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Verfahren zur Herstellung von 4-Hydroxyenalen Zusatz zu Patent . ...
... (Patentanmeldung N 24 090 IVb/12 o) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Herstellung von 4- Hydroxyenalen.
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4- Hydroxyenale sind pharmazeutisch interessante Stoffe, da sie die
Eigenschaft aufweisen, die Atmung und Gärung von Karzinomzellen und damit das Tumorwachstum
zu hemmen. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß diese Verbindungen trotz ihrer starken
Giftigkeit auf Tumorzellen auch in einer vielfach höheren Konzentration die Atmung
der gesunden Zellen nicht schädigen 4- Eydroxyenale, welche bisher nur als Teilprodukte
nach dem Verfahren des Patents 1 134 180 gewonnen werden konnten, werden nach dem
Hauptpatent dadurch hergestellt, daß man einen alipathischen Aldehyd der allgemeinen
Formel
a) mittels Essigsäureanhydrid und Kaliumacetat zum Enolacdat umsetzt, b) das Enolacetat
mit Brom in alkoholischer Lösung zum 2- Bromaoetal umsetzt,
c) das
2- Bromacetal mit Kalilauge zum Enalaoetal spaltet, d) das Enalacetal mit N-Bromsuccinimid
Zum 4- Bromenalacetal bromiert, e) das 4- Bromenalacetal mit Natrimucarbonat zum
4- Hydroxyenalacetal umsetzt und £) letzteres mit schwachen Säuren zum 4- Hydroxyenal
verseift.
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Es wurde nun gefunden, daß sich die Ausbeute stark erhöhen und die
zur Synthese der Endstufe erforderliche Zeit wesentlich verringern lä#t, wenn man
die ersten drei Reako tionsschritte des Hauptpatents folgendermaßen abändert: a)
den alipathischen Aldehyd mit Brom in Chloroform bei -20° C in 2- Stellung bromiert,
b) durch Zugabe von Methanol zum 2- Bromacetal umsetzt und c) das 2- Bromacetal
mittels KOH, beispielsweise durch Kalischmelze oder durch Reaktion mit KOH in Triglycol
bei 1800 a in das Enalacetal überführt.
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Das erhaltene Enalacetal wird nach den Verfahrensschritten d)) bis
f) des Hauptpatents weiterbenhandelt.
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Im folgenden werden die im Vergleich zum Hauptpatent neuen Verfahrensschritte
a) bis c) anhand eines Synthesebeispiels erläutert: 1.) Zu einer Lösung von 2 Mol
Aldehyd in 150 ml Chloroform tropft man unter Rühren 2 Mol Brom, gelöst in 100 ml
Chloroform.
Die Temperatur soll dabei 3000 nicht übersteigen.
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Nach beendeter Zugabe rührt man solange bei 3000 weiter bis die ursprünglich
rot gefärbte Lösung gelb geworden ist.
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Zu dieser Lösung werden unter Rühren bei - 10°C 500 ml Methanol zugetropft
Man läßt ca. 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehen und läßt dann das Reaktionsgemisch
unter Rühren zu einer Lösung von 2 Molen Natriumcarbonat in 1,5 1 Wasser zufließen.
Die organische Phase (Chloroform und Brom aldehyddimethylacetal) wird abgetrennt
und mit wasserfreien Natriumcarbonat getrocknet.
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Man destilliert das Lösungsmittel bei Normaldruck ab. Der Rückstand
wird unter Zusatz von wenig Natriumcarbonat (wasserfrei) im Wasserstrahlvakuum über
eine gut wirkende Kolonne destilliert. Tab. 1 gibt die Ausbeuten, Siedepunkte, Dichten
und Brechungsindices der auf diese Weise hergestellten α-Bromaldehyddimethylacetale.
