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Verfahren zur Herstellung von Buftverbesserern Die vorliegende Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Luftverbesserern aus parfümierten festen
Trägerkörpern.
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Die bisher bekannten Mittel zur Luftverbesserung sind entweder leichtflüchtig
und daher nur von kurzer Wirkung oder sie enthalten außer den leichtfldchtigen Parfumsubstanzen
noch schwerflüchtige, in der Regel ölige Flüssigkeiten, welche zwar eine Verlängerung
der I>uftwi.rkung ergeben, aber mit erheblichen Nachteilen behaftet sind. Werden
poröse Körper damit imprägniert, so verbleiben sie feucht oderfes hinterbleibt ein
fettig-öliger, unangenehmer Griff. Ein nachträglich es Verkleben oder Bedrucken
solcher DuStträger wird erheblich erschwert, wenn nicht verhindert. Bestehende Verklebungen
oder Aufdrucke werden chemisch angegriffen, erweicht oder angelöst. Nichtporöse
Materialien eignen sich zur Behandlung mit solchen Duftstoffen nicht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabenstellung zugrunde, diese
Nachteile zu beseitigen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein
Verfahren zur Herstellung von Luftverbesserern aus parfümierten festen Trägerkörpern,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Trägerkörper mit einem Gemisch aus einem
oder mehreren Parfums, einem oder mehreren trocknenden oder härtenden Natur- oder
Kunstharzen und gegebenenfalls einem oder mehreren Lösungsmitteln getränkt oder
beschichtet und anschließend getrocknet oder gehärtet wird.
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Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung werden überraschenderweise
Luftverbesserer aus parfümierten rägerkörpern erhalten, die die oben erwähnten nachteiligen
Eigenschaften nicht besitzen. Nach Trocknen oder Härten fühlen sich die Luftverbesserer
trocken an, es sei denn, es wird absichtlich ein Klebstoff mit Selbstklebeeffekt
als Mischungskomponente für das Parfüm verwendet, um den Trägerkörper nachher ohne
zusätzliche Klebemittel mit anderen Gegenständen z. B. einer bunten Papierfolie
verkleben zu können. Der wesentliche Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung
liegt darin, daß sich trockene Duftsysteme unter Verwendung flüssiger Duft- bzw.
Parfümstoffe herstellen lassen.
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Die Auswahl der verwendeten Parfüme erfolgt nach ästhetischen Gesichtspunkten.
Das gleiche gilt für die Auswahl der als Mischungskomponente verwendeten Natur-
oder Kunstharze. Es sind naturgemäß im Sinne der vorliegenden Erfindung nur solche
Natur- oder Kunstharze verwendbar, die einen angenehmen oder indifferenten Geruch
besitzen und auch in Verbindung mit dem verwendeten Parfüm sich in geruchlicher
Beziehung nicht nachteilig auswirken. Unangenehm riechende Natur- oder Kunstharze
scheiden selbstsverständlich aus.
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Besonders bevorzugt im Sinne der Erfindung ist die Verwdung eines
Gemisches aus einem oder mehreren Parfüms mit einem hochmolekularen Klebstoff oder
einer hochmolekularen Klebtoffkomponente. Wenn der auf diese Weise hergestellte
Luftverbesserer nachträglich beispielsweise mit einer eine bildliche Darstellung
aufweisenden Papierfolie verklebt werden soll, wird zweckmäßig ein Klebstoff oder
eine Klebstoffkomponente mit Selbstklebeeffekt verwendet.
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Beispielsweise kann ein flüssiges, halbflüssiges oder gelöstes Parfüm
in Polyvinyläther-Dispersionen einemulgiert und die Mischung zum Imprägnieren von
einem Trägerkörper aus Holz, Pappe, Schaumstoff oder Blech verwendet werden. Nach
Trocknung hinterbleibt ein selbstklebender und stark sowie anhaltend duftender Trägerstoff,
der ohne weiteren Klebstoffauftrag mit
bedrucktem Papier oder Kunststoff-Folien
beklebt werden kann. Der nach Trocknung der Dispersion zurückbleibende Polyvinyläther
hält den Duftstoff zurück. Er gibt ihn nur allmählich ab, so daß eine langanhaltende
Duftwirkung erzielt wird. Außerdem wirkt der Polyvinyläther oder das sonstige Natur-oder
Kunstharz versteifend und feuchtigkeitsisolierend. Es wird auf diese Weise gleichzeitig
weitgehend verhindert, daß sich der Trägerkörper gegebenenfalls unter dem Einfluß
von Luftfeuchtigkeit wirft.
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Abgesehen von den oben erörterten Gesichtspunkten hinsichtlich des
Geruchs erfolgt die Auswahl der trocknenden oder härtenden Natur- oder Kunstharzen
je nach der gewünschten Duitwirkung. Wenn eine besonders langanhaltende Duftwirkung
erzielt werden soll, wird zweckmäßig ein Harz verwendet, daß nur allmählich den
Duftstoff bzw. das Parfüm aus den unteren Schichten nach oben diffundieren läßt.
