DE1521096B2 - Verfahren zur kathodischen herstellung von schutzueber zuegen auf metallen - Google Patents
Verfahren zur kathodischen herstellung von schutzueber zuegen auf metallenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D11/00—Electrolytic coating by surface reaction, i.e. forming conversion layers
- C25D11/38—Chromatising
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kathodischen Herstellung von Schutzüberzügen auf ,
Metallen in einem eine Chrom(VI)-Verbindung und Halogenionen enthaltenden Bad. Ein bekanntes Verfahren
dieser Art dient zur Herstellung von nicht sichtbaren, anlaufbeständigen Schutzüberzügen auf
Silber oder Silberlegierungen. Die Elektrolysezeit bei diesem Verfahren dauert 1 bis 5 Minuten. Das ist für
Elektrolyse-Verfahren zur Massenproduktion von Gegenständen mit Schutzüberzügen zu lange. Das
erfindungsgemäße Verfahren kommt mit einer sehr viel kürzeren Zeit aus, und zwar dadurch, daß eine
5 bis 50 g/l einer Chrom(VI)-Verbindung und 10 bis 200 ppm Halogenionen enthaltende wäßrige Lösung
mit einem pH-Wert Unter 1,3 verwendet und bei Temperaturen von 10 bis 8O0C mit Stromschichten von
10,8 bis 64,6 A/dm2 während einer Zeit von 0,5 bis 4 Sekunden bis zur Erzeugung eines farbigen Überzuges
mit einem Schichtgewicht vonmaximal 650mg/m2 gearbeitet wird.
Trotz der sehr kurzen Behandlungszeit hat die erfindungsgemäß behandelte Oberfläche eine sehr hohe
Korrosionsbeständigkeit und sehr gute Haftfähigkeit für Anstriche und zeigt eine sehr schöne Interferenzfarbe.
.
Das sechswertige Chromion wird in Form von Chromsäureanhydrid, Dichromat oder Chromat zugegeben.
Üblicherweise wird jedoch Chromsäureanhydrid verwendet.
Mit zunehmender Konzentration der Halogenionen wächst die Bildungsgeschwindigkeit des elektrolytisch
abgeschiedenen Überzuges. Wenn jedoch die Konzentration zu groß ist, dann beginnt der Überzug sich leicht
abzuschälen: Daher wird eine Konzentration von 10 bis 200 ppm angewendet.
Die Halogenionen gibt man beispielsweise in Form von Chlorwasserstoffsäure, Fluorwasserstoffsäure oder
Borfluorid zu.
Wenn die kathodische Elektrolyse lange Zeit in der erfindungsgemäßen Behandlungslösung fortgesetzt
wird, werden allmählich dreiwertige Chromionen erzeugt. Jedoch können dreiwertige Chromionen schon
vorher in der Behandlungslösung enthalten sein, um die Trocknungsfähigkeit der Lösung zu verbessern.
Die Phosphorsäure, deren Zugabe an sich bekannt ist, zeigt die Eigenschaft, die Haftung der Farbe und
die einheitliche elektrolytische Abscheidbarkeit des Überzugs zu verbessern. Es ist notwendig, die Konzentration
an Phosphorsäure unterhalb 10 g/l zu halten. Wenn diese Menge überschritten wird, ergibt sich
kein haftender Überzug.
Wenn der pH-Wert der Lösung über 1,3 ist, wird die Herstellung des Überzuges sehr schwierig. Daher
muß der pH-Wert unterhalb 1,3 gehalten werden.
Je niedriger die Temperatur der Flüssigkeit ist, um so größer ist die Bildungsgeschwindigkeit des Überzuges.
Jedoch ist eine Behandlung in einem Bereich von 10 bis 8O0C zweckmäßig.
Die Korrosionsbeständigkeit des Produktes hängt vor allem vom Schichtgewicht des Überzuges ab, und
letzteres ist wiederum überwiegend eine Funktion der Halogenionenkonzentration, der Stromdichte und der
Elektrolysezeit. Mit zunehmender Stromdichte und zunehmender Elektrolysezeit nimmt das Schichtgewicht
des gebildeten Überzugs fast proportional zu.
