DE1630C - System zur Hervorbringung und Leitung des elektrischen Lichtes - Google Patents

System zur Hervorbringung und Leitung des elektrischen Lichtes

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DE1630C
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Description

1877.
Klasse 21.
PAUL JABLOCHKOFF in PARIS. System zur Hervorbringung und Leitung des elektrischen Lichtes.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. August 1877 ab.
Dieses System hat vor den gewöhnlichen Systemen den Vorzug, dafs der Regulator dabei in Wegfall kommt, welches Resultat durch eine, den Kohlen gegebene specielle Dispostion erlangt wird; die Kohlen sind nämlich parallel placirt, anstatt übereinander geschichtet, und durch eine isolirende Masse getrennt. Ich habe nachgewiesen, dafs der Volta'sche Bogen, indem diese Substanz in Schmelzung gebracht wird, für den Strom zwischen den beiden Kohlenspitzen eine viel leichtere Passage gewährt, als wenn der isolirende Stoff in festem Zustande ist.
Die Erfahrung hat gelehrt, dafs, wenn man dem elektrischen Strom eine gewisse Spannung giebt, die Entfernung, welche der Strom über diese Art von flüssiger Leitung überspringen kann, beträchtlich genug wird, um eine verhältnifsmäfsig sehr grofse Anzahl von Lichtherden zu bilden. Auf diese Art habe ich bis zu acht Kerzen erzielt, die auf dem Umkreis einer einzigen, ganz gewöhnlichen Maschine, mit wechselweisem Strome gleichzeitig brannten; dies Resultat ist nichts anderes, als die Theilung des elektrischen Lichtes.
, Von da an bin ich dazu geführt, die Wirkung der Funken zu erproben, welche durch einen Strom von grofser Spannung auf feuerfeste Körper erzeugt wird, beispielsweise auf Kaolin, Kreide, Magnesia, Zirkon, Glas etc.
Diese so zwischengelegten, feuerfesten Körper werden weifsglühend, und verbreiten ein mächtiges und dabei zu gleicher Zeit sanftes und festes Licht.
Durch Fortsetzung meiner Versuche bin ich dazu gelangt, über die Wirkung der elektrischen Funken das allgemeine Naturgesetz zu entdecken, wovon diese Erscheinungen nur einzelne Fälle sind.
In den bisher bekannten Verfahrungsarten, zwecks Herstellung des elektrischen Lichtes, entstand dies Licht entweder von dem Rothwerden der Conductoren selbst, dünner Kohlenoder Platinstreifen, oder auch, wie mit dem Regulator, von dem Glänze der weifsglühenden Partikel, welche, von einem der Conductoren abspringend, in der Richtung der anderen sich bewegten, aber von diesen Conductoren herrührten.
In meinem neuen Verfahren spielen der Volta'sche Bogen oder, besser gesagt, die elektrischen Funken, nur eine helfende Rolle. Die Lichtquelle wird gebildet entweder von der raschen oder von der langsamen Verbrennung mit Weifsglühen der fremden, feuerfesten Körper, welche ich zwischen die beiden Conductoren placire und auf welche die Wirkung des Stromes in seinem Ueberspringen von einem Conductor zum anderen ausgeübt wird.
In der That, wenn man einen Streifen von einem feuerfesten Körper, etwa Kaolin, zwischen zwei Conductoren von Kohle oder Metall placirt, betrachtet, so zeigt der Strom auf zwei verschiedene Arten seine Wirkung, je nachdem er eine grofse Quantität oder eine grofse Spannung besitzt; aber das Endresultat ist immer ein eigenes Licht, als Product der physikalischen Einwirkung des Stromes auf das Kaolin.
In dem Falle eines Quantitäts-Stromes schmilzt das Kaolin und verschwindet, indem es eine Flamme, wie in einer Wachskerze, ebenso schnell erzeugt, als von den Conductoren in Kohle, und die beiden Lichtwirkungen verbinden sich.
In dem Falle eines Spannungstromes bringt der Uebergang des Funkens auf den Kaolinstreifen folgende physikalische Erscheinung hervor:
Der Körper wird mehr leitend auf allen Punkten, wo der Funke ihn berührt und nach Verlauf weniger Secunden läuft der Strom mit Leichtigkeit überall, wo er früher nicht passiren konnte.
Der Funke scheint dem Strom einen Weg zu bahnen, indem er die Punkte des Körpers leitend macht, welche er berührt, und bei allem Ueberspringen des Stromes wird die zwischenliegende Substanz weifsglühend und giebt ein schönes, gleichmäfsiges und ruhiges Licht.
