DE1620170B2 - Neue Phenothiazinderivate und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Neue Phenothiazinderivate und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von neuen Phenothiazinderivaten. .
Die vorliegende Erfindung betrifft daher neue Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel
CH-COOH
(Bezifferung nach IUPAC)
in der R ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest, R1 ein Wasserstoffatom oder einen Methyl- oder
Äthylrest und Y ein Wasserstoff- oder Chloratom oder einen Methyl- oder Methoxyrest bedeuten, wobei
zumindest einer der Reste R, R1 und Y eine andere Bedeutung als Wasserstoff hat, und deren Salze, sowie
Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen.
Die neuen Phenothiazinderivate der Formel I können erfindungsgemäß durch Anwendung verschiedener
Methoden hergestellt werden:
1. Herstellung von Verbindungen der Formel I, worin R1 ein Wasserstoffatom bedeutet und die
übrigen Symbole die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, durch eine Reaktion nach Willgerodt
in an sich bekannter Weise mit einem Phenothiazinderivat der allgemeinen Formel
(H)
CO—CH3
in der R und Y die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, unter Verwendung von Schwefel und Morpholin
als Reaktionskomponenten, und anschließende Hydrolyse der so gebildeten Thioamide mittels
Kaliumhydroxyd.
2. Herstellung von Verbindungen der Formel I, worin R1 einen Methyl- oder Äthylrest darstellt und
die übrigen Symbole die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, durch Hydrolyse und gleichzeitige
Decarboxylierung eines Phenothiazinderivats der allgemeinen Formel
COOR' (III)
R1 COOR"
in der R, R1 und Y eine der oben angegebenen in der R1 einen Methyl- oder Äthylrest bedeutet. Rund
Y die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und R' und R" Alkylreste mit jeweils I bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeuten, in an sich bekannter Weise mittels Natriumhydroxyd in Äthanol.
3. Durch Hydrolyse eines Phenothiazinderivats der allgemeinen Formel
(IV)
CH-T
in der R, R1 und Y eine der oben angegebenen Bedeutungen
besitzen und T einen niedermolekularen Alkoxycarbonyl-, Cyano- oder Carbamoylrest bedeutet,
nach an sich bekannten Methoden in saurer oder alkalischer Lösung.
Die Reaktion nach W i 11 g e r ο d t gemäß 1. wird
unter Arbeiten bei der Rückflußtemperatur des Reaktionsgemisches durchgeführt. Man erhält so Phenothiazinderivate
der allgemeinen Formel
CH2-CS-N O (V)
in der R und Y die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, die man dann anschließend hydrolysiert.
Die Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel II, für welche R ein Wasserstoffatom bedeutet,
können durch Hydrolyse von Phenothiazinderivaten der allgemeinen Formel
(VI)
COCH3
COCH3
in der Y die oben angegebene Bedeutung besitzt, in saurem Medium hergestellt werden.
Die Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel VI können aus Phenothiazinderivaten der allgemeinen
Formel
(VII)
COCH3
in der Y die oben angegebene Bedeutung besitzt, durch eine Friedel-Crafts-Reaktion hergestellt werden, wobei
man Acetylchlorid in einem Lösungsmittel, wie beispielsweise Benzol oder Schwefelkohlenstoff, in
Gegenwart von Aluminiumchlorid umsetzt.
Die Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel VII können durch Acetylierung von Phenothiazin-
derivaten der allgemeinen Formel
Y S
Y S
(VIII)
in der Y die oben angegebene Bedeutung besitzt, nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden. Man
verwendet vorteilhafterweise Essigsäureanhydrid zur Erzielung dieser Reaktion.
Die Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel II, für welche R einen Methylrest bedeutet, können
durch Methylierung eines Phenothiazinderivats der allgemeinen Formel
(IX)
CO-CH3
nach bekannten Methoden hergestellt werden.
Die Reaktion gemäß 2. erfolgt nach üblichen Methoden der Hydrolyse und gleichzeitigen Decarboxylierung
von Malonsäureestern.
Die Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel III können durch Umsetzung einer Verbindung
der allgemeinen Formel
Z-R1
in der R1 einen Methyl- oder Äthylrest bedeutet und Z
ein Halogenatom, einen Schwefelsäureester- oder Sulfonsäureesterrest bedeutet, mit einem Phenothiazinderivat
der allgemeinen Formel
40
COOR'
COOR"
in der R, Y, R' und R" die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, hergestellt werden.
Diese Reaktion erfolgt nach üblichen Alkylierungsmethoden von Malonsäureestern, d. h. durch Arbeiten in Gegenwart eines basischen Mittels, wie beispielsweise eines Alkalialkoholats, eines Alkaliamids, eines Alkalimetalls, in einem organischen Lösungsmittel, wie beispielsweise Benzol, Toluol, Äthanol oder Äther.
Diese Reaktion erfolgt nach üblichen Alkylierungsmethoden von Malonsäureestern, d. h. durch Arbeiten in Gegenwart eines basischen Mittels, wie beispielsweise eines Alkalialkoholats, eines Alkaliamids, eines Alkalimetalls, in einem organischen Lösungsmittel, wie beispielsweise Benzol, Toluol, Äthanol oder Äther.
Die Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel X können aus Phenothiazinderivaten der allgemeinen
Formel
(XI)
CH2COOR'
in der Y, R und R' die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, hergestellt werden.
Diese Reaktion kann entweder direkt durch Einwirkung eines Alkylcarbonats der allgemeinen Formel
R" —O —CO —O-R"
in der R" die oben angegebene Bedeutung besitzt, oder durch Einwirkung eines Alkyloxalats der allgemeinen
Formel
(COOR")2
in der R" die oben angegebene Bedeutung besitzt, und anschließende Decarbonylierung durchgeführt werden.