Für die Stromdichte und die Elektrolysezeit können beliebige Bedingungen gewählt werden, jedoch stehen
beide in umgekehrtem Verhältnis zueinander. Daher können durch Anpassen der Halogenionenkonze
tration der Stromdichte und der Elektrolysezeit Übt züge beliebigen Schichtgewichtes erzielt werden. E
obere Grenze des Schichtgewichtes beträgt 650 mg/n
Die Farbe des behandelten Produktes hängt vo Schichtgewicht ab. Mit zunahmendem Schichtgewic
des Überzuges ändert sich die Farbe von Hellbrai (unterhalb etwa 10 mg/0,093 m2 bzw. 107,6 mg/m:
Bläulichbraun (bei 10 bis 20 mg/0,093 m2 bzw. If bis 215 mg/m2) Blau (bei 20 bis 30 mg/0,093 m2 bz^,
210 bis 325 mg/m2), Gelblichblau bis Gelb (bei J bis 40 mg/0,093 m2 bzw. 320 bis 430 mg/m2), Rot (b
40 bis 50 mg/0,093 m2 bzw. 420 bis 530 mg/m2) w
Grün (bei 50 bis 60 mg/0,093 m2 bzw. 540 bis 650 m; m2). Daher kann das Verfahren nach der Erfindur,
auch zum Färben von Metallen angewandt werden.
Überzüge mit blauer oder gelblicher Farbe (fr 10 bis 30 mg/0,093 m2 bzw. 100 bis 330 mg/m2) weise
eine ausreichende Korrosionsbeständigkeit und auf reichende Haftfähigkeit für Anstriche auf.
Nach der elektrolytischen Behandlung kann dt. Produkt mit Walzen abgequetscht und dann getrock
net oder es kann mit Wasser gewaschen werden. ■
Das Trocknen durch Abquetschen wird erleichter falls dreiwertige Chromionen in der Lösung^Vörlieger
Die Korrosionsbeständigkeit wird verbessert, wenn da Stahlblech mit einer sechswertigen Chromionen ent
haltenden Lösung angestrichen wird, bevor die elek trolytische Behandlung durchgeführt wird. Hierfü
kann entweder die Behandlungslösung selbst oder ein Chromsäureanhydridlösung verwendet werden.
Bei Untersuchungen mittels eines Elektromikroskop und durch Elektrqnejifyeugung wurde weder ein kri
stalliner Film noch wurde metallisches Chrom fest gestellt. Aus dem dabei festgestellten Ergebnis kam
geschlossen werden, daß der Mechanismus der Über zugsbildung nach dem erfindungsgemäßen Verfahre!
so verläuft, daß sich durch Reduktion dreiwertig' Chromionen auf der Metalloberfläche bilden und gleich
zeitig der pH-Wert auf der Oberfläche steigt und dii
dreiwertigen Chromionen in Form eines Gels al; Chromchromat abgeschieden werden.
Bei welchem Teil der Bildung des Überzugs· di Halogenionen eine katalytische Wirkung ausüben, is
noch nicht geklärt. Es ist jedoch offensichtlich, da; ohne Halogenionen Chromchromat sehr schwierij
abzuscheiden ist und daß daher durch den Zusat: von geringen Mengen Halogenionen die Ausbildung
des Films sehr stark beschleunigt wird.
Der erfindungsgemäß erzeugte Überzug schält siel· auch beim Waschen mit Wasser nicht ab und wire
nach der Trocknung sehr hart. Mit der Zeit zeigt e; wasserabstoßende Eigenschaften, und seine korrosionsverhütende
Wirkung wird noch besser.
Ein Stahlblech wurde mit einer wäßrigen Alkalilösung elektrolysiert und entfettet, mit Wasser gewaschen,
bei normaler Temperatur in eine l%ige Chromsäurelösung getaucht und kathodisch unter den
folgenden Bedingungen behandelt:
Chromsäureanhydrid 35 g/l
Phosphorsäure 7 g/l
Natriumchlorid 0,05 g/l
Temperatur der Behandlungslösung.... 6O0C
Stromdichte an der Kathode 21,5 A/dm2
Elektrolysezeit 3 Sekunden
Chromsäureanhydrid 50 g/l
Salzsäure 0,05 g/l
Temperatur der Behandlungslösung ... 30° C
Stromdichte an der Kathode 16,15 A/dm2
Elektrolysezeit 2 Sekunden
B e i s ρ i el 3
Chromsäureanhydrid 50 g/l
Natriumfluorid 0,1 g/l
Temperatur der Behandlungslösung... 50°C
Stromdichte an der Kathode 21,5 A/dm2
Elektrolysezeit 3 Sekunden
Chromsäureanhydrid 40 g/l
Natriumchlorid 0,12 g/l
Temperatur der Behandlungslösung... 500C
Stromdichte 26,9 A/dm2
Elektrolysezeit 1 Sekunde
Falls die wie in den Beispielen 1 bis 4 behandelten Stahlbleche in einem gewöhnlichen Raum belassen
wurden, zeigten sie auch nach 6 Monaten keine Schadigung
durch Rosten. Sogar bei einer Feuchtigkeit von 100 °/0 und einer Temperatur von 49 0C zeigt sich
nach einer Woche keine Rostbildung. Auch beim lwöchigen Taupunkt-Korrosionstest in einem äußeren
Behälter von 49° C und einem Innenbehälter von 390C
zeigte sich keine Rostbildung. Wenn sie weiter dem Salzwassersprühtest gemäß JISZ 2371 unterworfen
wurden, zeigten sie auch nach 6 Stunden noch keine Rostbildung (hierbei wird Salzwasser durch eine Düse
gegen eine Wand gesprüht, und zwar bei einer Salz-Wasserkonzentration
von 5°/0, einer Behältertemperatur von 350C und einem Winkel des Prüfstücks von
15°, so daß der aufsteigende Salzwassernebel auf die Oberfläche des Prüfstücks sprüht).
