DE162626C

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Publication number: DE162626C
Application number: DENDAT162626D
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KAISERLICHES

PATENTAMT.

ΛΙ162626 KLASSE 8 m,

In dem Patent 162625 '^{st eül} Verfahren zur Darstellung" von blauen, violetten und schwarzen Farbstoffen auf der Faser beschrieben, nach welchem das p-Amidodiphenylamin oder seine Derivate zusammen mit primären, sekundären oder tertiären m-Aniidophcnolen, oder mit alkylierten ^; m-Phenylendiaminen oder mit Phenolen, Naphtolen oder Oxycarbonsäuren auf der Faser oxydiert werden.

Bei der weiteren Ausarbeitung dieses Verfahrens wurde nun gefunden, daß man durch gemeinsame Oxydation von p-Amidodiphenylamin oder seiner Derivate mit o-Amidophenoläthernebenfalls neue violette und blaue Farbstoffe auf der Faser erhält, die auch ohne Tannin sich durch ganz hervorragende Seif- und Sodaechtheit auszeichnen.

Als Beispiele für ο - Amidophenoläther

ao werden genannt: o-Anisidin, o-Phenetidin, Di-o-amidophenoläthylcnäther, o-Amidophenolbcnzyläther, o- Amidophenol- (o- oder p-) Chlprbenzyläther.

Ebenso wie die nach dem Verfahren des Hauptpatents erzielten Farbstoffe sind auch die hier darstellbaren Produkte säurebeständig und haben deshalb nichts mit den Indaminen der Patentschriften 15915 und 19231 Kl. 22 und der amerikanischen Patentschrift 723154 gemein, die von Säuren zerlegt werden.

Bei der Herstellung der Druckfarben und Klotzbäder und der Ausführung des Vcr- * fahrens verfährt man in der in dem Patent 162625 ausführlich beschriebenen Weise.

Diese neuen auf der Faser erzeugten Färbstoffe sind für die Textilindustrie von großem Werte, da man damit auf einfache und billige Weise echte blaue und violette Färbungen herstellen kann, die insbesondere die schätzenswerte Eigenschaft besitzen, sich vorzüglich weiß und farbig reservieren zu lassen.

Die besten Weißreserven wurden bis jetzt mit Kaliumsulfit oder Hydrosulfit enthaltenden Druckfarben erhalten, denen man zur Erzielung von Buntreserven die bekannten, gegen diese Reduktionsmittel beständigen Farbstoffe . zusetzen kann.

Beispiele.

Nr. I. Klotzfarbe: 100 g Traganthwasser, 60 g im Liter, 200 g Wasser,
12 g p- Amidodiphenylamin, 8 g o-Anisidin, .

hoo ecm Essigsäure, 8° Be., ■:■

( 30 ecm Milchsäure, 50 prozentig,

14 g Natriumchlorat, :

28 ecm Wasser, .

10 ecm Aluminiumchlorid, 30⁰ Be., 6 ecm Cerchlorid, 20 prozentig,

492 ecm Wasser

I Liter.

Claims

Der Stoff wird am Foulard geklotzt, in der Hotflue oder am Trockenzylinder getrocknet, 3 Minuten im Mather-Platt gedämpft, gewaschen und geseift.

Nr. II. Druckfarbe: 6oo g saure Stärkeverdickung, 20 g Glyzerin,
13,7 g o-Phenetidin,
9 g p-Amidodiphenylamin, ecm Essigsäure, 8⁰Bc,, ■ 30 ecm Milchsäure, 50 prozentig,

14 g Natriumchlorat,
28 ecm Wasser,

15 ecm Aluminiumchlorid, 30⁰ Be., 8 ecm Cerchlorid, 20 prozentig, ecm Wasser

ϊ Kilo.

Auf gebleichten Stoff gedruckt, getrocknet, Minuten oder 1 Stunde ohne Druck gcdämpft, gewaschen und geseift.

Ρλτεν τ-Anspruch:

Eine weitere Ausbildung des durch das Patent 162625 geschützten Verfahrens zur Erzeugung von echten violetten und blauen Farbstoffen durch Oxydation auf den vegetabilischen oder animalischen Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß man p-Amidodiphenylamin oder dessen Derivate an Stelle mit den in dem Patent 162625 angeführten Verbindungen hier mit o-Amidophenoläthern entweder mit oder ohne Tanninzusatz auf der Faser im Färbe- oder Druckwege oxydiert.