Bei der Umsetzung gemäß 3. arbeitet man unter den zur Herstellung von Säuren üblichen Bedingungen.
Die Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel IV können auf verschiedene Weise hergestellt
werden :
a) diejenigen, für welche R ein Wasserstoffatom bedeutet und R1 und Y irgendeine der zuvor angegebenen
Bedeutungen besitzen, kann man nach der Reaktionsfolge erhalten, die im nachfolgenden schematisiert ist:
oder durch die folgende Reaktionsfolge:
Hai + HS
NO7
-T
(XII)
(XIII)
-T
(XIV)
-T
CH-T
(XVI)
(XVII)
(XVIII)
PCV)
Die Amine der allgemeinen Formeln XIII und XVII werden durch Reduktion von Nitroderivaten der Formeln
XII und XVI nach üblichen Methoden, insbesondere durch katalytische Reduktion in Gegenwart
von Palladium oder durch Hydrierung in Gegenwart von Eisen und Essigsäure, hergestellt.
Die Azide der allgemeinen Formeln XIV und XVIII werden hergestellt, indem Amine der Formeln
XIII bzw. XVII nach üblichen Arbeitsweisen in die entsprechenden Diazoniumsalze übergeführt werden
und dann mit diesen letzteren Natriumazid in Wasser bei einer Temperatur in der Nähe von 0° C umgesetzt
wird.
Die Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel
XV werden durch Cyclisierung von Aziden der Formel XIV bzw. XVIII hergestellt. Man arbeitet
in einem gesättigten Kohlenwasserstoff mit erhöhtem Siedepunkt, wie beispielsweise Decahydronaphthalin,
bei einer Temperatur zwischen 100 und 2000C.
b) Die Phenothiazinderivate der Formel IV, für welche R einen Methylrest bedeutet, können erhalten
werden, indem man ein Phenothiazinderivat der allgemeinen Formel
(XV)
CH-T
in der R1, Y und T die oben angegebenen Bedeutungen
besitzen, auf übliche Weise methyliert.
Die Produkte der allgemeinen Formeln XI und XV können beispielsweise nach der von S. P. M a s s i e
und Mitarb., J. Org. Chem. 21,1006 (1956) für die Herstellung
von Phenothiazinyl-(2)-essigsäure-methylester beschriebenen Methode hergestellt werden. '
c) Wenn R einen Methylrest, R1 ein Wasserstoffatom
und T einen Cyanorest bedeuten, so kann man beispielsweise noch die folgenden Reaktionen anwenden:
(XIX)
COOR'
CH,
(XXI)
(XXII)
CH9CN
IO
■
(XX)
35
40
In diesem Schema besitzen Y und R' die oben angegebenen
Bedeutungen, und Hai stellt ein Halogenatom, insbesondere ein Chlor- oder Bromatom, dar.
Die Alkohole der allgemeinen Formel XX werden durch Reduktion von Estern der allgemeinen Formel
XIX nach üblichen Methoden, insbesondere mittels Lithiumaluminiumhydrid, hergestellt.
Die Halogenderivate der allgemeinen Formel XXI werden beispielsweise durch Umsetzung eines Phosphorhalogenids
mit Alkoholen der allgemeinen Formel XX hergestellt.
Die Nitrile der allgemeinen Formel XXII werden durch Umsetzung eines Metallcyanide, insbesondere
von Natriumcyanid, mit Halogenderivaten der allgemeinen
Formel XXI hergestellt.
Die Produkte der allgemeinen Formel XIX können beispielsweise nach der von G. C a u q u i 1 und
A. Casadevall, Bull. Soc. Chim., S. 768 (1955), zur Herstellung des lO-Methyl-2-methoxycarbonylphenothiazins
beschriebenen Methode hergestellt werden.
Die neuen Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel I können nach an sich bekannten Methoden in
Metallsalze oder Additionssalze mit einer stickstoffhaltigen Base übergeführt werden. So können diese
Salze durch Umsetzung einer Alkali- oder Erdalkalibase, Ammoniak oder einem Amin mit den
Produkten der allgemeinen Formel I in einem geeigneten Lösungsmittel, wie beispielsweise einem Alkohol,
einem Äther, einem Keton oder Wasser, erhalten werden. Das gebildete Salz fällt, gegebenenfalls nach
Einengen seiner Lösung, aus und wird durch Filtrieren oder Dekantieren abgetrennt.
Die Produkte der allgemeinen Formel I und ihre Salze weisen interessante pharmacodynamische Eigenschaften
auf. Sie sind insbesondere als antiinflammatorische Mittel und als Mittel gegen Rheumatismus
wirksam und haben gute Ergebnisse in physiologischen Tierversuchen bei Dosierungen von 10 bis 100 mg/kg
Körpergewicht ergeben.
Als ganz besonders interessante Produkte seien die folgenden Verbindungen erwähnt:
10-Methylphenothiazinyl-(2)-essigsäure,
7-Methoxy-10-methyIphenothiazinyl-(2)-essig-
7-Methoxy-10-methyIphenothiazinyl-(2)-essig-
säure,
2-[ 10-Methylphenothiazinyl-(2)]-propionsäure,
2-[7-Methoxy-10-methylphenothiazinyl-(2)]-
2-[7-Methoxy-10-methylphenothiazinyl-(2)]-
propionsäure.