Beim gleichen Salzwassersprühtest zeigen ein mit einem Phosphat behandeltes Stahlblech und ein überhaupt
nicht behandeltes Stahlblech normalerweise die Ausbildung von rotem Rost auf der ganzen Oberfläche
in etwa 30 bzw. 5 Minuten. Weiter wurde das erfmdungsgemäß behandelte Stahlblech auf der mit
einem Anstrich versehenen Oberfläche verkratzt und dann dem Salzwassersprühtest unterzogen. Dabei
zeigte der Anstrich auch nach 10 Tagen keine Blasenbildung. Wenn ein unbehandeltes Stahlblech dem
gleichen Test unterzogen wird, schält sich der auf den so Film aufgebrachte Anstrich in einem Tag völlig ab.
Ein Stahlblech wurde unter den folgenden Bedingungen kathodisch behandelt, die Lösung abgequetscht
und das Blech getrocknet:
Chromsäureanhydrid 30 g/l
Chrom(III)-acetat 2,5 g/l
Natriumchlorid 80 ppm
Temperatur der Behandlungslösung... 500C
Stromdichte an der Kathode 10,8 A/dm2
Elektrolysezeit 4 Sekunden
In diesem Fall konnte das Stahlblech in 4 Sekunden in einem Trockenofen bei 5000C getrocknet werden.
Wenn jedoch kein dreiwertiges Chromion vorlag, konnte das Stahlblech auch bei 4 Sekunden in einem
Trockenofen von 8000C nicht gut getrocknet werden und zeigte hygroskopische Eigenschaften.
B ei spi el 6
Ein galvanisch verzinktes Stahlblech wurde unter den folgenden Bedingungen kathodisch behandelt:
Chromsäureanhydrid 35 g/l
Natriumchlorid 115 ppm
ao Temperatur der Behandlungslösung... 600C
Stromdichte an der Kathode 10,8 A/dm2
Elektrolysezeit 4 Sekunden
Ein galvanisch verzinktes Stahlblech wurde «nter folgenden.Bedingungen kathodisch behandelt:
Chromsäureanhydrid- 30 g/l
Natriumchlorid 65 ppm
Temperatur der Behandlungslösung.. 4O0C
Stromdichte an der Kathode 64,6 A/dm2
Elektrolysezeit 0,5 Sekunden
Wenn das so behandelte Stahlblech 120 Stunden lang einem Salzwassersprühtest unterzogen wurde,
wurde keinerlei Ausbildung von rotem Rost festgestellt. Ein nicht behandeltes Stahlblech zeigte jedoch
nach 2 Stunden die Bildung von rotem Rost.
Claims (2)
1. Verfahren zur kathodischen Herstellung von Schutzüberzügen auf Metallen in einem eine
Chrom(VI)-Verbindung und Halogenionen ent- ■ haltenden Bad, dadurch gekennzeichnet,
daß eine 5 bis 50 g/l einer Chrom(VI)-Verbindung und 10 bis 200 ppm Halogenionen enthaltende
wäßrige Lösung mit einem pH-Wert unter 1,3 verwendet und bei Temperaturen von 10
bis 8O0C mit Stromdichten von 10,8 bis 64,6 A/dm2
während einer Zeit von 0,5 bis 4 Sekunden bis zur Erzeugung eines farbigen Überzuges mit einem
Schichtgewicht von maximal 650 mg/m2 gearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung Phosphorsäure in einer
Menge unter 10 g/l zugegeben wird.
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