DE3506198C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12C—BEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
- C12C12/00—Processes specially adapted for making special kinds of beer
- C12C12/04—Beer with low alcohol content
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12G—WINE; PREPARATION THEREOF; ALCOHOLIC BEVERAGES; PREPARATION OF ALCOHOLIC BEVERAGES NOT PROVIDED FOR IN SUBCLASSES C12C OR C12H
- C12G3/00—Preparation of other alcoholic beverages
- C12G3/02—Preparation of other alcoholic beverages by fermentation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines weitgehend alkoholfreien, bierartigen Getränks
unter Verwendung eines gekühlten, mit Milchsäure
bakterien gesäuerten ersten Suds einer ohne Hopfen
gekochten ersten Würze und eines zweiten gekühlten
Suds einer mit dem gesamten Hopfengehalt für beide
Sude gekochten zweiten Würze.
Weitgehend alkoholfreies Bier hat in den letzten Jahren
an Beachtung gewonnen. Maßgebend dafür ist, daß einer
seits das Bier zu den beliebtesten Getränken gehört,
andererseits aber der Konsum von Alkohol in vielen Fäl
len unterwünscht ist. Es fehlt daher nicht an Vorschlä
gen, wie ein derartiges Biergetränk herzustellen sei.
Das größte und entscheidende Problem war und ist jedoch,
wie man einem solchen Getränk den biertypischen, aus
vielerlei Faktoren zusammengesetzten Geschmack ver
leihen kann.
Eine Gruppe von Vorschlägen stellt das Bier zunächst in
der üblichen Weise her und befreit es alsdann vom Alko
hol. Dabei werden dem Getränk jedoch unvermeidlich auch
andere, geschmacksbildende Stoffe entzogen, so daß die
sem alkoholfreien oder alkoholarmen Bier ein Teil der
biertypischen Geschmackskomponenten fehlt und/oder andere
unerwünschte Begleitstoffe gebildet werden, die den
Geschmack nachteilig beeinflussen.
Das vorliegende Verfahren gehört demgegenüber zu der
jenigen Gruppe von Vorschlägen, nach denen bei der Her
stellung des Biergetränks von vorherein wenig Alkohol
gebildet wird. Es macht von der in der Brauereitechno
logie bekanten Vergärung der - in herkömmlicher Weise
gebildeten - Würze durch Milchsäurebakterien Gebrauch.
Die Milchsäuregärung wird beispielsweise bei der Her
stellung sogenannter Weißbiere eingesetzt: Von einer
bestimmten Würzemenge wird ein erster, kleiner Teil
ungehopft gekocht und durch Lactobazillen vergoren,
während der zweite Hauptteil in der üblichen Weise
gehopft und mit Bierhefe vergoren wird. Alsdann werden
die beiden Teilmengen verschnitten. Auf diese Weise
wird ein relativ leichtes und wegen des Lactatgehalts
besonders durstlöschendes Bier erhalten.
So ist aus der DE-PS 7 15 027 das eingangs geschilderte
Verfahren bekannt, bei dem ein alkoholarmes Bier mit
einem Alkoholgehalt von 0,3 bis 0,4% dadurch erzielt
wird, daß dem Sud einer ohne Hopfen gekochten üblichen
Würze ein Teil entnommen, mit der für den gesamten Sud
bestimmten Menge Hopfen gekocht, bis etwa 2°C abgekühlt
und mit Hefe angestellt wird, während der Hauptteil bei
etwa 25° bis 30°C mit Kulturen von Streptococcus cremonis,
lactis o. ä. beimpft und bis zur natürlichen Säuerungs
grenze bei etwa pH 4,6 vergoren, auf etwa 2°C gekühlt
und auf den mit Hefe angestellten gehopften Teil gepumpt
wird, wonach bis zu dem genannten Alkoholgehalt vergoren
wird. Die Herstellung eines ausreichend alkoholfreien
Biergetränks ist - wegen des Einsatzes der üblichen
alkoholischen Vergärung durch Hefe - auf diese Weise
nicht möglich.
In anderem Zusammenhang (vgl. DE-PS 26 29 666) hat man
bereits vorgeschlagen, einen (reinen) Hopfen-Wasser-Sud
herzustellen und einem kalten Würzen-Sud zuzusetzen, der
anschließend mit Hefe alkoholisch vergoren wird. Es
wurde jedoch festgestellt, daß zur Extraktion und Iso
merisierung der gewünschten Bitterstoff-Zusammensetzung
des Hopfens ein Würzeanteil im Hopfensud notwendig ist.
Anderenfalls entspricht die Bittere nicht derjenigen
des herkömmlich gebrauchten Bieres. Dessen Bittere und
die eines alkoholfreien Bieres sind nur dann vergleich
bar, wenn die Hopfenaufbereitung im Sud mit Würze erfolgt,
wobei auch bestimmte Gerbstoffe des Hopfens gemeinsam
mit Würzeinhaltstoffen koagulieren und abgeschieden wer
den können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung eines milchsäurevergorenen, aber gleich
wohl hopfenbitteren bierartigen Getränks mit einem Alko
holgehalt <0,05 Gew.-% anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- 1a) als erste Würze eine Vollbierwürze mit 11-14 Gew.-% Malzextraktgehalt verwendet wird,
- b) der unter Klärung auf die optimale Säuerungs temperatur für die eingesetzten Milchsäure bakterien abgekühlte erste Sud mit diesen ver setzt bis wenigstens annähernd zur Erreichung der natürlichen Säuerungsgrenze (pH ∼ 3,0) ge säuert wird, und
- c) der lactathaltige Sud auf eine Temperatur von etwa 0°C oder darunter abgekühlt wird;
- 2a) als zweite Würze eine Einfachbierwürze mit 2-5,5 Gew.-% Malzextraktgehalt verwendet wird,
- b) der zweite Sud unvergoren unter Klärung auf etwa 0°C oder darunter abgekühlt wird, und
- 3. der erste Sud und der unvergorene zweite Sud unter Karbonisieren so gemischt werden, daß das Gemisch einen pH-Wert von etwa 4,4 hat und der Stammwürzegehalt bei 7-8% liegt, und dieses Gemisch gegebenenfalls den bierüblichen Endbe handlungen unterworfen wird.
Auf diese Weise werden einerseits mit der Vollbierwürze
möglichst viele Würzebestandteile in die Milchsäuregärung
einbezogen sowie möglichst viele unerwünschte Aromabestand
teile der Würze an die Oberfläche der Milchsäurebakterien
gebunden, andererseits mit der Einfachbierwürze aber aus
reichend Pufferbestandteile zur Einstellung des gewünsch
ten End-pH-Gehalts des Gemisches und damit Getränkes zur
Verfügung gestellt.
Als Ergebnis dieses Verfahrens wird ein tatsächlich alko
holfreies Bier (mit eiem Alkoholgehalt unter 0,05 Gew.-%
Alkohol) erhalten, dessen Geschmack demjenigen des her
kömmlichen Schankbieres weitgehend entspricht und darüber
hinaus aufgrund seines Milchsäuregehalts besonders durst
löschend ist. Auch die Schaumbildung ist hervorragend.
Die Kochzeit des ungehopften Suds (Merkmal 1a)) be
stimmt sich nach der erforderlichen Koagulation von
Eiweißstoffen aus dem Malz, bei der auch die Sterilisa
tion und Inaktivierung der Enzyme erfolgt. Sie sollte
aber kürzer als üblich sein, so daß der mit der Koch
zeit steigende Anteil unerwünschter Aromastoffe im Sud
zurückgedrängt wird.
Die Wahl der eingesetzten Milchsäurebakterienart wird
man in erster Linie danach treffen, daß sie das phy
siologisch wertvolle L(+)-Lactat bilden und zugleich
einen günstigen Einfluß auf das Aromaprofil des Fertig
produkts haben. Derartige Kulturen sind bekannt.
Beim Mischen der Teilströme aus dem ersten (ungehopf
ten, lactathaltigen) Sud und dem zweite (gehopften,
unvergorenen) Sud wird man dem pH-Wert des
Gemisches Aufmerksamkeit schenken, um sich dem bierüb
lichen Wert von 4,4 bei einem Stammwürzegehalt von 7-
8% anzunähern. Dies wird in der Regel dazu führen, daß
von einer Gesamtcharge ein Rest des ersten Teilstromes
übrigbleibt, der dann als Impf-Aussaat für die erste
Würze-Teilmenge der nächsten Charge verwendet werden
kann.
Weitere vorteilhafte Verfahresmaßnahmen sind Gegen
stand von entsprechenden Unteransprüchen.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert:
160 hl Pfanne-Voll-Würze mit ca. 10,5% Extrakt
werden in der Würzepfanne ohne Hopfen ca. 45 min
gekocht. Die Ausschlagmenge beträgt ca. 150 hl.
Diese Würze wird auf 48°C abgekühlt und im Gärbe
hälter mit 500 l Sauergut (Reinkultur der einge
setzten Milchsäurebakterien) beimpft. Unter Auf
rechterhaltung dieser Temperatur verläuft die
Säuerung innerhalb von zwei bis drei Tagen bis zu
einem pH-Wert von ca. 3,0; der Milchsäuregehalt
beträgt dann etwa 1,5%.
Anschließend wird der Sud auf ca. 0°C abgekühlt.
Zirka drei Tage nach der Herstellung des Vollbiersuds
gemäß 1. werden 75 hl einer Pfanne-Voll-Würze (s.
o.) durch Zugabe von 100 hl Brauwasser auf einen
Extraktgehalt von 4,5% eingestellt und mit 32 kg
Hallertauer Hopfen-Pellets (Typ 75) 90 min ge
kocht.
Anschließend wird dieser Sud auf ca. 0°C abgekühlt.
Der Einfachbiersud (2.) wird mit der notwendigen
Menge des Vollbiersuds (1.) auf einen Stammwürze
gehalt von 7-8% und einen pH-Wert von ca. 4,4
eingestellt. Dabei wird der sedimentierte Kühltrub
abgetrennt. Diese Mischung wird über einen Tief
kühler auf -1,5°C abgekühlt und auf einen Kohlen
säuregehalt von ca. 5,4 g/l karbonisiert. Daran
anschließend wird das Gemisch ca. eine Woche unter
leichtem Gegendruck bei der Temperatur von -1,5°C
gelagert.
Das gelagerte Gemisch wird zur Inaktivierung der
Milchsäurebakterien kurzzeiterhitzt und unter Zusatz
von 50 g/hl Aktivkohle sowie 30 g/hl Kieselgel fil
triert.
Nach dem Abfüllen in Flaschen erfolgt eine Tunnel-
Pasteurisation.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines weitgehend alko
holfreien, bierartigen Getränks unter Verwendung eines
gekühlten, mit Milchsäurebakterien gesäuerten ersten
Suds einer ohne Hopfen gekochten ersten Würze und
eines zweiten gekühlten Suds einer mit dem gesamten
Hopfengehalt für beide Sude gekochten zweiten Würze,
dadurch gekennzeichnet, daß unter Erzielung eines Alkohol
gehalts <0,05 Gew.-%
- 1a) als erste Würze eine Vollbierwürze mit 11-14 Gew.-% Malzextraktgehalt verwendet wird,
- b) der unter Klärung auf die optimale Säuerungs temperatur für die eingesetzten Milchsäure bakterien abgekühlte erste Sud mit diesen ver setzt bis wenigstens annähernd zur Erreichung der natürlichen Säuerungsgrenze (pH ∼ 3,0) ge säuert wird, und
- c) der lactathaltige Sud auf eine Temperatur von etwa 0°C oder darunter abgekühlt wird;
- 2a) als zweite Würze ein Einfachbierwürze mit 2-5,5 Gew.-% Malzextraktgehalt verwendet wird,
- b) der zweite Sud unvergoren unter Klärung auf etwa 0°C oder darunter abgekühlt wird, und
- 3. der erste Sud und der unvergorene zweite Sud unter Karbonisieren so gemischt werden, daß das Gemisch einen pH-Wert von etwa 4,4 hat und der Stammwürzegehalt bei 7-8% liegt, und dieses Gemisch gegebenenfalls den bierüblichen Endbe handlungen unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Milchsäuregärung
des ersten Suds L(+)-Lactat-bildende Bakterien verwendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch filtriert und
vor der Filtration oder das Filtrat kurzzeiterhitzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Mischen der Sude oder
beim Kurzzeiterhitzen vor der Filtration ein durch
schonendes Erhitzen von Anstellhefe gebildetes Hefe-
Autolysat beigegeben wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Abfüllen des Gemi
sches in Flaschen diese einem Pasteurisierungsvorgang
unterworfen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853506198 DE3506198A1 (de) | 1985-02-22 | 1985-02-22 | Verfahren zur herstellung von alkoholfreiem bier |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853506198 DE3506198A1 (de) | 1985-02-22 | 1985-02-22 | Verfahren zur herstellung von alkoholfreiem bier |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3506198A1 DE3506198A1 (de) | 1986-08-28 |
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ID=6263271
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853506198 Granted DE3506198A1 (de) | 1985-02-22 | 1985-02-22 | Verfahren zur herstellung von alkoholfreiem bier |
Country Status (1)
Country | Link |
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FR1119206A (fr) * | 1954-11-09 | 1956-06-18 | Procédé de préparation d'une boisson fermentée | |
DE2212263A1 (de) * | 1972-03-14 | 1973-09-20 | Philipp Berdelle-Hilge | Verfahren zur herstellung eines erfrischungs- oder diaet-getraenks und nach dem verfahren hergestellte getraenke |
JPS5642574A (en) * | 1979-09-11 | 1981-04-20 | Asahi Breweries Ltd | Drink obtained from homo-lactic acid bacteria and its preparation |
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