DE1642752C - Verfahren zur Herstellung von L-Prolin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von L-Prolin

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DE1642752C
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Germany
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proline
negative
medium
production
nutrient
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
Ichiro Toyonaka; Kisumi Masahiko Kobe; Kato Joji Sakai; Horie So Itami; Komatsubara Saburo Osaka; Chibata (Japan)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Tanabe Seiyaku Co Ltd
Original Assignee
Tanabe Seiyaku Co Ltd
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur biotechnischen Herstellung von L-ProHn durch aerobes Züchten von Mikroorganismen in hierfür üblichen Nährmedien.
L-Prolin ist eine der wichtigsten biologisch aktiven Aminosäuren, welche auf dem pharmazeutischen Gebiet Interesse als wertvolle Substanz erweckt. Als praktische Methoden zur Gewinnung waren jedoch bisher nur die Hydrolyse von natürlichem Protein und die Extraktion von L-Prolin aus dem Hydrolysat f.ie durch Züchten von Mikroorganismen in bestimmten Nährmedien nach der französischen Patentschrift 1 427 534 bekannt. Demzufolge ist es schwierig, die Verbindung in industriellem Maßstab zu liefern. Denn auch nach dem letztgenannten biotechnischen Verfahren unter Einsatz von Brevibacterium flavum-Stämmen und Verwendung einer der Aminosäuren i-Leucin, Ornithin, Citrullin, Arginin, Histidin enthält die Fermentationslösung optimal nur 0,5 bis 1.5 g/dl L-Prolin, bestimmt durch Biotitration der Fermentationsflüssigkeit mit Hilfe von Leuconostoc Citrovorum.
Es wurde nun gefunden, daß Kurthia catenaforma ATCC 21 144 eine starke Fähigkeit zur Akkumulation von L-Prolin in hoher Konzentration in einem Nährmedium hat und damit die stets mit Verlusten verbundene Isolierung in größerer Menge gestattet.
Die morphologischen, züchterischen und physiologischen Merkmale des Stammes Kurthia Catenaforma ATCC 21 144 werden wie folgt beschrieben:
(A) Züchtungsmerkmale
1. Wachstum in Nähragar
Bildet glatte, insgesamt runde Kolonie mit konvexer, grauer und durchscheinender Peripherie. Es ist kein fauliger Geruch zu beobachten.
2. Wachstum in Nährbrühe
Wächst ohne Häutchenbildung zu Ringen. Es ist keine mäßige Trübung zu beobachten, jedoch wird Sediment gebildet.
3. Wachstum in Nähragar-Schrägschnitten
Ausbreitung, graues strahlenförmiges Wachstum.
(B) Morphologie
Aussehen: Bildet Stäbchen, gekrümmte Stäbchen, kokkoide Formen und Fäden
Länge: 0,8 · 3,5 μ
10 ·5Ο μ.
Zellen existieren in unabhängiger Form, in Paaren oder in wachsenden langen Ketten mit gerundeten Enden ohne Verzweigung. Die Ketten sind sehr oft gekrümmt und können sich später zu kokkoiden Formen (eilen. Schwach motil mit fragiler peritrkhischer Fla· gella. Sie werden nicht eingekapselt und bilden keine Sporen.
(C) Physiologische Merkmale
1. Bedingungen für Züchtung
Optimaltemperatur 37"C Wachstumstemperatur 10 bis 43° C WaehsUims-pH-Bereicr' 6 bis 9
2. Verhalten gegen Sauerstoff fakultativ
anaerob
3. Oram-Einteilung (Gram's stain) ... variabel
4. Methylrotprüfung negativ
5. Voges-Proskauer-Reaktion .... negativ
6. Bildung von Indol aus Tryprophan negativ
7. Produktion von Schwefelwasserstoff (auf Bleiacetat-Agar und Cystin-medium) ,...,. negativ
8. Reduktion von Nitrat zu Nitrit negativ
9. Produktion von Katalase . positiv
10. Verflüssigung von G.'.adne negativ
11. Hydrolyse von Stärke positiv
12. Citratverwertung positiv
13. Koagulation von Milch negativ
14. Reduktion von Lackmusmilch positiv
15. Verwertung von Harnstoff negativ
16. Kovac's Oxydasetest negativ
17. Wachstum bei NaCl Konzentration
von 5 °/0 positiv
Wachstum bei NaCl Konzettration von 7 % negativ
(D) Kohlenhydrat-Reaktionen
a5 Diese Reaktionen sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Kohlehydrate Säure Gas
Glucose negativ
negativ
positiv
negativ
positiv
negativ
negativ
negativ
negativ
negativ
negativ
negativ
negativ
negativ
negativ
negativ
negativ
negativ
Lactose
Maltose
Saccharose
3^ Galactose
Mannit
Mannose
Glycerin
Melibiose
4o Stärke
Im Hinblick auf die obenerwähnten Merkmale wurde der Stamm in den Genus Kurthia eingeteilt, und zwar gemäß der Klassifikation von Bergey's Manual of Determinative Bacteriology, 7. Auflage. Die morphologischen Merkmale des Stammes waren nämlich identisch mit denjenigen des Genus Kurthia, die durch die Bildung von besonderen langen Stäben und das Wachsen zu Fäden, die sich später ohne Verzweigung in kokkoide Formen teilen können, charakterisiert ist. Die physiologischen Merkmale des Stammes passen ebenfalls zu denen des Genus Kurthia, welches Kohlehydrate wenig oder nicht angreift. Im Hinblick auf die Kettenbildung wurde die Bezeichnung
SS »catenaforma« gewählt.