Zweckmäßig wird der Parfüm-Anteil dann verhältnismäßig hoch gewählt. Wenn andererseits
eine verhältnismäßig kurzzeitige starke Duftwirkung gewünscht wird, werden zweckmäßig
solche Harze oder Klebstoffkomponenten als Mischungskomponente für das Parfüm verwendet,
die das Parfüm verhältnismäßig rasch abgeben.
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Unter trocknenden oder härtenden Natur- oder Kunstharzen werden solche
Harze verstanden, die chemisch
oder physikalisch trocknen oder härten.
Bekanntlich versteht man unter chemisch trocknenden oder härtenden Harzen solche,
die unter Einfluß von Eatalysatoren oder bei Zutritt von luftsauerstoff eine chemische
Umwandlung erfahren und in eine härtere Form übergehen. Unter physikalisch trocknenden
Harzen werden in üblicher Weise solche verstanden, die in lösungsmitteln gelöst
sind und nach Verdunsten des Lösungsmittels einen trockenen Film ergeben.
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Das Tränken oder Beschichten der Trägerkörper mit der Mischung aus
Parfüm, Harz und gegebenenfalls weiteren EomFponenten erfolgt nach an sich bekannten
Methoden. Beispielsweise kann der Trägerkörper durch Tauchen getränkt werden, insbesondere
dann, wenn eine verhältnismäßig dünnflüssige Mischung verwendet wird. Der Trägerkörper
kann auch eine oder mehrseitig mit der Mischung besprüht werden. Das Trocknen erfolgt
entweder an der Luft oder bei erhöhter Temperatur, je nach Art des angewandten Harzes.
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Das Verhältnis zwischen Duftstoff und Harz richtet sich nach der gewünschten
Duft-Intensität, Diese kann wiederum von der Intensität des Duftstoffes als solchen
abhängen. In der Regel werden etwa 0,5 bis 3 Teile Parfüm auf einen Teil Harz eingesetzt.
Es können aber auch andere Mengenverhältnisse unter Berücksichtigung der obigen
Ausführungen angewandt werden.
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Gemäß der Erfindung kann das Gemisch aus Parfüm und Harz gegebenenfalls
noch andere ZusatzstotSe-, wie Insektizide, enthalten.
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Als Trägerkörper für die Luftverbesserer gemäß der Erfindung wird
aus wirtschaftlichen Gründen häufig Pappe verwendet, die beim Verfahren gemäß der
Erfindung bedruckt und/oder gefärbt sein kann. Wenn bedruckte oder gefärbte (mit
bildlichen Darstellungen versehene) Pappen gemäß dem Stand der Technik mit einer
Mischung von Parfümsubstanzen mit schwerfluchtigen, in der Regel öligen Flüsigkeiten
getränkt oder beschichtet werden, erfolgt in der Regel eine Anlösung der Farbstoffe
und das Druckbild verschmiert. Dies wird gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
vermieden. Naturgemäß muß ein evtl. in der Imprägniermischung enthaltenes Lösungsmittel
der verwendeten Farbe insofern angepaßt sein, als das Lösungsmittel die speziell
verwendete Farbe nicht nachteilig beeinflußt. Wenn also beispielsweise die Pappe
oder der sonstige Trägerkörper mit wasserlöslichen Farben versehen ist, darf nicht
ein wässriges Gemisch von Parfüm und Harz zum Tränken verwendet werden.
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Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung liegt noch
darin, daß als Trägerkörper nicht nur poröse bzw. saugfähige Stoffe angewendet werden
können, sondern beispielsweise auch Metall-, Kunststo£f- oder Schaumkunststoff-Folien.
lis Klebstoff bzw. Klebstoffkomponente werden dann solche Stoffe verwendet,
die
bekannterweise mit den jeweils gewählten Xrägerkörpern einen guten Verbund ergeben.
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Im Gebrauchsmuster 1 739 635 ist ein Träger für Parfüm aus einem saugfähigen,
indes naßfest und ribbelfest gearbeiteten Papier beschrieben. las naßfeste und ribbelfeste
Papier wird dabei so hergestellt, daß es unter Zusatz geringfügiger Mengen von Bindemitteln
verfestigt wird. Der so hergestellte rägerkörper wird mit flüssigem Parfüm getränkt.
