DE1617332B2 - Verfahren zum Isolieren eines wasserlöslichen Protein-Metall-Chelats mit antiphlogistischer Wirkung - Google Patents
Verfahren zum Isolieren eines wasserlöslichen Protein-Metall-Chelats mit antiphlogistischer WirkungInfo
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- DE1617332B2 DE1617332B2 DE1966B0089232 DEB0089232A DE1617332B2 DE 1617332 B2 DE1617332 B2 DE 1617332B2 DE 1966B0089232 DE1966B0089232 DE 1966B0089232 DE B0089232 A DEB0089232 A DE B0089232A DE 1617332 B2 DE1617332 B2 DE 1617332B2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Isolieren eines wasserlöslichen Protein-Metall-Chelats
mit antiphlogistischer Wirkung aus natürlichen Proteinrohstoffen. Das erfindungsgemäße Verfahren besteht im
wesentlichen darin, daß
a) das Ausgangsmaterial bei einem pH-Wert von 1,0—11,0 mit einer wäßrigen Lösung, die ein
zweiwertiges Metallion mit einem Ionenradius von 0,6—1,0 Ä, vorzugsweise 0,65—0,80 Ä insbesondere
Mn und gegebenenfalls einen Puffer enthält, versetzt wird,
b) das erhaltene Protein-Metall-Chelat durch eine Anzahl beliebig aneinandergereihter, für die
Proteinfraktionierung bekannter Schritte gereinigt wird, wobei
c) eine Abtrennung der thermolabilen Proteine durch kurzfristiges Erhitzen bis auf 75° C erfolgt und
d) die Fraktionen gesammelt werden, die bei der Gelscheibenelektrophorese sowohl bei einem
pH-Wert von 9,4 als auch bei einem pH-Wert von 3,8 langsamer als Albumin, jedoch schneller als
y-Globulin wandern und das für das gewünschte
Protein-Metall-Chelat charakteristische Multi- ·-> bandmuster zeigen, worauf
e) aus diesen gesammelten Fraktionen ein Chelat erhalten wird, das 0,1 bis 1,0% Metall aufweist und
in welchem zumindest 65% des Metallgehaltes von ■ zumindest einem der Metalle Mg, Ca, Fe, Zn, Co
ίο oder Cu, insbesondere Mg, gebildet ist. Gemäß
einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird so vorgegangen, daß in
den Verfahrensstufen a), b), d) und e) bei Temperaturen unterhalb 5°C gearbeitet wird und
ι ■-> die Verfahrensstufe c) ein Erhitzen auf 65° C für die
Dauer von 5 min bzw. ein Erhitzen auf 50° C für die Dauer von 10 min umfaßt.
Die meisten eiweißhaltigen Naturstoffe enthalten ein Protein-Metall-Chelat, welches das unter den Bedingungen
des Verfahrensschrittes d) charakteristische Multibandmuster zeigen. Die Mengen dieses Proteins sind
üblicherweise sehr gering und von der Jahreszeit und bei Tieren der Ernährung abhängig. Dieses Protein hat mit
Ionen der unter e) genannten zweiwertigen Metalle 2") chelatisiert hervorragende antiinflammatorische und
antiphlogistische Wirkung, ohne die Nebenwirkungen bekannter antiinflammatorisch und antiphlogistisch
wirkender Substanzen aufzuweisen. Dieses Protein, welches den Globulinen zuzuzählen ist, läßt sich mit
einer Reihe von beliebig aneinandergereihten für die Proteinfraktionierung bekannten Schritten reinigen,
wobei vor allem eine Abtrennung der thermolabilen Proteine durch kurzfristiges Erhitzen bis auf höchstens
75°C den Effekt hat, daß die die antiphlogistische ij Wirkung beeinträchtigenden Begleitstoffe weitgehend
zerstört werden. Die für die Fraktionierung und Reinigung in Frage kommenden bekannten Schritte, wie
beispielsweise Gel-Elektrophorese, Chromatographie etc., können in sinnvoller Weise dadurch effektiver
gestaltet werden, daß diesen Verfahren über ein Molekularsieb bereits eine Proteinfraktion zugeführt
wird, weiche in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch fraktioniertes Fällen mittels Salzen und/oder
Lösungsmitteln, von der Hauptmenge der das erfin-4")
dungsgemäß zu isolierende Protein begleitenden Proteine befreit worden ist, um die bei der Gel-Elektrophorese
bzw. beim Chromatographieren aufzuarbeitende Substanzmenge möglichst gering zu halten und damit
eine schärfere Auflösung der Banden (Fraktionen) •ίο erzielen zu können. Zwecks Isolierens des bei der
Gelscheiben-Elektrophorese mit typischer Geschwindigkeit relativ zu anderen Proteinen wandernden
Protein-Metall-Chelats ist es jedoch nicht unbedingt erforderlich, eine Gel-Elektrophorese vorzunehmen
Ti oder zu chromatographieren, sondern es können auch,
wenn auch in weniger vorteilhafter Weise, andere für das Fraktionieren von Proteinen an sich bekannte
Fraktionierschritte aneinandergereiht werden, wobei es lediglich erforderlich ist, beim Aufsuchen neuer
feo Kombinationen an sich bekannter Methoden bzw. beim
Aufsuchen neuer Wege den Gehalt der erhaltenen Fraktionen an dem bei der Gelscheiben-Elektrophorese
sowohl bei einem pH-Wert von 9,4 als auch bei einem pH-Wert von 3,8 in Form von knapp beieinander
liegenden Banden langsamer als Albumin, jedoch schneller als y-Globulin wandernden Protein-Metall-Chelat
mittels Gelscheiben-Elektrophorese zu überprüfen; sobald mittels des Orientierungshilfsmittels »Gel-
scheiben-Elektrophorese« irgendeine Kombination von Fraktionierschritten als brauchbar erkannt worden ist,
kann diese Kombination von Fraktionierschritten ohne weitere Kontrolle durch Gelscheiben-Elektrophorese,
stets die gleiche Proteinquelle vorausgesetzt, routinemäßig wiederholt werden.
Die Struktur des erfindungsgemäß in Form eines Metallchelats isolierbaren Proteins ist, ebenso wie für
die weitaus meisten Proteine, nicht geklärt. Die bisherigen Untersuchungen ermöglichen es, das Molekulargewicht
und das Aminosäureprofil des Proteins innerhalb ziemlich weiter Toleranzen (± 10%) anzugeben,
jedoch ist die für die Kennzeichnung der Struktur eines Proteins zumindest erforderliche Aminosäurensequenz
unbekannt. Im folgenden werden die bisher vorliegenden Ergebnisse der Strukturuntersuchung des
erfindungsgemäß isolierbaren Proteins angegeben.
Die durchschnittliche Elementaranalyse des Protein-Metall-Chelats lautet: 50,02% C, 7,92% H, 25,55% O,
15,26% N, 0,43% S, 0,00% P, < 1% Asche. Der Stickstoffgehalt gemäß dieser Elementaranalyse liegt
etwas niedriger als der typischer Proteine, was darauf hindeutet, daß im erfindungsgemäß isolierbaren Protein
auch Nicht-Proteine enthalten sind. Diese Tatsache wird durch unter Verwendung eines Jod-Schiff-Indikators
durchgeführte, Gelscheiben?Elektrophorese bestätigt.
Nach saurer Hydrolyse des Proteins durchgeführte Prüfungen mit Zückerreagentien weisen auf die
Anwesenheit einer geringen Menge an Kohlenhydrat hin, welches wahrscheinlich covalent an das Protein
gebunden ist.
Das Molekulargewicht des erfindungsgemäß isolierbaren Protein-Metall-Chelats beträgt etwa
28 500 ±10%.
Der isoelektrische Punkt des erfindungsgemäß herstellbaren Protein-Metall-Chelats liegt etwa bei
einem pH-Wert von 5,5 ±0,2. Je nachdem, von welcher Seite her man sich an den isoelektrischen Punkt
heranbewegt, wird das Protein-Metall-Chelat bei pH-Werten von 4,0 bis 6,0 teilweise oder vollständig
unlöslich, weshalb Lösungen dieses Chelats pH-Werte von 1,0 bis 4,0 oder 6,0 bis 11,0, vorzugsweise 7,0 bis 8,0,
besitzen sollen, um durch Fällungserscheinungen eine Verringerung der Ausbeute zu vermeiden; ein pH-Wert
unterhalb 1,0 bzw. ein pH-Wert oberhalb 11,0 soll vermieden werden, da dann die Gefahr einer Denaturierung
des Protein-Metall-Chelats besteht.
