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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einsetzen und Herausschrauben
von Gewindekernen beim Herstellen von Hohlkörpern mit Innengewinde nachdem Blasverfahren,
mit geteilten Blasformen, die eine Ausnehmung für den Gewindekern aufweisen, der
auf dem der Blasform zugewandten Ende einer koaxial zum Innengewinde bewegbaren
Tragstange angeordnet ist.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, beim Herstellen eines Hohlkörpers
die Vorrichtung so auszubilden und anzuordnen, daß derGewindekern auf dem Ende einer
koaxial zum Innengewinde beweglichen Tragstange sitzt und in einer Blasmaschine
befestigt ist.
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Man muß hier die Kerne von Hand aus der Form herausschrauben. Dies
bedeutet, daß man gegenüber seitherigen Verfahren keine Zeit spart, daß man eine
größere Anzahl von Gewindekernen benötigt, weil man die Gewindekerne erst herausschrauben
kann, nachdem sich der geblasene Gegenstand etwas abgekühlt hat und daß man die
abgeschraubten Gewindekerne wieder auf die Tragstange aufschrauben muß, ehe man
einen neuen Gegenstand blasen kann.
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Ferner sind keine Vorkehrungen getroffen, die sicherstellen, daß der
Anfang des hergestellten Gewindes immer die gleiche Lage relativ zum Hohlkörper
hat, und offensichtlich ist die Vorrichtung mit der Blasmaschine integriert, so
daß man zujederBlasmaschine eine solche Vorrichtung benötigt (deutsche Patentschrift
1251009).
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Weiterhin ist es bekannt, eine Vorrichtung zum Einsetzen und Herausschrauben
von Gewindekernen in einer Maschine starr zu befestigen und eine Tragstange für
den Gewindekern um ihre Längsachse drehbar in einem Gewindelager des- Tragblocks
zu lagern. Solche Vorrichtungen werden verwendet, um Tubenverschlüsse od. dgl. zu
spritzen. Bei Spritzverfahren ist es jedoch möglich, den Ausstoß dadurch zu erhöhen,
daß man Mehrfachformen verwendet. Die Wandstärken solcher gespritzter Gegenstände
sind klein im Vergleich zu den beim Blasverfahren auftretenden Wandstärken, so daß
die Kühiprobleme leichter beherrscht werden können, weil die Masse der Spritzform
im Verhältnis zur Masse des hergestellten Gegenstands größer ist als bei Blasmaschinen.
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Außerdem haben die zum Spritzen verwendeten Materialien die Eigenschaft,
schon bei verhältnismäßig geringer Abkühlung fest zu sein, während die bei Blasverfahren
verwendeten Materialien noch lange ziemlich weich sind, nachdem sie die Blasform
verlassen haben. Zu jeder Spritzform gehören nur mit dieser verwendbare und auf
diese abgestimmte Vorrichtungen zum Einsetzen und Herausschrauben von Gewindekernen
(»Der Plastverarbeiter«, 1959, S. 343 und 344).
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die es erlaubt, Hohlkörper auch dann automatisch zu blasen, wenn
sie Innengewinde aufweisen, und mit der man erreichen kann, daß der Gewindeanfang
relativ zum Hohlkörper festliegt, und die holme Schwierigkeiten mit jeder gängigen
Blasmaschine zusammenarbeiten kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die aus einer
Gewindespindel und mit dieser über ein Feingew}nde verbundene Antriebsspindel bestehende,
im Anschluß an ihren dèr Blasform zugewandten Lagerhals einen Gewindekopf tragende
Tragstange über ein Antriebsspindelgehäuse und Trag-
blockteile an einem Holm eines
Maschinenständers befestigt und mit einem mit Flachgewinde versehenen Abschnitt
der Antriebsspindel in einem Gewindelager geführt ist, das die gleiche Steigung
und Steigungsrichtung wie der Gewindekopf aufweist, und mittels eines Drehantriebs
in Abhängigkeit von der Bewegung der Blasform in eine das Ausdrehen des Gewindekerns
aus dem geformten Hohlkörper bzw. in eine das Rückführen des Gewindekerns in die
eingestellte Arbeitslage bewirkende Bewegung bringbar ist und daß der Gewindekern
mittels eines Kühlwasserzulaufröhrchens und eines Kühlwasserrücklaufröhrchens kühlbar
ist.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird ein vollautomatischer
Betrieb der Blasmaschine und eine größere Leistung der Maschine durch die Wasserkühlung
des Gewindekerns erzielt. Dabei ist der eingestellte Gewindeanfang immer konstant
und die Gewindetiefe genau einregulierbar. Damit werden Maßunterschiede der geblasenen
Gegenstände vermieden und gleichzeitig das Herausfallen der Gewindekerne beim Öffnen
und Schließen der Blasform und die Beschädigung des Werkzeugs und aller damit verbundenen
Hilfsmittel verhütet.
