DE10040260B4 - Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, Fußbodenbelag und Wandbelag - Google Patents

Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, Fußbodenbelag und Wandbelag Download PDF

Info

Publication number
DE10040260B4
DE10040260B4 DE10040260A DE10040260A DE10040260B4 DE 10040260 B4 DE10040260 B4 DE 10040260B4 DE 10040260 A DE10040260 A DE 10040260A DE 10040260 A DE10040260 A DE 10040260A DE 10040260 B4 DE10040260 B4 DE 10040260B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
resin
layer
granules
mma
layers
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE10040260A
Other languages
English (en)
Other versions
DE10040260A1 (de
Inventor
Martin Rueger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE10040260A priority Critical patent/DE10040260B4/de
Publication of DE10040260A1 publication Critical patent/DE10040260A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE10040260B4 publication Critical patent/DE10040260B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B05SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05DPROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05D7/00Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials
    • B05D7/50Multilayers
    • B05D7/52Two layers
    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E04BUILDING
    • E04FFINISHING WORK ON BUILDINGS, e.g. STAIRS, FLOORS
    • E04F13/00Coverings or linings, e.g. for walls or ceilings
    • E04F13/02Coverings or linings, e.g. for walls or ceilings of plastic materials hardening after applying, e.g. plaster
    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E04BUILDING
    • E04FFINISHING WORK ON BUILDINGS, e.g. STAIRS, FLOORS
    • E04F15/00Flooring
    • E04F15/02Flooring or floor layers composed of a number of similar elements
    • E04F15/02172Floor elements with an anti-skid main surface, other than with grooves
    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E04BUILDING
    • E04FFINISHING WORK ON BUILDINGS, e.g. STAIRS, FLOORS
    • E04F15/00Flooring
    • E04F15/12Flooring or floor layers made of masses in situ, e.g. seamless magnesite floors, terrazzo gypsum floors

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Architecture (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Floor Finish (AREA)
  • Application Of Or Painting With Fluid Materials (AREA)

Abstract

Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, insbesondere von Fußböden und Wänden, mit wenigstens zwei unmittelbar aufeinander folgenden Schichten aus unterschiedlichen fließfähigen Reaktionsharzen, wobei
– für eine der beiden Schichten ein Reaktionsharz auf der Basis Methylmethacrylat-Harz (im folgenden MMA-Harz) und für die andere ein Reaktionsharz oder eine Mischung auf der Basis Epoxy-Harz (im folgendem EP-Harz), Polyurthan-Harz (im folgenden PU-Harz), oder von ungesättigten Polyestern (im folgenden UP-Harz) verwendet wird,
– vor dem Aushärten der zuerst aufgetragenen Schicht ein Granulat auf der Basis Polymethylmethacrylat (im folgenden PMMA-Granulat) eingestreut und nach dem Aushärten die zweite Schicht aufgebracht wird, und wobei
– das Granulat von der MMA-Harz-Schicht angelöst und beim Aushärten in dieser Schicht chemisch gebunden wird, während das Granulat von der anderen Schicht chemisch nicht beeinflusst und in dieser durch adhäsive Klebekräfte gehalten wird.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, insbesondere von Fußböden und Wänden, mit wenigstens zwei unmittelbar aufeinander folgenden Schichten aus unterschiedlichen fließfähigen Reaktionsharzen, wobei für eine der beiden Schichten ein Reaktionsharz auf der Basis Methylmethacrylat-Harz (im folgenden MMA-Harz) und für die andere ein Reaktionsharz oder eine Mischung auf der Basis Epoxy-Harz (im folgendem EP-Harz), Polyurthan-Harz (im folgenden PU-Harz), oder von ungesättigten Polyestern (im folgenden UP-Harz) verwendet wird.
  • Ferner betrifft die Erfindung einen Fußbodenbelag und einen Wandbelag.
  • Im Baugewerbe werden Nutzflächen üblicherweise mit Kunstharzen beschichtet. Bei den Nutzflächen handelt es sich insbesondere um Fußbodenflächen oder auch Wandabschnitte oder Wände. Durch gleichzeitige Beschichtung des Fußbodens und der angrenzenden Wandabschnitte können quasi Wannen gebildet werden. Beispiele dafür wären Räume in Schlachthöfen oder Gruben in Autowerkstätten.
  • Die Beschichtung dient z.B. einer feuchtigkeitsdichten Versiegelung des Untergrundes. Bei dem Untergrund kann es sich um Holz, Beton, Estrich oder Spachteluntergründe handeln. Insbesondere bei Fußböden muß die erhaltene Fußbodenfläche hochbeanspruchbar und möglichst rutschfest sein, um die Vorschriften der Unfallverhütung zu erfüllen. Außerdem wird an die Beschichtungen die Forderung gestellt, daß auch bei einem an der Oberfläche auftretenden Verschleiß weder eine Farbänderung eintritt noch die geforderten physikalischen chemischen Eigenschaften beeinträchtigt werden.
  • In zahlreichen Betrieben besteht von vornherein die Forderung, daß die Fußbodenbeschichtung gegenüber den dort regelmäßig benutzten organischen Lösungsmitteln bzw. Säuren und/oder Basen beständig sein muß. In den anderen Anwendungsfällen muß zumindest gelegentlich damit gerechnet werden, daß solche Lösungsmittel oder anorganische Substanzen verschüttet werden, so daß auch hier der Wunsch nach einer weitgehenden Lösungsmittelbeständigkeit bzw. chemischen Inertie besteht.
  • Um diesen vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden, werden in der Regel mehrere Schichten aus unterschiedlichen Harzen auf den Untergrund aufgebracht. In der Regel werden dabei EP-, PU-, UP- und MMA-Harze oder Mischungen aus diesen Harzgruppen eingesetzt. Ein technisches Problem, das dabei überwunden werden muß, ist die Tatsache, daß die Haftung zwischen den einzelnen Harzschichten nicht immer den Anforderungen an die mechanische Belastbarkeit gewachsen sind. Herkömmlicherweise wird versucht, dieses Problem zu lösen, indem man die Haftungsoberfläche vergrößert. Dazu wird vor dem Aufbringen einer nächsten Harzschicht in die zuoberst liegende Harzschicht Sand, z.B. Quarzsand eingestreut. Wichtig ist, daß die zuoberst liegende Harzschicht noch nicht ausgehärtet ist, damit der Sand zum Teil in diese Schicht hineinsinken kann. Während des vollständigen Aushärtens der zuoberst liegenden Harzschicht werden die Sandkörner fest in diese Schicht eingebunden. Die Teile der Sandkörner, die nun aus der Harzschicht herausragen, vergrößern zusätzlich die Oberfläche, die für eine Haftverbindung zur nächsten Harzschicht zur Verfügung steht. Dieses Verfahren wird insbesondere bei der Verbindung von MMA-Harzen zu einem der weiteren oben genannten Harze verwendet, da dort aus chemischen Gründen die Haftung zu den anderen Harzen am geringsten ist.
