DE1281144B - Spritzgussmaschine zum Spritzen von Formstuecken aus Kunststoff - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES wh&WS PATENTAMT Int. CL:

B29f

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 39 a4-1/00

Nummer: 1281144

Aktenzeichen: P 12 81 144.8-16 (M 62273)

Anmeldetag: 31. August 1964

Auslegetag: 24. Oktober 1968

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spritzgußmaschine zum Spritzen von Formstücken aus Kunststoff, mit einer horizontal auf dem Maschinenbett abgestützten Plastifizier- und Spritzeinheit und einer horizontalen Achse der letzteren einstellbaren Formschließeinheit, die in einer Vertikalebene durch ihre Achse schwenkbar am Maschinenbett gelagert und in ihrer jeweiligen Schwenklage feststellbar ist.

Bei einer bekannten Ausführungsform einer solchen Maschine sind sowohl die Plastifizier- und Spritzeinheit als auch die Formschließeinheit in verschiedenen relativen Winkellagen ihrer Achsen in einer Vertikalebene durch diese Achsen am Maschinenbett montierbar. Dadurch ist es z. B. möglich, bei horizontaler Lage der Achse der Plastifiziereinheit die Formschließeinheit ebenfalls horizontal oder nach oben oder unten vertikal anzuordnen; bei horizontaler (oder vertikaler) Fluchtlage der beiden Einheiten lassen sich Formstücke mit zentralem Anguß spritzen, während bei einer Winkelversetzung von 90° der Achsen der beiden Einheiten Formstücke mit in der Formtrennebene liegenden Anguß gespritzt werden können. Außerdem eignet sich eine solche Maschine zum Spritzen von Formstücken mit Einlagen, in welchem Fall die Formschließeinheit in ihre Vertikallage eingestellt wird. Obwohl somit eine solche Maschine verschiedene Einstellungen ihrer Einheiten gestattet, um so unterschiedlichen Spritzbedingungen gerecht werden zu können, ist sie doch in Aufbau und Bedienung recht kompliziert; das Umstellen der einen oder beider Einheiten aus einer Lage in eine andere setzt ein Demontieren und Wiedermontieren dieser Einheit voraus, was relativ umständlich und zeitraubend ist. Da die Schwerpunktverteilung bei den verschiedenen Stellungen der beiden Einheiten stark voneinander abweichen und besonders bei vertikal stehender Plastifizier- und Spritzeinheit recht ungünstig ist, müssen extrem stabile Lager- und Abstützelemente vorgesehen sein; die Verstellbarkeit der Plastifizier- und Spritzeinheit zwingt außerdem zu einer relativ komplizierten Führung der an diese Einheit angeschlossenen Steuerbzw. Hydraulikleitungen.

Die obenerwähnten Nachteile werden nunmehr durch die erfindungsgemäße Vorrichtung beseitigt, die sich dadurch auszeichnet, daß die Formschließeinheit einerseits in einer zur horizontalen Achse der in Achsrichtung einstellbaren Platifizier- und Spritzeinheit senkrechten Ebene um die genannte Achse schwenkbar und andererseits in dieser Ebene radial zur Achse der Plastifizier- und Spritzeinheit einstellbar ist.

Spritzgußmaschine zum Spritzen von Formstücken aus Kunststoff

Anmelder:

Maschinenfabrik und Gießerei Netstal A. G.,
Netstal, Glarus (Schweiz)

Vertreter:

Dipl.-Phys. H. Schroeter, Patentanwalt,
8000 München 25, Lipowskystr. 10

Als Erfinder benannt:

Armin Blumer, Schwanden, Glarus (Schweiz)

Beanspruchte Priorität:

Schweiz vom 3. September 1963 (G 10 915)

ao Die stets senkrecht zur Achse der Plastifizier- und Spritzeinheit stehende Achse der Formschließeinheit ermöglicht es Formstücke mit in der Formtrennebene liegenden Anguß herzustellen, wobei die Formschließeinheit zufolge ihrer Schwenkbarkeit um die Achse