Aus der Literatur sind zwar schon einzelne Phenothiazinylcarbonsäuren
bekannt. So wird von B u r g e r und Mitarbeitern (J. Org. Chem., Bd. 19, S. 1841
[1954]) die 3-[10-Methylphenothiazinyl-(3)]-propionsäure als Antioxydans beschrieben. C a u q u i 1 und
Mitarbeiter (Bull. Soc. Chim. 768 [1965]) haben die 3 - [ 10 - Methyl - phenothiazinyl - (2)] - buttersäure hergestellt,
jedoch ist von dieser Verbindung keinerlei pharmakologische Wirksamkeit angegeben. Schließlich
ist auch die Phenothiazinyl-(2)-essigsäure bekannt, welche von M a s s i e und Mitarbeitern (J. Org. Chem.,
21, S. 1006 [1956]) beschrieben ist, jedoch wurde von diesen Autoren weiterhin mitgeteilt, daß Untersuchungen
an dieser Verbindung im Hinblick auf eine antibakterielle oder anticanceröse Wirkung zu keinem
Ergebnis führten.
Für die bekannten Verbindungen wurde demnach keinerlei pharmakologische Wirkung nachgewiesen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen eine sehr gute pharmakologische, insbesondere antiinfiammatorische
und Antirheuma-Wirkung, was an Hand der folgenden Versuchsergebnisse näher erläutert
werden soll.
Die in der anschließenden Tabelle aufgeführten Werte wurden wie folgt erhalten:
A. Toxizität
Bestimmt wird die Dosis des zu untersuchenden Stoffes, auf oralem Wege an Mäuse verabreicht, bei
der 50% der Versuchstiere sterben (DL50 mg/kg/p.o.).
Zum Vergleich ist die DL50 von Phenylbutazon angegeben.
B. Antiinflammatorische Wirkung
1. UV-bedingtes Erythem beim Meerschweinchen
Das Erythem wird durch 80 Sekunden dauernde Bestrahlung (Hanovia-Kromayer-Lampe, Modell 10,
1,2 kW) der vor 24 Stunden enthaarten Haut an der dorsalen Region von Meerschweinchen erzeugt.
Eine Metallblende mit drei kreisförmigen Bohrungen von 5 mm Durchmesser wird am äußersten Rand
des Brenners der Lampe über dem UV-Strahlenkanal angebracht/Die Blende wird in direkten Kontakt mit
der Meerschweinchenhaut gebracht, so daß sich die Strahlenquelle etwa 3 cm über der zu bestrahlenden
Zone befindet.
509 529/407
Diese Anordnung erlaubt es, gleichmäßig an jedem Testmeerschweinchen drei 2 Stunden nach der Bestrahlung
gut sichtbare Erythem-Flecken zu erzeugen. Jedem dieser Flecken wird ein Bestrahlungskoeffizient
von 1 zugemessen, so daß sich für jedes Versuchsmeerschweinchen insgesamt ein Koeffizient von 3 ergibt.
Von jeder Dosis der zu untersuchenden Substanzen werden auf oralem Wege zwei Gaben mit einem zeitlichen
Zwischenraum von einer Stunde verabreicht. Die zweite Gabe erfolgt zum Zeitpunkt der Bestrahlung.
2 Stunden nach der Bestrahlung wird entsprechend der Intensität des aufgetretenen Erythems
jedem Fleck ein Koeffizient von 0 bis 0,5 oder 1 (gleiche Intensität wie beim Blindversuch) zugeordnet.
Ein Meerschweinchen wird dann als geschützt angesehen, wenn die Summe der Bestrahlungskoeffizienten
der drei Flecken gleich oder kleiner 1,5 ist.
Die ED50 eines Stoffes ist die Gesamtdosis pro
Kilogramm bei der bei 50% der Versuchstiere ein Erythem mit einer Intensität von 1,5 oder geringer auftritt.
2. Carrageen-Abszeß bei der Ratte
Durch subkutane Injektion von 0,5 ml einer 2%igen Carrageensuspension in destilliertem Wasser in die
dorsale Region der Ratte wird innerhalb von 24 Stunden ein Abszeß erzeugt, der sich gut abzeichnet und
leicht seziert werden kann.
Als Versuchstiere dienen männliche und weibliche Ratten eines durchschnittlichen Gewichts von 130 bis
150 g. Die zu untersuchenden Stoffe werden subkutan oder per os verabreicht. Die erste Gabe erfolgt zum
Zeitpunkt der Carrageenin-Injektion; die zweite
p
6 Stunden später 24 Stunden nach der Carrageenin-Injektion werden die Abszesse abgehoben und gewogen.
6 Stunden später 24 Stunden nach der Carrageenin-Injektion werden die Abszesse abgehoben und gewogen.
Die ED50 eines Stoffes ist die Gesamtdosis pro Kilogramm,
die bei 50% der Versuchstiere eine Gewichtsverminderung des Abszeß um mindestens 30%, bezogen
auf das durchschnittliche Abszeßgewicht, im Blindversuch hervorruft.
3. Antibradykinin-Aktivität —
Modifizierte Technik von K ο η ζ e 11
Modifizierte Technik von K ο η ζ e 11
Die bronchokonstriktorische Wirkung des Bradykinins wird am urethanisierten Meerschweinchen
mittels einer Technik, die der von K ο η ζ e 11 ähnelt,
veranschaulicht. Das Prinzip dieser Technik besteht darin, mit einer künstlichen Beatmungspumpe, deren
Kolbenhubanzahl pro Minute absolut konstant sind (5 bis 10 ml pro Hub und 72 Stöße pro Minute), Luft
in die Lungen einzublasen. Wenn der Luftdruck im Bronchopulmonar-Baum 15 cm Wassersäule erreicht,
wird durch ein geeignetes System die überschüssig eingepumpte Luft gesammelt und gemessen. Auf diese
Weise lassen sich die Änderungen des Nutzvolumens des Bronchopulmonar-Baumes durch die Änderungen
des Luftüberschusses und somit auch die bronchokonstriktorische Wirkung des Bradykinins, die sich in
einem Anwachsen dieses Überschusses äußert, messen.
