DE1610928B - Verfahren zum Behandeln von aus CeI lulose bestehendem Textilgut - Google Patents

Verfahren zum Behandeln von aus CeI lulose bestehendem Textilgut

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DE1610928B
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textile
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liquid
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Pending
Application number
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English (en)
Inventor
Robert McNaught Glasgow Schottland Galley (Großbritannien)
Original Assignee
J & P Coats Ltd, Glasgow, Schott land (Großbritannien)

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Description

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behan- Fadens geringerer Qualität könnte auf die eines dein von aus Cellulose bestehendem Textilgut, bei ' unbehandelten Fadens höherer Qualität erhöht werdem das Textilgut in eine Ammoniak enthaltende den, so daß diese geringere Qualität in Situationen Behandlungsflüssigkeit eingetaucht und das Am- verwendet werden könnte, in denen sonst ein Faden moniak anschließend aus dem Textilgut entfernt 5 höherer Qualität erforderlich wäre. Wie oben erwird, wähnt, sind Verfahren zur Erhöhung der Festigkeit
Eines der meist bekannten Verfahren zum Behan- von Textilgut bekannt, jedoch waren diese Verfahdeln von aus Cellulose bestehendem Textilgut zur ren mit Verarbeitungsschwierigkeiten verbunden. Erhöhung der Festigkeit und Verbesserung des Glan- Die Aufgabe besteht somit darin, ein Verfahren
zes ist das als merzerisieren bekannte Verfahren. In io zur Behandlung von Textilgut zu schaffen, welches diesem Verfahren, das gewöhnlich eine Erhöhung der die Festigkeit des behandelten Textilguts erhöht, Festigkeit des Textilgutes bis zu 20 °/o bewirkt, wird ohne unerwünschte andere Effekte zu erzeugen und das Textilgut normalerweise in Lösungen bestimmter bei dem keine Behandlungsmittel verwendet werden, kaustischer Alkalien behandelt, manchmal unter Aus- die das Textilgut beschädigen können, übung einer leichten Zugspannung während des Ver- 15 Diese Aufgabe wird bei dem eingangs erwähnten fahrens. Mit der Durchführung eines Verfahrens, Verfahren dadurch gelöst, daß die Behandlungsflüswelches kaustische Alkalien verwendet, sind ver- sigkeit reines Ammoniak ist und das Textilgut wähschiedene Nachteile verbunden. So muß die Faser rend der Behandlung zum Entfernen des Ammoniaks unmittelbar nach der Behandlung sehr gründlich einer Streckung ausgesetzt wird, die eine Verlängegewaschen werden, da sie sonst nachteilig beeinflußt 20 rung des Textilguts von 10 bis 30 °/o bewirkt, wird. Um die Schwierigkeiten zu vermeiden, die mit Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt diese erder Verwendung von kaustischen Alkalien verbun- wünschten Eigenschaften und versieht das Textilgut den sind, wurde Ammoniakflüssigkeit zur Behänd- mit zusätzlichen unerwarteten Merkmalen, wie beilung von Textilgut verwendet, da Ammoniakflüssig- spielsweise verminderte Dehnbarkeit, was eine gerinkeit den Glanz erhöht, ohne das Textilgut nachteilig 25 gere Neigung zur Faltenbildung und eine Verbessezu beeinträchtigen und verhältnismäßig leicht daraus rung des Glanzes zur Folge hat. Tatsächlich hat sich entfernt werden kann. Die bisherige Verwendung die erreichbare Erhöhung der Dehnfestigkeit als von Ammoniakflüssigkeit erforderte nur, daß das beträchtlich höher erwiesen, als sie in einem bisher Textilgut einige Minuten in die Ammoniakflüssigkeit bekannten Verfahren erzeugt werden kann, getaucht wurde, dann herausgenommen und das 30 Das erfindungsgemäße Zusammenwirken von VerAmmoniak entfernt wurde. Obwohl durch die Be- Streckung des Materials auf einen bestimmten Verhandlung der Glanz des Textilguts erhöht wird, wird Streckungsgrad und gleichzeitigem Entfernen von dessen Festigkeit ein wenig beeinträchtigt. Ammoniak führt zu einem Textilgut mit nicht vor-
Man hat auch bereits Textilgut mit Alkali behan- hersehbaren überlegenen Eigenschaften. Neben der delt und während der Alkalientfernung gespannt. 35 besseren Qualität des Produktes, die sich insbeson-Eine Größenausdehnung auf erheblich größere Di- dere aus der erhöhten Zugfestigkeit ergibt, liefert das mensionen findet dabei nicht statt. Ferner wurde Verfahren auch eine quantitative Erhöhung des Tex-Textilgut aus Cellulose mit kaustischer Alkalilösung tilguts, da die Ausmaße des Textilguts nach Durchbehandelt, getrocknet und das alkalihaltige Textilgut führung des erfindungsgemäßen Verfahrens größer dann einer die Oberfläche verändernden Behandlung 40 sind als die des Ausgangsmaterials, mittels Kupferammonlösung unterworfen. Die das Ammoniak entfernende Behandlung wird
