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Spritzgußmaschine zum Verarbeiten thermoplastischer Kunststoffe Die
Erfindung bezieht sich auf eine Spritzgußmaschine zum Verarbeiten thermoplastischer
Kunststoffe mit einer Spritzeinheit, die gegen eine Schließeinheit verschiebbar
in einem Traggestell geführt und auf einem für beide Einheiten gemeinsamen Maschinenrahmen
angeordnet ist.
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Bei den bekannten Spritzgußmaschinen dieser Art lassen sich zwischen
dem Traggestell und dem Maschinenrahmen Platten auswechselbar einschieben, durch
die die Spritzeinheit parallel zur Maschinenlängsachse um ein vorbestimmtes Maß
gehoben wird, um die Einspritzdüse des Spritzzylinders der Höhe der Einfüllöffnung
der Form anpassen zu können. Durch diese Maßnahmen wird ein Einspritzen des Kunststoffes
in Spritzgußformen ermöglicht, deren Einfüllöffnung nicht in der Mitte der Aufspannfläche
der Form, sondern außerhalb der Mitte angeordnet ist, um den Anguß von der Mitte
des herzustellenden Spritzlings an dessen Rand zu verlegen, wodurch die ungünstige
Beeinflussung der optischen Eigenschaften, der Struktur und das Schrumpfen des Spritzlings
vermieden werden kann. Diese Maßnahme der Höhenveränderung des Spritzzylinders durch
Zwisehenlagen läßt sich zwar bei kleinen Spritzgußmaschinen vorteilhaft anwenden,
indessen bereitet sie bei großen Maschineneinheiten erhebliche Schwierigkeiten,
weil hierzu nicht nur wesentliche Umarbeiten an diesen durchzuführen
sind,
sondern auch die Höhenversetzung der Spritzeinheit nicht mit der erforderlichen
Genauigkeit vorgenommen werden kann.
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Es ist weiterhin bekannt, das Einspritzen des plastifizierten Kunststoffes
nicht zentral durch eine der Formhälften vorzunehmen, sondern durch einen in der
Formtrennebene angeordneten Kanal, um das Einfließen des Kunststoffes vom Rand eines
großflächigen Spritzlings aus in den Formhohlraum zu bewirken. Jedoch ist hierzu
ein um 90 Grad versetztes Einspannen der Form zwischen die Formspannplatten und
eine zusätzliche, das Zuhalten der Form senkrecht zur Masohinenlängsachse bewirkende
Vorrichtung erforderlich, wenn nicht die Spritzeinheit um 90 Grad verschwenkbar
ausgebildet werden soll, wodurch ein erhöhter technischer und wirtschaftlicher Aufwand
für die Spritzgußmaschine in Kauf genommen werden muß. Eine solche verfahrbar ausgebildete
Spritzeinheit ist auch schon mit einem um eine waagrechte Drehachse schwenkbaxen
und feststellbaren Spritzzylinder ausgestattet worden, um eine gewisse Höhenverstellung
der Spritzdüse zu erhalten.
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Indessen ist die Drehachse in der halben Zylinderlänge im fahrbaren
Traggestell angeordnet, wodurch ein verhältnismäßig großer Schwenkwinkel entsteht,
der sowohl beim Eintragen des Kunststoffrohproduktes in den Spritzzylinder durch
den Einfülltrichter, als auch beim Abdichten der Spritzdüse an der Einfüllöffnung
der Form zu Schwierigkeiten führt.
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Durch den Erfindungsgegenstand ist nun die Aufgabe gelöst, diesen
Schwierigkeiten der bisher bekannt gewordenen Spritzgußmaschinen
der
vorstehend bezeichneten Art dadurch zu begegnen, daß das Traggestell für die Spritzeinheit
um eine im Bereich ihres der Schließeinheit gegenüberliegenden Endes angeordnete
und am Maschinengestell gelagerte Achse schwenkbar sowie in jeder Schwenkstellung
feststellbar ist. In vorteilhafter Weise ist hierbei die feststehende Formaufspannplatte
der Sohließeinheit zum Heranführen der Spritzdüse der Spritzeinheit an die Form
mit einer in deren Schwenkweg verlaufenden schlitzförmigen Durchbrechung versehen.
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Durch diese Maßnahmen wird nicht nur der Schwenkwinkel des Traggestells
bzw. der Spritzeinheit gegenüber der bekannten Schwenkbarkeit um die Hälfte verkleinert,
sondern auch die Anlage der Spritzdüse an die Form gegenüber der waagerechten Stellung
des Spritzzylinders nur wenig geändert, so daß weder eine Beeinträchtigung des Eintragen
des Kunststoffrohproduktes durch den Einfülltrichter, noch der Abdichtung der Spritzdüse
an der Form erfolgen kann. Außerdem hält sich der technische und wirtschaftliche
Aufwand für diese Maßnahmen in mäßigen Grenzen.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Es zeigen : Abb. 1 eine Seitenansicht der in lotrechter
Richtung schwenkbar ausgebildeten Spritzeinheit und der die Form tragenden Aufspannplatte
der Sehließeinheit, Abb. 2 eine Seitenansicht der Anordnung nach Abb. 1, jedoch
mit waagrecht schwenkbarer Schließeinheit,
Abb. 3 eine Draufsicht
auf die Abb. 2, Abb. 4 eine Ansicht der Formaufspannplatte mit einer lotrecht verlaufenden
schlitzartigen Durchbrechung für die Einspritzdüse der Spritzeinheit nach Abb. 1
und Abb. 5 eine Ansicht der Formaufspannplatte mit einer waagrecht verlaufenden
Durchbrechung für die Spritzdüse der Spritzeinheit nach den Abb. 2 und 3.