Die zu untersuchenden Substanzen werden intravenös 10 Minuten nach einer ersten Dosis von
0,008 mg/kg/i.v. von Bradykinin (Bronchospasmus-Erzeuger) verabreicht. 5 Minuten später wird eine
zweite Dosis von 0,016 mg/kg i.v. Bradykinin verabreicht.
Man bestimmt die Dosis (ED50), die bei 50% der
Meerschweinchen den Bronchospasmus auf mindestens 50% des im Blindversuch erzeugten Bronchospasmus
reduziert.
Verbindung
10-Methyl-Ph-(2)-essigsäure*)
7-Methoxy- 10-methyl- Ph-(2)-essigsäure
7,10-Dimethyl-Ph-(2)-essigsäure
7-Chlor-Ph-(2)-essigsäure
7-Methoxy- 10-methyl- Ph-(2)-essigsäure
7,10-Dimethyl-Ph-(2)-essigsäure
7-Chlor-Ph-(2)-essigsäure
7-Methoxy- Ph-(2)-essigsäure
2-[Ph-(2)]-propionsäure
2-[10-Methyl-Ph-(2)]-propionsäure
2-[ 10-Methyl- Ph-(2)]-buttersäure
2-[7-Methoxy-10-methyl-Ph-(2)]-propionsäure
Phenylbutazon
*) Ph = Phenothiazinyl.
2-[10-Methyl-Ph-(2)]-propionsäure
2-[ 10-Methyl- Ph-(2)]-buttersäure
2-[7-Methoxy-10-methyl-Ph-(2)]-propionsäure
Phenylbutazon
*) Ph = Phenothiazinyl.
Toxizität | Erythem UV | Carrageen- | Antibrady- |
(Maus) | (Meerschwein | Abszeß, | kinin. |
DL50 | chen) | ED50 | ED50 |
ED50 | |||
(mg/kg-p.o.) | (mg/kg/p. 0.) | (mg/kg/p. 0.) | (mg/kg/i. v.) |
800 | 4,5 | 40 | 3,5 |
300—900 | 1,5 | 40 | 1 |
300—900 | 6 | 40 | 5 |
mehr als | 25 | 80 | |
1600 | |||
mehr als | 15 | 40 | 3,5 |
900 | |||
800—900 | 15 | 40 | 3,5 |
1000 | 1,5 | 20 | 0,15 |
1200 | 13 | 100 | 2 |
650 | 0,8 | 20 | 0,08 |
465 |
Es ist zu beachten, daß praktisch alle der bisher verwendeten antiinflammatorischen Mittel eine gewisse
unerwünschte ulcerogene Wirkung im Gastrointestinaltrakt hervorrufen (vgl. C. A. W i η t e r in »Progres
des Recherches Pharmaceutiques«, Birkhäuser, Basel 10 [1966], S. 136 bis 166). Durch diese nachteilige
Wirkung sind der Verwendung derartiger bisher bekannter Mittel enge Grenzen gesetzt, und es ist daher
wichtig, daß Ausweichmöglichkeiten auf neue Körperklassen mit antiinflamma torischer Wirkung geschaffen
werden. Die folgenden Vergleichsversuche zeigen, daß
die erfindungsgemäßen Substanzen eine wesentlich geringere ulcerogene Nebenwirkung zeigen als das bekannte
Phenylbutazon.
C. Antiinflammatorische Wirkung
und ulcerogene Wirkung der erfindungsgemäßen
Produkte im Vergleich mit Phenylbutazon
Die ulcerogene Wirkung wurde nach der Methode von Robert und Nezarais, Proc. Soc. exp. Biol.
Med., 99 443 (1952), bestimmt. Dabei wird wie folgt gearbeitet: Ratten in Einzelkäfigen werden im Verlauf
von vier aufeinanderfolgenden Tagen täglich auf oralem Wege die zu untersuchenden Substanzen verabreicht.
Während der gesamten Versuchsdauer werden den Tieren keine Nahrung und keine Getränke verabreicht.
Am ersten Behandlungstag werden die Verbindungen 2 bis 3 Stunden nach dem Nahrungsentzug
verabreicht. Am Tage nach der letzten Behandlung (5. Versuchstag) werden die Tiere mit Chloroform
getötet, die Mägen entnommen, entlang der großen Krümmung geöffnet und untersucht.
Jeder entnommene Magen wird proportional zu der Intensität der Blutungserscheinungen, festgestellt
durch makroskopische Untersuchung, mit einer Zahl 0, 1, 2 oder 3 (Kennzahl für das Geschwür) gekennzeichnet.
Man bestimmt für jede Dosierung der zu untersuchenden Verbindung die mittlere Kennzahl des
Geschwürs. Als minimale ulcerogene Dosis wird die Dosis bezeichnet, für die die mittlere Kennzahl des
Geschwürs bei 1 liegt.
Parallel zu diesen Untersuchungen bestimmt man die wirksame Dosis der zu untersuchenden Verbindungen
beimCarrageen-AbszeßderRatte(ED50mg/kgp.o.).
Das Verhältnis
minimale ulcerogene Dosis
wirksame Dosis
wirksame Dosis
gibt eine Aussage über die Sicherheit bei der Verwendung der zu untersuchenden Verbindung. Je größer
diese Verhältniszahl ist, desto geringer ist die ulcerogene Nebenwirkung der Substanz bei einer bestimmten
antiinflammatorischen Wirkung.
