DE1621499B2 - Verfahren zum herstellen einer schutzschicht auf stahl durch behandeln mit einer waessrigen alkalischen loesung - Google Patents
Verfahren zum herstellen einer schutzschicht auf stahl durch behandeln mit einer waessrigen alkalischen loesungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Schutzschicht auf Stahl durch Eintauchen des
Werkstückes in eine wäßrige alkalische Lösung und Erhitzen unter Druck. Diese Schutzschichten bieten
im Vergleich zu verzinkten Blechen beim Eintauchen in Wasser einen ausgezeichneten Korrosionsschutz.
Es sind viele Verfahren zur Ausbildung von Schutzschichten bekannt, welche der Stahloberfläche einen
Korrosionsschutz verleihen sollen. So wurden beispielsweise Stahlbleche einer elektrolytischen Behandlung
in einem Elektrolyten unterworfen, der ein Chromat oder ein Phosphat enthielt, dem jeweils verschiedene
chemische Zusätze organischer Art beigemischt wurden, worauf die aufgebrachte Substanz
eingebrannt wurde. Es ist ferner bekannt, Stahlbleche mit Metallen zu überziehen. Doch sind diese Verfahrensschritte
dieser bekannten Verfahren zum Aufbringen von Schutzschichten sehr kompliziert, und
zwar besonders dann, wenn Erzeugnisse geschaffen werden sollen, die über eine längere Zeitspanne hinweg
rostbeständig sein müssen. Soll diesem Erfordernis Rechnung getragen werden, so muß auch
die Stärke der aufgebrachten Schicht entsprechend erhöht werden, was mit einem erhöhten Kostenaufwand
für die Fertigerzeugnisse verbunden ist. Insbesondere werden die Herstellungskosten dann untragbar
hoch, wenn es erwünscht ist, auf dem Wege des Aufbringens einer Schutzschicht eine hinreichende
Korrosionsbeständigkeit zu erzielen, die derjenigen eines Metallüberzugs vergleichbar ist. Werden Stahlbleche
nach einem einfachen Verfahren zur Schutzschichtbildung behandelt, das darauf abzielt, eine
zeitweilige Rostbeständigkeit für die Aufbewahrung in einem Vorratslager zu gewährleisten, so kann die
Bildung von Eisenrost nur für die Dauer von etwa einer Woche verhindert werden. Selbst verzinkte
Stahlbleche setzen Zinkrost an, was ihren Handelswert beträchtlich mindert.
Die Herstellung von überzügen auf Eisen und Stahl mit Hilfe der Autoklavbehandlung ist auch aus der
USA.-Patentschrift 2 972 873 (Behandlung von Stahl mit Phosphat enthaltenden Lösungen) und aus der
USA.-Patentschrift 3 279 957 (Behandlung mit alkalischen oxydierenden Lösungen) bekannt, doch wurde
diese Behandlung zur Lösung bestimmter Aufgaben ausgeführt, die sich von der Aufgabenstellung, die der
Erfindung zugrundeliegt, unterscheiden. So soll beim Verfahren gemäß der USA.-Patentschrift 3 279 957,
Spalte 1, Zeilen 42 bis 53, der Flüssigkeitsverlust vermieden werden, der bisher bei Verwendung offener
Behandlungskessel auftrat, während das Verfahren nach der USA.-Patentschrift 2 927 873 dem Ziele
dient, Reaktionsbehälter aus Stahl eine größere Beständigkeit gegen den Angriff durch Säuren bei
höheren Temperaturen zu verleihen.
Demzufolge lag es nicht ohne weiteres nahe, Stahl mit anderen als den bekannten speziellen Lösungen
im Autoklav zu behandeln, um die Rostbeständigkeit des Stahls zu erhöhen.
Erfindungsgemäß lassen sich auf verhältnismäßig einfache Weise Stahlerzeugnisse mit einer Schutzschicht
herstellen, die eine ausgezeichnete Rostbeständigkeit aufweisen, insbesondere eine langandauernde
Rostbeständigkeit in einer umgebenden Atmosphäre mit hohem Feuchtigkeitsgehalt, und die im
Vergleich zu verzinkten Blechen eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit in fließendem Wasser aufweisen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Erzeugnisse lassen sich vielfältig anwenden.
Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man den Stahl der
Einwirkung eines Gemisches aus einer alkalischen Flüssigkeit und einem Oxid eines Erdalkalimetalls
bei einer Temperatur zwischen 240 und 400° C und einem Druck von 40 bis 300 at aussetzt. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren werden Stahlbleche in einem Autoklav in die obengenannte Lösung eingetaucht,
worauf man den Autoklav bei einem Druck von 40 bis 300 Atmosphären auf einer Temperatur
von 240 bis 400° C hält. Danach werden die Bleche erforderlichenfalls noch in Chromsäure eingetaucht.
Beim Behandeln von Stahlblechen in einer Magnesiumoxid enthaltenden alkalischen Lösung bei erhöhtem
Druck und erhöhter Temperatur werden dichte, korrosionsbeständige Filme erhalten, die aus
Eisenoxiden und Magnesiumverbindungen bestehen, wie sie sich bei der Umsetzung mit der Lösung an
den Oberflächen der Stahlbleche bilden. Da der Oberflächenzustand der Filme je nach dem angewendeten
Druck Schwankungen unterliegt und da die Filme porös sind, unterzieht man die Stahlbleche vorteilhafterweise
einer Nachbehandlung durch Eintauchen in eine Chromsäurelösung.
Die Erfindung wird nun an Hand des folgenden Beispiels weiter erläutert:
Aus diesem Beispiel ergibt sich ein Vergleich der Ergebnisse, die durch Behandlung mit den vorbezeichneten
Lösungen erzielt wurden.
Behandlungsbedingungen: Jedes der Probestücke wurde in die betreffende Lösung eingetaucht, die in
einem Autoklav bei einem Druck von 39 bis 40 Atmosphären bei einer Temperatur von 240° C gehalten
wurde.
1. Die untenstehende Tabelle 1 gibt nach dem erläuterten Schlüssel den Korrosionszustand der Oberflächen
von Probestücken nach 30tägigem Einlagern in ein Materiallager wieder.
Probennummer | Korrosionszustand |
1 2 3 |
B D E |
Zeichenerklärung für die Tabellen 1 bis 3:
A = Oberflächenfilm des Probekörpers unversehrt;
B = etwa 2 bis 3% der als Schichtträger dienenden Eisenfläche
bloßgelegt;
C = etwa 3 bis 10% der als Schichtträger dienenden Eisenfläche bloßgelegt;
C = etwa 3 bis 10% der als Schichtträger dienenden Eisenfläche bloßgelegt;
D = nur noch eine kleine Fläche mit Film bedeckt;
E = völlig korrodiert.
E = völlig korrodiert.
Probe 1 ist ein mit Magnesiumoxid und einer alkalischen Flüssigkeit behandeltes Stahlblech;
Probe 2 ist ein mit einer Chromsäurelösung behandeltes Stahlblech;
Probe 2 ist ein mit einer Chromsäurelösung behandeltes Stahlblech;
Probe 3 ist ein nichtbehandeltes kaltgewalztes Stahlblech.
2. Prüfung der Korrosionsbeständigkeit
in feuchter Luft
(98% Luftfeuchtigkeit bei 50° C)
(98% Luftfeuchtigkeit bei 50° C)
Die untenstehende Tabelle 2 gibt den Korrosionszustand der Oberflächen nach 7tägigem Stehen wieder. .
Tabelle 2
Prüfung in feuchter Luft
Prüfung in feuchter Luft
IO
15
3. In der nachstehenden Tabelle 3 ist der Korrosionszustand der Oberflächen nach 30tägigem Eintauchen
in fließendes Wasser wiedergegeben.