Die Imprägnierung des Papieres erfolgt also vor dem Tränken mit Parfüm. Der so parfümierte
Trägerkörper hat die Aufgabe, bei in der Regel einmaligem Gebrauch die gesamte Parfümmenge
möglichst vollständig abzugeben. Dieser Träger ist hinsichtlich Aufgabenstellung
und Verwendungszweck mit dem Luftverbesserer gemäß der vorliegenden Erfindung nicht
vergleichbar. Die Zweckbestimmung des Luftverbesserers gemäß der vorliegenden Erfindung
ist die entgegengesetzte des beschriebenen Trägers. Der Luftverbesserer gemäß der
vorliegenden Erfindung soll nur langsam und allmählich das Parfüm abgeben. Die Herstellung
erfolgt deshalb auch nicht in der Weise, daß zunächst mit dem Bindemittel verfestigt
und dann mit Parfüm imprägniert wird. Vielmehr wird in der oben beschriebenen Weise
mit einer Mischung von Parfüm und Bindemittel imprägniert bzw. getränkt oder beschichtet.
Es ist überraschend, daß trotz dieser Einbettung des Parfüms in das Bindemittel
bei
den nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellten Luftverbesserern
eine langanhaltende Wirkung eintritt. Aufgabenstellung und Lösungsweg sind beim
Verfahren der vorliegenden Patentanmeldung also nicht vergleichbar mit denjenigen
des Gebrauchsmusters 1 739 635. Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß wie
bereits ausgeführt,gemäß der vorliegenden Erfindung auch nicht-poröse Trägerkörper
verwendet werden können. Außerdem können gemäß der vorliegenden Erfindung auch feste
Parfüms eingesetzt werden.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung: BeisPiel 1: 100 Gew.-Teile
einer handelsüblichen Polyvinyläther-Dispersion werden mit 10 bis 100 Gew.-Teilen
eines handelsüblichen flüssigen Duftstolfes vermischt. Dazu wird der Duftstoff unter
schnellem Rühren in die Dispersion eingearbeitet. Gegebenenfalls kann die Dispersion
einen Emulgator oder andere Zusätze wie insektizide Stoffe enthalten. Mit dieser
Dispersion wird eine etwa 2 mm starke Pappe durch Tauchen oder Besprühen imprägniert.
Dabei werden etwa 1 bis 2 g der Dispersion pro 30 qcm einseitige Oberfläche aufgebracht.
Anschlie#end wird an der Luft trocknen geauf lassen. Man erhält eine selbstklebende
Pappe, die ein mit Bildern versehenes Papier aufgerollt werden
kann.
Unter leichtem Druck wird die Pappe mit dem Papier verpreßt. Aus der Pappe können
dann Luftverbesserer der gewünschten Form ausgestanzt werden.
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Wenn beispielsweise das aufgeklebte Papier Abbildungen von menschlichen
Figuren zeigt wird entsplscnend diesen Abbildungen dasAusstanzen vorgenommen. Der
Luftverbesserer hat eine langanhaltende Wirkung.
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Beispiel 2 : 20 bis 100 Gew.-Teile einer handelsüblichen Polyisobutylen-ispersion,
20 bis 100 Ge.-Teiie eines handelsüblichen Kautschuk-Latex, 20 bis 200 Gew.-Teile
einer Polyacrylester-Dispersion, 20 bis 300 Gew.-Teile Terpenharz und 30 bis 400
Gew.-Teile eines flüssigen Duftstoffes werden zu einer Mischung verarbeitet. Dazu
werden zunächst die zuerst genannten drei Stoffe unter schnellem Rühren miteinander
vermischt und eine 50 %igelösung des Terpenharzes sowie anschließend der flüssige
Duftstoff eingearbeitet. Mit dieser Mischung wird eine Polyesterfolie beschichtet.
Nach dem Aushärten erhält man einen Luftverbesserer mit langanhaltender Wirkung.
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Dieser luftverbesserer kann, falls gewünscht, mit einein zusätzlichen
Klebstoffstrich versehen und wie in der Kartonagenindustrie üblich, mit einem Papierbild
beklebt werden. Anschließend kann in gewünschter Weise ausgestanzt werden.
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Beispiel 3: 10 bis 100 Gew.-Teile Styrol-Butadien-Gummi und 5 bis
150 Gew.-Teile Xolophonium werden in 60 bis 800 Gew.-Teile Trichloräthylen gelöst.
Anschließend werden 10 bis 300 Gew.-Teile eines mineralischen Füllstoffes und schließlich
20 bis 600 Gewichts-Teile eines flüssigen oder gelösten Duftstoffes zugegeben. Mit
dieser Mischung wird eine Pappe durch Besprühen imprägniert und das Lösungsmittel
abdunsten gelassen. Der Klebeeffekt hält etwa bis zu einer Stunde nach Abdunsten
des Lösungsmittels an. Innerhalb dieser Zeit kann auf die Pappe ein Papierbild aufgeklebt
werden. Es kann jedoch auch später durch Erwärmen oder Besprühen mit Lösungsmittel
der Klebstoff reaktiviert und das Verkleben vorgenommen werden.
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Patentansprüche: