DE1645971C3 - (lndazol-3-yl)-oxyessigsäurederivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und Mittel mit entzündungshemmender Wirkung - Google Patents
(lndazol-3-yl)-oxyessigsäurederivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und Mittel mit entzündungshemmender WirkungInfo
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Description
C-O-CH2-COOH
Il
N
N
(U
worin R eine Benzyl- oder m-Chlorbenzylgruppe
bedeutet, sowie deren nichtgiftige Metallsake und Salze mit organischen Basen.
2. Verfahren zur Herstellung der (Indazol-3-yiyoxyessigsäurederivate
nach Anspruch 1, dadurch so gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter
Weise ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalz eines 3-Hydroxyindazols der allgemeinen Formel
II
15
(H)
in der R ein WasserstofFatom oder eine Benzyl- oder m-Chlorbenzylgruppe bedeutet, mit einer
Halogenverbindung der allgemeinen Formel HI umsetzt
HaI-CH2-COOH
(HI)
in der Hai ein Halogenatom bedeutet, die dabei erhaltene
Verbindung der allgemeinen Formel IV
C-O-CH2-COOH
(IV)
in der R die oben angegebenen Bedeutungen besitzt, wenn R ein Wasserstoffatom bedeutet, mit
einem Benzylhalogenid oder einem m-Chlorbenzylhalogenid
umsetzt und die dabei erhaltene Verbindung gegebenenfalls durch Umsetzung mit Metallbasen
oder organischen Basen in die entsprechenden nichtgiftigen Metallsalze oder Salze von organischen
Basen überführt.
3. Mittel mit entzündungshemmender Wirkung, dadurch gekennzeichnet, daß es aus mindestens
einem (Indazol-3-yl)-oxyessigsäurederivat nach Anspruch 1 sowie üblichen Verdünnungs- und/oder 6;
Trägerstoffen besteht.
C-OCH2COOH
in der R eine Benzyl- oder m-Chlorbenzylgn'ppe bedeutet,
sowie deren nichtgiftige Metallsalze und Salze mit organischen Basen.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der neuen (Indazol-3-yl)-oxyessigsäurederivate
der vorstehend angegebenen Formel I, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in an sich bekannter
Weise ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalz eines 3-Hydroxyindazols der Formel II
C-OH
(II)
in der R ein Wasserstoffatom oder eine Benzyl- oder m-Chlorbenzylgruppe bedeutet, mit einer Halogenverbindung
der allgemeinen Formel II umsetzt
HaI-CH2-COOH (III)
in der Hai eia Halogenatom bedeutet, die dabei erhaltene
Verbindung der allgemeinen Formel IV
40
C-O-CH2-COOH
(IV)
45 in der R die oben angegebenen Bedeutungen besitzt,
wenn R ein Wasserstofatom bedeutet, mit einem Benzylhalogenid oder einem m-Chlorbenzylhalogenid umsetzt
und die dabei erhaltene Verbindung gegebenenfalls durch Umsetzung mit Metallbasen oder organischen
Basen in die entsprechenden nichtgiftigen Metallsalze oder Salze von organischen Basen überführt.
Die Erfindung betrifft ferner neue Mittel mit entzündungshemmender
Wirkung, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie aus mindestens einem (Indazol-3-yI)-oxyessigsäurederivate
der vorstehend angegebenen Formel I sowie üblichen Verdünnungs- und/oder Trägerstoffen bestehen.
Die neuen (Indazol-3-yl)-oxyessigsäurederivate der oben angegebenen allgemeinen Formel I weisen interessante
pharmakologische Eigenschaften auf, insbesondere eine besonders vorteilhafte entzündungshemmende
Wirkung bei einer extrem niedrigen Toxizität, die sie den bisher bekannten Antirheuma-Mitteln,
insbesondere dem bekannten Indomethazin (vgl. J.A.C.S., 85, S. 488 [1963]), überlegen machen,
weil diese eine vergleichsweise hohe Toxizität und sehr unangenehme Nebenwirkungen aufweisen. Dies geht
aus dem weiter unten beschriebenen Beispiel I hervor, in dem das bekannte entzündungshemmende Indomethazin
mit den erfindungsgemäßen Verbindungen an Hand von pharmakologischen Vergleichsversuchen
verglichen wurde.
