DE163247C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

JVl 163247 KLASSE 72/.

Bei dem Geschützaufsatz mit unabhängiger Visierlinie nach Patent 163246, bei dem zwecks selbsttätigen Ausgleichs der Seitenabweichung beim Geben der Erhöhung ein Hebel zur Seite gedreht wird, der entweder das Korn und das Visier oder ein Visierfernrohr oder beide Einrichtungen trägt, ist es erforderlich, bei schiefem Räderstand noch eine Korrektur vorzunehmen, die den Umstand berücksichtigt, daß die Drehzapfenachse des Hebels nicht in der die Visierlinie aufnehmenden Vertikalebene bleibt, sondern seine Lage in bezug auf die Radachse beibehält. Die Visierlinie wird infolge der schiefen Stellung der Hebeldrehachse derart verschoben, daß sie sich vorn beispielsweise senkt und hinten hebt. Dadurch würde beim Richten eine falsche Schußlinie herauskommen, wenn nicht eine den tatsächlichen Verhältnissen nicht entsprechende Entfernung des Zieles kommandiert und zugrunde gelegt oder durch Tabellen eine Korrektur vorgenommen würde.

Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Einrichtung, um diese Korrektur ohne Veränderung in der Entfernungsangabe und ohne Tabellen selbsttätig vorzunehmen. Dies wird dadurch erreicht, daß die Drehachse des erwähnten Hebels um eine andere Achse derart einstellbar ist, daß sie bei schiefem Räderstand in die durch die — horizontale oder um den Geländewinkel geneigte ■— Visierlinie gehende, oder in eine dazu parallele Vertikalebene zurückgebracht werden kann.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist auf der Zeichnung in Fig. ι in einer Seitenansicht,
Fig. 2 in einer Ansicht von oben und in
Fig. 3 in einem Schnitt durch den Drehzapfen des Hebels dargestellt.

α ist wieder der um den Zapfen b drehbare Hebel, der das Korn c und die Kimme d sowie das Visierfernrohr e trägt und der beim Verändern der Höhenlage des Geschützrohres und der Oberlaffete durch das mit dem Geschützrohr verbundene Kurvenstück f behufs Veränderung des Winkels zwischen der Visierlinie und Seelenachse um den Zapfen b selbsttätig seitlich gedreht wird.

Wenn das Geschütz auf geneigtem Boden steht, also die Radachse und die Schildzapfen eine geneigte Lage haben, soll die Visierlinie ihre Lage nur in wagerechter Ebene verändern, wenn Ziel und Geschütz in gleicher Höhe liegen, und immer nur um eine Drehachse schwingen, die in der die Visierlinie schneidenden lotrechten Ebene oder einer dazu parallelen Ebene liegt. Zu diesem Zweck läuft bei dem vorliegenden Ausführungsbei-

(2. Auflage, ausgegeben am 14. Januar ign.j

spiel der Zapfen b des Hebels α unten in eine Muffe g aus. Auf einer Verlängerung i der Schildzapfen ist eine Buchse h drehbar angebracht, in welche die eine Drehachse für die Muffe g und den Zapfen b bildenden, in die Muffe g eingeschraubten Zapfen ο eingreifen. Die Muffe g hat unten einen Ansatz k, der durch ein Schneckenradgetriebe / so bewegt werden kann, daß die Muffe g mit dem

ίο Zapfen b um die Achse o-o schwingt, die senkrecht zur Schildzapfenachse i verläuft. Der Ansatz k ist mit einer Libelle m versehen. Sobald diese einspielt, liegt die Achse des Drehzapfens b in der lotrechten Ebene der Visierlinie (oder einer dazu parallelen Ebene), und dadurch ist der Einfluß der Schiefstellung der Radachse auf die Lage der Visierlinie beim Ausschwenken des Hebels a ausgeschaltet.

Die Buchse h ist im gezeichneten Beispiel ballig gedreht, so daß sie nicht allein die Zapfen 0-0, sondern gleichzeitig auch die Muffe g unmittelbar trägt und stützt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: ²S

   Geschützaufsatz mit unabhängiger Visierlinie und selbsttätigem Ausgleich der Seitenabweichung bei jeder Erhöhung nach Patent 163246, dadurch gekennzeichnet, daß der senkrechte Drehzapfen des die Visiervorrichtung tragenden Hebels um eine Achse (0 0) schwingbar ist, derart, daß seine Mittellinie bei jeder Winkellage der Geschützradachse in die durch die Visierlinie gehende lotrechte oder eine dazu parallele Ebene gebracht und darin festgestellt werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.