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Eine Spritzgußmaschine zum Verarbeiten thermoplastischer Kunststoffe
ist mit einer die Spritzgußform 1 tragenden, diese schließenden und zuhaltenden
Schließeinheit 2 sowie mit einer Spritzeinheit 3 versehen, die im wesentlichen aus
einem das Kunststoffrohprodukt mittels Schnecken plastifizierenden und ausspritzenden
Spritzzylinder 4 mit einer Spritzdüse 5 am freien Ende, einem Einfülltrichter 6
und einem Hydraulikzylinder besteht « Die Schließeinheit 2 weist eine hydraulisch
oder mechanisch axial bewegbare, die eine Formhälfte tragende Formaufspannplatte
8 und eine der Spritzeinheit 3benachbarte, feststehende und die andere Formhälfte
tragende Formaufspannplatte 9 auf, die mit einer Durchbrechung 10 versehen ist,
um die Spritzdüse 5 an die feststehende Formhälfte heranzuführen, Wie Abb. 1 zeigt,
soll ein plattenförmiger Spritzling hergestellt werden, dessen Form zum Vermeiden
optischer und struktureller Mängel vom Rand des Spritzlings aus mit dem plastifizierten
Kunststoff gefüllt werden soll.
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Hierzu ist die Spritzeinheit 3 auf einem Traggestell 11 axial verschiebbar
angeordnet und dessen Querschnitt in Längsrichtung trapezförmig gestaltet, um die
Bewegungsfreiheit des Traggestells 11 nach unten nicht zu behindern. Im
Bereich
des der Schließeinheit gegenüberliegenden Endes ist das Traggestell 11 auf dem für
beide Einheiten gemeinsamen Maschinenrahmen 12 mittels einer waagerechten Achse
12 in zwei Lagerböcken 14 des Maschinenrahmens 12 schwenkbar gelagert. Das andere
verjüngte Ende des Traggestells 11 ist zwischen den Trag-und Gleitschienen 15 für
die Formaufspannplatten 8 und 9 zur Aufnahme von Querkräften geführt. Um den die
Spritzdüse 5 tragenden Spritzzylinder 4 aus seiner waagerechten Normallage in die
zum Einspritzen des Kunststoffes am Rand des Spritzlings erforderliche tiefere Lage
der Einspritzöffnung 16 in der Spritzgußform 1 bringen zu können, ist die feststehende
Formaufspannplatte 9 mit einer lotrechten schlitzartigen Durchbrechung 10 versehen
und im Bereich des geführten Endes des Traggestells 11 an dessen beiden Längsseiten
je ein Spindeltrieb 17 vorgesehen, durch den das Traggestell 11 um seine waagrechte
Achse 13 geschwenkt werden kann. Jeder Spindeltrieb 17 besteht aus einer Schraubenspindel
18, deren unteres Ende in zwei auf dem Maschinenrahmen 12 angeordneten Bücken 19
schwenkbar gelagert ist und eine antreibbare Mutter 20 trägt, die zwischen zwei
im oberen Randbereich des Traggestells 11 an diesem angeordneten Konsolen 21 geführt
ist Diese Konsolen sind an einer in der Zeichnung nicht dargestellten Tragplatte
im Abstand der Mutterhöhe voneinander befestigt, die mittels eines Zapfens im Traggestell
11 gelagert ist. Die Muttern 20 können als Ritzel ausgebildet und mittels zweier
durch eine Welle miteinander verbundener sowie mit den'ritzeln kämmender Zahnräder
verbunden sein, um ein gleichmäßiges Anheben und Senken des Traggestells 11 zu gewährleisten.
D Antrieb der die
Muttern verbindenden Welle kann von Hand mittels
eines Handrades oder durch einen Motor erfolgen.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 ist ein einspritzen des plastifizierten
Kunststoffes in die Spritzgußform 1 von dem rechten oder linken Rand des Formhohlraumes
vorgesehen. tae Spritzeinheit 3 ist daher in der waagerechten, durch die Formquermittelebene
verlaufende Richtung zu schwenken. Daher muß die schlitzförmige Durchbrechung 10
der festtstehenden Formaufspannplatte 9 in dieser Richtung verlaufen, wie Abb. 5
zeigt. Um die Schwenkung der Spritzeinheit 3 in waagrechter Richtung zu ermöglichen,
muß die am Ende des Traggestells 11 vorgesehene Achse 13 lotrecht im Maschinenrahmen
12 befestigt sein. Zum Schwenken der Spritzeinheit 3 ist unter dieser in deren Längsmittelebene
im Bereich des der feststehenden Formaufspannplatte 9 benachbarten Endes eine Mutter
23 lotrecht gelagert, deren gewindebohrung 22 waagrecht verläuft. In diese Bohrung
ist eine Schraubenspindel 24 einschraubbar angeordnet, deren freies Ende drehbar,
jedoch axial unverschiebtar in einem auf dem Maschinenrahmen 12 befestigten Bock
25 geführt ist. Durch Drehen der Schraubenspindel 24 wird das Schwenken der Spritzeinheit
3 vorgenommen. Am freien Ende dieser Spindel können ein Handrad 26 oder ein Motor
als Antrieb angeordnet sein. Die Feststellung des Traggestells 11 in dessen Arbeitsstellung
erfolgt durch eine Klemmvorrichtung, die von einem im plattenförmig verlagerten
Traggestellfuß 27 an dem der feststehenden Formaufspannplatte 9 benachbarten Ende
des Traggestells 11 angeordneten kreisbogenförmigen
Schlitz 28 und
zwei durch diesen Schlitz hindurchgeführte und im Maschinenrahmen verankerte Kopfschraube
29 mit Muttern 30 gebildet ist.