Es wird angenommen, daß die vorteilhafte lokale entzündungshemmende Wirkung der erfindungsgemäßen
Verbindungen auf deren Fähigkeit zurückzuführen ist, das Serumalbumin vor Hitzedenaturierung
zu schützen. Es ist nämlich bekannt, daß bei einer Reihe von Entzündungsprozessen eine Denaturierung der
Proteine erfolgt, die fur viele Erscheinungen verantwortlich
ist, die den Entzündungsprozeß charakterisieren. Darüber hinaus haben die erfindungsgemäßen
Verbindungen eine therapeutische Wirkung bei rheumatischen Erkrankungen, bei denen ebenfalls anormale
Proteine im Blut auftreten.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert
Von den Verbindungen mit entzündungshemmender Wirkung, die nicht vom steroiden Typ sind, hat das
Indomethazin, J.A.C.S., 85, S. 488 (1963), eine praktische
Bedeutung erlangt Die Verbindungen gemäß tfer vorliegenden Erfindung besitzen gegenüber dem
Indomethazin eine ganz beträchtlich geringere Toxizität und in gewisser Beziehung eine verbesserte Aktivität.
Dies ergibt sich aus den nachfolgenden Vergleichsversuchen :
1. Akute Toxizität
Die akute Toxizität, ausgedrückt durch den Wert LD50- wurde nach dem Verfahren von L i t c h f i e 1 d
und W i 1 c ο χ ο η in »J. Pharmacol. Exp. Ther.«, 96, S. 99 (1949), bei Ratten geprüft
Sie betrug bei Indomethacin 45,5 (40,3 bis 51,4) mg/kg p.o. gegenüber einem Wert von mehr als
1000 mg/kg p.o. bei Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
der aktiven Konzentration für Indomethazin entspricht.
Durch Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung(l-m-ChlorbenzyJ-indazol-3-yl)-oxyessigsäure
S an Menschen (Freiwillige) oral in einer Dosis von 300 sag konnte gezeigt werden, daß es damit möglich
ist, häuiatische Niveaus, die den aktiven Niveaus in
vitro entsprechen, in der Größenordnung von 30 mg/ml zu erzeugen. Dagegen erregte das bekannte Produkt
ίο Indomethazin im Menschen hämatische Niveaus von
6mg/ml (vgl. H.B. Hucker, A.G. Zacchei, S.V. C ox, D. A.Br ο die und N. H. R. Cant w eil
in »J. Pharmacol. Exp. Ther.«, 153, S. 237 [1966]). Daraus ergibt sich, daß die erfindungsgemäße Klasse
is von entzündungshemmenden Mitteln eine vorteilhafte
Wirkung als Antirheumaticum besitzt, d. h. Proteine
in Dosen stabilisiert, die weit unterhalb der toxischen und geschwürerregenden Dosen liegen. Ferner konnte
nachgewiesen werden, daß die aktive Konzentration
in vitro damit tatsächlich auch im menschlichen Blut
erreicht werden kann.