Die Conductoren nutzen sich mit einer aufserordentlichen Langsamkeit ab und nur nach Maafsgabe der geringen Verzehrung des Kaolins werden sie biosgestellt und der Einwirkung des Sauerstoffs der Luft ausgesetzt.
Mit einem Worte, der Strom kann längs des Körpers derjenigen Substanz seinen Weg nehmen, welche bisher als isolirend gegolten haben, und welche im Gegentheil gleichzeitig Conductoren und weifsglühend werden, durch die wähirend einiger Augenblicke andauernde Einwirkung des Spannungsfunkens selbst.
Dieser Umstand gestattet es, eine gewisse Anzahl von Lichtherden zu schaffen, sei es auf einem einzigen Umkreise, und von der elektrischen Hauptquelle herrührend, sei es auf jedem partiellen Umkreise, hergestellt durch die zwischengesetzten Rollen, entsprechend den schon angedeuteten Dispositionen.
Diese Wirkung, des Spannungsfünkens auf die feuerfesten Körper, die auf seinem Uebergangswege sich befinden, ist eine absolut allgemeine, und findet ihre Anwendung bei allen bekannten Funken von feuchten und trockenen Säulen, magneto- und dynamoelektrischen Maschinen, Inductionsrollen, statischen Maschinen und selbst von den natürlichen Quellen der Electricitat.
In jedem Fälle liegt alles daran, die Form Und Natur des zwischengelegten feuerfesten Körpers derart ztl propOrtioniren, dafs die Quantität und die Spannung des durch die elektrische Quelle producirten Fluidüms den Körper entweder zur Schmelzung mit Flamme Oder zur Weifsglühhitze bringen kann.
Die Herstellung einer elektrischen Beleuchtung nach meinem neuen System begreift eine Serie von Inductions-Rollen in sich, wovon die inneren Drähte in eine elektrische Leitung eingeschaltet sind. Streifen von Kaolin oder änderen feuerfesten Körpern sind zwischen den beiden Enden des äufseren Drahtes eirter jeden Rolle angebracht und dadurch der Wirkung des Funkens ausgesetzt, welcher von dem Indilctionsstrome ausgeht.
Jede Rolle, ausgestattet mit ihren Streifen und mit oder ohne Glocke, bildet eine Art Lampe.
Man sieht in Fig, ί ein Beispiel des bezeichneten Apparates, in solcher Art construirt; er reducirt sich auf eine einfache Zange Q ähnlich der, welche meine Wachskerze trägt, und wovon ich das Modell in meinem ersten Patente gegeben habe. Die beiden Arme dieser Zange halten den Streifen oder die Plätte von Porzellan D, welche in einer Breite von ι cm eine ganze Nacht brennen kann.
Die Zange ist oberhalb einer Rolle B ärrangirt und von einem Glase oder einer Kugel überwölbt; das Ganze ist in einer Hülle verborgen, die das Aussehen einer gewöhnlichen Lampe haben kann.
Der Strom einer Inductionsrolle hat, indem er diesen Streifen passirt, nicht die genügende Intensität, um das Kaolin zu schmelzen und an der Luft zu verbrennen, aber er erhitzt dasselbe hinlänglich, um es weifsglühend zu machen.
Man läfst zuerst den Indüctionsstrom einer Rolle ein besser leitendes Material pässiren, welches an der unteren Seite des Kaolins angebracht ist. Diejenige Partie der Platte, Welche solcher Art erhitzt wird, giebt alsdann eine Linie, die einen sehr widerstandsfähigen Conductor bildet und welche bei dem Durchgange eines Stromes von stärker Spannung .weifsglühend wird und ein schönes Licht ausstrahlt. Auf dieser ganzen Länge ergiebt sich ein ge wisser Verbrauch des Kaolins, der aber nur sehr unbedeutend ist. Die Kaolinplatte, deren Verkleinerung unter der Wirkung des Stromes stattfindet, nutzt sich auf der ganzen erleuchteten Partie um ungefähr ι mm pro Stunde ab.
Das Resultat, welches man dieser Art zwischen den beiden Drahtenden der Rolle erhält, ist ein prachtvoller Lichtstreifen, der eine viel gröfsere Länge erreichen kann, als der Inductionsfunke, den die angewendete Rolle gewöhnlich hervorbringt. Aber dieser Lichtstreifen, anstatt nicht leuchtend zu sein, wie der Inductionsfunke, ist vielmehr ein Lichtherd, welcher ein so sanftes und so festes Licht giebt, wiö kein anderes Licht, Weder elektrisches, noch ein solches des gewöhnlichen Gebrauches. In Betreff seiner Stärke hängt es nui von der Anzahl der Spirale urid von dem Durchmesser der angewendeten Drähte der Rolle ab.
Es giebt zwei Arten, die Ströme zu disponiren, je nach der Natur der Elektricitätsquelle, Welche einen continuirlichen Strom und von derselben Richtung, wie die chemischen Säulen oder Thermo-Electricität mit commutirtem Strom, wie die Gramme'schen Maschinen, hervorbringen, oder abwechselnde Ströme, wie die Mehrzahl der magneto - elektrischen Maschinen sie erzeugt.
