DE1620939A1 - Verfahren zum Chlorieren von pulverfoermigem Hochdruck-Polyaethylen - Google Patents
Verfahren zum Chlorieren von pulverfoermigem Hochdruck-PolyaethylenInfo
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Description
ISRAEL PETROCHEMICAL ENTERPRISES LTD. Haifa Bay, Haifa, Israel
Verfahren zum Chlorieren von pulverförmigem Hochdruck-Polyäthylen
Die vorliegende Erfindung betrifft die Chlorierung von pulverförmigem Hochdruck-Polyäthylen in festem Zustand.
Bekanntlich können die Eigenschaften von Polyäthylen durch Chlorieren variiert bzw. verbessert werden und es
■ sind bereits verschiedene Verfahren zum Chlorieren von
Polyäthylen bekannt geworden. So ist es beispielsweise bekannt, Polyäthylen in Lösung zu chlorieren, allerdings
tritt hier das Problem der Wiedergewinnung der gelösten Stoffe nach der Chlorierung auf. Außerdem ist es gemäß
der hohen Viskosität der Lösung schwierig, eine gleichmäßige
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Verteilung des Chlors in dem Reaktionsgemisch zu erreichen und die Reaktionsgeschwindigkeit liegt entsprechend niedrig.
Es ist bekannt, Polyäthylen in wässrigen oder nichtwässrigen Suspensionen zu chlorieren. Es wurde allerdings
festgestellt, daß das Polyäthylen bei diesem Verfahren in der Regel nur block-chloriert wird, d.h. die amorphen Zonen
werden chloriert, während die kristallinen Zonen nicht verändert werden. Dementsprechend sind die erhaltenen Produkte
im allgemeinen spröde und brüchig unä nicht hitze- und lichtbe ständig.
as ist auch bereits versucht worden, Polyäthylen in
Kasse zu chlorieren. Doch tritt auch hier hauptsächlich, die bereits erwähnte Blockchlorierung ein, unci es ist
schwierig, die Chlorierung so zu steuern, daß ein gleichmäßiges Gefüge erreicht wird. Um eine solche gleichförmige
Chlorierung entlang der Polymerkette, sowohl in den amorphen als auch den kristallinen Zonen zu erreichen, wurden verhältnismäßig
extreme Temperaturbedingungen und Chlorkonzentrationen im zugefü-hrten Gas gewählt, wobei jedoch.
die Gefahr besteht, daß die Reaktion unkontrolliert wird und das Polyäthylen schmilzt. Dies trifft besonders für
Hochdruck-Polyäthylen von niedriger Dichte zu, das einen verhältnismäßig niedrigen Erweichungspunkt besitzt.
Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, hat man versucht,
die Reaktion in Gegenwart von antistatischen Mitteln, wie
. — — * 009839/1996 - 3 - BAD ORIGINAL
beispielsweise quartären Ammoniumsalzen, Dodecyldin:ethylammoniumchlorid
u. dgl. durchzuführen. Hierbei muß der Nachteil in Kauf genommen werden, daß die benutzten antistatischen
Mittel, die oft in Mengen von bis zu 5 Gew.-$ angewendet werden, das Produkt verunreinigen, so daß eine
zusätzliche Behandlung beispielsweise die Extraktion mit einem lösungsmittel notwendig ist, u,. diese wieder zu entfernen·
Schließlich ist es bekannt, die Chlorierung in zwei Stufen durchzuführen, wobei man bei der ersten 20 Gew.-$
in Form einer "In-Masse-Chlorierung" einführt, und dann in
der zweiten Stufe dieses Produkt in Perchloräthylen löst und die Chlorierung bei 160 C fortsetzt, um die gewünschte
Gesamtchlorierung des Produktes zu erhalten. Doch hat diese Chlorierung in Lösung die cereits oben erwähnten Nachteile.
Es ist nun ein Verfahren zuir. Chlorieren von gepulvertem
Hochdruck-Polyäthylen in festem Zustand gefunden worden, wobei die Chlorierung bei einer 65 C nicht übersteigenden
Reaktionstemperatur beginnt mit einer Chiorkonzentration im eingespeisten Gas, die 25 $ nicht übersteigt. Ia: Verlaufe
der Chlorierung wird die Temperatur dann erhöht bis max. 1300C, unä die Chlorkonzentration wird ois max. 100 ~ß>
erhöht, worauf aie Cnlorierung fortgesetzt wird, bis das
Produkt den gewünschten Chlorgehalt besitzt.
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Grundsätzlich sind die Chlorgehalte im Gas in und die Chlorgehalte im Polyäthylen in Gew.-$ angegeben.
