DE1621832A1 - Verfahren zur Herstellung von Flaechenverkleidungen auf Kunstharzbasis sowie nach diesem Verfahren erhaltene Flaechenverkleidungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Flaechenverkleidungen auf Kunstharzbasis sowie nach diesem Verfahren erhaltene FlaechenverkleidungenInfo
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Description
PIERRE'ALBERT CROUZET Strasbourg / Frankreich
Verfahren zur Herstellung von. Flachenverkleidungen auf Kunstharz- ,
basis sowie nach diesem Verfahren erhaltene FlaGhenverkleidungen*
Flächenverkleidungen zum Schutz oder zur Dekoration auf der Gründlage
synthetischer Harze haben zahlreiche Anwendungsgebiete gefunden. Ihre praktische Anwendung und die Aufbringung ist jedoch ziemlich
schwierig, da die Polymerisation der Harze eine genaue Dosierung
in einem bestimmten gegenseitigen Verhältnis beim Aufbringen^der
Bestandteile derartiger Verkleidungen erfordert. Diese genaue Dosierung bildet aber oft die Quelle von Fehlern seitens eines nicht erfahrenen
Verarbeiters und verursacht darüberhinaus verhältnismässig -hohe Gestehungskosten*
1110/S10.12D.2 ~ BIl/KW/hd . t 09823/1 39 ^
11> ^ 1832
Die bekannten Flächenverkleidungen auf Kunstharzbasis weisen aber
auch andere Nachteile auf. Ihre unmittelbare Anwendung oder Aufbringung
auf einen Zement oder auf Beton führt oft zu einer Ablösung der Flächenverkleidung, und zwar durch die alkalischen Produkte der Trägerschicht,
welche eine Hydrolyse des Kunstharzes und eine Depolymerisation hervor rufen.
Es ist weiter ausserordentlich schwierig die Bestandteile derartiger
Flächenverkleidungen so genau zu dosieren, dass einerseits eine ausreichende
Nachgiebigkeit zum Ausgleich von Dehnungen und Rissbildungen der Trägerschicht und andererseits eine genügende "Widerstandsfähigkeit
gegen Abnützung der Verkleidungen erzielt wird, beispielsweise bei Fussböden in Industrie- und Wohngebäuden. Auch ist es sehr
wünschenswert, derartige Fläch enverkleidungen in verschiedenen
Farben und Farbkombination herstellen zu können.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Flächenverkleidungen auf Kunstharzbasis, dessen Durchführung aus se rord entlieh einfach ist, einen sehr niedrigen Gestehungspreis
aufweist und ausserdem eine in gewissen Grenzen nachgiebige, jedoch
widerstandsfähige Verkleidung in allen gewünschten Farben auszuführen
gestattet.
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Ιβ-2-18-32
Ein solches Verfahren ist erfindungsg'emäss dadurch gekennzeichnet,
dass auf die zu verkleidende Fläche zunächst eine Verankerungs-- oder
Bindeschicht aufgebracht wird, Welche aus einem Mischpolymerisat mit freien Vinylchlorid-, Vinylacetat- und bzw. oder Vinylalkoholgruppen
besteht, woraufdiese Schicht mindestens teilweise mit einem ungesättigten
Polyesterharz Überzogen wird*
Die Erfindung betrifft nicht nur das im nachfolgenden beispielsweise
beschriebene Verfahren sondern in gleicher "Weise auch die nach diesem
Verfahren hergestellten Produkte. - -J"
Die Erfindung ist anwendbar zur Verkleidung von Böden>
Wänden sowie auch von metallischen Flächen usw., die durch Anbringung einer Verkleidung geschützt werden sollen. Durch Anwendung des erfindungsgemäs
sen Verfahrens können sowohl Verkleidungen: im kontinuierlichen
Verfahren unrnittelbar auf die zu verkleidenden Flächen auf gebracht
werden als auch vorgefertigte Elemente hergestellt-werden.* wie zum
Beispiel Platten, Fliesen, Kacheln usw.
Nach der Erfindung wird zunächst auf die zu bedeckende Fläche eine
erste oder Verankerungs- oder Binde schicht aufgebracht, welche vorzugsweise aus einem Mischpolymerisatmitfreien Vinylalkoholgruppen
besteht. Diese Verankerungs - und Bindeschicht enthält ein Peroxyd Oder
109823/1394 ·;;.:
eine organische Peroxy dg ruppe, deren Aufgabe und Wirkung nachstehend
noch beschrieben wird. Die Zusammensetzung dieser ersten Ve ranke rungs-
oder Bindeschicht gewährleistet eine gute Haftung auf der zu verkleidenden Fläche. Insbesondere auf Beton wird diese Schicht durch die alkalischen
Produkte, die normalerweise in Zement vorhanden sind, nicht verändert
und ,verbindet sich mit einer Trägerschicht durch gegenseitige
Durchdringung und Ausbildung chemischer Bindungen.
Diese Verankerungs- und Bindeschicht wird dann zumindest teilweise
mit einem ungesättigten Polyesterharz überzogen, welches lange Ketten
aufweist. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
wird ein ungesättigtes Polyesterharz auf der Basis von Bisphenol
verwendet, wobei während der Veresterung ein Teil des PoIyalkoholes
durch ein Bis-Phenol A ersetzt ist.
Das Polyesterharz kann in üblicher Weise mit Füllstoffen versehen
sein, beispielsweise mit unlöslichen, lyophoben Füllstoffen. Bei bestimmten Anwendungsform en kann es vorteilhaft sein, wenn die Füllstoffe
aus dem gleichen Material bestehen wie die zu verkleidende
Trägerschicht, .um hierbei etwa gleiche Eigenschaften für die Verkleidung
zu erzielen wie bei der Trägerschicht, beispielsweise im Hinblick auf eine möglichst rauhe Oberfläche und einen hohen Abnutzungswiderstand.
Das Harz kann in gleicher Weise gefärbt werden und ein Sauer-
109823/1394 — .
stoff abspaltendes Mittel oder eine Mischung Sauerstoff abspaltender
Mittel enthalten.
Diese Sauerstoff abspaltenden Mittel werden durch das oder die organischen
Peroxyde in der Verankerungs- und Bindeschicht zersetzt, worauf
durch diese Zersetzung die Polymerisation des Polyesterharzes
in Gang gesetzt wird.
Das Polyesterharz kann in einer kontinuierlichen Schicht- in jeder geeigneten
Weise aufgebracht werden, beispielsweise mittels eines Pinsels,
einer Bürstenwalze oder dgl. Vor der Polymerisation der kontinuierlichen
Schicht kann ferner mittels einer Spritzpistole oder dgl. ein Kunstharz aus einem ungesättigten Polyester aufgebracht werden,
beispielsweise-mit einem Gehalt an Bis-Phenol mit kurzen Ketten. Die
Viskosität bzw. die Dichte eines solchen Harzes wird hierbei so gewählt,
dass dieses in Form eines feinen Ueberzuges oder feiner Tröpfchen oberflächlich in die vorher aufgebrachte SchicHt eindringt Und
nach der Polymerisation eine rasterartige Auflage aus hartem Kunstharz bildet, welche einerseits den Abnützungswiderstand der Verkleidungsoberfläche erhöht und andererseits eine gewisse dekorative Wirkung
ausüben kann.
Für die- Verkleidung metallischer Flächen ist es üblich, diese durch
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Sandstrahlen von Oxyden zu befreien und sie insbesondere für den
Transport mit einer Passivierungsschicht zu versehen. Die Verankerungs-
oder Bindeschicht wird dann in geeigneter Weise aufgebracht und mit
dem Polyesterharz überzogen, wie es vorstehend beschrieben wurde.
Nachstehend sind einige allgemeine Ausführungsbeispiele wiedergegeben,
nach denen die erfindungsgemässen Flachenverkleidungen hergestellt
werden können,
Beispiel 1 . '
Dieses Beispiel gibt die Zusammensetzung der "Verankerungs- und Bindeschicht
wieder, wie sie als besonders wirkungsvoll gefunden wurde.
Selbstverständlich liegen Abweichungen hiervon noch im Rahmen des
Erfindungsgedanken.
150 Teile einem Mischpolymerisates mit freien Vinylalkoholgruppen
500 Teile eines Lösungsmittels für dieses Mischpolymerisat 300 Teile Füllstoffe
50 Teile eines Farbstoffes '
8 Teile eines Peroxyds oder einer Mischung organischer Peroxyde.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist jedoch nicht auf diese Mengenangaben
beschrankt.
109823/1394
Beispiel 2 -■■-.-._■
Dieses Beispiel gibt die Zusammensetzung von Komponenten für eine
weiche Oberflächenschicht an.
120 Teile eines ungesättigten Polyesterharzes mit langen Ketten und
einen Gehalt an Bis-Phenol ■_"■-..
20 Teile eines ungesättigten Polyesterharzes mit kurzen Ketten und
einem Gehalt an Bis-Phenol
10 Teile eines verträglichen Monomeren
130 Teile lyophoberFüllstoffe .
10 Teile eines verträglichen Monomeren
130 Teile lyophoberFüllstoffe .
0, 5 Teile eines Härtungsbeschleunigers oder einer Mischung von Beschleunigern
20 Teile geeigneter Farbstoffe.
20 Teile geeigneter Farbstoffe.
Dieses Beispiel gibt eine andere Zusammensetzung einer Schicht an.
100 Teile eines ungesättigten Polyesterharzes mit kürzen Ketten und
einem Gehalt an Bis-Phenol .
150 Teile lyophober Füllmittel hoher Dichte
10 Teile eines geeigneten Monomeren
0,5 Teile eines Härtungsbeschleunigers oder einer Mischung von
Härtungsbeschleunigern
1 G 98 9 Ί1 1 *\ Q L
5 Teile geeigneter Farbstoffe. -
Dieses Beispiel beschreibt die Zusammensetzung für eine Mauerverkleidung
die im Spritzverfahren in Form einer dicken, einheitlichen
Schicht aufgebracht werden kann und die gegebenenfalls als Deckschicht oder in Form kleiner Tröpfchen oder eines dünnen Ueberzuges im Gegensatz zu der Ve ranke rungs- und Binde schicht als Dekoration verwendbar
ist. / ...--"
100 Teile eines ungesättigten Polyesterharzes mit langen Ketten und
einem Gehalt an Bis-Phenol
100 Teile eines ungesättigten Polyesterharzes mit kurzen Ketten und
einem Gehalt an Bis-Phenol , ,
10 Teile eines verträglichen Monomeren
50 Teile eines Füllstoffes mit thixotropen Eigenschaften zum Auftragen
auf vertikale Flächen
250 Teile Iyophober Füllstoffe
6 Teile geeigneter Farbstoffe ·
0, 8 Teile eines Beschleunigers oder einer Mischung von Beschleunigern.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren erhält man Flachenverkleidungen,
die chemisch und mechanisch sehr widerstandsfähig sind, die Beständig-
109823/ 1394
keit von Kunstharzen aufweisen und die hergestellt werden können, ohne
dass hierfür" besondere Fachkräfte erförderlich sind. Die Produkte für
die verschiedenen Schichten können betrieblich in sehr genau abgestimmten
Zusammensetzungen hergestellt Werden, wobei jedes Produkt fertig
zum Verarbeiten geliefert wird* Die für die Polymerisation erforderlichen
Peröxyde werden vor der Anwendung von dem Polyesterharz getrennt gehalten, so dass die Haltbarkeit der Produkte ohne Zersetzung
in für Kunstharzerzeugnisse Üblichen Lager zeiten, gewähleistet ist.
Wie bereits erwähnt, stellen die vorstehend angeführten Ausführungs beispiele keine Beschränkung der'Erfindung auf diese Angaben dar, da
verschiedene Abwandlungen sowohl in den Komponenten als auch in den Zusammensetzungen möglich sind* ohne aus serhalb des Rahmens der
Erfindung zu fallen.
109023/13
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Flächenverkleidungen auf Kunstharzbasis, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst eine Verankerungs- oder
Bindeschicht aus einem Mischpolymerisat mit freien Vinylchlorid-, Vinylacetat- und bzw. oder Vinylalkoholgruppen aufgebracht und hierauf
diese Schicht mindestens teilweise mit einem ungesättigten Polyesterharz
überzogen wird. .
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein ungesättigtes
Polyesterharz mit langen Ketten verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein ungesättigtes
Polyesterharz mit kurzen, starren Ketten verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
ein ungesättigtes Polyesterharz auf der Basis von Bis-Phenol verwendet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das ungesättigte Polyesterharz im Spritzverfahren, z.B. mittels einer
Spritzpistole aufgebracht wird.
10 9Ö237
#■21832
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
ungesättigte Polyesterharz mindestens eine Sauerstoff abspaltende Verbindung
enthält»
7. Verfahrennach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungs-oder Bindeschicht einen die Sauerstoff abspaltenden Verbindungen zersetzenden Stoff enthält. ij
8. Verfahren nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens' eine der beiden Schichten ein organisches Peroxyd enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
das ungesättigte Polyesterharz unlösliche Füllstoffe enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekeniizeichnet, dass die
Füllstoffe aus dem gleichen Material wie die zu verkleidende Fläche
bestehen..
11. Flächenverkleidung, hergestellt nach den Ansprüchen 1 bis 10, gekennzeichnet durch eine plattenförmige Trägerschicht, "welche zunächst
mit einer Verankerungs- oder Bindeschicht aus einem^^ Mischpolymerisat-mit
freiaB Vinylchlorid-, Vinylacetat-und bzw. ode^ Vinylalkohol gruppen
aufgebracht und hierauf diese Schicht mindestens.teilweise mit
10882371394 \ ~
einem ungesättigten Polyesterharz überzogen ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR39079A FR1464145A (fr) | 1965-11-19 | 1965-11-19 | Procédé de fabrication de revêtements à base de résines synthétiques et revêtements obtenus par ce procédé |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1621832A1 true DE1621832A1 (de) | 1971-06-03 |
Family
ID=8592930
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661621832 Pending DE1621832A1 (de) | 1965-11-19 | 1966-11-07 | Verfahren zur Herstellung von Flaechenverkleidungen auf Kunstharzbasis sowie nach diesem Verfahren erhaltene Flaechenverkleidungen |
Country Status (5)
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---|---|
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-
1965
- 1965-11-19 FR FR39079A patent/FR1464145A/fr not_active Expired
-
1966
- 1966-10-19 CH CH1513266A patent/CH471211A/fr not_active IP Right Cessation
- 1966-11-07 DE DE19661621832 patent/DE1621832A1/de active Pending
- 1966-11-17 NL NL6616220A patent/NL6616220A/xx unknown
- 1966-11-17 BE BE689800D patent/BE689800A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL6616220A (de) | 1967-05-22 |
FR1464145A (fr) | 1966-07-22 |
BE689800A (de) | 1967-05-02 |
CH471211A (fr) | 1969-04-15 |
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