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Tabelle 1
Eingesetzter erhaltener Ausbeute Kp10mmHg d20 n20 |
Aldehyd I Brom-Aldehyd II % |
Butanal Br-Butanaldimethylacetal 80 66 1,3097 1,2916 |
Pentanal Br-Pentanaldimethylacetal 70 81 1,2562 1,4498 |
Hexanal Br-Hexanaldimethylacetal 67,5 94-95 1,1972 1,4502 |
Heptanal Br-Heptanaldimethylacetal 53s8 108-110 1,1821 1,4526 |
Octanal Br-Octanaldimethylacetal 81 122-123 1,1494 1,4513 |
Nonanal Br-Nonanaldimethylacetal 57t5 135-136 1,1312 1,4534 |
Decanal Br-Decanaldimethylacetal 51 150-151 1,1416 1,4882 |
2o) In einen 3 1 Dreihalskolben mit Rührer, Rückflußkühler und
Destillationsaufsatz gibt man 3 Mol festes Kaliumhydroxyd und 2 Mol des jewiligenα-Bromaldehyddimethylacetals.
Die Mischung wird unter Rühren am Ölbad auf 1800C erwärmt Sobald das Kaliumhydroxyd
zu schmelzen beginnt (meist zwischen 1500 und 1600C Badtemperatur), darf die Temperatur
nur mehr langsam gesteigert werden, da das geschmolzene Kaliumhydroxyd sehr heftig
und unter großer Wärmeentwicklung mit dem Bromaldehyddimethylacetal reagiert. Die
bei der Kaliumbromid-Abspaltung frei werdende Reaktionswärme führt in allen Pällen
dazu, daß die Temperatur im Reaktionsgefäß schnell auf 180°C ansteigt, Die gebildeten
Enaldimethylacetale destillieren dabei innerhalb von 20 bis 30 Minuten ab, sofern
ihr Siedepunkt unter 180°C liegt, Dies ist bei Butenal-dimethylacetal, pentenal-dimethylacetal,
Hexenal-dimethylaoetal und Heptenal-dimethylacetal der Fall.
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Bei den übrigen Enal-dimethylaoetalen wird 30 Minuten bei 180°C gerührt
und dann das gebildete Enal-dimethylacetal im schwachen Vakuum (200 mm Hg) abdestilliert.
Das aus der Kalischmelze abdestillierte Produkt wird mit Natriumcarbonat getrocknet
und anschließend bei Normaldruck bzw. im Wasserstrahlvakuum unter Zusatz von wenig
Natriumoarbonat destlilliert. Tab. 2 gibt einen überblick über die Ausbeuten, Siedepunkte,
Dichten und Brechungsidices der auf diese Weise aus den α-Bromaldehyddithylacetalen
hergestellten Enaldimethylacetalen.
Tabelle 2
Eingesetztes erhaltenes Ausbeute Kp o@ d20 n20 |
Brom-Aldehyd-DM II Enal-DM III |
Br-Butanal-DM butenal-DM 50 120/760 0,8829 1,413 |
Br-Pentanal-DM Pentenal-DM 75 138-140/760 0,8753 1,4160 |
Br-Herxanal-DM Hexenal-DM 67 164/760 0.8727 1,4186 |
Br-Heptanal-DM Heptenal-DM 80 73/10 0,8643 1,422 |
Br-Octanal-DM Octenal-DM 75 88-90 /10 0,8649 1,426 |
Br-Nonanal-DM Nonenal-DM 50 100-103/10 0,864 1,431 |
br-Decanal-DM Decenal-DM, 50 115/10 0,8636 1,436 |
DM = Dimethylacetal Die weitere Verarbeitung der bei 2.) erhaltenen Enalaoetale,
gemäß dem Hauptpatent wird im folgenden am Beispiel des Heptenaldiacetals gezeigt:
3.) Zwecks späterer Einführung.einer Hydroxygruppe in 4- Stellung wird das Heptenaldiacetal
nach K. Ziegler mit N-Bromsucoinimid in molarem Verhältnis in Tetrachlorkohlenstoff
als Lösungsmittel zur Reaktion gebracht. Als Katalysator dient hierbei Benzolyperoxid.