«5 der Plastifizier- und Spritzeinheit zwischen horizontaler und vertikaler Achslage beliebig verstellbar ist. Da die Formschließeinheit bezüglich der Achse der Plastifizier- und Spritzeinheit radial verstellbar ist, kann die Form mit ihrer Trennfläche aus der genannten Achse heraus verschoben werden, so daß nach Einsetzen eines Umlenkkopfes auch Formstücke mit zentralem Anguß gespritzt werden können. Da die Plastifizier- und Spritzeinheit stets horizontal auf dem Maschinenbett gelagert bleibt, sind auch beim Verschwenken bzw. Verstellen der Formschließeinheit keine erheblichen Gewichtsverschiebungen zu erwarten und auch die Führung der Steuer- und Hydraulikleitungen zur horizontal bleibenden Plastifizier- und Spritzeinrichtung ist einfach; die schwenkbare Lagerung der Formschließeinheit macht ein Demontieren dieser Einheit unnötig.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Maschine dargestellt; es zeigt
Fig. 1 schematisch und schaubildlich eine Ansicht der Spritzmaschine bei vertikal stehender Formschließeinheit,

F i g. 2 eine Seitenansicht der Maschine mit im Vertikalschnitt gezeigter Plastifizier- und Spritzeinheit,

F i g. 3 eine Frontansicht der Maschine mit Vertikalschnitt durch einen Teil der vertikal stehenden Formschließeinheit und

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Fig. 4 eine Seitenansicht mit teilweisem Vertikal- Hebel 34 und Lenker 33 sind gestreckt und miteinschnitt analog F i g. 2 aus der Achse der Pastifizier- ander in Flucht, währenddie Lasche 36 senkrecht zur einheit heraus verschobener Spritzform. Mittellinie von Lenker und Hebel nach innen ragt.

Die gezeichnete Maschine zum Spritzen von Form- Rechts in Fig. 3 ist der Hebelmechamsmus bei stücken aus Kunststoff besitzt ein schematisch ge- 5 offener Form dargestellt. Hebel 34 und 33 bilden zeichnetes Maschinenbett 1 mit horizontal auf diesem einen spitzen Winkel, während die Lasche 36 angelagerter Plastifizier- und Spritzeinheit 2. Diese nähernd parallel zur nach oben verschobenen Kolben-Plastifizier- und Spritzeinheit 2 ist auf horizontalen stange 38 verläuft.

Führungsstangen 3 (Fi g. 1) gelagert, die auf Läger- In den F i g. 1, 2 und 3, wo die Formschließeinheit

blöcken 4, 5 auf dem Maschinengestell 1 abgestützt io 26 ihre Vertikallage einnimmt, ist diese Einheit außersind; diese Einheit 2 besitzt einen Antriebsteil 6, an dem so eingestellt, daß die Achse α der Plastifizierwelchem ein Plastifizierzylinder 7 mit horizontaler und Spritzeinheit durch die Trennebene der geAchse α befestigt ist. In dem von einem Heizmantel 8 schlossenen Form 30 führt. In dieser Stellung der umschlossenen Zylinder 7 ist eine Plastifizier- und Formschließeinheit können demzufolge Formstücke Förderschnecke 9 angeordnet, die über eine Keilwelle 15 mit in der Formtrennebene liegenden Anguß erzeugt 10 und Zahnrad 11,12 von einer motorisch an- werden. Die vertikale Stellung der Formschließeinheit getriebenen Welle 13 rotierend antreibbar ist. Auf der gestattet es Formstücke mit Einlagen, z, B. aus Metall, Keilwelle 10 sitzt ein in einem Zylinder des Getriebe- zu spritzen. Zufolge, der schwenkbaren Lagerung der teils 6 geführter Kolben 14, der je nach seiner Be- Formschließeinheit 26 mittels der Tragplatte 23 am aufschlagung durch ein Druckmedium eine begrenzte 20 Lagerblock 5 kann diese Einheit nach Lösen der Axialverschiebung der Schnecke 9 ermöglicht. Am Arretierung in der Achse α senkrechten Vertikalebene vorderen Endteil des Plastifizierzylinders 7 ist ein in jede beliebige, z. B. in die in Fig. 1 und 3 mit Spritzkopf 15 mit Düse 16 abnehmbar befestigt strichpunktierten Linien angedeutete Horizontallage (F i g. 2). Auf den hinteren Endteil des Plastifizier- verschwenkt und dort wieder arretiert werden, zylinders 7 ist ein Einfülltrichter 17 für den zu ver- 25 Andererseits ist es aber auch möglich, die Formspritzenden Kunststoff aufgesetzt. Am rückwärtigen ,, schließeinheit 26 bezüglich der Achse α radial zu vef-Ende des Getriebeteils 6 der Plastifizier- und Spritz- schieben. Zu diesem Zweck ist die Formschließeinheit einheit 2 ist ferner ein Mitnehmer 18 angeordnet, der mittels am Träger 27 und an den Platten 29 und 35 an einem in einem Zylinder begrenzt bewegbaren vorgesehener Gleitschuhe 40 in Führungsschienen 41 Kolben 19 befestigt ist. 30 der Tragplatte 23 verschiebbar und feststellbar ge-

An dem an der Frontseite: des Maschinenbettes 1 -: lagert. Das Verstellen erfolgt mittels eines Handrades befestigten Lagerblock S ist eine Tragplatte 23 mittels 42, das über Zahnräder eine Spindel 43 treibt, die in einer Ringnut 24 laufender, auf Bolzen gelagerter drehbar aber axial feststehend am Fuß der Tragplatte Rollen 25 um die Achse α der Plastifizier- und Spritz- 23 gelagert ist. Damit .kann die Formschließeinheit einheit 2 drehverstellbar gelagert. Mittels eines unter 35 längs der Schienen 41 z. Bi in die in Fig· 4 gezeigte Federspannung stehenden Arretierbolzens 26, der im _; Lage verschoben werden, in welcher die Form 30 LagerblockS gelagert ist und mit entsprechenden- vollständig außerhalb der Achse α der Plastifeierkreisförmig angeordneten Ausnehmungen in der, und Spritzeinheii.liegt; An Stelle des. Spritzkopfes 15 Tragplatte 23 zusammenwirkt, kann die Tragplatte 23 mit Düse 16 ist ein in diesem Fall ein Umlenkspritz-: in ihrer jeweiligen Drehlage lösbar fixiert werden. 40 kopf 44 mit in der. Achse der Formschließeinheit 26: (F i g. 4). An der Tragplatte 23 ist die Formschließ'- . liegender Düse 45 an den Zylinder 7 angeschlossen, einheit 26 der Maschine angeordnet. Diese Einheit Die Abstützung des Spritzkopfes 44 übernimmt dabei 26 besitzt einen Träger 27, in welchem vier zuein- der Träger 27. Bei dieser Anordnung lassen sich·, ander parallele, senkrecht zur Achse α verlaufende Formstücke mit zentralem Anguß erzeugen. Es verbund in den Ecken eines Quadrates angeordnete 45 steht sich, daß auch in diesem Fall die Tragplatte 33 Führungssäulen 28 abgestützt sind. Ferner ist auf dem . und demzufolge die Formschließeinheit 26 in der zur Träger 27 eine Platte 29 befestigt, welche der einen. Achse α senkrechten Vertikalebene in jede beliebige Hälfte einer zweiteiligen Spritzform 30 als Widerlager Lage verschwenkt und dort arretiert werden kann,
dient. Am andern Ende der Führungssäulen 28 ist ein Das Verschieben der Plastifiziereinheit 2 kann von

Stützblock 31 montiert, dessen Stellung auf den 50 Hand erfolgen; dies ermöglicht eine gute Zugänglich-Säulen 28 entsprechend der zur Verwendung ge- keit der Düse bzw. der .Angußpartie der Form; das langenden Form mittels eines Handrades 32 eingestellt Versehieben der Einheit 2 von Hand ermöglicht auch werden kann. An der Unterseite des Stützblockes 31 den leichten Ausbau dieser Einheit. Durch eine gesind Lenker 33 angelenkt, die ihrerseits je am einen eignete Kupplung mit dem Mitnehmer 18 läßt sich· Ende eines Hebels 34 angelenkt sind; dies andere 55 andererseits die Plastifiziereinheit2.hydraulisch be-Ende dieser Hebel 34 steht mit einer auf den Säulen . grenzt verschieben, wobei die "Verschiebung so erverschiebbar geführten Platte 35 in Verbindung, wel- folgen kann, daß die Plastifiziereinheit gleichzeitig in ehe der anderen Hälfte der Spritzform 30 als Wider- ihrer jeweiligen Einstellage arretiert ist.
lager dient. An der Verbindungsstelle der Lenker 33_; Die beschriebene Maschine ist einfach in Aufbau mit den Hebeln 34 ist ferner je eine Lasche 36 an- 60 und Bedienung und gestattet es durch Verschwenken gelenkt, wobei diese Laschen 36 anderseits an einem bzw. Verschieben der Formschließeinheit die Mazentralen Mitnehmer 37 angelenkt sind, der auf einer schine allen vorkommenden Spritzbedingungen anim Block 31 verschiebbar geführten Kolbenstange 38 zupassen. Da die Formschließeinheit mit ihrer Achse sitzt. In Fig. 1 ist zur Betätigung der Kolbenstange stets rechtwinklig zur Achse der Plastifizier- und 38 ein hydraulischer Zylinder 39 gezeichnet. Der be- 65 Spritzeinheit steht, besteht auch jederzeit die Möglich-· schriebene Hebelmechanismus dient dem Öffnen und keit, die Maschine mit einer zweiten Plastifizier- und Schließen der Form 30. Links in F i g. 3 ist dieser Spritzeinheit zu versehen um das Spritzen mit zwei Mechanismus bei geschlossener Form dargestellt; verschiedenen Materialien bzw. zwei verschiedenen

Farben zu ermöglichen. Diese zweite Einheit wird zweckmäßig bei vertikal stehender Formschließeinheit horizontal an diese angeschlossen.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Spritzgußmaschine zum Spritzen von Formstücken aus Kunststoff, mit einer horizontal auf dem Maschinenbett abgestützten Plastifizier- und Spritzeinheit und einer zur horizontalen Achse der letzteren einstellbaren Formschließeinheit, die in einer Vertikalebene durch ihre Achse schwenkbar am Maschinenbett gelagert und in ihrer jeweiligen Schwenklage feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Formschließeinheit (26) einerseits in einer zur horizontalen Achse (α) der in Achsrichtung einstellbaren Plastifizier- und Spritzeinheit (2) senkrechten Ebene um die genannte Achse (α) schwenkbar und andererseits in dieser Ebene radial zur Achse (a) der Plastifizier- ao und Spritzeinheit (2) einstellbar ist.

2. Spritzgußmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formschließeinheit (26) zur Erzeugung von Formstücken mit in der Formtrennebene liegendem Anguß in einer Radiallage feststellbar ist, in welcher die Achse (a) der Plastifizier- und Spritzeinheit (2) in der Formtrennebene liegt.

3. Spritzgußmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formschließeinheit (26) zur Erzeugung von Formstücken mit zentralem Anguß in einer Radiallage feststellbar ist, in welcher die Form (30) außerhalb der Achse (α) der Plastifizier- und Spritzeinheit (2) liegt und über einen Umlenkspritzkopf (44) mit der Plastifizier- und Spritzeinheit (2) in Verbindung steht.

4. Spritzgußmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formschließeinheit (26) auf Führungsschienen (41) einer Tragplatte (23) montiert ist, die an einem Lagerblock (5) des Maschinenbettes (1) um die Achse (α) der Plastifizier- und Spritzeinheit (2) drehbar gelagert ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Zeitschrift »Kunststoffe« 1963 Heft 4,
. 249 bis 251.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

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