25 Beispiel II
(1 -Benzyl-indazol-3-yl)-oxyessigsäure
(1 -Benzyl-indazol-3-yl)-oxyessigsäure
a) 246 g des Natriumsalzes von l-Benzyl-3-hydroxyindazol
u*id 131g Chloracetamid werden in 11 Dioxan
suspendiert und 2 Stunden lang am Rückfluß erhitzt. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck
entfernt, und der Rückstand wird aus Alkohol kristallisiert. Das so erhaltene (l-Beniyi-indazol-3-yl)-oxyessigsäureamid
hat den Schmelzpunkt 135 bis 137° C.
b) 155 g des Amides werden 2 Stunden lang mit einer
Mischung von 300 ml Dioxan und 300 ml konzentrier-
ter Salzsäure am Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlen werden 31 Wasser zugefügt. Es fällt ein öl aus, das sich
bald verfestigt. Es wird aus Aceton kristallisiert, dann warm von einer geringen Menge ungelöstem 1 -Benzyl-3-oxy-iadazol
abfiltriert. Die (l-Benzyl-indazol-3-yl)-
oxyessigsäure schmilzt bei 160c C.
2. Geschwürbildende Wirkung
Die geschwürbildende Wirkung, ausgedrückt durch den Wert DU50, wurde bei Ratten nach dem Verfahren
von Cioli, Silvestrini und Dordoni in »Exp. Mol. Path.«, 6, S. 68 bis 83 (1967), bestimmt.
Sie betrug 11,8 (8 bis 17,3) mg/kg p.o. bei Indomethazin
gegenüber einem Wert von 200 mg/kg bei oraler Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Bis zu dem zuletzt genannten Wert konnte keine Entstehung von Magengeschwüren festgestellt werden.
3. Entzündungshemmende Aktivität
Die entzündungshemmende Aktivität wurde nach dem Verfahren von M i ζ u s h i m a »Inflammation«,
Auflage B, Silvestrini - S. T u r a, international Congress Series Nr. 163, Amsterdam, S. 37 (1968),
leicht modifiziert durch Silvestrini, Catanese und L i s c i a η i in »Inflammation Biochemistry and
Drug Interaction«, Auflage A, Bert el Ii und J. C.
Houck, International Congress Series Nr. 188,
Amsterdam, S. 283 (1969), bestimmt unter Berücksichtigung der Stabilisierung der BSA.
Dabei zeigte sich, daß alle erfindungsgemäßen Verbindungen eine wesentlich bessere stabilisierende
Wirkung aufwiesen, die sich schon bei Konzentrationen in der Größenordnung von 30mg/ml zeigte, was
(l-Benzyl-indazol-3-yl)-oxyessigsäure
a) 11 g des Natriumsalzes von l-Benzyl-3-hydroxyindazc!
werden durch Erhitzen unter Sieden und Rühren in 70 ml absolutem Alkohol gelöst. Innerhalb
von 2 bis 3 Minuten wird dann eine Lösung von 3,5 g Chloracetonitril in 5 ml absolutem Äthanol
zugegeben und nach 10 Minuten eine weitere Portion von 1,7 g Chloracetonitril ebenfalls zugegeben. Die
Umsetzung wird durch 45 Minuten langes zusätzliches Sieden beendet. Die Mischung wird auf Zimmertemperatur
abkühlen gelassen und dann filtriert. Die alkoholische Lösung wird unter vermindertem Druck zur
Trockne eingedampft. Der Rückstand wird wieder mit Äther aufgenommen und die ätherische Lösung
nacheinander mit verdünnter HCl, mit Wasser, mit NaOH und mit Wasser gewaschen. Sie wird dann
über Na2SO4 getrocknet, und das Lösungsmittel
wird entfernt. Der Rückstand besteht aus (1-BenzyI-indazol-3-yl)-oxyacetonitril,
das au- Methanol kristallisiert wird und den Schmelzpunkt 93° C besitzt.
Analyse Tür C16H13N3O:
Gefunden ... C 73,21, H 5,25, N 16,03;
berechnet ... C 72,98, H 4,98, N 15,96.