Unter Rückflußkühlung wird die Lösung solange gekocht, bis kein N-Bromsuooinimid
mehr naohweisbar ist. Bei dieser Reaktion wird Brom in 4- Stellung eingeführt.
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4.) Nnunmehr wird mit 10 %igem wässrigem Natriumcarbonat durch mehrtägiges
intensives Schütteln Brom abgespalten und durch eine Hydroxygruppe in 4- Stellung
ersetzt. Das Reaktionsgemisch.wird mit Chloroform extrahierte die Auszüge werden
vereinigt und das Chloroform in Vakuum quantitatiy entfernt. Der Trockenrückstand
wird erneut in wenig Chloroform gelöst und auf eine ohromatographische Kieselgel-Säule
aufgebracht. Nach anfänglichem Eluieren mit Chloroform zur Entfernung
der
bei Schritt 3.) entstandenen Produkte wird mit ChloroSorm, das 5 % Methanol enthält,
eluiert, wobei das Hydroxyenal-iimethylaoetal in reiner Borm erhalten wird. Nach
Abdampfen des Lösungsmittels erhält man die Substanz in flüssiger form9 die als
solche therapeutisch verwendet werden kann.
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Der Siedepunkt der Substanz konnte in Anbetracht der Labilität d des
Stoffes noch nicht genauer bestimmt werden.
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5.) Durch Schütteln mit einer schwachen Säure, z.B0 mit kalter gesättigter
wässriger Zitronensäurelösung, kann unter Abspaltung von Methanol die Aldeydgruppe
als solche wieder hergestellt werden, so daß man flüssiges 4- Hydroxy-hept-2, 3-en-1-al
erhält, das bis zu 0,4 g/10 ml in Wasser löslioh ist.
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Dieses Endprodukt der Synthese zeigt im Ultraviolett des füra, p-ungesättigte
Aldehyde typische Absorptionsmaximum bei 45 000 cm-1 mit einem spez. Extinktionskoefficzienten
von #1 = 94~2 (gr-1. cm2). Im Infrarot erscheinen alle für die in der Substanz anwesenden
Gruppierungen typischen Schwingungsbanden (-CH3, CH=CH-trans in Konjugation mit
Aldehydgruppe, -¢H und -C=O einer Aldehydgruppe* -OH).
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Die Abänderung der ersten drei Verfahrens stufen des Hauptpatents
bringt im Vergleich zum Verfahren des Hauptpatents folgende Vorteile mit sicht 1.
Die zur Herstellung des Enaldimethylacetals erforderliche Arbeitszeit kann von 30
Stunden auf 20 Stunden verkürzt werden.
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2. Die ausbeute, bezogen auf den als Ausgangsmaterial eingesetzten
alipathischen Aldehyd, kann wesentlich gesteigert werden0 Tabelle 3 zeigt bei beiden
Verfahren die zur Herstellung von 1 Mol Dimethylacetal erforderlichen Mengen an
Ausgangsaldehyd.
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Tabelle 3
Pro Mol Enaldimethylacetal |
erforderliche Aldehydmenge (Mol) |
Enaldimethylacetal Zusatzpatent Hauptpatent b/a |
(a) (b) |
Butenal-DM 25 - - |
Pentenal-DM 1,9 25 13,2 |
Hexenal-DM 2,2 8,4 3,8 |
Heptenal-DM 2, 3 5,6 |
Octenal-DM 1,6 2,5 1,6 |
Nonenal-DM 3,5 5,9 1,7 |
Decenal-DM 3,9 - - |
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß im Vergleich zum Verfahren des Hauptpatents
die Ausbeute an Enaldimethylacetal um einen Faktor von 1,6 bis 13,2 vervielfacht
werden kanne