Das Infrarotspektrum des erfindungsgemäß isolierbaren Metall-Chelats eines Proteins ist, bei pH = 7
bestimmt, typisch für Proteine. In der unten stehenden Tabelle sind die Ultraviolettabsorptionssspektren dieses
Proteins bei pH = 1,5 in 0,05 n-HCl, bei pH = 1,5 in 0,05n-HCl + 0,10-m KCl bei pH = 7 in Wasser,, bei
pH = 7 in 0,05-m Phosphatpuffer und bei pH = 13 in 0,15-m KCl, wobei der pH-Wert mit 1 n-KOH auf 13
eingestellt wurde, dargestellt. ;
"Ultraviolett-Absorptionsspektrum des neuen Protein-Metall Chelats
Optische | Dichte | y = 0,15 | pH 7,0 | pH 7,0 ...".:■.; | pll 13,0 |
nm | pH 1,5 | 0,434 mg/ml | H2O . | Puffer ' / | KCI-KOH |
γ = 0,05 | 0,005 | 1,00 mg/ml [. | 0,492 mg/ml .- | 0,492 mg/ml | |
0,560 mg/ml | 0,030-W;""' | 0,035 ■■- · | 0,00 '£-/-- | : 0,126 - | |
310 | - 0,066 | 0,066 | 0,090:'';'. 1^r | ||
300 * '" | - 0,102 ' | 0,129 | 0,184 | 0,13 | 0,353 |
295 | 0,145 | 0,190 | 0,372 | 0,18 | 0,430 |
290 | 0,236 | 0,204 | 0,510 | 0,25 | 0,429 |
285 | 0,320 | - | 0,540 | 0,22 | 0,430 |
284 | 0,342 | 0,219 | 0,560 | - | - |
283 | 0,355 | - | 0,570 | 0,29 | 0,438 |
282 | 0,369 | 0,244 | 0,580 | - | - |
281 | - | 0,226 | 0,585 | 0,30 | 0,430 |
280 | 0,377 | 0,227 | 0,590 | - | - |
279 | - | 0,228 | 0,592 | 0,30 | 0,420 |
278 | 0,384 | 0,226 | 0,590 | - | - |
277 | - | 0,225 | 0,588 | 0,30 | 0,411 |
276 | 0,385 | 0,206 | 0,580 | - | 0,410 |
275 | 0,385 | 0,179 | 0,538 | 0,27 | 0,422 |
270 | 0,364 | 0,144 | 0,475 | 0,23 | 0,471 |
265 | 0,330 | 0,117 | 0,400 | 0,19 | 0,592 |
260 | 0,284 | 0,104 | 0,337 | 0,15 | 0,845 |
255 | 0,247 | 0,134 | 0,315 | 0,13 | 1,150 |
250 | 0,226 | 0,272 | 0,402 | 0,18 | 1,45 |
245 | 0,263 | — | 0,190 | 0,37 | 1,70 |
240 | 0,432 | - | 1,80 | - | |
230 | — | ||||
Wie der Tabelle entnommen werden kann, sind die im sauren Milieu und im alkalischen Milieu ermittelten
Absorptionsspektren des Protein-Metall-Chelats beträchtlich verschieden von dem bei pH = 7 erhaltenen
Absorptionsspektrum.
Bei der Gelscheiben-Elektrophorese auf Polyacrylamid gibt das erfindungsgemäß isolierbare Metall-Chleat
des Proteins ein typisches Bild mit drei nahe beieinander liegenden Banden sowohl bei einem
pH-Wert von 9,4 als auch bei einem pH-Wert von 3,8 (fließendes Gel). [Diese Arbeitsweise beruht auf den
Arbeiten von Ornstein und Davis, Ann. N. Y.
Acad., S. 121, 321 und 404 (1964) und von Wi 11 i a ms
und Reisfeld, Nature 195, 281 (1962).] Typische Elektrophorogramme des Protein-Metall-Chelats enthält
die unten stehende Tabelle, in welcher sämtliche Werte Näherungswerte darstellen.
pH 9,4 | Abstand | Ralative | pH 3,8 | Abstand | Relative | |
Breite | vom Ursprung | Intensität | Breite | vom Ursprung | Intensität | |
in mm1) | in% | in mm') | in% | |||
in mm | 11,5 | 100 | in mm | 16,5 | 100 | |
Oberes Band | 1,0 | 14,0 | 89-93 | 1,2 | 20,0 | 53-56 |
Mittleres Band | 1,0 | 18,0 | 48-52 | 0,4 | 22,0 | 94-96 |
Unteres Band | 0,5 | 1,2 | ||||
') Oberer Rand, Gesamtlänge des fließenden Geles: 56 mm.
Es wird angenommen, daß die sich bei der. Gelscheiben-Elektrophorese zeigenden typischen drei
Banden auf eine Aufspaltung einer Bande zurückzuführen ist, welche Aufspaltung Pufferwirkungen im
elektrischen Feld zugeschrieben werden kann und nicht auf die Anwesenheit dreier verschiedener Proteine im.
Metall-Chelat hinweist. Unter Verwendung von Argarose durchgeführte Elektrophorogramme können zur
angenäherten Bestimmung der Konzentration des erwünschten Proteins in einem Proteingemisch herangezogen
werden. Zu diesem Zwecke kann bei einer Konzentration der Probe von 10 bis 100 mg/ml in
0,05-m [Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan]-Glycin-Puffer bei pH 8,45 mit 5 mA und 188 V 30 Minuten
gearbeitet werden. Analytisch besitzt diese Methode gegenüber der Gelscheiben-Elektrophorese den Vorteil,
daß wegen der nahe.dem Zentrum der Platte liegenden Probe die wandernden Proteine sowohl kathodisch als
auch anodisch sichtbar gemacht werden können.
Das erfindungsgemäß herstellbare Protein-Metall-Chelat stellt im Hinblick auf das Verhalten bei der
Gelscheiben-Elektrophorese offensichtlich eine chemisch einheitliche Substanz dar, was auch durch das
Verhalten dieses Chelats beim Chromatographieren über Ionenaustauschharzen aber auch durch das
Verhalten beim Ultrazentrifugieren bestätigt wird, wo das erfindungsgemäß herstellbare Protein-Metall-Chelat
in Form eines einheitlichen, scharfen Bandes weiterwandert und der Sedimentationskoeffizient zu
etwa 3,32 ± 0,05 Svedberg-Einheiten bestimmt wird.
Das erfindungsgemäß herstellbare Protein-Metall-Chelat besitzt in pharmakologischer Hinsicht ein breites
Wirkungsspektrum und ist in der Lage, durch Vireninfektionen bewirkte Schädigungen zu lindern und kann in
Säugetieren die Folgen von Überanstrengungen beseitigen bzw. das Immunitätsgleichgewicht wieder herstellen.