Gefunden ... C 73,21, H 5,25, N 16,03;
berechnet ... C 72,98, H 4,98, N 15,96.
b) 1 g des so hergestellten und gut pulverisierten (1-Benzyl-indazol-3-yl)-oxyacetonitrils wird unter
Rühren zu 5 ml konzentrierter HCl gegeben. Es wird auf dem siedenden Wasserbad 2 bis 3 Minuten lang
erhitzt wobei das Produkt zunächst schmilzt und dann bald danach sich verfestigt. Nach Abkühlen
wird der Niederschlag abfiltriert und dann gründlich in einem Mörser mit Wasser gewaschen. Er wird in
10%iger Na2CO3 gelöst und wiederum mit verdünnter
HCl gefällt (l-Benzyl-indazol-3-yl)-oxyessigsäure hat den Schmelzpunkt 1600C (aus Äthanol).
Beispiel IV
(l-m-ChIorbenzyl-radazol-3-yl)-oxyessigsäure
(l-m-ChIorbenzyl-radazol-3-yl)-oxyessigsäure
."5
a) 25,8 g l-rn-Chlorbenzyl-3-hydroxy-mdazol wurden
in einer aus 2,3 g Natrium hergestellten Natriummethylat-Lösung gelöst Durch Entfernen des Lösungsmittels
wird das Natriumsalz des 1-m-Chlorbenzyl-3-oxy-indazols
erhalten, welches mit 16,7 g Äthylbromacetat vermischt und in 280 ml 1,2-Dimethoxyäthan
suspendiert wird. Es wird gerührt und 3 Stunden lang unter Rühren auf 1000C erhitzt. Nach
Abkühlen wird der Niederschlag abfiltriert, und das Filtrat wird unter vermindertem Druck zur Trockne
eingedampft. Der Rückstand wird wiederum in Äther aufgenommen und gründlich zunächst mit einer sehr
verdünnten wäßrigen NaOH-Lösung und dann mit Wasser gewaschen. Die Lösung wird über Na2SO4
getrocknet und das Lösungsmittel entfernt Destillation unter vermindertem Druck ergibt eine Mischung
aus einer größeren Menge von (1-m-Chlorbenzylindazol
- 3 - yl) - oxyessigsäureäthylester und von (1 - m - Chlorbenzyl - indazol - 3 - on - 2 - yl) - essigsäureäthylesier,
siedend bei 218°C/1,5 Torr.
Analyse für C18Hj7CIN2O3:
Gefunden ... C 62,80, H 5,19, N 8,39;
berechnet ... C 62,70, H 4,97. N 8,13.
berechnet ... C 62,70, H 4,97. N 8,13.
b) Dip Hydrolyse des so hergestellten Esters wird
dadurch erzielt, daß er mit zwei Äquivalenten NaOH, das in dem 20fachen Volumen, bezogen auf das Gewicht
des Esters, gelöst ist behandelt wird, indem bei 900C bis zur vollständigen Lösung gerührt wird.· Die
R.eaktion ist nach etwa einer Stunde vollständig. Es
wird dann abgekühlt und mit verdünnter HCl angesäuert. Der Niederschlag wird gesammelt und gereinigt,
indem er in 10%iger Na2O3 gelöst wird. Ein
geringer unlöslicher Rückstand wird abfiltriert. Durch Ansäuern wird eine Mischung erhalten, worin jedoch
die (l-m-Chlorbenzyl-indazol-3-yl)-oxyessigsäure vorherrscht.
Zur Reinigung wird die Tatsache ausgenutzt, daß (l-m-Chlorbenzyl-indazol-3-yl)-essigsäure in Alkohol
wenig löslich ist. Deshalb wird durch Behandeln der Mischung mit Alkohol nur die (1-m-Chlorbenzylindazol-3-yl)-oxyessigsäure
extrahiert. Sie wird rein aus Hexan kristallisiert. Fp. 1090C.
Claims (1)
1. (Indazol-3-yl)-oxyessigsäurederivate, gekennzeichnet
durch die allgemeine Formel
Die Erfindung betrifft neue (Indazol-3-yl)-oxyessigsäuredenvate
der allgemeinen Formel
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