DE1568210C - Verfahren zur Herstellung von 2,2. Dimethylbernsteinsaure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 2,2. Dimethylbernsteinsaure

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DE1568210C
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Germany
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acid
dimethylsuccinic acid
water
dimethylsuccinic
bromide
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English (en)
Inventor
Helmut Dr Ing 6700 Lud wigshafen Becke Friedrich Dr 6900 Hei delberg Hagen
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BASF SE
Original Assignee
Badische Anilin and Sodafabrik AG
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Description

1 2
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Die Reaktion wird in. Gegenwart von Alkalien
Herstellung von 2,2-Dimethylbernsteinsäure ausMeth- ausgeführt. Bevorzugte Alkalien sind Hydroxyde von
allylchlorid oder -bromid. Metallen der I. und II. Hauptgruppe des Periodischen
Es ist aus dem Journal of the Chemical Society, Systems, wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd,
Bd. 121 (1922), S. 53, bekannt, daß man 2,2-Di- 5 Calciumhydroxyd oder Bariumhydroxyd. Besonders
methylbernsteinsäure durch Umsetzung von β,β-ΌΊ- bevorzugt werden Natriumhydroxyd und Kalium-
methylacrylsäureestern mit Kaliumcyanid. und an- hydroxyd verwendet. Es ist zweckmäßig, auf 1 Mol
schließendes Verseifen erhält. Nach diesem Ver- Methallylchlorid oder -bromid mindestens 1 Äqui-
fahren erzielt man jedoch nur Ausbeuten von 30% valent eines Alkali- oder Erdalkalihydroxyds zu ver-
der Theorie. Nach einem anderen, a. a. O., Bd. 130 io wenden. ·
(1928), S. 2020, beschriebenen Verfahren erhält man Die Umsetzung wird vorteilhaft bei Temperaturen
2,2-Dimethylbernsteinsäure durch Umsetzen von von 50 bis 2000C durchgeführt. Besonders gute
Äthyl-a-cyano-/?,ß-dimethylacrylat mit Kaliumcyanid Ergebnisse erhält man bei Temperaturen von 70
und anschließendes Verseifen. Das Verfahren hat bis 1800C. Im allgemeinen wird die Reaktion ohne
den Nachteil, daß schwer zugängliche Ausgangsstoffe 15 Anwendung von Druck ausgeführt. Es ist jedoch
verwendet werden müssen. Weiter ist aus Journal auch möglich, die Reaktion unter Druck durchzu-
of the Chemical Society, Bd. 121 (1922), S. 157, führen, wenn Temperaturen angewandt werden, die
bekannt, daß man 2,2-Dimethylbernsteinsäure durch über dem Siedepunkt der angewandten Stoffe liegen.
Oxydation von 5,5 - Dimethyl - cyclopenten - (1) - öl- Zweckmäßig läßt man dabei das entstehende Am-
(3)-on-(2) mit Hypochlorit erhält. Schließlich gelangt so moniak über ein Druckhalteventil aus dem Druck-
man nach einem in Berichten der Deutschen Che- gefäß entweichen.
mischen Gesellschaft, Bd. 54 (1921), S. 586, beschrie- Die Reaktion wird in Gegenwart von Wasser
benen Verfahren durch Oxydation von /9,/i-Dimethyl- durchgeführt. Vorteilhaft verwendet man auf 1 Mol
butyrolacton mit Bichromat und Schwefelsäure zu Methallylchlorid oder -bromid 3 Mol Wasser. Da
2,2-Dimethylbernsteinsäure. Auch bei den letztge- 35 Wasser häufig auch als Lösungsmittel mitverwendet
nannten Verfahren muß man von schwer zugang- wird, ist es meistens im Überschuß vorhanden,
liehen Ausgangsstoffen ausgehen. , Neben Wasser können auch mit Wasser mischbare.
Es wurde nun gefunden, daß man 2,2-Dimethyl- organische Stoffe als Lösungsmittel angewandt wer-
bernsteinsäure vorteilhaft erhält, wenn man Meth- den, wie Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
allylchlorid oder -bromid mit mindestens 2Äqui- 30 oder wasserlösliche Äther, z. B. Tetrahydrofuran
valenten Alkali- oder Erdalkalicyaniden in Gegen- oder Glykoldimethyläther.
wart von Alkalien und Wasser bei erhöhter Tempe- Aus den bei der Reaktion entstehenden Salzen
ratur umsetzt und anschließend in an sich bekannter der 2,2-Dimethylbernsteinsäure erhält man die 2,2-Di-
Weise durch Zusatz von Mineralsäuren die freie methylbernsteinsäure in bekannter Weise durch Um-
Dimethylbernsteinsäure gewinnt. 35 Setzung mit Mineralsäuren, wie Salzsäure oder
Die Umsetzung von Methallylchlorid mit Natrium- Schwefelsäure. Dabei verwendet man zweckmäßig
cyanid und Natriumhydroxyd läßt sich durch fol- mindestens zwei äquivalente Mineralsäuren pro Mol
gendes Schema veranschaulichen: Methallylchlorid oder-bromid.
QYl , Das Verfahren nach der Erfindung führt man
1 40 beispielsweise aus, indem man zu einer Lösung von
r-v nu π _j_ ο xio^m _l v,nu λ. ι« η Alkali- oder Erdalkalicyaniden in Wasser und in
CH2-C- CH2 - Cl + 2 NaCN + NaOH + 3 H2O einem der genannten Lösungsmittel bei den beschrie-
benen Temperaturen die angegebene Menge Meth-
I allylchlorid oder -bromid gibt. Sobald sich Ammoniak
CH, 45 entwickelt, läßt man die angegebene Menge Alkali I zufließen, wobei man zweckmäßig die Temperatur NaOOC-C — CH, — COONa + 2 NH, + NaCl auf über 100°c erhöht. Die Reaktion ist im allge- I ' meinen nach 5 bis 15 Stunden beendet. Anschließend J,'H versetzt man die Reaktionslösung mit einem Über-
3 50 schuß an Mineralsäure. Nach dem Erkalten scheidet
Das Verfahren hat den Vorteil, daß es mit sehr sich die 2,2-Dimethylbernsteinsäure ab und kann in
guten Ausbeuten verläuft. Außerdem kann man von bekannter Weise durch Filtration isoliert werden,
leicht zugänglichen Ausgangsstoffen ausgehen. Das Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte
neue Verfahren ist insofern bemerkenswert, als in 2,2-Dimethylbernsteinsäure eignet sich zur Herstellung
der deutschen Patentschrift 845 517 beschrieben wird, 55 von Hochpolymeren. Die im folgenden Beispiel
daß man bei der Umsetzung von Methallylchlorid angegebenen Teile sind Gewichtsteile, mit Alkalicyaniden in wäCriger alkoholischer Lösung
/ί,/7-DimethyIacrylnitril erhält. Beispiel
Als Ausgangsstoffe setzt man Methallylchlorid
oder -bromid ein, die leicht durch Chlorierung oder 60 Ih einer RUhrapparatur läßt man zu einer Lösung
Bromierung von Isobutylen erhältlich sind. Bevor- von 400 Teilen Natriumcyanid in 300 Teilen Wasser
zugte Alkali- und Erdalkalicyanide sind Natrium- und 500 Teilen Methanol bei 65 bis 70°C 364 Teile
cyanid, Kaliumcyanid, Calciumcyanid und Barium- Methallylchlorid zufließen. Nach beendeter Zugabe
cyanid. Besonders gut gelingt die Reaktion mit wird die Lösung noch ungefähr 2 Stunden auf Siedc-
Kalium- oder Natriumcyanid. «5 temperatur erhitzt. Nun wird die Temperatur unter Auf 1 Mol Methallylchlorid oder -bromid werden Abdestillieren von Methanol über eine kurze Ko-
mindestens 2 Äquivalente Alkali- oder Erdalkali- lonne auf etwa 90 bis 1000C gesteigert. Mit Beginn
cyanid eingesetzt. der kräftigen Ammoniakentwicklung läßt man lang-
sam 1200 Teile 20gewichtsprozentige Natronlauge zufließen. Bis zum Nachlassen der Ammoniakentwicklung erhitzt man das Reaktionsgemisch auf etwa 1100C. Nach dem Abkühlen wird mit 50°/oiger Salzsäure angesäuert. Dimethylbernsteinsäure fällt in Form farbloser Kristalle an. Der Kristallbrei wird abgesaugt, mit kaltem Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 510 Teile 2,2-Dimethylbernsteinsäure vom Fp. 142 bis 143 0C. Das entspricht einer Ausbeute von 87°/0 der Theorie.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von 2,2-Dimethylbernsteinsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man Methallylchlorid oder -bromid mit mindestens zwei Äquivalenten eines Alkalioder Erdalkalicyanids in Gegenwart von Alkalien und Wasser bei erhöhter Temperatur umsetzt und anschließend in an sich bekannter Weise durch Zusatz von Mineralsäure die freie 2,2-Dimethylbernsteinsäure gewinnt.

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