Dieses Protein-Metall-Chelat besitzt auch ausgezeichnete antiinflammatorische Wirkung. Es ist für die
Behandlung aller Krankheiten geeignet, an welchen ein inaktiviertes oder aus dem Gleichgewicht geratenes
auto-immunes System beteiligt ist und kann allein und zusammen (gleichzeitig oder alternierend) mit für die
Behandlung solcher Krankheiten dienenden Medika-.. menten, beispielsweise Steroiden, wie Cortison, Hydrocortison,
Prednison, Prednisolon, Dexamethason, Fluorcortison, Fluormethalon, Methylprednisolon, Triamoinolon
und dessen Acetonid, j3-Methason und deren bekannte Ester und Derivate oder anderen bekannten
Stoffen zur Behandlung von Bakterien- und Viren-Infektionen, verwendet werden, wobei diese Medikamente in geringeren Dosen verabreicht werden können und
normalerweise vorkommende toxische Wirkungen und
3> sonstige Nebeneffekte verringert werden. Das erfindungsgemäß
herstellbare Protein-Metall-Chelat erweist sich auch bei der Behandlung einer großen Anzahl von
Entzündungen geeignet, bei welchen entzündungshemmende Steroide nur beschränkt brauchbar sind, was
daraus . ersichtlich wird, daß diese Chelat nach Erzeugung einer durch Antigene indizierten Entzündung nach der Methode von Ungar et al. [Arch; Int.·
Pharmacodynam. 123, 71 (1959)] eine etwa 50%ige Inhibierung der Entzündung bei Dosen von 0,4 mg/kg
3 bewirkt, wogegen die gleiche Inhibierung erst durch
Verabreichung von 25 mg Butazolidin und etwa 15 mg Hydrocortison erreicht werden kann. Sowohl bei der
Prüfung als auch bei der Verwendung des erfindungsgemäß herstellbaren Protein-Metall-Chelats kann weder
eine chronische noch eine akute Toxizität festgestellt werden. Bei intraperitoneal und/oder intramuskulär
verabreichten Einzeldosen des Chelats von 60 mg/kg, welche weit über der therapeutisch erforderlichen
Dosierung liegt, kann in Mäusen, Ratten, Meerschweinchen oder Eseln weder vor der Tötung noch nach
augenscheinlicher und mikroskopischer Prüfung der Milz, der Nieren, des Rückenmarks, des Hirns und der
Injektionsstellen eine toxische Wirkung festgestellt werden. Die bei Injektion körperfremder Proteine
bo auftretende typische Eosinophilie bzw. Monocytosis
bleiben aus. Bei der Verabreichung von dem Hundertfachen der wirksamen Dosis entsprechenden Dosen an
Esel und Meerschweinchen konnten keine chronischen Vergiftungen festgestellt werden. Das erfindungsgemäß
b5 herstellbare Protein-Metall-Chelat ist somit zum großen
Teil frei von den Nachteilen synthetischer Drogen, welche häufig nur sehr spezifisch, stark verzögert und
unzureichend wirken. Das erfindungsgemäß isolierbare
Protein-Metall-Chelat wirkt nach Verabreichung stark und rasch. Dies mag darauf zurückzuführen sein, daß es
in Anbetracht seiner Chelatstruktur rasch auf die Zellen verteilt wird. Diese Struktur macht dieses Protein-Metall-Chelat
hervorragend geeignet zur selektiven Adsorption an und Speicherung in gewissen Zellen, und
dies ist unter Umständen ein weiterer Grund für dessen überraschend hohe Wirkung gegen Viren.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es wesentlich, das Protein-Metall-Chelat mit einem Metallgehalt
von 0,1 bis 1,0% herzustellen und hierbei dafür Sorge zu tragen, daß zumindest 65% des Metallgehaltes
von zumindest einem der Metalle Mg, Ca, Fe, Zn, Co und Cu gebildet ist, da nur dann dieses Chelat die
gewünschten pharmakologischen Eigenschaften besitzt. Darüber hinaus ist ein ausreichender Metallgehalt des
Chelats auch im Hinblick auf dessen Stabilität unbedingt erforderlich. Die pharmakologisch wirksamsten erfindungsgemäß
herstellbaren Protein-Metall-Chelate besitzen einen Metallgehalt von etwa 0,25 bis 0,75%. Das
Ausmaß der pharmakologischen Wirkung des Protein-Metall-Chelats scheint zumindest zum Teil von der
Anwesenheit eines oder mehrerer physiologisch wesentlicher zweiwertiger Metallionen im Chelat abzuhängen,
weshalb in das Chelat vorzugsweise mindestens 75%, insbesondere 85%, der Metalle in Form mindestens eines der Metalle Mg, Ca, Fe, Zn, Co und Cu
eingebracht werden.. Bei Herstellung von Protein-Metall-Chelaten
höchster Wirksamkeit ist dafür zu sorgen, daß zumindest 40% des Metallgehaltes von einem
zweiwertigen Metall mit einem Ionenradius von 0,65 bis 0,79 A, beispielsweise Magnesium, gebildet sind. Solche
Metalle können beispielsweise dem Buch von Hall,
»Chemistry and Physics«, 44. Auflage, Seiten 3507 bis 3508 (1962) entnommen werden. In den meisten solchen
Chelaten ist eines dieser Metalle auch das vorwiegende Metall,'also-jenes chelatierende Metall, welches im
Protein-Metall-Chelat mit dem höchsten Anteil enthalten ist. Obzwar in den die stärkste Wirkung zeigenden
Chelaten^der. größte=.Te.il. des., Metallgehaltes auf
physiologisch ,wesentliche zweiwertige.Metalle zurückzuführen
ist, "enthalten typische Metallchelate auch andere Metalle, welche häufig während der Fraktionierschritte
vom Protein, insbesondere dann aus Anlagenteilen aufgenommen werden, wenn in den aufzuarbeitenden'
Lösungen die Konzentration der erwünschten physiologisch wesentlichen zweiwertigen Metallionen
gering ist. Falls zumindest im letzten Fraktionierschritt in den aufzuarbeitenden Lösungen eine ausreichend
hohe Konzentration an physiologisch wesentlichen zweiwertigen Metallionen aufrechterhalten wird, gelingt
es Protein-Metall-Chelate herzustellen, in welchen von den insgesamt vorliegenden chelatisierenden
Elementen nur 10% physiologisch unwesentliche Elemente, beispielsweise Al, Si oder B, sind.
Da das erfindungsgemäß in Form eines Metall-Chelats
zu isolierende Prptein ziemlich wärmeempfindlich ist, ist es zweckmäßig, mit Ausnahme des kurzzeitigen
Erhitzens alle Verfahrensschritte bei einer Temperatur unterhalb 50C durchzuführen. Das zwecks Abtrennens
der wärmelabilsten Proteine vorzunehmende kurzzeitige Erhitzen einer das erwünschte Protein enthaltenden
Lösung erfolgt zweckmäßig auf eine Temperatur von mindestens 500C, vorzugsweise auf eine Temperatur
von 50 bis 650C bei einer Erhitzungsdauer von 10 bis 5 min. Hierbei ist zu beachten, daß die Temperatur und
die Dauer der Wärmebehandlung einander umgekehrt proportional sind. Das in Form eines Metail-Chelats zu
isolierende Protein ist bei Temperaturen oberhalb 75°C nur kurze Zeit beständig. Sofern es nicht möglich ist, wie
beispielsweise beim flash-Pasteurisieren, das Erhitzen und das Abkühlen in kürzester Zeit vorzunehmen, soll
das Gemisch nicht über 75°C erhitzt werden. Bloßes Erwärmen auf Temperaturen unterhalb 50° C zeitigt
wenig zufriedenstellende Ergebnisse, da einige der unerwünschten wärmelabilen Proteine bei solchen
niedrigen Temperaturen noch ziemlich beständig sind.
H) Das erwünschte Protein ist bei 55°C 15 bis 30 min und bei 65° C etwa 3 bis 8 min beständig, womit es möglich
ist, bei Zerstörung der wärmelabilen Proteine übliche Heiz- und Kühleinrichtungen zu verwenden.
Da, wie erwähnt, das erfindungsgemäß in Form eines
Da, wie erwähnt, das erfindungsgemäß in Form eines
i1) Metail-Chelats zu isolierende Protein bei einem
pH-Wert unter 1,0 bzw. bei einem pH-Wert oberhalb 11,0 instabil ist und in Nähe des isoelektrischen Punktes
(pH-Wert = 5,5) nicht so löslich ist, ist es zweckmäßig, bei allen Fraktionierschritten bei einem pH-Wert
zwischen 1 und 4 oder zwischen 6 und 11, vorzugsweise
7 bis 8, zu arbeiten, sofern es nicht bezweckt ist, aus einer Lösung dieses Proteins dieses Protein auszufällen,
in welchem Falle der pH-Wert einer dieses Protein enthaltenden Lösung auf einen Wert zwischen 4 und 6,
insbesondere auf etwa 5,5, zu bringen ist. .:.:-■:
Da das erfindungsgemäß in Form eines Metall-Ch'e-'I
lats zu isolierende·- Protein - in Form eines -■-. Chelats
wesentlich stabiler ist, ist es zweckmäßig, sämtliche: Fraktionierschritte in Anwesenheit eines Ions eines V
zweiwertigen Metalls mit einem Ionenradius von 0,60 bis 1,0 Ä durchzuführen. Es ist hierbei zweckmäßig, die
Konzentration der .Lösungen an Ionen zweiwertigere
Metalle auf mindestens l,10~4-m, vorzugsweise 0,005 bis
0,20-m, insbesondere etwa 0,02-m, einzustellen.. Die
i-5 Ionen zweiwertiger Metalle können hierbei in Form der.
Sulfate, Chloride oder Acetate der oben angegebenen Metalle, z. B. in Form, von: Mg(CH3COO)2,' MgSO4,
MgCl2, CaCl2 oder MnSO4, beigestellt werden. Die
Anwesenheit- von Ionen -zweiwertiger^Metalle in
Lösungen des erfindungsgemäß in Form eines Chelats ζ^ΐβοΗβΓβηαβηΡτοΐβΙηβκ^νρΓ^Πέ'Ι^οβ^ιηνΑοΐνβηΓίβη
der wärmelabilsten.Proteinedurch" kurzzeitiges Erhit-"
zen einer das erwünschte Protein enthaltenden Lösung zweckmäßig, da, wie erwähnt, dieses Protein in Form
eines Chelats am stabilsten ist und damit während des Erhitzens nur eine geringe Menge des erwünschten
Proteins zerstört wird.