  • Das herkömmliche Verfahren hat mehrere Nachteile. Zum einen ist auch mit Sandeinstreuung die Haftung zwischen der MMA-Harzschicht und einer weiteren Harzschicht nicht für alle Anwendungen hinreichend. Denn auch die Haftung zwischen Sand und MMA-Harzen, bei der es sich um eine adhäsive Klebehaftung handelt, ist nicht optimal. Außerdem weisen Beschichtungen, in die Sand eingestreut wurde, den Nachteil auf, daß sie einem verhältnismäßig starken Abrieb unterliegen, da sich bei entsprechender Benutzung die Sandkörner aus dem Harz herauslösen. Weiterhin tritt bei Verschleiß der Beschichtung, insbesondere wenn diese eine Dicke aufweist, die im wesentlichen der Korngröße des Sandes entspricht, eine Farbveränderung auf, da die Sandkörner mit der Zeit sichtbar werden.
  • Nach einem aus der DE 198 05 617 A1 bekannten Verfahren soll eine Kunststoffbeschichtung für Böden und Wände mit Natursteineffekt in fünf Schritten erzeugt werden, wobei auf eine Basisschicht, die mit einer Struktur versehen ist, eine Einstreuschicht aus eine flächigen partikelförmigen Material aufgebracht und dann eine Deckschicht erzeugt und mit einer Oberflächenstruktur versehen wird. Für die Basis- und Deckschicht werden bekannte Harze verwendet. Das Einstreumaterial soll eine optisch durchgehende Schicht bilden und mittels der Deckschicht fixiert werden. Es dient nicht der Haftverbesserung zwischen Basis- und Deckschicht.
  • Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, um Untergründe mit MMA-Harzen und weiteren Harzen beschichten zu können und dabei die oben genannten Nachteile zu vermeiden. Insbesondere soll die Haftung zwischen der MMA-Schicht und einer weiteren Harzschicht verbessert werden.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Auf einen Untergrund wird eine erste Harzschicht aufgebracht. Die Bezeichnung erste Harzschicht ist relativ zu verstehen, und zwar als die Schicht, in die PMMA-Granulat eingestreut wird. Es können weitere Schichten vorangegangen sein oder folgen, in die eventuell ebenfalls PMMA-Granulat eingestreut wird.
  • Handelt es sich bei dieser ersten Harzschicht um MMA-Harz oder ein MMA-Mischharz, wird beim Einstreuen des PMMA-Granulats in das noch nicht ausgehärtete MMA-Harz das PMMA-Granulat von der MMA-Harzschicht angelöst und bei deren Aushärtung homogen mit dieser Schicht verbunden. Das PMMA-Granulat wird dadurch ein fester Teil der Harzmasse, die nunmehr eine um ein Vielfaches vergrößerte Oberfläche zur Ausbildung einer Haftung mit der darauffolgenden Harzschicht aufweist. Sobald die MMA-Harzschicht mit dem eingestreuten PMMA-Granulat ausgehärtet ist, kann die nächste Harzschicht, die insbesondere aus EP-Harz, UP-Harz, PU-Harz, MMA-Harz oder Mischungen aus diesen Harztypen (auch im folgenden gilt, daß Mischharze auch immer mit eingeschlossen sind) bestehen kann, aufgebracht werden. Die Kombination, zunächst eine MMA-Harzschicht und danach insbesondere eine EP-Harz-, UP-Harz-, PU-Harz- oder Mischharzschicht aufzubringen, ist besonders vorteilhaft, wenn die Vorteile des MMA-Harzes ausgenutzt werden sollen. Diese Vorteile bestehen darin, daß MMA-Harze wegen ihrer niedrigen Viskosität in der Regel relativ tief in den Untergrund eindringen und auf normalen Untergründen über eine ausgezeichnete Haftung verfügen. Andererseits weisen MMA-Harze nicht für alle Anwendungen eine hinreichende Lösungsmittelbeständigkeit auf, so daß als oberflächliche Abschlußschicht eine Harzschicht aus insbesondere EP-Harz, PU-Harz oder UP-Harz aufgebracht wird.
  • Bei manchen baulichen Gegebenheiten und Anforderungen an die Beschichtung kann es notwendig oder wünschenswert sein, zunächst auf den Untergrund insbesondere ein EP-Harz, ein PU-Harz, ein UP-Harz oder ein Mischharz aufzubringen und dieses danach mit einem MMA-Harz zu beschichten. In diesem Fall wird das PMMA-Granulat analog zu den Quarzsandkörnern bei den herkömmlichen Verfahren während des Aushärtens in der ersten Harzschicht fest eingebunden. Dabei werden insbesondere die guten Adhäsionseigenschaften der oben genannten Harze mit dem PMMA-Granulat ausgenutzt. Bei dem anschließenden Auftragen einer MMA-Harzschicht wird das PMMA-Harz von diesem angelöst und bei der Aushärtung homogen mit dieser MMA-Harzschicht verbunden.
  • Ebenso können auch zwei MMA-Harzschichten mit Hilfe von PMMA-Granulat miteinander verbunden werden.
  • Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Zwischenschichthaftungen von bisher nicht erzielbaren Festigkeitswerten erreicht. Auch thermischen Belastungen, wie beispielsweise in Heißwasserbereichen, hält die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Beschichtung eines Untergrundes sehr gut stand. Bei der herkömmlichen Oberflächenvergrößerung mit Hilfe von Sand hingegen wirken sich die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten und Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten des Sandes oder von Quarz und MMA-Harzen sowie den übrigen Harzen negativ auf die Belastungs- und Hafteigenschaften aus.
  • Die Korngröße des PMMA-Granulats kann beliebig gewählt werden. Die Korngröße des PMMA-Granulats hat hauptsächlich auf das optische Erscheinungsbild der Beschichtung sowie bei Fußbodenbeschichtungen auf die Rutschkennstufe Einfluß. Die optischen Eigenschaften der Beschichtung lassen sich beispielsweise dadurch beeinflussen, daß eingefärbtes PMMA-Granulat verwendet wird sowie transparente Harze. Bezüglich der Rutschkennstufe hat die Korngröße des PMMA-Granulats insbesondere einen Einfluß, wenn die darüberliegende Beschichtung verhältnismäßig dünn ist.
  • Mit Beschichtungen sind übrigens Beschichtungen aller Dicken, also auch z.B. Versiegelungen, Beläge oder Estriche gemeint.
  • In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das PMMA-Granulat mit Überschuß eingestreut. Nach dem Aushärten der ersten Harzschicht wird das überschüssige PMMA-Granulat entfernt, bevor die zweite Harzschicht aufgebracht wird. Dies hat den Vorteil, daß gewährleistet wird, daß das PMMA-Granulat möglichst homogen über die gesamte zu beschichtende Fläche verteilt ist. Dadurch wird auf der ganzen zu beschichtenden Fläche die Grenzfläche zwischen den beiden Harzschichten optimal vergrößert.
  • Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die erste Harzschicht auf einen vorbehandelten Untergrund aufzubringen. Durch die Untergrundvorbehandlung wird einerseits die Haftung insgesamt des Harzes zum Untergrund verbessert. Andererseits werden auf diese Weise Aushärtungsstörungen vermieden, die durch die Oberflächenbeschaffenheit des Untergrundes verursacht werden.
  • Es hat sich auch als vorteilhaft erwiesen, die erste Harzschicht auf einen bereits beschichteten Untergrund aufzubringen. Dies bietet sich beispielsweise an, wenn ein bereits seit längerem beschichteter Untergrund neu beschichtet werden muß oder wenn die Anforderungen an die Gesamtbeschichtung derart sind, daß zusätzliche Schichten aus Spezialharzen notwendig sind oder insgesamt Beschichtungen einer großen Gesamtdicke hergestellt werden sollen.
  • Insbesondere in den eben genannten Fällen hat es sich auch als vorteilhaft erwiesen, auf die zweite Harzschicht noch eine oder weitere Beschichtungen aufzubringen. Die schon auf dem Untergrund vorliegenden Beschichtungen oder die auf die weitere Harzschicht aufgebrachten Beschichtungen können selbstverständlich ebenfalls nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgetragen worden sein.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist zumindest eine der Harzschichten Zusatzstoffe, insbesondere Pigmente und/oder Feinfüllstoffe auf. Durch die Verwendung von Feinfüllstoffen können insbesondere die Materialkosten niedrig gehalten werden. Außerdem können bis zu einem gewissen Punkt die physikalischen Eigenschaften der Feinfüllstoffe beeinflußt werden, insbesondere die mechanischen Eigenschaften. Durch die Verwendung von Pigmenten lassen sich die Beschichtungen einfärben bzw. in den Beschichtungen auch Hinweise und Zeichen einbringen. Handelt es sich bei der Zusatzstoffe enthaltenden Harzschicht um die zuoberst liegende Harzschicht, kann, wie in der DE 44 36 638 C1 beschrieben, in diese Harzschicht als Füllstoff entweder ein mineralischer Füllstoff, insbesondere Quarzsand oder auch ein vorzugsweise durchgefärbtes Kunststoffgranulat eingemischt werden. Durch diese Füllstoffe erhält die oberste Schicht eine rauhe Oberfläche, die die Rutschfestigkeit erhöht.
  • Die Aufgabe wird auch durch einen Fußbodenbelag sowie einen Wandbelag mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst.