Gegebenenfalls kann das erfindungsgemäße Verfahren in einer einzigen Stufe durchgeführt werden, in deren Verlauf
sowohl die Temperatur als auch die Chlorkonzentration des eingespeisten Gases erhöht wird. Ein solches Verfahren
kommt zwar mit geringerem apparativem Aufwand aus, doch können Fälle auftreten, bei denen es Schwierigkeiten macht,
die Reaktionsbedingungen sauber zu kontrollieren·
Bei einer anderen Durchführungsform der Erfindung wird daher die Chlorierung in zwei Stufen ausgeführt, wobei in
der ersten das Polyäthylen bei einer Temperatur, die 65 C nicht übersteigt und bei einer Chlorkonzentration im eingespeisten
Gas, die max. 25 # beträgt, chloriert wird bis der Chlorgehalt im Produkt 3 bis 15 Gew.-^ beträgt, in einer
zweiten Stufe werden dann sowohl die Temperatur als auch der Chlorgehalt im eingespeisten Gas erhöht.
In der zweiten Stufe kann die Chlorkonzentration im Gas 50 io oder noch mehr betragen.
Mit steigendem Chlorgehalt im Polymeren nimmt auch die Neigung zur Überhitzung der Reaktion ab, so daß die Steigerung
der Temperatur und des Chlorgehalts im zweiten Stadium nicht mehr die nachteiligen Wirkungen haben können, als wenn diese
von Anfang an verwendet werden.
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ffemäß der Erfindung ist es möglich., sämtliche verschiedenen
Typen an Hochdruck-Polyäthylen mit niedrigen, mittleren und hohen Dichten zu chlorieren. Auch ist es hier durch geeignete
Auswahl der Temperaturen und des Chlorgehaltes während verschiedener Stufen möglich, Je nach dem amorph—unge—
zielt-chlorierte oder kristall-in-block-chlorierte Produkte zu
erhalten, wobei der-Chlorgehalt der "beiden genannten Typen'
in einem weiten Bereich variiert werden kann. Somit ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren die Herstellung zahlreicher
verschieden chlorierter Polyäthylene mit unterschiedlichen Eigenschaften.
Yifenn das erfindungsgemäße Verfahren so durchgeführt
wird, daß die Eeaktionstemperatur in der Endphase zwischen
15 und 900C und der Chlorgehalt des Gases nicht höher als
30 afa liegt, wird ein block-chloriertes Produkt erhalten,
liegt dagegen die Temperatur in der Endphase höher als 9O0C
und der Chlorgehalt im Gras oberhalb 30 far wird ein ungezieltchloriertes
Produkt erhalten. Unter Endphase wird im Falle der zweistufigen Durchführung die zweite Stufe verstanden.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, daß für bestimmte Temperaturen und Chlorkonzentrationen
während verschiedener Eeaktionsstufen und bestimmten Chlorierungszeiten die Art des erhaltenen Produktes voll reproduzierbar
ist.
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Es ist gefunden worden, daß die Ergebnisse in vielen
Fällen noch verbessert werden können, wenn die Chlorierung unter UY-Bestrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 3 200
und 4 000 & durchgeführt wird.
Die folgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung der Erfindung.
100 g eines gepulverten Hochdruck-Polyäthylens niedriger
Dichte (d=0,918, Schmelzindex 1,8; Molekulargewicht
etwa 32 000) mit einer Teilchengröße von 75 bis 500 /um
wurden in einem 800 ml-Pyrex-Rührkolben mit einer Ultraviolett-Irichtquelle
von 125 W belichtet. Zur Verdünnung des Chlorgases wurde HCl benutzt. Die erste Chlorierungsstufe wurde während 1 h mit einer Chlorkonzentration im
Gas von etwa 22 <$>
durchgeführt, bis die Temperatur 64°C erreichte. Nach 1 h wurde die Chlorkonzentration des Gases
auf 55 fo erhöht und die Chlorierung weitere 1 1/2 h fortgesetzt,
die spontane Wärmetönung wurde geregelt, so daß die Temperatur allmählich auf 122 C stieg»
Das Endprodukt enthielt 41,6 ;o Chlor und besaß amorphen
Charakter wie die Abwesenheit des endothermen Peaks unterhalb 1500C bei der Differential-Thermoanalyse (DTA) bewiese
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10Og eines gepulverten Hochdruck-Polyäthylens von
niedriger Dichte (d=0,922f Schmelzindex 0,25J Molekulargewicht etwa 48 000) mit einer Teilchengröße von 75 bis
500 /um wurde in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur
chloriert. Als Verdünnungemittel für das Chlorgas wurde Stickstoff verwendet. Die Reaktionsbedingungen der verschiedenen
Stufen lassen sich aus der folgenden Zusammenstellung entnehmen!
Stufe Nr. | i» Cl im Gas | Temp.( C) | Zeit (min) |
1 | 10 | 60 | 60. |
2 | 17 | 65 | 15 |
3 | 30 | 75 | 30 |
4 | 45 | 105 | 75 |
Das nach 3 h erhaltene Endprodukt enthielt 30 # Chlor, das
Gefüge war feinkristallin. Es wurde ein Peak von nur 0,3 cm / 25 mg mit der DTA erhalten, während ein Peak mit 1,1 cm /25 mg
beim ursprünglichen Polyäthylen erhalten wurde.
Beispiel 3 -
20 g eines gepulverten Hochdruck-Polyäthylens niedriger Dichte (d=0,9i6, Schmelzindex 15,1 Ms 25; Molekulargewicht
etwa 24 000) mit einer Teilchengröße von 75 bis 150 /um wurde
in dem in Beispiel 1 beschriebenen Apparat chloriert. Als
Verdünnungemittel für das Chlorgas wurde Stickstoff verwendet· Nach 15 min dauernder Chlorierung mit einem 11 96 Chlor enthaltenden
Gas bei Temperaturen bis zu 6O0C wurde ein Produkt
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mit 13,5 i° Chlor erhalten. Dieses Produkt besaß kristalline
Eigenschaften, vide die DTA und das IR-Spektrum zeigt. Die
weitere Chlorierung dieses Produktes mit 75 $ Chlor enthaltendem Gas bei Temperaturen bis zu 115 C während 2 1/2 h erbrachte
ein amorphes Produkt mit 38,7 # Chlor.
100 g eines gepulverten Hochdruck-Polyäthylens niedriger
Dichte ( Schmelzindex 22; Dichte 0,916) mit einer Teilchengröße von 75 bis 300 ./um wurde in dem in Beispiel 1
beschriebenen Kolben chloriert. Als Verdünnungemittel für das Chlorgas wurde Stickstoff verwendet· Nach 15 min dauerndem
Chlorieren mit einem 12 $ Chlor enthaltenden Gas bei Temperaturen bis zu 600C wurde ein Produkt mit 24 fi Chlor
erhalten. Diese zeigte denselben DTA-Peak wie das ursprüngliche Polyäthylen (der endotherme Peak lag in beiden Fällen
bei 0,6 cm /25 mg). Diese Produkt wurde dann während 1 h ■ bei 9O0C mit einem 30 $ Chlor enthaltenden Gas weiter
chloriert, wobei ein Endprodukt mit 30,3 $ Chlor und einem
ο
DTA-Peak von 0,5 cm /25 mg erhalten wurde. Die Kri'stallinitat dieses Produktes war nur ein wenig niedriger als die des Ausgangsmaterials·
DTA-Peak von 0,5 cm /25 mg erhalten wurde. Die Kri'stallinitat dieses Produktes war nur ein wenig niedriger als die des Ausgangsmaterials·
Es wurde das in Beispiel 4 beschriebene Polyäthylen uad die in Beispiel 1 beschriebene Apparatur verwendet,
als Verdünnungemittel wurde Stickstoff verwendet. Die
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Chlorierung wurde während 15 min durchgeführt, wobei der
Chlorgehalt im Gas rasch auf 45 $ erhöht wurde, während man
die Temperatur 115°C erreichen ließ. Das Endprodukt enthielt
24 $> Chlor und besaß, wie. die DTA-Analyse zeigte, amorphen
Charakter im Gegensatz zu dem kristallinen Charakter des in Beispiel 4 erhaltenen Produktes.
100 g eines pulverförmigen Hochdruck-Polyäthylens mittlerer Dichte (d=0,927; Molekulargewicht 48 000} Sehmelzindex
22) wurde in einer. Apparatur chloriert, die aus einem groben Sinterglasfilter mit einer Platte mit 22 mm Durchmesser
bestand und mittels einer fluoreszierenden Lampe belichtet. Als Yerdünnungemittel für das Chlorgas wurde Stickstoff
benutzt. Die Reaktionsbedingungen der verschiedenen Stufen zeigt die folgende Zusammenstellung:
Stufe Nr, jo Cl im Gas Temp. ( C) Zeit (min)
1 25 57 5
2 · . 25 90 90
3 55 95 285 .
Das Endprodukt, das nach 6 1/4 h erhalten wurde, enthielt 50,6 Gew.-$ Chlor und besaß, wie die DTA-Analyse zeigte,
amorphen Charakter.
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BAD ORIGINAL
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Claims (3)
1. Verfahren zum Chlorieren von pulverförmigem Hochdruck-Polyäthylen in festem Zustand mit chlorhaltigem Gas,
dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsbedingungen eine Reaktionstemperatur von max. 65 C und ein
Chlorgehalt im Gas von max.25 V0I.-5& gewählt wird, im Verlaufe
der Chlorierung die Temperatur auf max. 1300C und die Chlorkonzentration
bis zu 100 Vol.-$ erhöht wird, und die Chlorierung fortgesetzt wird, bis das chlorierte Produkt den gewünschten
Chlorgehalt aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verfahren in einer einzigen Stufe durchgeführt wird, wobei man die Temperatur und den Chlorgehalt im Gas
zwischen den genannten Anfangswerten und den genannten Endv/erten
stetig erhöht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man in einer ersten Stufe das Polyäthylen bei einer Maximal temperatur von 650C und einem Chlorgehalt im Gas von max.
25 Vol.-$ bis zu einem Chlorgehalt im Produkt von 3 bis 15 Gew.-$ durchführt und in einer zweiten Stufe die Temperatur auf
höchstens 13O0C und die Chlorkonzentration im Gas auf über
25 V0I.-7S erhöht.
BAD ORIGINAL
XIII47
009839/1996
Applications Claiming Priority (1)
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