Da der in den einzelnen Fraktionierschritten, beispielsweise selektive Fällungen mittels Salzen oder
Lösungsmitteln, erzielbare Trenneffekt stark abhängig ist vom pH-Wert der aufzuarbeitenden Lösungen, ist es
zweckmäßig, den pH-Wert der aufzuarbeitenden Lösungen durch Zusatz von Puffersubstanzen gegen
äußere Einflüsse zu stabilisieren. Zu diesem Zwecke wird am. besten in an Puffersubstanz 0,01- bis
0,20molaren, vorzugsweise mindestens 0,05molaren, insbesondere 0,1 molaren Lösungen gearbeitet. Als
Puffer können hierbei partiell neutralisierte organische oder anorganische Säuren, z. B. Gemische aus Tris-(hy-
bo droxymethyl)-aminomethan (im folgenden kurz als Tris
bezeichnet) einerseits und einer Dicarbonsäure, wie Maleinsäure oder Bernsteinsäure, Phosphorsäure oder
einer Aminosäure, z. B. Glycin, andererseits, verwendet werden.
bo Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
zweckmäßig die natürliche Eiweißquelle, beispielsweise tierische Organe bzw. Gewebe, wie Leber, Niere,
Hoden, Pankreas, Placenta, Darmschleimhaut, Thymus,
809 582/12
Lunge oder Milz von Kaninchen, Schafen, Rindern, Schweinen oder Menschen bzw. ein daraus in an sich
bekannter Weise durch Behandeln mit organischen Lösungsmitteln, wie Toluol oder Aceton, erhaltenes
Trockenpulver mit einer einen pH-Wert von 6 bis 8 ·-> aufweisenden und zweiwertige Metallionen mit einem
Ionenradius von 0,6 bis 1,0 Ä, vorzugsweise 0,6 bis 0,8 A, enthaltenden Pufferlösung extrahiert, womit eine
Lösung erhalten wird, aus welcher, wie bereits erwähnt, bereits durch Gel-Elektrophorese oder mittels Molekularsieben
das erwünschte Protein-Metall-Chelat auf Grund seines Wanderungsverhaltens bei der Gel-Elektrophorese
abgetrennt werden kann, wobei jedoch zwecks Erzielung eines ausreichenden Trenneffektes
die Gel-Elektrophorese oder das Fraktionieren mittels i">
eines Molekularsiebes mehrmals vorzunehmen ist, um schließlich die einzelnen Fraktionen weit genug
auseinanderziehen zu können.
Um jedoch im Rahmen der Gel-Elektrophorese oder im Rahmen des Fraktionierens mittels Molekularsieben
nicht zu große Substanzmengen aufarbeiten zu müssen, ist es zweckmäßig, vor dem Fraktionieren durch
Gel-Elektrophorese oder dem Fraktionieren mittels eines Molekularsiebes eine an erwünschtem Protein
angereicherte Fraktion durch fraktioniertes Fällen 2r>
mittels Salzen, insbesondere Ammonsulfat, und/oder mit mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln, insbesondere
Aceton, Dioxan, Tetrahydrofuran, Isopropanol und/oder Äthanol, herzustellen. Naturgemäß ist es im
Zuge dieser Fällungen zweckmäßig, stets in eine jo Puffersubstanz und ein Salz eines zweiwertigen Metalls
enthaltenden wässerigen Lösungen zu arbeiten.
• Naturgemäß ist aus den hierbei erhaltenen Fraktionen das erwünschte Protein um so leichter mittels
Gel-Elektrophorese oder Molekularsieben abzutren- r> nen, -je weitergehender unerwünschte Begleitstoffe
entfernt worden sind, jedoch kann jede der in Frage kommenden Fraktionen im Prinzip durch die Gel-Elektrophorese
oder mittels Molekularsieben aufgearbeitet werden: ■iV"J·1 ""■"'' -
Eine· Möglichkeit zu einer an erwünschtem Protein
angereicherten-Fraktion zu kommen besteht darin, daß die durch Extraktion der Eiweißquelle bzw. des hieraus
erhaltenen Trockenpulvers erhaltene wässerige Lösung zwecks Ausfällens von weniger als das in Form eines 4r>
Chelats zu isolierende Protein löslichen Stoffen zu 40 bis 45% mit Ammonsulfat gesättigt oder mit etwa 1,5
Vol.-Teilen Aceton oder Äthanol versetzt wird, wobei
zwecks Ausfällens allenfalls vorhandener Pigmente vor oder nach dem Fällen der weniger löslichen Stoffe die Ή)
jeweils vorliegende Lösung mit, vorzugsweise 10% ihres Volumens, eines heterocyclischen Amins, z. B.
Pyridin oder Piperidin, oder mit etwa 15% ihres Volumens eines Gemisches aus Äthanol und Chloroform
(etwa 2:1) versetzt wird. Hierbei kann zwecks τ> Abtrennens der wärmelabilen Proteine die erhaltene
Lösung rasch, z. B. unter kräftigem Rühren, auf 59°C erhitzt, etwa 15 min auf dieser Temperatur gehalten und
dann rasch, z. B. mittels einer Kältemischung, auf etwa 3°C abgekühlt werden, wobei vor oder nach dem w)
Abtrennen der wärmelabilen Proteine ein das erwünschte Protein enthaltender Niederschlag dadurch
hergestellt werden kann, daß die erhaltene Lösung entweder zu 58 bis 76% mit Ammonsulfat gesättigt oder
mit der zwei- bis vierfachen Menge der zum Fällen der hr>
weniger löslichen Proteine erforderlichen Menge an Lösungsmittel (vorzugsweise Aceton oder Äthanol)
versetzt wird. Der das erwünschte Protein enthaltende Niederschlag wird zwecks Weiterverarbeitung zweckmäßig
in einem ein zweiwertiges Metallion enthaltenden Puffer gelöst.
Eine weitere Möglichkeit zu einer an erwünschtem Protein angereicherten Fraktion zu gelangen besteht
darin, daß die durch Extraktion der Eiweißquelle bzw. des hieraus erhaltenen Trockenpulvers erhaltene
wässerige Lösung zwecks Abtrennens von leichter als das in Form eines Chelats zu isolierende Protein
löslichen Stoffen mit dem gleichen Volumen an kaltem Aceton versetzt und der erhaltene Niederschlag in ein
zweiwertiges Metallion, vorzugsweise Mn++, enthaltendem
Puffer (Ph-Wert etwa 7,6) gelöst wird. Im Anschluß daran kann so vorgegangen werden, daß
zwecks Abtrennens der wärmelabilen Proteine die erhaltene Lösung rasch auf 60° C erhitzt, bis etwa 20 min
nach Beginn des Erhitzens auf dieser Temperatur gehalten und dann rasch auf 5°C abgekühlt wird, worauf
aus der erhaltenen Lösung eine das erwünschte Protein enthaltende Fraktion durch Zusetzen von etwa 0,9
Vol.-Teil Äthanol ausgefällt wird und sodann der erhaltene Niederschlag in einem ein zweiwertiges
Metallion enthaltenden Puffer gelöst wird. Schließlich ί
kann die erhaltene Lösung zwecks Abtrennens der leichter als das in Form eines Chelats zu isolierende
Protein löslichen Stoffe einer fraktionierten Fällung mit Ammonsulfat unterworfen werden, wobei die bei einer
60 bis 75% der Sättigungskonzentration des Ammonsulfats betragenden Konzentration an Ammonsulfat
anfallenden Niederschläge in einem ein zweiwertiges Metallion enthaltenden Puffer suspendiert werden und
aus der erhaltenen Suspension Unlösliches entfernt wird. ..
Die so erhaltenen Lösungen des erfindungsgemäß in Form eines Metall-Chelats zu isolierenden Proteins,
insbesondere die von den wärmelabilen Proteinen, den leichter löslichen und den schwerer löslichen Stoffen
befreiten Lösungen, können der Feinreinigung durch Gegenstromextraktion, Gel-Elektrophorese oder Chromatographieren,
z.B. Papierchromatographie, Dünnschichtchromatographie oder Chromatographieren ün
mit' lonenaustauschharzen"oder Gelen wie Silikagel
oder vernetztes Detran (Molekülsieb) gefüllten Kolonnen, unterworfen werden. Bei der Feinreinigung genügt
es im allgemeinen eine Absorptionsbande bei 280 nm zeigende Fraktionen aufzufangen, da nur solche
Fraktionen das erfindungsgemäß in Form eines Metall-Chelats zu isolierende Protein enthalten. Bei
dieser Feinreinigung wird das erfindungsgemäß in Form eines Metall-Chelats zu isolierende Protein von
allenfalls vorhandenen Resten an Albuminen oder y-Globulinen abgetrennt; insbesondere das weitgehende
Abtrennen der Albumine vom erfindungsgemäß zu isolierenden Protein ist wesentlich, da die Albumine die
pharmakologische Wirksamkeit des erfindungsgemäß in Form eines Metall-Chelats zu isolierenden Proteins
wesentlich stärker beeinträchtigen als y-Globuline.