Ausgehend von der biotechnischen Herstellung von L-Prolin durch aerobes Züchten von Mikroorganismen in hierfür üblichen Nährmedien ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß man als Mikroorganismus Kurthia catenaforma ATCC 21144 einsetzt und das Nährmedium L-Asparaginsäure in eine Menge von 0,5 bis 5 Gewichts/Volumprozent enthält.
Nach Durchführung der Fermentation unter geeigneten Bedingungen wird eine FermentationsflUssig- keit erhalten, welche L-Prolin in hoher Konzentration bis zu 35 mg/ml enthält, öa die Bildung anderer Aminosäuren als L-Prolin als Nebenprodukt bemerkenswert gering ist, wird im Verfahren der Erfindung
L-Prolin fast als einziges Produkt gebildet, so daß das angesammelte t-Prolin leicht aus der Fermentationsflüssigkeit isoliert werden kann.
Als zweckmäßige Nährstoffe des Mediums zur Erzeugung von L-Prolin können vorzugsweise Zucker, wie Glucose, als hauptsächliche Kohlenstoffquelle verwendet werden (insbesondere bei einer Konzentration von etwa 3 bis 10°/0) und als Stickstoff quelle derartige Stoffe wie Maisquellwasser, Reisquellwasser, Casaminosäure, Harnstoff oder Malzextrakt (insbesondere bei einer Konzentration von etwa 0,5 bis 4°/0). Es können jedoch auch anorganische Quellen für Stickstoff verwendet werden, wie Ammoniak oder Ammoniumsalze. Stets erfolgt ein Zusatz von A'paraginsäure in einet Konzentration von 0,5 bis 5 Gewichts-/Volumprozent. Als Mineralstoffe können auch Kaliumsalze, Magnesiumsalze und andere anorganische Salze, je nach den jeweiligen Bedingungen, dem Medium zugesetzt werden. Das Verfahren der Erfindung wird gewöhnlich als aerobe Schüttelkultur in einem wäßrigen Nährmedium bei einer Temperatur von etwa 25 bis 370C durchgeführt.
Nach der Fermentation kann das angesammelte L-Prolin aus der Fermentationsflüssigkeit durch geeignete Maßnahmen gewonnen werden. So wird z. B. die Fermentationsflüssigkeit filtriert oder zentrifugiert, um die Zellen zu entfernt,), und L-Prolin wird aus dom Filtrat durch Konzentrieren, vorzugsweise unter anschließender üblicher Ic.ienaustauscherharzbehandlung, isoliert. Kationenaustauscherharze sind für diesen Zweck geeignet. In diesem Fall wird L-Prolin am Harz aus dem Filtrat adsorbiert, mit einer wäßrig alkalischen Lösung, wie wäßrigem Ammoniak, eluiert und aus dem Eluat auf übliche Weise kristallisiert.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
Beispiel
Es wurde ein Fermentationsmedium hergestellt, das folgende Bestandteile enthielt:
Gewichts
prozent
Glucose 6
Maisquellwasser 0,7
Casaminosäure 1,1
xo L-Asparaginsäure 2
Harnstoff 0,5
NH4Cl 0,3
K1HPO4 2,0
MgSO4 · 7 H2O 0,1
Wasser Rest
Das obige Medium wurde auf pH 7,0 eingestellt. ml des Mediums wurden in einen 500-ml-Schüttelkolben eingebracht und sterilisiert. Ein Löffel voll ao Inoculum von Kurthia catenaforma ATCC 21144 wurde in das Medium inokuliert, und das Medium 72Stundea bei 28°C unter Hin- und Herschütteln (140 Upm) inkubiert. Auf diese Weise wurden 18,4mg/ ml an L-Prolin in der Fermentationsflüssigkeit anas gesammelt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur biotechnischen Herstellung von L-Prolin durch aerobes Züchten von Mikroorganismen in hierfür üblichen Nährmedien, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mikroorganismus Kurthia catenaforma ATCC 21144 einsetzt und das Nährmedium L-Asparaginsäure in einer Menge von 0,5 bis 5 Gewichts-/Volumprozent enthält.

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