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Ein Ausführungsbeispiel. des Gegenstandes der H.. rfindung wird an
Hand der Zeichnung nachstehend beschrieben.
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F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Vorrichtung; F i g. 1
a zeigt in Ansicht eine Einzelheit zu F i g. 1; F i g. 2 zeigt die Antriebszahnstange
aus F i g. 1 in Seitenansicht und Querschnitt im einzelnen.
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1 ist eine Blasform, die in an sich bekannter Weise in wider Blasmaschine
so befestigt ist, daß sie die richtige Lage gegenüber der nicht gezeichneten Blasdüse
einnimmt.
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Zur Herstellung einer Gewindeöffnung mit flachem Innengewinde in
dem zu blasenden Hohlkörper dient ein Gewindekern 2 aus Metall, der einstellbar
an der Blasmaschine angebracht ist.
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Bei der gezeichneten Ausführungsform ist dieser Gewindekern 2 an
der Tragstange eines horizontal geteilten Tragblockes angeordnet, der auf einen
senkrecht zur Achse des Gewindekerns 2 am Maschinenständer angebrachten Holm 5 aufgesteckt
ist und mit Hilfe von Verbindungsschrauben 6, die die Trageblockteile 3 und 4 miteinander
verbinden, an dem Holm 5 festgeklemmt werden kann.
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Am oberen Trageblockteil 4 ist an der der Blasform 1 zugekehrten
Seite eine Länette 7 mittels einer Halteschraube 8, die ein vertikales Langloch
9 der Lünette 7 durchsetzt, vertikal verstellbar befestigt.
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In Idieser Lünette 7 ist mittels eines Kugellagers 10, das durch
einen Seitendeckel 11 unverschieblich festgehalten ist, eine Gewindespindel 12 gelagert,
die den als Gewindekern 2 dienenden Gewindekopf 13 mit seinem Lagerhals 14 trägt.
Die Gewindespindel 12 ist in der Lünette 7 drehbar und längsverschieblich.
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Der Lagerhals-14 des Gewindekerns 2 ist in zwei den Fonnhälften entsprechenden,
in einer Wanddurchbrechung der Blasform 1 angeordneten Halbschalen 15 geführt.
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An der von der Blasform 1 abgewendeten Seite des oberen Tragblockteiles
4 ist ein Antriebs spindelgehäuse 16 mittels einer Halteschraube 17, die ein vertikales
Langloch 18 rades Antriebsspindelgehäuses 16 durchsetzt, vertikal verstellbar gehalten.
In diesem Antriebsspindelgehäuse 16 ist eine Antriebsspindel
19,
die gleichachsig zur Gewindespindel 12 angeordnet ist, mit Hilfe eines dem jeweiligen
Gewinde des Gewindekopfes 13 in der Steigung angepaßten Flachgewindes 20 verschraubbar.
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Das dabei als Leitmutter dienende Gewindelager 16 des Antriebsspindelgehäuses
16 ist zur leichteren Umstellung auf das jeweils notwendige Flachgewinde vorteilhaft
aus zwei Teilen gefertigt und an dem Antriebsspindelgehäuse 16 angeflanscht.
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Die Antriebsspindel 19 hat an ihrem einen Ende ein Feingewinde 21,
auf welchem die Gewindespindel 12 zur axialen Einstellung des Gewindekopfes 13 in
bezug auf die Blasform 1 mittels eines entsprechenden Innengewindes verstellbar
und mittels einer Gegenmutter 22 feststellbar ist.
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Im Anschluß an ihr nur über einen Teil der Antriebsspindellänge reichendes
Flachgewinde 20 ist die Antriebsspindel 19 mit axialen Umfangskeilen 23 versehen,
die nicht bis an das Ende der Antriebsspindel 19 reichen. Mittels dieser Umfangskeile
23 greift die Antriebsspindel 19 in die entsprechenden Nuten der Nabe 24 eines ortsfest
zwischen zwei zur drehbaren Lagerung der Nabe 24 im Antriebsspindelgehäuse 16 vorgesehenen
und durch den Gehäusedeckel 25 unverschieblich gehaltenen Kugellagern 26, 26 angeordneten
Zahnrades 27.
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Das freie Ende der Antriebsspindel 19 durchsetzt den Gehäusedeckel
25 des Antriebsspindelgehäuses 16 und ragt von der Seite in eine an einem Vorsprung
des oberen Tragblockteiles 4 befestigte Auffangschale 28.
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Die Antriebsspindel 19 hat eine durchgehende zentrale Längsbohrung,
die in einer gleichachsigen, etwas engeren Längsbohrung 29 des Lagerhalses 14 des
Gewindekerns 2, die fast bis zum Ende des Gewindekopfes 13 reicht, ihre Fortsetzung
findet. Diese Bohrungen dienen zur Wasserkühlung des Gewindekernes 2. Ein Kühlwasserrücklaufröhrchen
30, das innerhalb der Auffangschale 28 aus der Antriebsspindel 19 heraussteht, ist
mit seinem anderen Ende in die Längsbohrung 29 des Lagerhalses 14 eingeschraubt.
Ein I Kühlwasserzulaufröhrchen 31 mit kleinerem Durchmesser ragt einerseits durch
das Kühlwasserrücklaufröhrchen 30 hindurch bis in die Längsbohrung 29 hinein, während
es andererseits aus dem Kühlwasserrücklaufröhrchen 30 und durch die Wand der Auffangschale
28 hindurch nach außen ragt. An seinem Ende ist ein Anschlußnippel 32 für eine Kühlwasserleitung
vorgesehen.
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Das Kühlwasser, das über das Kühlwasserzulaufröhrchen 31 zum Gewindekopf
13 und von dort über die Längsbohrung29 und das Kühlwasserrücklaufröhrchen30 in
die Auffangschale 28 gelangt, fließt durch den Auslaßstutzen 33 der Auffangschale
28 ab.
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Die Einstellung des Gewindekernes 2 erfolgt folgendermaßen: Die Tragstange
wird bei offener Blasform 1 mittels der Tragblockteile3, 4 auf den Holm 5 aufgesteckt
und mittels der Verbindungsschrauben 6 daran gehalten. Hierauf werden die miteinander
am Feingewinde 21 verbundenen Gewindespindeln 12 und Antriebsspindel 19 in bezug
auf die Halbschalen 15 in der Höhe eingestellt.
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Bei der gezeigten Ausführungsform ist zur gemeinsamen Verstellung
beider Spindeln eine Stellschraube 34 in einem horizontal abgewinkelten, unteren
Ansatz 35 des oberen Tragblockteiles 4 verschraubbar und in dem Antriebsspindelgehäuse
16 ortsfest drehbar angeordnet und zur axialen Mitnahme dieses An-
triebsspindelgehäuses
16 und damit auch der Lünetto 7 eingerichtet. Hierauf wird an einer Öffnung 36 die
Antriebsspindel 19 im Flachgewinde 20 gegenüber der Keilbahn um einen Weg herausgeschraubt
(in der Zeichnung nach links), der größer ist als die Gewindetiefe am Hohlkörper.
Sodann wird die Blasform geschlossen und die Gewindespindel 12 entsprechend dem
gewünschten Gewindeanfang mittels des Feingewindes 21 in bezug auf die Blasform
eingestellt und mit der Gegenmutter 22 fixiert. Schließlich wird der Tragblock endgültig
festgeklemmt.
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Zum Ausdrehen des Gewindekernes2 aus dem fertigen Hohlkörper dient
eine Zahnstange 37, die in eine ihrem Querschnitt angepaßte Ausnehmung des Antriebsspindelgehäuses
16 quer zur Antriebsspindel 19 derart eingeschoben werden kann, daß sie mit einem
Zahnrad 27 kämmt und mit ihrem Rücken auf den Rollen einer Rollenleiste 38, die
ebenfalls in die Ausnehmung eingesetzt und durch Ansatzschrauben 39 gesichert ist,
läuft.
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Die Bewegung der Zahnstange 37 erfolgt in Abhängigkeit vom Öffnen
und Schließen der Blasform, indem die bewegliche Formaufspannplatte z. B. mittels
des Auges 40 der Zahnstange 37 mit der letzteren verbunden wird. In diesem Fall
erfolgt die Einstellung der Zahnstange 37 so, daß diese bei geschlossener Blasform
1 auf Zahnlücke eingesetzt und sodann mit der beweglichen Formaufspannplatte der
Blasmaschine verschraubt wird. Dann wird noch das Kühlwasser angeschlossen. Beim
Öffnen der Blasform 1 wird die Zahnstange 37 in die Ausnehmung des Antriebsspindelgehäuses
16 hineingeschoben, wobei sie durch Drehung des Zahnrades 27 den Gewindekern 2 aus
dem fertigen Hohlkörper ausdreht. Beim Schließen der Blasform wird die Zahnstange
37 wieder herausgezogen und der Gewindekern 2 in die eingestellte Arbeitsstellung
zurückgeführt.
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Statt der unmittelbaren Bewegung der Zahnstange 37 durch die bewegliche
Formaufspannplatte kann diese auch unter Steuerung durch diese bewegliche Formaufspannplatte
über eine Verlängerung der Zahnstange 37 von einem ortsfest an der Blasmaschine
angebrachten hydraulischen Druckzylinder aus erfolgen. Ebenso kann auch ein umkehrbarer
(rechts- und linkslaufender) Elektromotor über ein Ritzel auf die Zahnstange einwirken.
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Es können auch mehrere Holme 5 zur wahlweisen Benutzung am Maschinenständer
angebracht oder ein umsteckbarer Holm 5 vorgesehen sein.