Nach einem anderen bekannten Verfahren'wird bevorzugt mit einer heißen Flüssigkeit durchgeführt, ein Plastifizierungsmittel in Textilgut aus Cellulose Die heiße Flüssigkeit ist vorteilhafterweise eine eingearbeitet, nachdem das Textilgut einem Strek- wäßrige Flüssigkeit. Die das Ammoniak entfernende kungsvorgang in Anwesenheit von heißem Wasser,- 45 Behandlung, kann auch darin bestehen, das Textilgut Dampf oder organischen Lösungs- oder Quellmitteln in eine heiße Zone zu bringen, die beispielsweise unterzogen worden ist. Dabei wird das in einem vor- durch eine Heizvorrichtung geschaffen wurde, z. B. herigen Arbeitsgang der Streckung unterworfene eine Heizplatte oder ein Heizofen. Bei einer anderen Textilgut in ein Bad aus p-Toluolsulfonsäureamid in . das Ammoniak entfernenden Behandlung wird das ßVoigem wäßrigen Ammoniak eingetaucht, bis ge- 50 Textilgut einer Infrarotstrahlung ausgesetzt. Die nügend Plastifizierungsmittel aufgenommen ist. Es Ammoniak entfernende Behandlung kann ferner in handelt sich bei diesem Verfahren nicht um eine der Erzeugung von Wärme in dem Textilgut beste-Behandlung ungestreckten Textilguts mit reinem hen, ζ. B. durch die Verwendung einer dielektrischen flüssigen Ammoniak und nicht um ein Verstrecken Heizvorrichtung oder einer Induktions-Heizvorrichdes Textilguts während der Ammoniakentfernung, 55 tung, die bei Hoch- oder Radio-Frequenz arbeitet, sondern einfach um die Einarbeitung eines Plasti- Es ist experimentell festgestellt worden, daß das
fizierungsmittels, wie p-Toluosulfonsäure, aus einer Verfahren gemäß der Erfindung eine Erhöhung der sehr verdünnten wäßrigen Ammoniaklösung. Auch Dehnfestigkeit des Textilguts erzeugt, welche im Fall wurden schon Cellulosefasern in einem Ammoniak- von Nähzwirn 40 % und in einigen Fällen beträchtgasstrom ohne jegliche Verstreckung behandelt. 60 lieh mehr ausmacht und auch den Glanz verbessert. Infolge der sehr großen Menge der täglichen Die Erhöhung der Dehnfestigkeit, die durch das Produktion an Textilmaterial ergibt sich, daß eine erfindungsgemäße Verfahren herbeigeführt wurde, ist große Einsparung bewirkt werden könnte, wenn weitaus größer als jene, die durch ein bisher bekannsich die Dehnfestigkeit des Textilgutes erhöhen ließe, tes Verfahren oder eine Behandlung erzeugt wurde, ohne seine anderen Qualitäten nachteilig zu beein- 65 Das Textilgut einem bisher nicht bekannten hohen flüssen, da dann in einer gegebenen Situation ein Verstreckungsausmaß während der das Ammoniak feinerer Faden verwendet werden könnte, als es entfernenden Behandlung zu unterziehen, stellt einen früher annehmbar war, oder die Festigkeit eines wesentlichen Teil des Verfahrens gemäß der Erfin-
dung dar und führt zu dem völlig unerwarteten Ergebnis der großen Erhöhung der Dehnfestigkeit. Die Dehnbarkeit des Textilguts wird auch vermindert, und dies ist ein erwünschtes Merkmal, da es die Neigung des Kräuseins der Fäden z.B. in einem Gewebe vermindert, das mit einem erfindungsgemäß behandelten Faden hergestellt wird. Der Grad der Dehnbarkeit und die prozentuale Erhöhung der Festigkeit können durch Veränderung der angewendeten Streckung innerhalb des festgestellten Bereiches eingestellt werden.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Behandeln von aus Cellulose bestehendem Textilgut, bei dem das Textilgut in eine Ammoniak enthaltende Behandlungsflüssigkeit eingetaucht und das Ammoniak anschließend aus dem Textilgut entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Behänd- lungsflüssigkeit reines Ammoniak ist und das Textilgut während der Behandlung zum Entfernen des Ammoniaks einer Streckung ausgesetzt wird, die eine Verlängerung des Textilguts von 10 bis 30% bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut zum Entfernen des Ammoniaks mit einer heißen Flüssigkeit behandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit eine Wasser enthaltende Flüssigkeit ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut zur das Ammoniak entfernenden Behandlung in eine heiße Zone gebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut zur das Ammoniak entfernenden Behandlung einer Infrarotstrahlung ausgesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Textilgut zur das Ammoniak entfernenden Behandlung Wärme erzeugt wird.

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