  • Das PMMA-Granulat dient in erster Linie als Haftbrücke zwischen den mindestens zwei Harzschichten. Bei mehr als zwei Harzschichten kann es auch an den übrigen Grenzflächen vorhanden sein. Außerdem kann PMMA-Granulat als Füllstoff zur Erhöhung der Rutschfestigkeit in der zuoberst liegenden Harzschicht vorhanden sein, insbesondere wenn es sich dabei um eine MMA-Harzschicht handelt. In eingefärbter Form kann das PMMA-Granulat auch als Pigmentersatz in einer der Harzschichten vorhanden sein.
  • Die Erfindung soll anhand der nun folgenden Zeichnungen und Beispiele näher erläutert werden. Dazu zeigen
  • 1 + 2 jeweils einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Belag und
  • 3 einen nach dem herkömmlichen Verfahren hergestellten Belag.
  • Bei dem in 1 dargestellten Wandbelag wurde der Untergrund 1 aus Beton zur besseren Haftung zunächst vorbehandelt und danach mit einem MMA-Harz grundiert. In die noch frische, nicht ausgehärtete Grundierung 2 aus MMA-Harz wurde PMMA-Granulat 4 in Überschuß eingestreut. Das PMMA-Granulat 4 sank dabei in die MMA-Grundierung 2 ein und wurde von dieser angelöst, so daß beim Aushärten der MMA-Grundierung 2 das PMMA-Granulat 4 zu einem festen Bestandteil der MMA-Grundierung 2 wurde. Danach wurde die Grundierung 2 mit PMMA-Granulat 4 mit einer EP-Harzschicht 3 versiegelt. Durch das in der Grundierung 2 eingelagerte PMMA-Granulat 4 ist die Grenzfläche zwischen der MMA-Grundierung 2 und der EP-Harzversiegelung 3 derart vergrößert worden, daß eine auch bei hohen thermischen und mechanischen Belastungen gute Haftung gewährleistet wird. Die EP-Versiegelung 3 schützt ihrerseits die gesamte Beschichtung vor chemischen Einflüssen.
  • In einer nicht dargestellten Abwandlung ist über der MMA-Grundierung 2 eine weitere, über PMMA-Granulat mit ihr verbundene MMA-Schicht aufgebracht, die Feinfüllstoffe sowie Pigmente enthält. Sowohl das PMMA-Granulat 4 als auch das EP-Harz 3 sind farblos, so daß die Einfärbung der MMA-Schicht trotz darüberliegender Lagen für das Auge sichtbar ist. Dies ist insbesondere sinnvoll, wenn in Beschichtungen, die hohen äußeren Belastungen ausgesetzt sind, wichtige Markierungen vorhanden sein sollen, die permanent sichtbar sein müssen.
  • Bei dem in 2 dargestellten Beispiel eines Fußbodenbelages wurde wieder zur Erhöhung der Haftung der Untergrund 1 aus Beton vorbehandelt. Danach wurde er mit einem EP-Harz grundiert. In das noch nicht ausgehärtete EP-Harz wurde PMMA-Granulat 4 eingestreut. Das PMMA-Granulat 4 wurde im Überschuß eingestreut. Durch das Eigengewicht des Granulats 4 sinkt es in die EP-Harzschicht 3 ein. Nach dem Aushärten der EP-Harzschicht 3 ist das PMMA-Granulat 4 fest mit dieser Schicht verbunden. Das überschüssige, nicht in der Oberfläche der EP-Harzschicht 3 eingelagerte PMMA-Granulat 4 wird durch Kehren entfernt. Danach wird eine Schicht 2 aus MMA-Harz aufgetragen. Beim Auftragen der MMA-Schicht 2 werden die PMMA-Granulatkörner 4 angelöst. Beim Aushärten der MMA-Schicht 2 wird das PMMA-Granulat 4 ein fester Bestandteil der MMA-Schicht 2. Dadurch wird eine vorzügliche Haftung gewährleistet. In der MMA-Schicht können auch Feinfüllstoffe und/oder Pigmente enthalten sein.
  • Außer Beton kommen als Untergrund auch Holz oder schon vorhandene Estriche bzw. Beläge und ähnliches in Frage.
  • In einer nicht dargestellten Variante wird ein sehr dicker Belag hergestellt, indem zunächst der Untergrund vorbehandelt und danach mit einem EP-Harz grundiert wird. In diese Grundierung wird Sand als Haftbrücke eingestreut. Daraufhin wird ein 5 mm dicker EP-Harzbelag aufgebracht. Dieser wird mit PMMA-Granulat abgestreut und nach dem Aushärten mit einem MMA-Harz versiegelt.
  • Statt eines EP-Harzes können auch PU- oder UP-Harze oder entsprechende Mischharze verwendet werden. Auch mehrere MMA-Harze können übereinander aufgebracht werden, wobei PMMA-Granulat zur Oberflächenvergrößerung an der Grundfläche verwendet wird.
  • In 3 ist ein herkömmlich hergestellter Belag dargestellt. Auf den vorbehandelten Untergrund 1 wurde eine MMA-Harzgrundierung 2 aufgetragen. In diese Grundierung wurde Quarzsand 5 eingestreut. Daraufhin wurde der Belag mit einer EP-Harzschicht 3 versiegelt. Die Haftungsverbesserung, die durch die Quarzsandkörner 5 erreicht wird, basiert nicht auf einer besseren Haftung zwischen MMA-Harz bzw. EP-Harz und Quarzsand, sondern lediglich auf der Oberflächenvergrößerung. Bei zu hohen thermischen oder mechanischen Belastungen kann der Belag an den Grenzschichten zwischen Harz und Quarzsand zerbröckeln.