In der folgenden Tabelle sind die mit den Verbindungen der Beispiele 1 und 9 sowie mit der Vergleichssubstanz Phenylbutazon erzielten Werte zusammengestellt:
Verbindung | Minimale | Wirksame | Minimale |
ulcerogene | Dosis beim | ulcerogene | |
Dosis bei | Carrageen- | Dosis | |
der Ratte | Abszeß | ||
der Ratte | Wirksame | ||
ED50 | Dosis | ||
(mg/kg p. o.) | (mg/kg p. o.) | ||
Beispiel 1 | 160 | 35 | 4,5 |
Beispiel 9 | 60 | 20 | 3 |
Phenylbutazon | 80 | 110 | 0,7 |
Die Methode von Robert und N e ζ a m i s ist
allgemein bekannt und wurde von zahlreichen Autoren verwendet:
S. Bonfils et coll., C. R. Soc. Biol., 147, 2016
(1953),
O. W i 1 c h e m i, Intern. Rept. J. R. G e i g y Ltd.
O. W i 1 c h e m i, Intern. Rept. J. R. G e i g y Ltd.
(zit. nach R. Domenjoz, Ann. N. Y. Acad.
Sei., 86,263 [I960]),
J. R. B ο i s s i e r et coll., Therapie, 22, 149 (1967).
J. R. B ο i s s i e r et coll., Therapie, 22, 149 (1967).
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen:
Man erhitzt ein Gemisch von 43,9 g 10-Methyl-2-acetylphenothiazin,
8,8 g Schwefel und 100 ecm Morpholin 16 Stunden unter Rückfluß.
Anschließend gießt man das Reaktionsgemisch in
750 ecm Äthanol. Es kristallisiert ein Produkt aus.
ίο Man trennt die Kristalle durch Filtrieren ab und
wäscht sie mit 100 ecm Äthanol und dann mit 200 ecm
Petroläther.
Man erhält so 52,5 g 10-Methylphenothiazinyl-(2)-acetothiomorpholid
vom F. = 185 bis 187° C.
Man erhitzt ein Gemisch von 52,5 g 10-Methylphenothiazinyl-(2)-acetothiomorpholid, 88 g 85%iges Ätzkali und 750 ecm Äthanol 16 Stunden unter Rückfluß.
Man erhitzt ein Gemisch von 52,5 g 10-Methylphenothiazinyl-(2)-acetothiomorpholid, 88 g 85%iges Ätzkali und 750 ecm Äthanol 16 Stunden unter Rückfluß.
Man engt unter 20 mm Hg zur Trockne ein und nimmt den Rückstand in 1 1 Wasser auf. Man behandelt
die erhaltene Lösung mit 10 g Entfärbungskohle, filtriert und säuert das Filtrat mit 120 ecm Salzsäure
(d = 1,19) an. Es fällt ein Produkt aus. Man trennt die Kristalle durch Filtrieren ab und wäscht sie mit
750 ecm Wasser.
Man erhält 36 g eines Produkts vom F. = 1400C.
Durch Umkristallisation aus 100 ecm Benzol erhält man 25,5 g eines Produkts vom F. = 145°C.
Nach Umkristallisieren aus 120 ecm Benzol erhält man schließlich 21,4g 10-Methylphenothiazinyl-(2)-essigsäure
vom F. = 146° C.
Das 10-Methyl-2-acetyl phenothiazin wird nach
G. C a u q u i 1 und A. Casadevall, Bull. Soc. China., S. 768 (1955) hergestellt.
Man erhitzt ein Gemisch von 28,5 g 2-Acetyl-7-methoxy-10-methylphenothiazin,
F. = 125°C, 5,12g Schwefel und 60 ecm Morpholin 16V2 Stunden unter
Rückfluß. Dann gießt man das Reaktionsgemisch in 450 ecm Äthanol. Es kristallisiert ein Produkt aus.
Man trennt die Kristalle durch Filtrieren ab und wäscht sie mit 45 ecm Äthanol und dann mit 100 ecm
Petroläther. Man erhält so 34 g 7-Methoxy-10-methylphenothiazinyl-(2)-acetothiomorpholid
vom F. = 1420C.
Man erhitzt ein Gemisch von 34 g 7-Methoxy-10 - methylphenothiazinyl - (2) - acetothiomorpholid,
52,2 g 85°/oigem Kaliumhydroxyd und 500 ecm Äthanol 141Z2 Stunden unter Rückfluß. Man engt
unter vermindertem Druck (20 mm Hg) zur Trockne ein. Den erhaltenen kristallisierten Rückstand löst
man in 400 ecm Wasser, behandelt ihn mit 20 g Entfärbungskohle und filtriert. Das Filtrat säuert man
mit 300 ecm 4 η-Salzsäure an. Es kristallisiert ein Produkt aus. Man filtriert die Kristalle ab, wäscht sie mit
250 ecm Wasser und erhält 23,9 g eines Produktes vom F. = 152 bis 1530C, das man aus 239 ecm Benzol umkristallisiert.
Man erhält 15 g eines Produkts vom
F. = 158° C, das man aus 150 ecm Benzol umkristallisiert.
Man erhält schließlich 12,9 g 7-Methoxy-10-methylphenothiazinyl-(2)-essigsäure vom F. = 160 bis
Man erhitzt ein Gemisch von 12,9 g 2-Acetyl-7,10-dimethylphenothiazin,
F. = 134°C, 2,5 g Schwefel und 30 ecm Morpholin 16 Stunden unter Rückfluß.
Man nimmt das Reaktionsgemisch in 200 ecm Wasser auf und wäscht die erhaltene amorphe Festsubstanz
mit 250 ecm Wasser. Man löst diese Festsubstanz in 150 ecm Methylenchlorid, wäscht die erhaltene Lösung
mit 50 ecm Wasser, dann mit 100 ecm 4n-Salzsäure
und schließlich mit 250 ecm Wasser, behandelt mit 2 g Entfärbungskohle, filtriert und trocknet über wasserfreiem
Natriumsulfat. Nach Filtrieren engt man unter vermindertem Druck (20 mm Hg) zur Trockne ein.
