DE160496C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C12C—BEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
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- C12C12/04—Beer with low alcohol content
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Herstellung eines alkoholfreien oder alkoholarmen bierartigen Getränkes verfuhr
man bisher stets in der Weise, daß man zwar bei der Maischung darauf bedacht war,
ein Minimum von direkt vergärbarem Zucker entstehen zu lassen, daß man aber im übrigen
die Würze durchaus wie gewöhnliche Bierwürze behandelte, insbesondere auch vor der
Gärung kochte und später durch abermaliges
ίο Kochen den Alkohol austrieb. Man mußte
also zweimal kochen und verdarb dadurch den Geschmack des Getränkes, das nunmehr
mit gutem Bier nicht mehr viel Ähnlichkeit hatte. Das Hopfenaroma wurde verdorben,
das bittere Prinzip des Hopfens beim zweiten Kochen \veiter entwickelt, auch der Malzgeschmack
verschlechtert und überdies die Farbe übermäßig verdunkelt.
Durch die vorliegende Erfindung werden
diese Übelstände in der Weise beseitigt, daß die Würze ungekocht zur Vergärung gelangt
und durch ein darauffolgendes einmaliges Kochen sowohl die Austreibung des Alkohols
als auch die Hopfung bewirkt wird. Auf diese Weise erhält man ein normalen Bieren
sehr ähnliches, wohlschmeckendes Getränk von keinem oder geringem Alkoholgehalt und monatelanger Haltbarkeit.
Das Unterlassen des Kochens der Maische und der Würze vor der Gärung ist an sich
nicht neu; bei der Bereitung gewisser obergäriger Biere, z. B. von Weißbier, ist es
üblich, die Würze nicht zu kochen, um den Geschmack der Biere nicht ungünstig zu beeinflussen.
Auch ist es bekannt, ein bierähnliches alkoholisches Getränk in der Weise herzustellen, daß man eine an Dextrin und
Isomaltose reiche, ungehopfte und ungekochte Würze zunächst mit obergäriger Hefe
bei verhältnismäßig hoher Temperatur der Gärung unterwirft, die vergorene, von der
Hefe getrennte Würze erhitzt und sodann unter Zusatz von gehopfter, konzentrierter
Bierwürze nachgären läßt. In diesem Falle handelt es sich aber um die Herstellung eines
alkoholreichen Getränkes, und es dient daher das Erhitzen des Bieres nach der Gärung
nicht dazu, wie dies bei vorliegendem Verfahren der Fall ist, um den Alkohol ganz
oder zum größten Teil zu entfernen. Das vorliegende Verfahren vführt somit zu einem
neuen Erzeugnis mit bisher noch nicht erreichten Eigenschaften.
Die Ausführung dieses Verfahrens geschieht
in folgender Weise: Das Malz, gegebenenfalls mit Zusätzen, wird entweder in gewöhnlicher
Weise oder besser derart vermaischt, daß die Maische den geringsten Zuckergehalt
aufweist, welcher mit einer vollständigen Umsetzung der Stärke vereinbar ist. Diese
Art der Vermaischung kann in an sich bekannter Weise durch Anwendung einer hohen
Anfangstemperatur (von ungefähr 72 ° C.) und Durchführung der Vermaischung bei
annähernd derselben Temperatur erfolgen. Nach dem Ablaufen der Würze werden die
Treber in gewöhnlicher Weise angeschwänzt
, und die Anschwänzwässer der Würze zugesetzt.
Nun aber wird die nach vorstehenden Angaben erhaltene dünne Würze, statt daß man
sie in der bei der Herstellung gewöhnlichen Bieres bekannten Weise durch Sieden konzentriert
und gleichzeitig hopft, auf eine verhältnismäßig niedrige Temperatur — ungefähr
IJ° oder selbst noch weniger — abgekühlt,
in die Gärbottiche gelassen und der
: schnellen Gärung bei einer Temperatur von ungefähr 17,5 bis 25 ° unterworfen. In den
meisten Fällen genügt eine Gärzeit von 24 bis 36 Stunden; sie soll indes nie wesentlich
länger als 48 Stunden dauern. Hauptsächlich soll Obergärung angewendet werden, obwohl
auch die Untergärung nicht ausgeschlossen ist. Auf diese Weise werden nur 1 bis 2 Prozent
Zucker vergoren und es wird ein entsprechend geringer Gehalt an Alkohol gebildet.
Die vergorene Würze wird nun durch Abgießen oder Abschöpfen zum größten Teil oder auch durch Filtrieren vollständig von
der Hefe getrennt und die klare Flüssigkeit in die Braupfanne gebracht. Dort wird sie
zur Austreibung des Alkohols ungefähr ι Y2 bis 3 Stunden gekocht. Die Austreibung
kann eine vollständige sein oder es können kleine Reste von Alkohol (1 Prozent oder
weniger) in der Würze belassen werden. Neben der Austreibung des Alkohols wird als Hauptzweck durch das Kochen der vergorenen
Würze auch ein Niederschlagen der Eiweißstoffe und eine dem Kochen eigene
Geschmacksveränderung erreicht. Während des Kochens findet zugleich die Hopfuni
der Würze statt. j
Die gekochte alkoholfreie oder alkoholarm* Würze wird nun auf eine Temperatur voi
ungefähr 5 ° oder darunter abgekühlt unq zur etwaigen Weiterbehandlung in kleiner!
Gefäße gebracht. j
Wünscht man ein vollständig oder fast vollständig alkoholfreies kohlensäurehaltiges
Getränk zu erhalten, so kann das vom Alkohol ■ durch Kochen völlig befreite Erzeugnis auf ;
künstlichem -Wege mit Kohlensäure ge- 50' schwängert werden. Will man aber einen
geringen Alkoholgehalt (etwa bis 1 Prozent) zulassen, so kann man, falls man durch
Kochen sämtlichen Alkohol ausgetrieben hat, den gewünschten Alkoholgehalt und die
Kohlensäure durch gelinde Nachgärung mittels Zusatzes von Kräußen entstehen lassen.
Auch eine etwaige weitere Nachbehandlung, wie sie beim Bier stattfindet, kann erfolgen.
•o
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien oder sehr alkoholarmen bierartigen Getränkes, dadurch gekennzeichnet, daß die von der verzuckerten, nicht gekochten Maische abgezogene und gekühlte Würze ungekocht der Gärung unterworfen und erst nach der Gärung nach tunlichster Entfernung der Hefe zum Zwecke der Austreibung des Alkohols und der gleichzeitigen Hopfung mit Hopfen gekocht und alsdann abgekühlt wird, worauf das fertige Getränk entweder mittels Einleitung von Kohlensäure oder mittels gelinder Nachgärung noch mit Kohlensäure geschwängert werden kann. ■
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=426459
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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