In der beiliegenden Zeichnung habe ich die beiden Beispiele meiner Disposition in den beiden erwähnten Fällen dargestellt.
Erster Fall:
Ströme in derselben Richtung oder commutirte. Fig. 2.
In diesem Falle sind die Inductionsrollen mit Unterbrecher und Condensator ausgestattet, oder man kann auch, wie die Zeichnung nachweist, einen und denselben Unterbrecher für alle Rollen anwenden. Die Inductionsrollen £\ B1, Ba t nach einem beliebigen Principe construirt, sind in der Nähe der Lichtherde angebracht.
Diese Lichtherde werden durch die Zangen mit den Kaolinstreifen gebildet und können von verschiedener Intensität sein, je nach den Dimensionen des Streifens, oder besser, je nach der Anzahl der Streifen. Wie man sieht, sind infolge dessen die Rollen Von verschiedener Gröfse und derart eingerichtet, dafs sie Inductionsströme von solcher Spannung liefern, wie es die Lichtherde erfordern, letztere können als Leuchter, Kronen etc, arrangirt sein.
Zweiter Fall;
Abwechselnde Ströme.
Diese Disposition weicht von der ersteren nur durch die Weglassung des Unterbrechers und des Condensators der Rolle ab. .
Die in Fig. 3 angewendeten Rollen sind in Fig, 4 der beiliegenden Zeichnung datailirt gezeichnet. Auf einer kreisförmigen Scheibe C aus weichem Eisert erhebt sich in der Mitte
derselben ein hohler Cylinder b aus Holz oder anderem isolirenden Materiale; um den unteren Theil des letzteren ist die Hauptspirale α gewickelt, welche aus bandförmigen Kupferstreifen oder anderem Metalle besteht. al ist die in gleicher Weise zusammengesetzte Inductionsspirale, deren Drahtenden zu den Lichtherden fuhren.
Zwischen den einzelnen Windungen der Spiralen sind Streifen aus Papier-Carton oder einem anderen isolirenden Materiale angebracht.
Die Spirale α ist in der Hauptleitung, wie Fig. 3 zeigt, eingeschaltet.
Die Abzweigungen zu den einzelnen Lichtherden sind aus der Fig. 3 hinreichend ersichtlich und ist die Verbindung der Leitungsdrähte mit der Lampe aus Fig. 1 zu erkennen.
Die Drähte stecken hier - in entsprechenden Klemmschrauben, wie sie bei allen elektrischen Apparaten benutzt werden. Der Strom durchläuft die Metallstreifen d1 d1 und die aus feuerfestem Materiale, in der Regel aus Kaolin, bestehende Stange D, welche er ins Glühen versetzt. Er wirkt also durch. Incandescenz.
Die Form des Unterbrechers ist deutlich in Fig. 2 gezeichnet und bietet derselbe an und für sich in seiner Form nichts neues.
Eine Ausschaltung der einzelnen Lichtherde ist event, dadurch herzustellen, dafs man die Drähte in eine Klemmschraube bringt.
Die Lampe ist so eingerichtet, dafs die Zange mit dem Streifen D sich um eine Vertical-Axe drehen läfst, um das Licht nach einem bestimmten Punkte hinzuwerfen.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Die Benutzung der Funken von grofser Spannung, welche aus irgend einer Elektricitätsquelle, statischen oder dynamischen, hervorgehen, um Streifen von feuerfesten Körpern zur Weifsglühhitze zu bringen, welche Streifen auf dem Wege dieser Funken eingeschaltet sind und wodurch ein festes und sanftes Licht erzeugt wird.
2. Die Einführung einer Serie von Inductionsrollen in den Umkreis eines beliebigen Elektricitäts-Generators, zur Erzeugung einer Serie von Inductionsströmen, welche es gestatten, Lichtherde von verschiedener Intensität durch eine einzige Elektricitätsquelle zu versorgen, was zur vollständigen Theilbarkeit des elektrischen Lichtes führt.
3. Die Herstellung eines neuen Apparates für elektrische Beleuchtung zwecks Realisirung dieses Systems, welcher Apparat wesentlich eine Zange zum Halten des Streifens eines feuerfesten Körpers, und eine Inductionsrolle in sich begreift; das Ganze kann in der Form einer gewöhnlichen Lampe gehüllt sein.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
DE000000001630DA 1877-08-13 1877-08-13 System zur Hervorbringung und Leitung des elektrischen Lichtes Expired - Lifetime DE1630C (de)

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  • 1877

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