237314A1 (de) Verfahren zur herstellung von adsorbentien
DE1160812C2 (de) Verfahren zur Erhoehung der Eiweissstabilitaet von Bier
DE3614656C1 (de) Verfahren zum Schoenen und/oder Klaeren von aus Pflanzenteilen hergestellten Fluessigkeiten
CH686405A5 (de) Filterschicht, Verfahren zu deren Verarbeitung und Verwendung derselben.
DE69300400T2 (de) Absorbiermaterial und dessen verwendung für die klärung von wässerigen flüssigkeiten.
DE1015764B (de) Verfahren zum Klaeren pflanzlicher Presssaefte oder Extrakte
DE1642767B (de) Adsorptionsmittel für gegorene Getränke
DE688503C (de) Verfahren zur Herstellung von als Bodenverbesserungsmittel verwendbaren Huminsaeure-Komplexverbindungen
DE2411829C2 (de) Adsorptionsmittel für die Behandlung von Getränken oder deren Vorstufen
DE1642767A1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Adsorptionsmittels fuer Gertraenke
DE1717085C3 (de) Adsorptionsmittel für die Behandlung gegorener Getränke, insbesondere Bier
DE1517888C3 (de) Adsorptionsmittel für die Behandlung gegorener Getränke, insbesondere Bier
AT325580B (de) Verfahren zur herstellung von zur klärung und stabilisierung von getränken, insbesondere von weinen, geeigneten bentoniten
DE2257336A1 (de) Adsorptionsmittel fuer getraenke, insbesondere bier
DE102005019089B4 (de) Adsorptionsmittel zur Adsorption von Eiweiß aus eiweißhaltigen Flüssigkeiten sowie dessen Verwendung
DE2228614C3 (de) Verfahren zur Herstellung von zum Klären und Stabilisieren von Getränken, insbesondere von Weinen, brauchbaren Bentoniten