AT158951B - Verfahren zur Herstellung eines Gärungsgetränks aus Malz und Molke. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Gärungsgetränks aus Malz und Molke.

Info

Publication number
AT158951B
AT158951B AT158951DA AT158951B AT 158951 B AT158951 B AT 158951B AT 158951D A AT158951D A AT 158951DA AT 158951 B AT158951 B AT 158951B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
whey
malt
drink
making
amount
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Georg Dr Roeder
Original Assignee
Georg Dr Roeder
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Georg Dr Roeder filed Critical Georg Dr Roeder
Application granted granted Critical
Publication of AT158951B publication Critical patent/AT158951B/de

Links

Landscapes

  • Dairy Products (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



    Verfahren zur Herstellung eines Gärlmgsgeträmks ans Malz   und Molke. 



   Der Vorschlag, beim   Brauprozess   Molke zu verwenden, ist schon sehr alt. Neben andern Vorschlägen, die darauf   hinauslaufen,   unter Verwendung der üblichen   Malzmenge   das Brauwasser durch 
 EMI1.1 
 Landwirtschaft zu beschaffen sind, durch andere von der einheimischen Landwirtschaft zu beschaffene Erzeugnisse zu ersetzen. In Verfolg dieses Strebens wurde auch in Erwägung gezogen, Malz zu ersetzen. Als   Ersatzstoffe wurden u. a. Milchprodukte,   wie Molke, Magermilch u. dgl., in Vorschlag gebracht. 
 EMI1.2 
 führen will, um damit der Landwirtschaft die Möglichkeit zu geben, ihre Felder mit andern   Feldfrüchten   zu bestellen. Auch   erfindungsgemäss   soll demzufolge Molke zur Herstellung eines Gärungsgetränks verwendet werden. 



   Wird Molke als Ersatz des   Brauwassers   verwendet, so erhält man Getränke, die keinesfalls als normale Biere angesprochen werden können, vielmehr pappige,   dickflüssige   Getränke, die mit Pale-Ale vergleichbar sind. Diese Verfahren sind auch schon in dem Sinne verbessert worden, dass die Molke vorbehandelt und die Molke in einem ganz bestimmten Verfahrensstadium dem Malz zugesetzt wird, nämlich dann, wenn Wasser anwesend ist ; auch wenn die Molke nach einem andern bekannten Vorschlag zuvor mit Wasser gemischt wird, werden keine befriedigenden Ergebnisse erlangt. In dem Streben, an Malz zu sparen und dieses Erzeugnis durch einheimische, in der Landwirtschaft anfallende Erzeugnisse zu ersetzen, hat man vorgeschlagen, entweder überhaupt kein Malz oder Malz nur in äusserst geringen Mengen bei der Herstellung des Getränks zu verwenden.

   Dann erhält man aber Getränke, die überhaupt keinen   bierähnliehen Charakter mehr aufweisen   und nicht mehr   als Gärungsgetränke   anzusprechen sind, weil der wesentliche Bestandteil der Biere, nämlich das Malz, fehlt. 



   Um nun ein Getränk herzustellen, das   bierähnlichen Charakter hat, wird   nun im Gegensatz zu den bekannten   Vorschlägen   mit der Erfindung vorgeschlagen, einen erheblichen Teil, in der Grössenordnung von etwa einem Drittel, der bei der Herstellung normaler Biere üblichen Malzmenge einzusparen und diesen eingesparten Teil an Malz durch die gleiche Gewichtsmenge Molke, als Trockenmasse gerechnet, zu ersetzen. Es wird also nicht, wie es bekannt ist, Molke als Ersatz des Brauwassers der üblichen   Malzmenge zugesetzt   und demzufolge von flüssiger Molke Gebrauch gemacht, sondern es 
 EMI1.3 
 verwendet. 



   An eine Reduktion   der Malzmenge zu denken,   lag vor der der Erfindung zugrunde liegenden Erkenntnis vollkommen fern, da man aus Erfahrungen wusste, dass die unter Verwendung geringer   Malzmengen hergestellten Dünnbiere"nicht mehr normalen Biereharakter   tragen und durchaus nicht mehr dem   üblichen   Geschmack entsprechen. 



   Es bedurfte zunächst der Erkenntnis, dass die Molke, insbesondere nach einer Behandlung, wie sie sie beim   Brauprozpss   erfährt, chemisch und physikalisch-chemisch Eigenschaften besitzt, die sie befähigen, einen Teil des in der Bierwürze enthaltenen   l\1alzextraktes   zu ersetzen. Die Molke zeigt dann eine gewisse   SSmiskeit, ähnlich   jener der Bierwürze, die hiedurch die gewünschte   Vollmundigkeit   erhält. Verwendet wurde auch die Erkenntnis, dass Molke beim längeren Erhitzen, insbesondere unter erhöhtem Druck,   maMlnlichen Charakter   und Geschmack annimmt und den typischen Geruch frischer Molke verliert.