Da voraussetzungsgemäß ein 0,1 bis 1,0% Metalle aufweisendes Chelat zu isolieren ist, in welchem
zumindest 65% des Metallgehalts von zumindest einem der Metalle Mg, Ca, Fe, Zn, Co und Cu gebildet ist, ist es
zweckmäßig zumindest im letzten Fraktionierschritt in Anwesenheit eines zweiwertigen Metallions mit einem
lonenradius von 0,60 bis 0,79 Ä, insbesondere in Anwesenheit von Magnesiumionen zu arbeiten oder
erhaltenes Protein-Metall-Chelat erforderlichenfalls zu einem Chelat zu transchelatieren, in welchem zumindest
40% des Metallgehaltes von einem zweiwertigen Metall
mit einem Ionenradius von 0,65 bis 0,79 Ä, insbesondere Magnesium, gebildet sind.
Da die im letzten Fraktionierschritt anfallenden Lösungen des erwünschten Protein-Metall-Chelats
noch ziemliche Mengen an Puffersubstanz und Salzen zweiwertiger Metalle gelöst enthalten, ist es zweckmäßig,
aus diesen Lösungen die Puffersubstanz und die Salze zweiwertiger Metalle durch Dialyse zu entfernen,
wobei zweckmäßig zuerst durch Dialyse gegen eine etwa 0,001 molare Lösung eines Salzes eines zweiwertigen
Metalls, insbesondere Mg, in entsalztem Wasser die Konzentration der Lösung an Puffersubstanz auf
weniger als 10~6-m gebracht wird und dann durch
Dialyse gegen entsalztes Wasser die Konzentration der Lösung an dem Salz eines zweiwertigen Metalls auf
weniger als 10-7-m gebracht wird.
Da das erfindungsgemäß herstellbare Protein-Metall-Chelat im trockenen Zustand und bei tiefer Temperatur
gelagert am beständigsten ist, ist es das Protein-Metall-Chelat enthaltende Lösungen, insbesondere erhaltene
Lösungen des reinen Chelats, gefrierzutrocknen.
Die Erfindung wird im folgenden durch Ausführungsbeispiele näher erläutert:
i kg frischer, vom Bindegewebe befreiter Ochsenleber
^ wurde in'fünf oder sechs Stücke zerteilt,
anschließend mit Leitungswasser gespült und zerkleinert. Kleinere Mengen der zerkleinerten Ochsenleber
(200 g) wurden in einem Schneidmischer mit 200 ml kalter isoosmotischer KCI-Lösung innerhalb 20 see
homogenisiert, worauf unmittelbar anschließend im Mischer das Homogenisat innerhalb 20 see bei — 100C
mit 200 ml Aceton vermischt wurde. Das mit Aceton behandelte Homogenisat wurde sodann unter Rühren in
ein 2,51 auf —10°C gekühlten Acetons enthaltendes
10-1-Becherglas gegossen. Sobald der letzte Anteil der
zerkleinerten Ochsenleber in der angegebenen-Weise
behandelt worden war, wurde der Inhalt des Becherglases-mit
kaltem ■ Aceton auf 101 aufgefüllt und durchgemischt. Die «Temperatur· wurde· anschließend
.: eiriigrMinutenauf^Cgehalten.Dieklareüberstehende Flüssigkeit wurde nun abdekantiert, worauf der
Inhalt des Becherglases mit Aceton auf 101 aufgefüllt wurde. Nach dem Abgießen der klaren überstehenden
Flüssigkeit wurde die Suspension rasch auf einem Buchner-Trichter filtriert, welcher oben abgedeckt ist,
um den Zutritt von Luft so weitgehend als möglich auszuschalten. Noch bevor der am Trichter befindliche
Filterkuchen völlig trocken war, wurde mit 2 1 kaltem Aceton gewaschen. Das Waschen wurde so lange
fortgesetzt, bis die Teilchen vollständig trocken waren. Der Filterrückstand wurde zerkleinert, auf einem
Filterpapier ausgebreitet und unter Stickstoff getrocknet. Das erhaltene Pulver wird noch kalt fein gemahlen
und bei 4°C im Vakuum gelagert. Die Ausbeute an pulverförmigem Material betrug etwa 52 g.
100 g des in der oben angegebenen Weise hergestellten trockenen Pulvers wurden in 1 1 0,1-m Tris-Maleat-Puffer
eingerührt, worauf dem erhaltenen Gemisch nach Ablauf einiger Minuten 6,5 g MgSO4 ■ 7 H2O in
Anteilen zugegeben und der pH-Wert mit NaOH auf 7,4 eingestellt wurde. Anschließend wurden weitere 600 ml
Tris-Maleat-Puffer und weitere 6,5 g MgSO4 ■ 7 H2O
zugegeben, worauf der pH-Wert erneut auf 7,4 eingestellt wurde. Nun wurden weitere 400 ml Wasser
zugesetzt, worauf in einem kalten Raum weitergerührt wurde bis, gerechnet vom Arbeitsbeginn, 6 Stunden
verstrichen waren. Die Mischung wurde sodann absitzen gelassen, worauf filtriert und zentrifugiert
wurde. Der pH-Wert des Filtrates wurde auf 7,8 eingestellt, worauf das Filtrat in der Kälte stehengelas-
-) sen wurde, bis die Abscheidung vollständig war. Die
überstehende Flüssigkeit wurde nach dem Abzentrifugieren filtriert. Zwecks Lagerung wurde das Filtrat
gefriergetrocknet.
100 g des durch Extraktion des Trockenpulvers erhaltenen Pulvers wurden unter Rühren in 400 ml
kaltem, 0,1 -m Tris-Maleat-Mg++-Puffer bei pH 7,2 suspendiert, worauf in einem kalten Raum bis zum
Absetzen des Niederschlages stehengelassen, bei 1 bis 2° C zentrifugiert und schließlich abdekantiert wurde.
ιό Zwecks Abtrennung der Pigmente wurde die abdekantierte
Flüssigkeit in 5 gleiche Teile geteilt und jeder Teil unter Rühren langsam mit 8 ml gekühltem Pyridin
(chemisch rein) versetzt, worauf noch jedem Teil 40 ml 0,1-m Tris-Maleat-Mg++-Puffer zugesetzt wurden. Die
erhaltenen Gemische wurden sodann bei einer Temperatur von 1 bis 2°C während 15 min bei 13 000 U/min
zentrifugiert. Die überstehenden klären Flüssigkeiten
wurden abdekantiert und miteinander vereinigt, wogegen der Niederschlag verworfen wurde.
2r> Die von Pigmenten befreite kalte Lösung von
Proteinen in Tris-Maleat-Mg++rPufferr.wurde;auf einen;:·.
pH-Wert von 7,5 eingestellt und sodann mit Ammonsul- "
fat zu 40 bis 45% gesättigt, in dem das Ammonsulfat unter Rühren in Anteilen in Form einer gesättigten"
jo wässerigen Lösung zugegeben wurde und die.Temperatur des Gemisches auf 0 bis 5°C gehalten wurde. Das
erhaltene Gemisch wurde in der Kälte 30 min stehen ΐ
gelassen, um den entstandenen Niederschlag'vollstähdig
absetzen zu lassen. Der entstandene Niederschlag,
j-> welcher die weniger als das erfindungsgemäß zu
isolierende proteinlöslichen[Stoffe enthält^würderbei
12 000 U/min abzentrifugiert und verworfen:'*fi£fi&ifiM°-;
Um aus'der-erhaltenen-Lösung -die^wärmelabilen
Proteine auszufällen, 'wurde die 7 Lösungif in deinen ;
•40 1-l-Rundkolben übergeführt und darijrmi'ttels eines auf ;;
65 bis -70*0 gehaltinehTWasserbId<^^teK^
erhitztii min^f^ie^RT^rnp^ra^uri
^^p
gehalten und unmittelbar anschließend durch Eintauchen des Rundkolbens in ein Gemisch aus Trockeneis
gehalten und unmittelbar anschließend durch Eintauchen des Rundkolbens in ein Gemisch aus Trockeneis
4r> und Aceton rasch auf eine Temperatur von 2 bis 3° C
gekühlt. Der hierbei entstandene flockige Niederschlag wurde in der Kälte abzentrifugiert und sodann
verworfen. ..
Die von den wärmelabilen Proteinen befreite Lösung
r)0 wurde auf einen pH-Wert von 6,0 eingestellt, dann zu
76% mit Ammonsulfat gesättigt und dann, bis zur vollständigen Ausfällung 2 Stunden kalt gestellt. Der
hierbei entstandene, nahezu weiße Niederschlagwurde im 10- bis 15fachen seines Gewichts an 0,10-m
T> Tris-Maleat-Mg+ +-Puffer aufgenommen und '/2 Stunde
kalt stehengelassen, worauf ein allenfalls verbliebener Rückstand abzentrifugiert und verworfen wurde.
Die nunmehr vorliegende Lösung des erfindungsgemäß in Form eines Chelats zu isolierenden Proteins
W) (befreit vom Hauptteil der leichter löslichen und der
schwerer löslichen Stoffe) wurde nun einer Feinreinigung durch Gel-Elektrophorese unter Verwendung von
quervernetztem Polyacrylamid als Gel unterworfen. Hierbei wurde ein für Produktionszwecke entwickeltes
in Gerät verwendet, in welchem ein 32 cm langer, 10 cm
breiter und 1 cm starker Block aus einem 5 bis 7 Gew.-% quervernetztes Polyacrylamid enthaltendem Gel in der
Elektrophoresekammer untergebracht war, die ihrer-
seits mit den Seitenflächen größter Abmessungen vertikal angeordnet war und im Bereiche dieser
Seitenflächen mittels eines laufend umgewälzten und gekühlten Gemisches aus Äthylenglycol und Wasser
gekühlt werden konnte, so daß es möglich war, bei einer Spannung von 600 bis 1000 V und mit einer Stromstärke
von 200 bis 500 mA zu arbeiten. Der Gel-Block wurde in der Elektrophorese-Kammer dieses Gerätes durch
Polymerisieren eines im Vakuum entgasten und blasenfrei in die Elektrophorese-Kammer eingebrachten
Gemisches aus wässerigen Lösungen von Acrylamid, Ν,Ν'-Methylenbisacrylamid und Hilfsstoffen hergestellt,
wobei folgende Lösungen verwendet wurden:
a) 1 n-HCl 480 ml
Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan 363 g
Tetramethyläthylendiamin 4,6 ml
H2Oaufl000ml
Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan 363 g
Tetramethyläthylendiamin 4,6 ml
H2Oaufl000ml
b) Acrylamid . 280 g
Ν,Ν'-Methylenbisacrylamid 7,36 g
H2Oaufl000ml
Ν,Ν'-Methylenbisacrylamid 7,36 g
H2Oaufl000ml
c) Ammoniumpersulfat 1,00 g
H2O 1000 ml
H2O 1000 ml
Das in die Elektrophorese-Kammer eingebrachte Gemisch bestand aus 1 Vol.-Teil eines Gemisches aus 1
Vol-Teil der Lösung a), 2 Vol.-Teile der Lösung b) und 1
Vol.-Teil Wasser einerseits und 1 Vol.-Teil der Lösung c) andererseits. Mit diesem Gemisch wurde die Elektrophorese-Kammer
bis 16 mm unterhalb ihres oberen Randes gefüllt, worauf das Gel in der Elektrophorese-Kammer.mit
einer 0,001%igen wässerigen Lösung von als Markierungsfarbe dienendem Bromphenolblau vorsichtig
überschichtet wurde und nach abgeschlossener Polymerisation der Überschuß an wässeriger Lösung
des Bromphenolblaues sorgfältig entfernt wurde. Nun wurde die. in der oben angegebenen Weise hergestellte
wässerige Lösung des erfindungsgemäß zu isolierenden Proteins in 0,10-m Tris-Maleat-Mg++-Puffer mit einem
zu einem Gel polymerisierbaren Gemisch vermischt und das erhaltene-jGemisch auf das in der Elektrophorese-Kammer
befindliche Gel aufgebracht und dort unter Lichteinwirkung auspolymerisiert. Das zu einem Gel
polymerisierbar Gemisch wurde unter Verwendung folgender Lösungen hergestellt:
d) 1-m H3PO4 256 ml
Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan 57 g
H2O auf 1000 ml
Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan 57 g
H2O auf 1000 ml
(pH 6,9)
e) Acrylamid 100 g
Ν,Ν'-Methylenbisacrylamid 25 g
H2Oaufl000ml
Ν,Ν'-Methylenbisacrylamid 25 g
H2Oaufl000ml
c) Ammoniumpersulfat 1,00 g
H2O 1000 ml
Hierbei wurde 1 Vol.-Teil eines aus 1 Vol.-Teil der Lösung d), 2 Vol.-Teile der Lösung e) und 1 Vol.-Teil
Wasser hergestelltes Gemisch mit einem Vol.-Teil der Lösung c) vermischt. Nach dem das in die Elektrophorese-Kammer
eingebrachte Proben-Gel auspolymerisiert war, wurde die Elektrophorese-Kammer in den
Pufferbehälter eingebracht, welcher mit einer aus 60 g Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan, 288 g Glycin und
der für 20 I erforderlichen Menge an Wasser hergestellten und auf einen pH-Wert von 8,45 eingestellten
Pufferlösung gefüllt war, und unter Kühlen die Elektrophorese bei 5° C und einer Stromstärke von
200 mA durchgeführt, bis nach 3 Stunden die Markierungsfarbe das Gel nahezu zur Gänze durchquert hatte.
■"> Zu diesem Zeitpunkt befand sich das erfindungsgemäß zu isolierende Protein-Metall-Chelat in einem Bereich,
welcher etwa um 30% des von der Markierungsfarbe zurückgelegten Wanderungsweges vom Ursprungspunkt entfernt war. Das erfindungsgemäß zu isolierende
K) Protein-Metall-Chelat war gut getrennt von den beträchtlich rascher wandernden Albuminen und
ebenfalls gut getrennt von den wesentlich langsamer wandernden y-Globulinen. Nach abgeschlossener Elektrophorese
wurde das erwünschte Protein-Metall-Chelat aus dem Gel mittels eines Querstromes an 0,1 -m
Tris-Maleat-Puffer, welcher an Mg++ 0,001 molar war,
ausgewaschen, wobei das Fortschreiten des Isolieren durch Bestimmung der UV-Absorption bei 280 nm
verfolgt wurde. Die Einheitlichkeit des so erhaltenen Protein-Metall-Chelats wurde durch analytisch durchgeführte
Gelscheiben-Elektrophorese noch überprüft.
Aus dem erhaltenen Eluat wurde das zu isolierende Protein-Metall-Chelat dadurch gewonnen, daß dieses
Eluat zunächst erschöpfend gegen 0,001-m Tris-Maleat-Mg++-Puffer
und dann gegen entsalztes Wasser dialysiert und dann das erhaltene Dialysat gefriergetrocknet
wurde. Hierbei wurde ein weißes, flaumiges Pulver in einer Menge erhalten, die etwa 16% des durch
Ammonsulfat ausgefällten Produktes ausmachte. Die
jo Ausbeute an Protein-Metall-Chelat betrug, bezogen auf
Trockengewicht der eingesetzten Ochsenleber, 0,02%.
Sofern nichts anderes angegeben ist, wurden alle
j"; Arbeitsgänge in einem kalten Raum (2 bis 5°C)
vorgenommen. :·.....
Frische Rinderleber wurde vermählen und in einen
Kunststoffbehälter eingefüllt, worauf kaltes destilliertes Wasser in einer Menge von 21 pro kg Leber unter
Rühren zugegeben und der pH-Wert des erhaltenen Gemisches mit 0,1 n-NaOH auf 7,5 bis 7,6 eingestellt
wurde. Dem Gemisch wurde nun so viel an 2.ITi-MnSO4-Lösung
zugegeben, daß das Gemisch an Mangan 0,05molar wurde. Der pH-Wert wurde sodann auf 7,6
eingestellt, worauf so viel frisches kaltes Wasser zugegeben wurde, daß auf lkg Leber insgesamt 31
Wasser kamen. Nun wurden pro kg Leber 50 ml Toluol zugesetzt, worauf die Mischung über Nacht im
kühlgehaltenen Raum gerührt wurde.
r)0 Am darauffolgenden Morgen wurde die Suspension
durch Gaze aus Kunststoffäden filtriert, worauf das Filtrat mit dem l'/2fachen Volumen an kaltem Aceton
(-100C) unter gelindem Rühren versetzt wurde. Die Zugabe des Acetons erfolgte über ein Glasrohr, welches
weit genug unter die Oberfläche des Gemisches ragte. Der entstandene Niederschlag wurde unmittelbar
darauf durch Abzentrifugieren isoliert und sogleich in etwa 25 Vol.-% an 0,05-m Maleat-Mn+ +-Puffer,
bezogen auf das Volumen des Filtrats vor Zugabe des Acetons, suspendiert. Die Mischung wurde in der Kälte
mehrere Stunden gerührt, über Gaze aus Kunststoffäden filtriert und durch Zentrifugieren geklärt.
Die erhaltene überstehende Flüssigkeit wurde in einem Kessel aus rostfreiem Stahl unter Rühren rasch
auf 600C erhitzt und bis 20 min nach Beginn des Erhitzens auf dieser Temperatur gehalten. Die Mischung
wurde sodann so rasch als möglich auf 5° C gekühlt, worauf der entstandene voluminöse Nieder-
schlag im kalten Raum durch langsames Absaugen über eine große'Filterfläche abfiltriert wurde. Die Temperatur
des klaren Filtrats wurde auf 2 bis 5° C gebracht, worauf 0,9 Vol.-Teile denaturiertes Äthanol (-1O0C)
mittels eines Tropftrichters über ein sich bis weit unter die Oberfläche des Gemisches erstreckendes Glasrohr
unter starkem Rühren und bei einer Temperatur von höchstens 50C zugegeben wurden. Nach vollständiger
Zugabe des Alkohols wurde das Gemisch gerade so lange in einem kalten Raum verwahrt, bis sich der
Niederschlag zusammengeballt und abgesetzt hatte. Der Niederschlag wurde durch Absaugen mit niedrigem
Unterdruck isoliert und unmittelbar anschließend in kaltem 0,001-m Maleat-Mn++-Puffer von pH 7,0 gelöst.
Die Menge an verwendetem Puffer betrug etwa 4 ml/g Niederschlag. Die Lösung wurde durch Zentrifugieren
geklärt, worauf die überstehende Flüssigkeit abgetrennt und der Niederschlag mit kleinen Mengen kalter
Pufferlösung mehrmals extrahiert wurde. Die überstehenden Flüssigkeiten werden miteinander vereinigt und
gefriergetrocknet. Das erhaltene Pulver stellte ein Gemisch aus erwünschtem Protein, Arginase und
anderen Enzymen, Albumin und anderen, unwesentlichen Proteinen dar.
Zwecks weiterer Aufarbeitung wurde das so erhaltene Pulver im 12fachen seines Schüttvolumens an kaltem
0,2-m Tris-Puffer gelöst, welcher an Mg++: 0,001 molar
war und einen pH-Wert von 7,8 besaß. Die so erhaltene Lösung wurde.mit kalter gesättigter Ammonsulfatlösung
behandeln welche ebenfalls an.Mg+;+ 0,001molar
war. Pro 1000 ml Pufferlösung wurden hiervon Anteile zu je 375.ml gegeben, wobei die Pufferlösung jeweils zu
15,30,45,60 und 75% an Ammonsulfat gesättigt wurde.
In jedem Falle erfolgte die Zugabe der Ammonsulfatlösung.tropfenweise
bei 0 bis 5°C und unter Rühren..Es wurde,·.: weiteresalO Minuten gerührt,: worauf.r der
entstandene · Niederschlag durch : Zentrifugieren:-, bei
4500 U/min .während.30 min bei O0C abgetrennt wird.
Von deii .5 erhaltenen Fällungen wurde, die erste (A),
welche.die unerwünschten Proteine;hohen:Molekulargewichtsrenthält;iverworfen;Die
zweite und die: dritte Fällung-(B und C) wurden vereinigt und enthalten
Arginase und andere Enzyme (welche erwünschtenfalls isoliert werden können). Auch die vierte und die fünfte
Fällung (D und E), welche das mit Albumin und verschiedenen anderen Proteinen niedrigeren und
höheren Molekulargewichts verunreinigte erwünschte Protein enthalten, wurden miteinander vereinigt. Die
zuletzt vorliegende überstehende Flüssigkeit, welche
Proteine niedrigen Molekulargewichts und weitere unerwünschte Verunreinigungen enthält, wurde verworfen.
Die Fällungen D und E wurden in 0,03 m Tris-Mg+ +-Puffer, welcher an Mg+ + 0,001 molar ist und
einen pH-Wert von 7,8 besaß, in einer Menge gelöst, daß eine möglichst genau 10%ige Lösung erhalten wurde.
Die so erhaltene Lösung wurde gegen kalten Puffer dialysiert, bis die Reaktion auf Sulfationen negativ war.
Die dialysierte Lösung wurde durch Zentrifugieren geklärt, worauf die überstehende Flüssigkeit durch ein
»Millipore«-Filter filtriert wurde. Das erhaltene Filtrat wurde direkt auf den Kopf einer Chromatographiersäu-Ie
(76 χ 456 mm) aufgegeben, welche mit SephadexG-100
(Pharmacia, Schweden) gefüllt war. Das Sephadex wurde nach den Vorschriften des Herstellers
gequollen, auf einen definierten Zustand gebracht und gewaschen. Die so vorbereitete Kolonne wurde mit
0,03-m Tris-(0,001-m Mg++)-Puffer von pH 7,8 ins Gleichgewicht gebracht und auf eine Durchflußgeschwindigkeit
von etwa 20 ml pro Stunde eingestellt. Nachdem die Probe auf die Kolonne aufgegeben
worden war, wurde sie innerhalb 30 bis 45 min mit den ersten 3 cm des Kunstharzbettes ins Gleichgewicht
gebracht, worauf mit dem Fraktionieren begonnen wurde. Es wurden Einzelfraktionen zu je 10 ml
aufgefangen. Das Auftreten der Scheitel wird durch Bestimmung der Proteinkonzentration mittels der
Absorption bei 280 nm erkannt. Vor dem Auftreten des erwünschten Proteins ergaben sich zwei Scheitelwerte,
die auf Albumin und andere unerwünschte Proteine ähnlichen oder höheren Molekulargewichts zurückzuführen
sind. Diese Scheitelwerte zeigenden Fraktionen wurden verworfen. Das erwünschte Protein fand sich in
jener Fraktion des gesamten Eluats, welchedie cm3 von 130 bis 170 umfassen. Diese Fraktionen wurden zwecks
weiterer Aufarbeitung vereinigt. Beim weiteren Eluieren der Kolonne, insbesondere beim Erhöhen der
Ionenkonzentration des Puffers, flössen aus der Kolonne ·■· restliche Proteine niedrigen Molekulargewichts
enthaltende Eluate ab. Die Proteine niedrigen Molekulargewichts wurden aus der Kolonne entfernt,
um diese für die nächste Charge zu reinigen.
Die das erwünschte Protein enthaltenden, miteinander vereinigten Fraktionen werden gegen eine 0,001 molare Lösung.von Mg++ in entsalztem Wasser dialysiert,1
bis. sie weniger als 10-6-m Tris-Puffer- enthielten.
Anschließend wurde gegen entsalztes Wasser, welches 1
bis 5,10-.? o-Phenanthrolin oder Äthylendiarnintetraessigsäuresalze
enthielt, weiter dialysiert bis die Konzentration an Mg++ auf weniger als 10~7-m verringert
worden., war. Die erhaltene. Lösung wurde ; durch
Zentrifugieren geklärt, worauf die überstehende Flüssigkeit gefriergetrocknet wurde. ■■■.:. ..:--■-. ..■ . ■ :
75 kg frische Rinderleber, weiche 70% Wasser enthält und 22,5 kg;? Trockensubstanz, lieferte; ergab : eine^
Ausbeute, von etwa.200g (1%) des:das Mn+±-Chelat..
enthaltenden. Zwischenproduktes.. 200 g..dieses Zwischenproduktes lieferten. 17,5g (0,08%). Feststoffe in.
Form der Fraktionen D und.E Beim;Chromatographien
ren übenSephadex-wurden aus den-Fraktionen D'und Εΐ
2,9 g des erwünschten Protein-Metall-Chelats erhalten, was, bezogen auf Trockengewicht der Leber, feiner
Ausbeute von 0,014% entsprach.
Bei intradermaler Verabreichung oder bei Verabreichung
auf anderem Wege an vorsensibilisierte Meerschweinchen erzeugt das erfindungsgemäß isolierbare
Protein-Metall-Chelat keine Antigene. Entsprechende Versuche bei Verwendung von Freunds-Adjuvans in
Kaninchen konnte die Bildung von Antikörpern nicht· festgestellt werden, womit erwiesen erscheint, daß die
antigenetische Wirkung des Protein-Metall-Chelats höchstens.extrem niedriger Größenordnung ist, so daß
dieses Chelat lange Zeiträume an Säugetiere verabreicht werden kann, ohne Störungen erwarten zu
müssen. An Kaninchen wurden innerhalb 29 Tagen auf 6 Einzeldosen verteilt insgesamt 30 mg/kg des Protein-Metall-Chelats
zusammen mit Freunds-Adjuvans und Alaunfällung verabreicht. Nach Ablauf der Immunisierungsperiode
wurde das Serum-(j'-Globulin) der Tiere durch Aussalzen konzentriert und anschließend gefriergetrocknet.
Ouchterlony-Platten und Immun-Elektrophorese unter Verwendung dieser konzentrierten
y-Globulin-Fraktion gegen das erfindungsgemäß isolierh5
bare Protein lieferten keinerlei Fällungslinien.