Man erhält 18,9 g einer Masse, die man in 150 ecm
Äthanol aufnimmt. Es kristallisiert ein Produkt aus. Man filtriert die Kristalle ab und wäscht sie mit 15 ecm
Äthanol. Man erhält so 15 g 7,10-Dimethylphenothiazinyl-(2)-acetothiomorpholid
vom F. = 120° C. ·
Man erhitzt ein Gemisch von 15 g 7,10-Dimethylphenothiazinyl-(2)-acetothiomorpholid,
24 g 85%igem Kaliumhydroxyd und 250 ecm Äthanol 17 Stunden
unter Rückfluß. Man engt unter vermindertem Druck (20 mm Hg) zur Trockne ein und nimmt den Rückstand
mit 150 ecm Wasser auf. Man behandelt die erhaltene Lösung mit 1 g Entfarbungskohle, filtriert
und säuert das Filtrat mit 80 ecm 6 η-Salzsäure an. Es fällt ein Produkt aus. Man filtriert die Kristalle ab und
wäscht sie mit 300 ecm Wasser. Man erhält 9,8 g eines Produkts vom F. = 134° C. Man kristallisiert das
Produkt aus einem Gemisch von 50 ecm Benzol und 100 ecm Cyclohexan um und erhält so 5,2 g eines Produkts
vom F. 134 bis 136° C. Nach Umkristallisieren aus 31,5 ecm eines Benzol-Cyclohexan-Gemisches (1:1)
erhält man schließlich 4,1 g 7,10-Dimethylphenothiazinyl-(2)-essigsäure
vom F. = 137°C. "
Man erhitzt ein Gemisch von 49 g 7-Chlor-2-acetylphenothiazin(F. = 228 bis 229° C), 9,3 g Schwefelblüte
und 75 ecm Morpholin 16 Stunden unter Rückfluß. Anschließend entfernt man den Hauptteil des Morpholins
unter 20 mm Hg und setzt dann zu dem Rückstand 100 ecm Äthanol zu. Es kristallisiert eine Festsubstanz
aus, die man abfiltriert und anschließend mit 50 ecm Äthanol und 200 ecm Äther wäscht. Nach
Trocknen gewinnt man 50 g 7-Chlorphenothiazinyl-(2)-acetothiomorpholid
vom F. = 164° C. .
Man erhitzt ein Gemisch von 50 g 7-Chlorphenothiazinyl-(2)-acetothiomorpholid,
76 g 85%iges Ätzkali und 600 ecm Äthanol 16 Stunden unter Rückfluß.
Nach Entfernung des Hauptteils des Lösungsmittels unter 20 mm Hg setzt man 500 ecm Wasser zu und
säuert mit 150 ecm konzentrierter Salzsäure (d = 1,19)
an. Man läßt 3 Stunden stehen und trennt dann die ausgefallene Festsubstanz durch Filtrieren ab. Man
wäscht sie mit 750 ecm destilliertem Wasser und trocknet sie. Man erhält so 40 g einer Festsubstanz, die bei
etwa 2500C schmilzt und nach Umkristallisieren aus 770 ecm Essigsäure und dann aus 540 ecm Essigsäure
22,8 g 7-Chlorphenothiazinyl-(2)-essigsäure vom F. = 2500C liefert.
Eine letzte Umkristallisation aus 700 ecm Essigsäure-n-butylester
liefert 13 g 7-Chlorphenothiazinyl-(2)-essigsäure
vom F. = 255° C.
Man erhält so 14,4 g 7-MethoxaphenothiazinyI-(2)-acetothiomorpholid
vom F. = 132°C.
Man erhitzt ein Gemisch von 14,4 g 7-Methoxyphenothiazinyl-(2)-acetothiamorpholid,
23 g 85%igem Kaliumhydroxyd und 200 ecm Äthanol 21 Stunden unter Rückfluß. Man filtriert das gebildete kristallisierte
Produkt ab, wäscht es mit 10 ecm Äthanol und 30 ecm Äthyläther und erhält so 13,2 g eines Produkts
mit einem Schmelzpunkt über 30O0C. Man löst dieses ίο Produkt in 100 ecm Wasser, säuert mit 50 ecm
1 η-Salzsäure an und extrahiert das gebildete kristallisierte Produkt mit 1200 ecm Essigsäureäthylester.
Man dekantiert, wäscht die organische Lösung mit 200 ecm Wasser, trocknet sie über wasserfreiem Ναι 5 triumsulfat und engt sie unter vermindertem Druck
(20 mm Hg) zur Trockne ein und erhält so 10 g eines Produkts vom F. = 238°C. Eine Umkristallisation
von 12,6 g dieses Produkts aus 210 ecm Butanol liefert 9,7 g eines Produkts vom F. = 238 bis 2400C,
das man aus 300 ecm Essigsäurebutylester umkristallisiert. Man erhält so 7,55 g 7-Methoxyphenothiazinyl-(2)-essigsäure
vom F. = 238 bis 240°.C.
Man löst 18,5 g Methyl-phenothiazinyl-(2)-malonsäuremethyläthylester,
F. = 95 bis 96°C, in 200 ecm Äthanol und erhitzt die erhaltene Lösung unter Rückfluß.
Man bringt langsam innerhalb von IV2 Stunden
134 ecm 1 n-Natriumhydroxyd ein und erhitzt dann
noch etwa 2 Stunden weiter unter Rückfluß. Man verdampft den Alkohol unter 20 mm Hg und verdünnt
den erhaltenen Rückstand mit 100 ecm Wasser. Man setzt 45 ecm 4 η-Salzsäure zu. Es fällt ein Produkt aus.
Man extrahiert dieses mit 800 ecm Essigsäureäthylester. Man trocknet die organische Lösung über
wasserfreiem Natriumsulfat und dampft sie ein. '
Man erhält einen kristallisierten Rückstand (11,8 g),
der bei etwa 2400C schmilzt. Man verreibt diesen Rückstand in der Kälte mit 30 ecm Essigsäureäthylester.
Dann filtriert man die Kristalle ab und wäscht sie mit 10 ecm Essigsäureäthylester. Man erhält so
10,7 g eines Produkts, das nach Umkristallisation aus 320 ecm Äthanol 6,95 g 2-[PhenothiazinyI-(2)]-propionsäure
vom F. = 240° C liefert. *
Der MethyI-phenothiazinyl-(2)-malonsäuremethyläthylester vom F. = 95 bis 96° C kann durch Umsetzung
von Methyljodid mit Phenothiazinyl-(2)-malonsäure-methyläthylester in Gegenwart von Natriumäthanolat
in Äthanol bei einer Temperatur von 55°C hergestellt werden.
Der Phenothiazinyl-(2)-malonsäuremethylester vom F. = 125°C kann durch Umsetzung von Phenothiazinyl-(2)-essigsäuremethylester
mit Äthylcarbonat in Äthanol in Anwesenheit von Natrium bei einer Temperatur zwischen 121 und 124° C hergestellt
werden.
Der Phenothiazinyl-(2)-essigsäuremethylester wird nach S. P. Massie, I. Cooke und W. A. Hills,
J. Org. Chem. 21,1006 (1956) hergestellt.
Man erhitzt ein Gemisch von 16,26 g 2-Acetyl-7-methoxyphenothiazin,
3,072 g Schwefel und 36 ecm Morpholin 16 Stunden unter Rückfluß. Man gießt das
Reaktionsgemisch in 200 ecm Äthanol. Es kristallisiert ein Produkt aus. Man filtriert die Kristalle ab
und wäscht sie mit 20 ecm Äthanol und 50 ecm Hexan.
Man löst 25,6 g Methyl-[10-methylphenothiazinyl-(2)]-malonsäuremethyläthylester
in 300 ecm Äthanol und erhitzt die erhaltene Lösung zum Rückfluß. Man bringt langsam innerhalb von 3 Stunden
138 ecm 1 n-Natriumhydroxyd ein und erhitzt anschließend
noch weitere 2 Stunden unter Rückfluß.
Man kühlt ab und trennt 4,3 g unlösliches Material durch Filtrieren ab. Das Filtrat wird unter 20 mm Hg
eingedampft, und der Rückstand wird mit 68 ecm 1 η-Salzsäure verdünnt. Es fällt ein Produkt aus. Man
extrahiert es mit 230 ecm Äthyläther. Man wäscht die organische Phase mit 200 ecm Wasser und trocknet
sie über wasserfreiem Natriumsulfat. Nach Verdampfen des Äthers erhält man einen Rückstand von
13,5 g, den man in der Wärme in 50 ecm Isopropyläther
löst. Nach Abkühlen filtriert man das kristallisierte Produkt ab und wäscht es zweimal mit je
20 ecm Petroläther. Man erhält so 9 g eines Produkts vom F. = 140"C. Nach Umkristallisation aus 36 ecm
Acetonitril erhält man 8,1 g 2-[10-Methylphenolhiazinyl-(2)]-propionsäure
vom F. = 144"C.
Man löst 30,3 g Äthyl-[10-methylphenothiazinyl-(2)]-malonsäuremethyläthylester
in 340 ecm Äthanol und erhitzt die erhaltene Lösung zum Rückfluß. Dann bringt man langsam innerhalb von 4 Stunden
157 ecm 1 n-Natriumhydroxyd ein und erhitzt noch 1 Stunde unter Rückfluß weiter. Man kühlt ab
und entfernt die Lösungsmittel unter 20 mm Hg. Zu dem Rückstand gibt man 170 ecm 1 η-Salzsäure und
dann 250 ecm Methylenchlorid zu. Die organische Phase wird abgetrennt, mit 210 ecm destilliertem
Wasser gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Nach Verdampfen des Lösungsmittels
erhält man einen Rückstand von 28 g, den man in der Kälte mit 75 ecm Isopropyläther verreibt.
Man filtriert die kristallisierte Festsubstanz ab und wäscht sie mit 25 ecm Isopropyläther. Man gewinnt so
19,8 g eines Produkts vom F. = 166rC. Durch Umkristallisieren
aus 67 ecm Äthanol erhält man 9,7 g 2-[10-Methylphenothiazinyl-(2)]-buttersäure vom F.
= 1743C.
Der Äthyl-[10- methylphenothiaziny 1 -(2)] - malonsäuremethyläthylester
kann durch Umsetzung von 10 - Methylphenot hiazinyl - (2) - malonsäuremethylester
mit Äthyljodid in Äthanol bei einer Temperatur von 60' C hergestellt werden.
Man gießt unter Stickstoff innerhalb von 3 Stunden 296 ecm 1 η-Natronlauge in eine unter Rückfluß erhitzte
Lösung von 59,7 g Methyl-[7-methoxy-10-methylphenothiazinyl - (2)] - malonsäuremethyläthylester
(F. = 70 bis 72° C) in 600 ecm Äthanol. Man engt unter vermindertem Druck (20 mm Hg) zur Trockne
ein, säuert den erhaltenen Rückstand mit 300 ecm 1 η-Salzsäure an und extrahiert die gebildete Schmiere
mit 150 ecm Methylenchlorid. Man wäscht die organische
Lösung mit 200 ecm Wasser, behandelt sie mit 10 g Entfärbungskohle, trocknet sie über wasserfreiem
Natriumsulfat und engt sie unter vermindertem Druck (20 mm Hg) zur Trockne ein. Man erhält
48 g eines Öls, das man in 200 ecm 1 n-Natronlauge aufnimmt. Man wäscht die wäßrige Lösung mit
300 ecm Äthyläther, behandelt sie mit 5 g Entfärbungskohle und säuert sie mit 200 ecm 1 n-Salzsäure
an. Man löst das gebildete öl in 350 ecm Methylenchlorid,
wäscht mit 100 ecm Wasser, behandelt mit 5 g Entfärbungskohle und trocknet über wasserfreiem
Natriumsulfat. Man engt unter vermindertem Druck (20 mm Hg) zur Trockne ein und erhält 35,6 g
eines Öls, das langsam kristallisiert. Man kristallisiert aus 180 ecm Isopropyläther um und erhält 19,5 g
eines Produkts vom F. = 123 bis 124° C, das man aus 290 ecm Isopropyläther umkristallisiert. Man erhält
schließlich 12,9 g 2- [7 - Methoxy-10-methylphenothiazinyl-(2)]-propionsäure
vom F. 124 bis 125° C.
Man erhitzt ein Gemisch von 4,7 g 10-Methylphenothiazinyl
- (2) - essigsäuremethylester, 50 ecm Äthanol und 20 ecm 1 n-Natronlauge 2 Stunden unter
Rückfluß. Man verdampft den Alkohol unter vermindertem Druck (20 mm Hg) und verdünnt den
Rückstand mit 50 ecm Wasser. Man setzt 25 ecm 1 η-Salzsäure zu. Es fällt ein Produkt aus. Man extrahiert
das Produkt mit 200 ecm Methylenchlorid. Die organische Lösung trocknet man über wasserfreiem
Natriumsulfat und dampft sie ein. Man erhält einen kristallisierten Rückstand (4,5 g), der bei etwa 128° C
schmilzt. Nach Umkristallisieren aus 12 ecm Benzol
erhält man so 2,5 g 10-Methylphenothiazinyl-(2)-essigsäurevom
F. = 138° C.
Der 10 - Methylphenothiazinyl - (2) - essigsäuremethylester kann durch Umsetzung von Methyljodid
mit Phenothiazinyl-(2)-essigsäuremethylester in Methanol bei einer Temperatur von 1251C hergestellt
werden.
B e i s ρ i e 1 11
Man erhitzt ein Gemisch von 8 g 10-Methylphenothiazinyl-(2)-acetonitril,
8,9 g 85%iges Ätzkali, 1 ecm Wasser und 60 ecm Äthanol 7 Stunden unter Rückfluß.
Nach Abkühlen verdünnt man mit 100 ecm Wasser. Man behandelt die erhaltene Lösung mit 0,8 g Entfärbungskohle,
filtriert und säuert das Filtrat mit 37 ecm 4 η-Salzsäure an. Es kristallisiert ein Produkt
aus. Man filtriert die Kristalle ab und wäscht sie mit 40 ecm Wasser. Nach Trocknen erhält man so 8,5 g
10-Methylphenothiazinyl-(2)-essigsäure vom F. = 143° C.
Das als Ausgangssubstanz verwendete 10-Methylphenothiazinyl-(2)-acetonitril
kann durch Umsetzung von Natriumcyanid mit 2-Brommethyl-lO-methylphenothiazin
in wäßrigem Aceton hergestellt werden.
Das 2-Brommethyl-lO-methylphenothiazin kann
durch Umsetzung von Phosphortribromid mit 2-Hydroxymethyl-10-methylphenothiazin
in Gegenwart von Pyridin in wasserfreiem Äther hergestellt werden.
Das 2-Hydroxymethyl-lO-methylphenothiazin vom
F. = 78 bis 79° C kann durch Reduktion von 2-Methoxycarbonyl-10-methylphenothiazin
mit Lithiumaluminiumhydrid in wasserfreiem Äther hergestellt werden.
Das 10 - Methyl - 2 - methoxycarbonylphenothiazin kann nach der von G. Cau q ui 1 und A. Casedevall,
Bull. Soc. Chim., S. 768 (1955) beschriebenen Methode hergestellt werden.
509 529/407
Claims (1)
- Patentansprüche: 1. Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel(DCH-COOHin der R ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest, R1 ein Wasserstoffatom, einen Methyl- oder Äthylrest und Y ein Wasserstoff- oder Chloratom oder einen Methyl- oder Methoxyrest bedeuten, wobei zumindest einer der Reste R, R1 und Y eine andere Bedeutung als Wasserstoff hat, und deren Salze.2. Verfahren zur Herstellung der Phenothiazinderivate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung der Verbindungen der Formel I, für welche R1 ein Wasserstoffatom bedeutet, in an sich bekannter Weise eine Reaktion nach W i 11 g e r ο d t mit einem Phenothiazinderivat der allgemeinen Formel(H)CO-CH3in der R und Y die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, unter Verwendung von Schwefel und Morpholin als Reaktionskomponenten durchführt und dann die so gebildeten Thioamide mittels Kaliumhydroxyd hydrolysiert oder zur Herstellung der Verbindungen der Formel I, für welche R1 einen Methyl- oder Äthylrest bedeutet und R und Y die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, ein Phenothiazinderivat der allgemeinen FormelCOOR' (III)50 R1 COOR"in der R1 einen Methyl- oder Äthylrest bedeutet, R und Y die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und R' und R" Alkylreste mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen, in an sich bekannter Weise mit Natriumhydroxyd in Äthanol hydrolysiert und gleichzeitig decarboxyliert oder ein Phenothiazinderivat der allgemeinen FormelY S(IV)CH-TBedeutungen besitzen und T einen niedrigen Alkoxycarbonyl-, Cyano- oder Carbamoylrest bedeutet, in an sich bekannter Weise in saurer oder alkalischer Lösung hydrolysiert, und gegebenenfalls die erhaltene Säure der Formel I in ein Salz überführt.
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