Tabelle 3
Prüfung durch Eintauchen in fließendes Wasser
Prüfung durch Eintauchen in fließendes Wasser
Probennummer | Korrosionszustand |
1 2 3 |
A C E |
Probennummer | Korrosionszustand |
1 2 3 |
C D E |
Wie aus Tabelle 4 hervorgeht, zeigte die Probe 1 beim Eintauchen in angesäuertes Wasser eine ausgezeichnete
Korrosionsbeständigkeit.
Tabelle 4
Gewichtsverluste durch Korrosion bei unterschiedlichem pH (mg/cm2)
Gewichtsverluste durch Korrosion bei unterschiedlichem pH (mg/cm2)
Behandlung des jeweiligen | Eintauchdauer | pH-Wert der korrodierender | pH 4 | Lösung |
Probenmaterials | in Tagen | pH 3 | 0,153 | pH 5 |
Nicht behandeltes kaltgewalztes Stahlblech | 2 | 0,126 | 0,186 | 0,076 |
5 | 0,237 | 0,345 | 0,100 | |
8 | 0,456 | 0,461 | 0,342 | |
11 | 0,609 | 0,632 | 0,426 | |
18 | 0,760 | 0,750 | 0,526 | |
25 | 0,830 | 0,027 | 0,633 | |
Probenmaterial, behandelt mit MgO in | 2 | 0,105 | 0,084 | 0,059 |
alkalischer Flüssigkeit | 5 | 0,189 | 0,055 | — |
8 | 0,326 | 0,098 | 0,063 | |
11 | 0,484 | 0,117 | 0,087 | |
18 | 0,550 | 0,138 | 0,108 | |
25 | 0,610 | 0,120 |
Durch die Erfindung wird somit ein in hohem Maße korrosionsbeständiger Schutzfilm auf Stahlmaterial
geschaffen, indem man dieses bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in ein Gemisch
von Magnesiumoxid \nit einer alkalischen Flüssigkeit taucht. Fernerhin -kann, die Korrosionsbeständigkeit
noch gesteigert werden, mdem man den so gebildeten Film einer Nachbehandlung mit Chromsäure unterzieht.
Eine Kombination mit Farbschichten verschiedener Art liefert dann korrosionsbeständige Metallgegenstände,
ohne daß es zu diesem Zweck erforderlich wäre, auf Plattierungs- oder Metallauftragsverfahren
zurückzugreifen. Auch weisen die erfindungsgemäß hergestellten Filme eine große Hitzebeständigkeit
und Abriebfestigkeit auf.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen einer Schutzschicht auf Stahl durch Eintauchen des Werkstückes
in eine wäßrige alkalische Lösung und Erhitzen unter Druck, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Stahl der Einwirkung eines Gemisches aus einer alkalischen Flüssigkeit und einem Oxid
eines Erdalkalimetalls bei einer Temperatur zwischen 240 und 4000C und einem Druck von 40 bis
300 at aussetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schutzfilm mit einer
Chromsäurelösung nachbehandelt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP8251866 | 1966-12-17 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE1621499B2 true DE1621499B2 (de) | 1971-12-30 |
Family
ID=13776739
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671621499 Pending DE1621499B2 (de) | 1966-12-17 | 1967-02-18 | Verfahren zum herstellen einer schutzschicht auf stahl durch behandeln mit einer waessrigen alkalischen loesung |
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Country | Link |
---|---|
US (1) | US3701693A (de) |
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FR (1) | FR1549749A (de) |
GB (1) | GB1195990A (de) |
Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
WO1999027161A1 (en) * | 1997-11-21 | 1999-06-03 | Zakrytoe Aktionernoe Obschestvo 'firma Novye Sistemnye Tekhnologii' | Method of metallic and metalliferous surface protection |
KR101375510B1 (ko) * | 2008-09-24 | 2014-03-18 | 제이에프이 스틸 가부시키가이샤 | 녹 방지 강판 및 그 제조 방법 |
-
1967
- 1967-02-18 DE DE19671621499 patent/DE1621499B2/de active Pending
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-
1970
- 1970-10-01 US US77372A patent/US3701693A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE1796321B1 (de) | 1972-06-29 |
US3701693A (en) | 1972-10-31 |
GB1195990A (en) | 1970-06-24 |
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