Obzwar gesunde Tiere immunologisch nicht ansprechen, sprechen Schwerkranke, deren autoimmunes
System praktisch inaktiv ist oder aus dem Gleichge-
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wicht geraten ist, gelegentlich immunologisch an, wodurch sich allerdings die Verwendung des Protein-Metall-Chelats
nicht verbietet. Ganz im Gegenteil ist darin eine begrüßenswerte Erscheinung zu sehen,
welche darauf hindeutet, daß sich das autoimmune System des Patienten reaktiviert hat, was eine
lebenswichtige Vorstufe vor der völligen Genesung des Patienten darstellt.
Das erfindungsgemäß herstellbare Protein-Metall-Chelat wird in der Regel auf dem Injektionswege,
beispielsweise intravenös oder subkutan, vorzugsweise jedoch intramuskulär verabreicht. Die an Menschen zu
verabreichenden Einzeldosen liegen in der Regel zwischen etwa 0,05 bis 1,0 mg. An Pferde werden in der
Regel etwa 0,4 bis 5,0 mg intramuskulär verabreicht. Die Dosis ist nicht kritisch. Die Anfangsdosen sind in der
Regel größer zu wählen als die für die anschließende Therapie. Bei der Bekämpfung von Viruserkrankungen
wird das Protein-Metall-Chelat in der Regel in Einzeldosen von 0,2 bis 4,0 mg intramuskulär verabreicht.
Im Gegensatz zur Behandlung chronischer Krankheiten empfiehlt sich bei der Bekämpfung von
Viruserkrankungen die Verabreichung in schneller aufeinanderfolgenden Dosen, beispielsweise in Form
von zwei Injektionen pro Tag während mehrerer Tage. Die Behandlungsdauer und die Häufigkeit der Verabreichung
hängen von der Reaktion ab, welche häufig einer dramatischen Besserung entspricht. In der Regel beträgt
die Behandlungsdauer drei bis acht Tage. Im Falle eines Rückfalles sind erneute Injektionen von gleichem
Erfolg. · ..
Orale Verabreichung des Protein-Metall-Chelats ist möglich, sofern - es vor einer Zerstörung im sauren
Milieu des Verdauungssystems und dessen Enzymen, beispielsweise in Form beschichteter Tabletten, geschützt.
~ ist:.. Bei diesem Verabreichungsweg sind allerdings: !wesentlich größere Dosen erforderlich.
Überraschenderweise ist das Protein-Metall-Chelat auch lokal verabreicht wirksam, weshalb es beispielsweise
in Form einer Lösung in physiologischer Kochsalzlösung;oder einer Pufferlösung und in Form
von· Cremen,;Salben-bzw;:verabreicht werden und zur
Behandlung von Erkrankungen der Cornea und von Conjuctiva, der Atmungswege, der Genitalien, des
Harnweges und der Haut verwendet werden kann. Durch lokale Verabreichung ist es beispielsweise
möglich, Akne, Irritationen, Abschürfungen, Brandwunden, Abszesse, Psoriasis usw. zu behandeln. In diesem
Falle wird das Protein-Metall-Chelat zweckmäßig gemeinsam mit einem Netzmittel und/oder einem
Penetrationsmittel verabreicht.
Im folgenden werden Anwendungsbeispiele des erfindungsgemäß isolierbaren Proteins bzw. dessen
Chelats gebracht.
An 16 Pferde mit traumatischer Arthritis wurden 0,50 mg des vermischten Metallchelats des Proteins in
Form einer Lösung in isotonischer Kochsalzlösung intramuskulär verabreicht. Innerhalb von 4 Tagen zeigte
sich eine deutliche Besserung.
An 20 von 25 Polizeipferden aus San Francisco, welche an durch Viren verursachter Pneumorhinitis
litten, wurden 0,5 mg des vermischten Metallchelats des Proteins in Form von 3 ml steriler Lösung in isotoner
Kochsalzlösung verabreicht. Das Krankheitsbild der nicht behandelten Pferde blieb unverändert, hingegen
erholten sich von den behandelten Pferden bis auf ein einziges alle übrigen rasch und vollständig. Diesem
ίο Pferd wurden weitere 2,5 mg injiziert. Die Besserung
war dramatisch. Innerhalb von 24 Stunden fiel die Temperatur von 400C auf den normalen Wert ab. Der
Zustand weiterer 10 Pferde konnte nach Injektion von 0,16 bis 1,0 mg des Proteins in ähnlicher Weise
verbessert werden. Der Husten verschwand bereits nach l'/2 Stunden. Die verabreichte Menge war hierbei
nicht kritisch.
An 10 Pferde mit Quetschwunden und starken Entzündungserscheinungen wurden 0,16 bis 1,0 mg des
vermischten Metallchelats des Proteins intramuskulär verabreicht. Innerhalb einer Zeit von weniger als 24
Stunden klang die Entzündung und die Empfindlichkeit ab. Die Pferde konnten nach 1 bis 3 Tagen wieder
eingesetzt werden.
6 an Azoturia leidenden Pferden wurden intramuskulär
1,0 mg des vermischten Metallchelats des Proteins injiziert. Innerhalb 20 Minuten waren an den Pferden
Zeichen der Besserung festzustellen und nach 1 bis 1,5 Stunden ergaben sich bereits Überlebenschancen. Im
Falle eines Rückfalles oder im Falle häufigerer Rückfälle erwies sich die gleiche Behandlung als gleich wirksam.
Von 14 an einer schweren Virusinfektion der Atmungswege leidenden Rennpferden, welche an dieser
Krankheit bereits zwei Wochen bis drei Monate litten und als Symptome verstopfte Blutgefäße (engorged
sinuses), Atemschwierigkeiten, häufige Hustenanfälle; geschwollene Lymphdrüsen und stark blutige Schleimabsonderung
aus der Nase zeigten, wurden: 11 durch intramuskuläre Injektion des erfindungsgemäß isolierbaren
Proteinchelats in Dosen von 0,4 bis 1,4 mg pro Injektion behandelt, wobei-als-Vehikel 1 ml 5°/oige
Dextrose, pro; 0,2 mg Protein verwendet wurde:;:Die
Behandlung bestand in 4 bis 9 über 10 bis 15 Tage verteilten Injektionen. Zu Vergleichszwecken wurde
den anderen drei Pferden Placebo injiziert, welches lediglich aus 5%iger Dextrose bestand.
Nach dieser Behandlung zeigte keines der drei Kontrollzwecken dienenden Pferde irgendwelche Anzeigen
einer Besserung. Die anderen elf Pferde erholten sich rasch und vollständig und wurden wieder bei
Rennen eingesetzt
Einem zweijährigen Rennpferd, welches an schwerer Pleuritis litt und vom Tierarzt bereits aufgegeben
worden war, wurde das erfindungsgemäß isolierbare Proteinchelat in Form von fünf Injektionen zu 0,4 mg
Proteinchelat in je 2 ml 5°/oiger Dextrose, verteilt über 8 Tage, verabreicht. Die Erholung war vollständig.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Isolieren eines wasserlöslichen Protein-Metall-Chelats mit antiphlogistischer Wirkung
aus natürlichen Proteinrohstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
a) das Ausgangsmaterial bei einem pH-Wert von 1,0—11,0 mit einer wäßrigen Lösung, die ein
zweiwertiges Metallion mit einem Ionenradius von 0,6—1,0 Ä, vorzugsweise 0,65—0,80 Ä insbesondere
Mn und gegebenenfalls einen Puffer enthält, versetzt wird,
b) das erhaltene Protein-Metall-Chelat durch eine Anzahl beliebig aneinander gereihter, für die
Proteinfraktionierung bekannter Schritte gereinigt wird, wobei
c) eine Abtrennung der thermolabilen Proteine durch kurzfristiges Erhitzen bis auf 75° C erfolgt
und
d) die Fraktionen gesammelt werden, die bei der Gelscheibenelektrophorese sowohl bei einem
pH-Wert von 9,4 als auch bei. einem pH-Wert von 3,8 langsamer als Albumin, jedoch schneller
als y-Globulin wandern und das für das
gewünschte Protein-Metall-Chelat charakteristische Multibandmuster zeigen, worauf
e) aus diesen gesammelten Fraktionen ein Chelat erhalten wird, das 0,1 bis 1,0% Metall aufweist
und in welchem zumindest 65% des Metallgehaltes von zumindest einem der Metalle Mg, Ca,
Fe, Zn, Co oder Cu, insbesondere Mg, gebildet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Verfahrensstufen a), b), d) und e)
bei Temperaturen unterhalb 5° C gearbeitet wird und die Verfahrensstufe c) ein Erhitzen auf 65° C für
die Dauer von 5 min bzw. ein Erhitzen auf 50° C für die Dauer von 10 min umfaßt.
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