Claims (8)

  1. Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, insbesondere von Fußböden und Wänden, mit wenigstens zwei unmittelbar aufeinander folgenden Schichten aus unterschiedlichen fließfähigen Reaktionsharzen, wobei – für eine der beiden Schichten ein Reaktionsharz auf der Basis Methylmethacrylat-Harz (im folgenden MMA-Harz) und für die andere ein Reaktionsharz oder eine Mischung auf der Basis Epoxy-Harz (im folgendem EP-Harz), Polyurthan-Harz (im folgenden PU-Harz), oder von ungesättigten Polyestern (im folgenden UP-Harz) verwendet wird, – vor dem Aushärten der zuerst aufgetragenen Schicht ein Granulat auf der Basis Polymethylmethacrylat (im folgenden PMMA-Granulat) eingestreut und nach dem Aushärten die zweite Schicht aufgebracht wird, und wobei – das Granulat von der MMA-Harz-Schicht angelöst und beim Aushärten in dieser Schicht chemisch gebunden wird, während das Granulat von der anderen Schicht chemisch nicht beeinflusst und in dieser durch adhäsive Klebekräfte gehalten wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das PMMA-Granulat mit Überschuss eingestreut wird und nach dem Aushärten der ersten Schicht das überschüssige PMMA-Granulat entfernt wird, bevor die zweite Schicht aufgebracht wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schicht auf einen vorbehandelten Untergrund aufgebracht wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schicht auf einem beschichteten Untergrund aufgebracht wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf die zweite Schicht eine oder mehrere weitere Beschichtungen aufgebracht werden.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der beiden Schichten Zusatzstoffe, insbesondere Pigmente und/oder Feinfüllstoffe, aufweist.
  7. Fußboden- oder Wandbelag aus zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Schichten aus fließfähigen Reaktionsharzen, wobei eine der beiden Schichten aus einem MMA-Harz und die andere Schicht aus einem Reaktionsharz oder einer Mischung auf der Basis EP-Harz, PU-Harz oder UP-Harz besteht, dadurch gekennzeichnet, daß in die Grenzfläche zwischen den beiden Schichten ein PMMA-Granulat eingelagert ist, das in der MMA-Schicht chemisch gebunden und in der anderen Schicht chemisch unbeeinflußt durch adhäsive Klebekräfte gehalten wird.
  8. Fußboden- oder Wandbelag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulatkörner in beiden Schichten volumenmäßig jeweils etwa zur Hälfte eingelagert sind.
DE10040260A 2000-08-14 2000-08-14 Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, Fußbodenbelag und Wandbelag Expired - Fee Related DE10040260B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10040260A DE10040260B4 (de) 2000-08-14 2000-08-14 Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, Fußbodenbelag und Wandbelag

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10040260A DE10040260B4 (de) 2000-08-14 2000-08-14 Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, Fußbodenbelag und Wandbelag

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE10040260A1 DE10040260A1 (de) 2002-03-07
DE10040260B4 true DE10040260B4 (de) 2005-01-05

Family

ID=7652777

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE10040260A Expired - Fee Related DE10040260B4 (de) 2000-08-14 2000-08-14 Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, Fußbodenbelag und Wandbelag

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10040260B4 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102009059338A1 (de) 2009-04-05 2010-10-07 STL Böden+Design GmbH Verfahren für den Aufbau eines Fußbodenbelages

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
NL1025486C2 (nl) * 2004-02-13 2005-08-16 Eurocol B V Werkwijze voor het vervaardigen van een blijvende en niet opneembare scheurbestendige decoratieve vloerafwerking.
DE102004043810B4 (de) * 2004-09-08 2008-02-21 Kch Group Gmbh Bodenbeschichtungen auf Basis von ungesättigten Polyester- und Vinylesterharzen, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung
DE102011053543A1 (de) 2011-09-12 2013-03-14 Kunststoff- Und Farben-Gesellschaft Mbh Beschichtungsmassen und Verfahren zur Herstellung einer Beschichtung
DE102015006062A1 (de) * 2015-05-15 2016-11-17 René Daniele Versiegeltes Bauteil und Verfahren zur Herstellung des versiegelten Bauteils

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1509879A1 (de) * 1964-11-24 1969-05-22 Herbert Schaefer Verfahren zur Herstellung verschleiss-korrosionsfester Kunststoff-Bodenbelaege
DE4436638C1 (de) * 1994-10-13 1996-02-08 Helmut Rueger Fußbodenbelag
DE19805617A1 (de) * 1998-02-11 1999-08-12 Remmers Bauchemie Gmbh Verfahren zur Erzeugung einer Kunststoffbeschichtung

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1509879A1 (de) * 1964-11-24 1969-05-22 Herbert Schaefer Verfahren zur Herstellung verschleiss-korrosionsfester Kunststoff-Bodenbelaege
DE4436638C1 (de) * 1994-10-13 1996-02-08 Helmut Rueger Fußbodenbelag
DE19805617A1 (de) * 1998-02-11 1999-08-12 Remmers Bauchemie Gmbh Verfahren zur Erzeugung einer Kunststoffbeschichtung

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Die Anforderungen an Industriefußböden werden immer größer. In: das bauzentrum, 1995, 8/95, S.115 *

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102009059338A1 (de) 2009-04-05 2010-10-07 STL Böden+Design GmbH Verfahren für den Aufbau eines Fußbodenbelages

Also Published As

Publication number Publication date
DE10040260A1 (de) 2002-03-07

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0352226A2 (de) Ankerstange
DE202009008367U1 (de) Fußboden und plattenförmiges holzhaltiges Verbundelement
DE2337728A1 (de) Bauelement aus beton od. dgl
EP2652081B1 (de) Verfahren zur herstellung von formelementen mit photolumineszierenden und/oder nachtleuchtenden partikeln, formelement und verbundplatte aus einer mehrzahl von formelementen
DE10040260B4 (de) Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, Fußbodenbelag und Wandbelag
DE19681686B4 (de) Verfahren zum Aufbringen von Markierungen und Zeichen auf einer Oberfläche
DE102008004004B4 (de) Verfahren zur Herstellung einer Fuge oder eines Putzes
EP1571271A1 (de) Abdichteinrichtung zur Abdichtung von Arbeitsfugen
EP3239399A1 (de) Oberflächenbelag
EP1403226B1 (de) Zementfreie Bodenbeschichtungsmischung
DE9410620U1 (de) Fußbodenausgleichsmasse
AT9762U1 (de) Mit einer zurichtung versehenes leder, umfassend eine finish-schicht, die aus einer ein griffmittel auf silikonbasis enthaltenden organischen kunststoffdispersion gebildet ist
DE102006002541B4 (de) Verbundmaterial mit sichtbarer Gewebeschicht und Herstellungsverfahren
EP3420260B1 (de) Vorrichtung zum führen von flüssigkeit und herstellungsverfahren
DE102008053656A1 (de) Verfahren zum Aufbringen einer Fahrbahnmarkierung
DE202019101061U1 (de) Schnittschutzmittel, Verwendung eines Schnittschutzmittels und Dichtanordnung
DE60104713T2 (de) Hydrophobierpaste
DE1769792A1 (de) UEberzugs-,Beschichtungs- und Ausfuellmittel
DE4334560C2 (de) Verfahren zum Abdichten von Böden oder Wänden
DE102008017438A1 (de) Beschichtung für Holzfußbodenbeläge und beschichtetes Holzfußbodenpaneel
DE1504730A1 (de) Verfahren zur Herstellung gleitwidrig wirkender Folien
DE102020107211A1 (de) Schichtsystem, Verfahren und Zwei-Komponenten-Epoxidharz-Basiskomposition zur Herstellung des Schichtsystems
DE29724329U1 (de) Terrazzoboden
DE1634482C (de) Einlage fur Gleitfugen
DE202022001308U1 (de) Fliese

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee