DE1620703C3 - 11-Basisch substituierte Dibenzo [b,f]-[l,4]thiazepine - Google Patents

11-Basisch substituierte Dibenzo [b,f]-[l,4]thiazepine

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Publication number
DE1620703C3
DE1620703C3 DE19611620703 DE1620703A DE1620703C3 DE 1620703 C3 DE1620703 C3 DE 1620703C3 DE 19611620703 DE19611620703 DE 19611620703 DE 1620703 A DE1620703 A DE 1620703A DE 1620703 C3 DE1620703 C3 DE 1620703C3
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Germany
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thiazepines
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dibenzo
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DE19611620703
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English (en)
Inventor
Jean Dr Muri Hunziker Fritz Dr Bern Fischer Ernst BoIhgen Schmutz, (Schweiz)
Original Assignee
Ausscheidung aus 12 80 879 Dr A Wander AG, Bern
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Description

a) Harnstoffderivate der allgemeinen Formel
CH3
worin R2 obige Bedeutung besitzt, mit einem üblichen Dehydratisierungsmittel behandelt, oder
b) Dibenzothiazepin-Derivate der allgemeinen Formel
(III)
worin R2 obige Bedeutung besitzt und X eine höchstens 3 Kohlenstoffatome aufweisende Alkoxy- oder Alkylthiogruppe oder ein Halogenatom bedeutet, mit N-Methylpiperazin umsetzt
und die erhaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel I gewünschtenfalls anschließend in ihre Säureadditionssalze überführt.
3. Arzneimittel, bestehend aus einer oder meheren Verbindungen gemäß Anspruch 1 und üblichen Hilfs- und/oder Trägerstoffen.
worin R2 obige Bedeutung besitzt, mit einem üblichen Dehydratisierungsmittel behandelt, oder
b) Dibenzothiazepin-Derivate der allgemeinen Formel
(III)
worin R2 obige Bedeutung besitzt und X eine höchstens 3 Kohlenstoffatome aufweisende Alkoxy- oder Alkylthiogruppe oder ein Halogenatom bedeutet, mit N-Methylpiperazin umsetzt
und die erhaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel I gewünschtenfalls anschließend in ihre Säureadditionssalze überführt.
Die unter a) beschriebene Umsetzung wird beispielsweise so durchgeführt, daß man auf Verbindungen der allgemeinen Formel II während mehrerer Stunden gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels von geeignetem Siedepunkt, wie Benzol, Toluol, vorzugsweise jedoch Toluol, ein Dehydratisierungsmittel, wie beispielsweise Zinkdichlorid, Aluminiumchlorid,
Zinntetrachlorid oder Phosphorsäure, vorzugsweise jedoch Phosphoroxychlorid, einwirken läßt.
Die unter b) beschriebene Umsetzung des Imidhalogenids, Imidoäthers oder Imidothioäthers der Verbindungen der allgemeinen Formel III mit dem N-Methylpiperazin erfolgt zweckmäßigerweise so, daß man die Komponenten je nach ihren physikalischen Eigenschaften eventuell unter Verwendung eines inerten Verdünnungsmittels, wie Dioxan, Xylol, Mesitylen oder Decalin, während einigen Stunden bis zu 3 Tagen auf eine Temperatur von vorzugsweise über 1500C erhitzt, sei es durch Rückflußerhitzung oder unter Verwendung des Einschlußrohres. Das N-Methylpiperazin wird dabei vorzugsweise in mindestens dreifachem molarem Überschuß verwendet. Die Reaktion wird durch Säure katalysiert, wofür dem Reaktionsgemisch einige Tropfen Eisessig (z. B. 5 Tropfen auf 10 g der Thiazepinverbindung) zugesetzt werden können. Nach Einengen des Reaktionsgemisches verteilt man den Rückstand zweckmäßig zwischen Äther und Wasser und entzieht die gebildete Base z. B. durch Extraktion mit verdünnter Salzsäure oder Essigsäure. Aus der nötigenfalls mit Kohle geklärten Hydrochlorid- oder Acetatlösung kann man die Base mit Ammoniak ausfällen und, falls sie gut kristallisiert und in Äther schwer löslich ist, direkt durch Abfiltrieren isolieren, andernfalls in Äther aufnehmen und die ätherische Lösung in üblicher Weise durch Auswaschen mit Wasser und Trocknen mit Natriumsulfat aufarbeiten. Die weitere Reinigung erfolgt durch Umkristallisieren oder Hochvakuumdestillation.
Die nach einem dieser Verfahren erhalten Basen sind gelb, in vielen Fällen kristallisierbar, sonst im Hochvakuum unzersetzt destillierbar, und besitzen schon auf Grund der Amidingruppierung
-N=C-N
genügende Basenstärke, um mit anorganischen und organischen Säuren, beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Apfelsäure, Weinsäure oder Toluolsulfonsäure, in Wasser beständige Additionssalze zu bilden, in welcher Form die Produkte ebenfalls verwendet werden können.
Die Ausgangsstoffe entsprechend der allgemeinen Formel II lassen sich nach an sich bekannten Methoden gewinnen, zum Beispiel durch Umsetzen entsprechender o-Amino-diphenylsulfide mit Phosgen und anschließend mit N-Methylpiperazin.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Dibenzo[b,f]-[l,4]-thiazepinderivate der allgemeinen Formel III erhält man beispielsweise durch thermische Cyclisierung entsprechend substituierter o-Amino-o'-carboxydiphenylsulfide zum Lactam, dessen tautomere Form der allgemeinen Formel III entspricht, worin X eine Hydroxylgruppe ist. Durch Behandeln des Lactams einerseits mit Phosphorpentasulfid in siedendem Pyridin erhält man das in Alkalilauge lösliche, gelbe Thiolactam (allgemeine Formel III; X = SH; tautomere Form), und daraus durch Alkylierung mit Alkali und Dialkylsulfat den Imidothioäther (allgemeine Formel III; X = S-Alkyl), beide Stufen mit guter Ausbeute. Andererseits gewinnt man aus dem Lactam durch Behandeln mit einem Gemisch aus Phosphoroxychlorid und Phosphorpentachlorid das Imidchlorid, und in entsprechender Weise die anderen Imidhalogenide.
Die in erfindungsgemäßer Weise erhaltenen Basen und Salze sind neue Verbindungen, die als Wirkstoffe in Arzneimitteln Verwendung finden, insbesondere als Analgetika, Chemotherapeutika, Antihistaminika, Antiallergika, Sedativa, Adrenolytika und Neuroplegika. Einzelne davon eignen sich zur Behandlung psychotischer Zustände.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist deshalb auch ein Arzneimittel, bestehend aus einer oder mehreren Verbindungen der allgemeinen Formel I und üblichen Hilfs- und/oder Trägerstoff en.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Wirkungen und Toxizitäten von erfindungsgemäßen Verbindungen und der bekannten, anerkannt gut wirksamen Vergleichssubstanz Chlorpromazin zahlenmäßig erfaßt.
Verbindung
Toxizität
DL50 (Maus)
mg/kg p. o.
Neuroplegische
Wirkung (Hemmung
der Laufaktivität bei der Maus) ED50 mg/kg p. o.
2-Chlor-l l-(4-methyl-l-piperazinyl)-dibenzo-[b,f]-[l,4]-thiazepin 2-Brom-ll-(4-methyl-l-piperazinyl)-dibenzo-[b,f]-[l,4]-thiazepin 2-Fluor-ll-(4-methyl-l-piperazinyl)-dibenzo-[b,f]-[l,4]-thiazepin 2-Methyl-l l-(4-methyl-i-piperazinyl)-dibenzo-[b,f]-[l,4]-thiazepin 1 l-(4-Methyl-l-piperazinyl)-dibenzo-[b,f]-[l,4]-thiazepin 2-Methoxy-ll-(4-methyl-l-piperazinyl)-dibenzo-[b,f]-[l,4]-thiazepin Vergleichssubstanz: Chlorpromazin
270 0,6
530 0,9
325 2,5
200 0,54
420 5,0
850 0,95
135 3,5
Die Messung der Laufaktivität erfolgte unter Verwendung der Methode von Caviezel und B a i 11 ο d, beschrieben in Pharm. Acta HeIv. 33, 465-484(1958).
Die Struktur der erfindungsgemäßen Verbindungen weicht von der bisher für Neuroleptica als typisch erachteten Konstitution ab. Aufgrund der chemischen 65 · Struktur der Verbindungen gemäß Anspruch 1 waren allenfalls thymoleptische, jedoch keine neuroleptischen Wirkungen zu erwarten.
Beispiel 1
ll-(4-Methyl-l-piperazinyl)-2-chlordibenzo-[b,f]-[l,4]-thiazepin
5,6 g 2,1 l-Dichlor-dibenzo[b,f]-[l,4]-thiazepin werden in 40 ml absolutem Xylol gelöst mit 5,76 g N-Methylpiperazin versetzt und das Gemisch unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Anschließend wird das Reaktionsgemisch mit Wasser versetzt und mit konzentrierter Natronlauge alkalisch gemacht. Die Xylolschicht wird
abgetrennt, mit Wasser neutral gewaschen und mit Salzsäure extrahiert. Die sauren Auszüge werden mit konzentrierter Ammoniaklösung alkalisch gemacht und das ausgefallene Öl ausgeäthert. Die ätherische Lösung wird mit Wasser gewaschen und eingedampft. Der erhaltene Rückstand wird aus Äther/Petroläther kristallisiert. Man erhält 6 g ll-(4-Methyl-l-piperazinyl)-2-chlor-dibenzo[b,f]-[l,4]-thiazepin vom Smp.
118-12O0C.
Beispiel 2
11 -(4-Methyl-1 -piperazinyl)-2-chlordibenzo-[b,f]-[l ,4]-thiazepin
9 g o-^-Methyl-piperazinyl-carbonamidoJ-p'-chlordiphenylsulfid werden mit 15 ml Phosphoroxychlorid in 140 ml absolutem Toluol 3 Stunden am Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach Abdampfen des Lösungsmittels aus dem Reaktionsgemisch zerlegt man den Rückstand mit verdünnter Ammoniaklösung, nimmt die als zähes Öl ausfallende organische Substanz in Chloroform auf, wäscht den Chloroform-Auszug mit Wasser, trocknet über Natriumsulfat und dampft ein.
Als Rückstand erhält man ein im Vakuum schaumig erstarrendes Harz, welches beim Verteilen zwischen Äther und verdünnter Salzsäure mehrheitlich in die Säure übergeht. Aus dem salzsauren Auszug wird die Base mit Ammoniak freigesetzt, abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen kristallisiert man das Produkt aus Äther/Petroläther, wobei man zum 11-(4-Methyl-l-piperazinyl)-2-chlor-dibenzo-[b,f]-[l,4]-thiazepin vom Smp. 118-120°C gelangt.
In analoger Weise wie in den oben beschriebenen Beispielen erhält man aus den entsprechenden Ausgangsstoffen die in der nachfolgenden Tabelle genannten Produkte. Darin ist R2 die entsprechende Gruppe in den Verbindungen der allgemeinen Formel I. In der Kolonne rechts bedeutet Ae Äther, Pe Petroläther und Ac Aceton.
15 Beispiel 20 5 R2 Smp. bzw. Base
3 Br 137-1380C
6 (aus Ac/Pe)
4 F 80-84° C
25 7 (aus Pe)
H 102-103°C
(aus Ac/Pe)
OCH3 85-90° C
(aus Ac/Pe)
CH3 99-107°C
(aus Pe)

Claims (2)

Patentansprüche:
1. 11-Basisch substituierte Dibenzo[b,f]-[1,4]-thiazepine der allgemeinen Formel
Gegenstand der Erfindung sind 11 -basisch substituierte Dibenzo[b,f]-[l,4]-thiazepine der allgemeinen Formel
(D
worin R2 für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, eine Alkoxy- oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen steht, sowie deren Säureadditionssalze.
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen gemäß Patentantspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entweder
a) Harnstoffderivate der allgemeinen Formel
CH3
'Nn
worin R2 für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, eine Alkoxy- oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen steht, sowie deren Säureadditionssalze.
Gegenstand der Erfindung sind ferner Verfahren zur Herstellung der 11-basisch substituierten Dibenzo[b,f]-[l,4]-thiazepine der allgemeinen Formel I, sowie deren Säureadditionssalzen.
Man erhält diese Verbindungen, indem man in an sich bekannter Weise entweder
DE19611620703 1960-08-16 1961-08-07 11-Basisch substituierte Dibenzo [b,f]-[l,4]thiazepine Expired DE1620703C3 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH927660 1960-08-16
CH1354260 1960-12-02
DEW0038578 1961-08-07

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1620703C3 true DE1620703C3 (de) 1977-07-14

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