   Ausführbar wurde dieses neuartige Verfahren aber auch erst dadurch, dass der Erfinder erkannte, dass während des Maisehprozesses eine Einwirkung der im Malz enthaltenen Eiweiss abbauenden Enzyme auf die in der verwendeten Molke noch vorhandenen Eiweisskörper anzunehmen war, derart, dass dadurch eine Anreicherung an löslichem Eiweiss in der fertigen   Würze   eintritt. 



   Bei der vorgesehenen, durch Erhitzung der   Molke erzielbaren Ausfällung   von Eiweiss wird nämlich nur ein Teil derselben abgeschieden, während ein erheblicher Teil in der Molke verbleibt. Die Ent- 
 EMI1.4 
 des Maisehprozesses notwendig, weil sonst durch die Eiweissflocken das Abläutern der   Würze   ausserordentlich   ersehwert werden würde. Günstig   wirkt sich die Verringerung der   Malzmenge auch   insofern aus, als   hiedurch   zwar die   Läutersehicht dünner   wird, infolge der noch verbleibenden höher dispersen Teilchen, aber immer noch eine   genügende   Filtration ermöglicht.

   Mit der   Verminderung   der   Malzmenge   wird anderseits auch die   Meme   der darin enthaltenen Enzyme entsprechend verkleinert. Ein Teil derselben wird weiterhin während des Mischprozesses unwirksam. Aus dieser Erkenntnis heraus gelangte der Erfinder dazu, den (aktuellen)   Säuregrad   der Molke künstlich so einzustellen, dass er für die Wirkung der Enzyme günstig liegt, andernfalls z. B. die Gefahr bestehen würde, dass keine vollständige   Verzuckerung   der Würze erreicht werden würde. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Wird somit nach der Erfindung ein erheblicher Teil des Malzes durch Molke ersetzt, so wird ein Getränk erhalten, welches trotz Einsparung eines Teiles des Malzes den typischen Biercharakter zeigt, welches anderseits infolge der Ersparnis an Malz der   Landwirtschaft Anbauflächen   für andere Früchte freigibt und welches schliesslich ermöglicht, ein bisher annähernd wertloses Nebenprodukt der Milchwirtschaft, die Molke, in ausgezeichneter Weise zu verwerten.

   Da das hienach zu erhaltende Getränk alkoholarm und extraktreich ist und an   Gchmack,   Vollmundigkeit und Bekömmlichkeit und sonstigen Eigenschaften dem üblichen Bier nicht nachsteht, sondern dieses hinsichtlich des Gehaltes an Nährsalzen und wegen der stark verminderten berauschenden Wirkung sogar übertrifft, entspricht es vollauf den derzeitigen Bestrebungen, den Verbraucher zu alkoholä, rmeren, dessen- 
 EMI2.1 
   Getränken überzuführen,   die im Geschmack dem üblichen Bier nicht nachstehen. 



   Bei der Herstellung des erfindungsgemässen   Gärungsgetränks   unter Anwendung von Molke zum Einmachen von Malz wird nach der Erfindung weiterhin der Molke der durch Erhitzung ausfällbare Anteil Eiweiss entzogen und die davon befreite Molke auf einen bestimmten, für die Enzymwirkung beim   Mahchproz ? ss günstigen Säuregrad eingestellt.

   Es   wurden hiebei gleichzeitig die für den   späteren Verwendungszweck unerwünschten Milchsäurebakterien   und etwaige sonstige Mikroben 
 EMI2.2 
 Einstellung auf einen   Günstigen Säuregrad (p H 6#5   und pH 7) kann durch Nectralisation überschüssiger Säure vermittels Alkalihydroxyden-Karbonaten bzw. -Bikarbonaten oder auch durch Kalkzugabe 
 EMI2.3 
 wasser in einer dem eingesparten Malzanteil   entsprechenden   Menge zugesetzt oder statt dessen zum Einteigen des wie üblich vorbereiteten   Malz@chrotes   benutzt. 



   Die weitere Behandlung (Maische, Kochen mit Hopfen, Gärung) geschieht in gleicher Weise wie b3i der   gewöhnli@hen Brauerei Als geeignetes Maischvergahren hat sich   das Dekoktionsverfahren et wiesen, da hiebei durch die wiederholte Hocherhitzung eine überlegene Klärung sowie auch erhöhte 
 EMI2.4 
 Zugrundelegung einer Ausbeute von   70%   aus dem Malz-statt rund 15 kg nur rund 10 kg Malz erforderlich. Das entspricht einer Ersparnis von etwa   331/3%'  
Dan Haupthestandteil der Molkentrockenmase bildet Milchzucker, der bekanntlich von gewöhnlicher Brauhefe nicht vergoren wird und somit in dem fertigen Getränk erhalten bleibt.

   Dadurch sinkt der Vergärungsgrad und der Alkoholgehalt, ohne   Beeinträchtigung   der Haltbarkeit, welcher Umstand sonst eine wesentliche Rolle für die weitgehende Vergärung spielt. Es steigt dagegen der Extraktgehalt des fertigen Getränks und damit seine Vollmundigkeit sowie sein Nährwert, ohne einen fadsüssen Geschmack zu erhalten (Milchzucker schmeckt bekanntlieh nur sehr wenig süss). Der verminderte Alkoholgehalt bedingt ein Zurücktreten der   berauschenden   Wirkung. 



   Als weiterer Vorteil des so zu erhaltenen Getränks ist zu nennen : Die ausserordentlich wertvollen Nährsalze der Milch, die bei der   Käsebereitung zum überwiegenden Teil   in die Molke übergehen, wodurch das   Getränk,   deren Malz zu einem erheblichen Teil durch Molke ersetzt ist, einen ausserordentlich hohen   diätetischen   Wert gewinnt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines G2rungsgetränks aus Malz und Molke, dadurch gekennzeichnet, dass ein erheblicher Teil (in der   Grössenordnung   von etwa einem Drittel) der bei der Herstellung normaler Biere   üblichen     Malzmenge   ersetzt wird durch eine dem zu ersetzenden Malzanteil entsprechende gleiche Gewichtsmenge Molke, als Trockenmasse genchnet.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Molke der durch Erhitzung ausfällbare Anteil Eiweiss entzogen und die davon befreite Molke auf einen bestimmten, für die Enzymwirkung beim Maischprozess günstigen Säuregrad eingestellt wird.
AT158951D 1937-02-15 1938-01-26 Verfahren zur Herstellung eines Gärungsgetränks aus Malz und Molke. AT158951B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE158951X 1937-02-15

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT158951B true AT158951B (de) 1940-06-25

Family

ID=5680025

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT158951D AT158951B (de) 1937-02-15 1938-01-26 Verfahren zur Herstellung eines Gärungsgetränks aus Malz und Molke.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT158951B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2437404A1 (de) Verfahren zur herstellung eines neutral schmeckenden alkoholischen substrats und das dabei erhaltene produkt
DE3522744A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkoholfreiem bzw. alkoholarmem bier
DE2952059A1 (de) Unter verwendung von homofermentativen milchsaeurebakterien hergestellte getraenke und verfahren zu ihrer herstellung
CH632137A5 (en) Process for the preparation of a soft (alcohol-free), reduced-calorie fruit juice beverage, and fruit juice beverage prepared by this process
DE3828786C1 (de)
EP0844304A2 (de) Alkoholhaltiges wässriges Getränk und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2052963C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Diätbieres
AT158951B (de) Verfahren zur Herstellung eines Gärungsgetränks aus Malz und Molke.
DE3506198C2 (de)
DE102008048939A1 (de) Verfahren zur Herstellung von alkoholfreien Getränken auf fermentativem Wege
DE671137C (de) Verfahren zur Herstellung eines Gaerungsgetraenkes aus Malz und Molke
DE102024120869B3 (de) Verfahren zum Herstellen von Bierwürze
DE10320250B4 (de) Verfahren zur Herstellung eines Getränkes
DE890634C (de) Verfahren zur herstellung eines alkoholfreien gärungsgetränkes aus beirtrebern
DE558552C (de) Verfahren zur Herstellung alkoholarmer, obergaeriger Biere
DE3927315A1 (de) Bier und verfahren zu seiner herstellung
AT94940B (de) Verfahren zur Herstellung eines weinartigen Getränkes aus Malz.
DE754713C (de) Verfahren zur Herstellung von Getraenken
DE638261C (de) Verfahren zum Herstellen eines weinaehnlichen Gaerungsgetraenkes
DE102009003666B4 (de) Verfahren zur Herstellung von Bier
AT270544B (de) Verfahren zur Herstellung eines nährwertarmen, diätetischen obergärigen Biers
AT124263B (de) Verfahren zur Herstellung alkoholarmer Biere.
AT148144B (de) Verfahren zur Erzeugung von alkoholarmen bzw. alkoholfreien Getränken.
DE1061727B (de) Verfahren zur Herstellung eines coffeinhaltigen Gaergetraenkes
DE972893C (de) Verfahren zur Herstellung von fruktose- u. fruktosanhaltigen, nicht berauschenden, alkoholischen Getraenken