DE1604425B2 - Entlueftungsvorrichtung fuer giess- und vulkanisierformen - Google Patents
Entlueftungsvorrichtung fuer giess- und vulkanisierformenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Entlüftungsvorrichtung für Gieß- und Vulkanisierformen mit kreisrunden
Entlüftungskanälen, in denen ein Mantel- und ein Kernteil aufweisende Stopfen eingesetzt sind.
Um einen Plastikgegenstand, z. B. aus synthetischen Stoffen zu formen oder um einen Gummigegenstand
zu vulkanisieren, wird ein derartiger Gegenstand unter Verwendung einer metallenen Gießform
geformt oder vulkanisiert, wobei der Gegenstand gegen die Innenfläche der Gießform gepreßt wird.
Falls notwendig, wird danach die metallene Gießform entweder von außen oder von innen beheizt, um einen
nach Wunsch geformten oder vulkanisierten Gegenstand zu erhalten. Bei dem zuvor beschriebenen Vorgang
des Formens eines Plastikgegenstandes oder des Vulkanisierens eines Gummigegenstandes, bei dem die
Stoffe, die geformt oder vulkanisiert werden sollen, gegen die Innenfläche der metallenen Gußform gepreßt
werden, treten oft Gaseinschlüsse zwischen der Gußforminnenfläche der metallenen Gußform und
dem zu formenden oder zu vulkanisierenden Stoff auf. Die sich daraus ergebenden Hohlräume verhindern
die dichte Berührung des Stoffes mit der Gußformfläche an der Stelle, an der derartige Gaseinschlüsse
auftreten, wodurch fehlerhafte Oberflächen des hergestellten Gegenstandes auftreten.
Es ist bekannt, kleine Entlüftungslöcher durch die metallene Gußform zu bohren, um das Gas während
des Abform- oder Vulkanisiervorganges aus dem Formhohlraum zu leiten, so daß dadurch die Bildung
derartiger Gaseinschlüsse zwischen der Gußforminnenfläche und der zu verarbeitenden Substanz vermieden
wird. Derartige kleine Entlüftungslöcher, die durch die metallene Gußform gebohrt sind, genügen,
um Gaseinschlüsse zu vermeiden, haben jedoch den Nachteil, daß das Plastikmaterial oder der Gummi,
der in derartigen Gußformen verarbeitet wird, die Entlüftungslöcher zumindest teilweise füllt, als ob die
Entlüftungslöcher ein Teil der formgebenden Fläche wären. Daraus ergeben sich unerwünschte dünne Vorspränge
an der Außenfläche des geformten oder vulkanisierten Gegenstandes.
Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man bereits Entlüftungsvorrichtungen bei Formen vorgesehen, die
aus einem Mantelteil und einem Kernteil bestehen
ίο und in kreisrunde Entlüftungskanäle eingesetzt werden,
die vom Formhohlraum ins Freie münden. Die Formen mit diesen Entlüftungsvorrichtungen sind
zum Herstellen von Formungen aus pulverförmigen oder körnigen Kunststoffen, insbesondere aus PoIystyrol,
bestimmt. Die bekannten Formen sind daher relativ dünnwandig ausgebildet, und die Entlüftungskanäle sind durchgehend zylindrisch geformt. Das in
den Entlüftungskanal eingesetzte Mantelteil, welches an seiner äußeren Mantelfläche Nuten aufweist, wird
mit Hilfe eines Stempels in den Entlüftungskanal eingedrückt. Da jedoch der Entlüftungskanal durchgehend
zylindrisch ausgebildet ist und das Mantelteil auch weiter keine spezielle Verankerung in dem Entlüftungskanal
erfährt, ergibt sich, daß die bekannte Form zum Herstellen von Formungen nur für einen
relativ geringen Formdruck während des Formvorganges geeignet ist. Bei einem höheren Druck, wie er
z. B. beim Vulkanisieren von Gummigegenständen auftritt, würde das in das Entlüftungsloch eingedrückte
Mantelteil in den Entlüftungskanal gedrückt werden, was Unregelmäßigkeiten an der
äußeren Fläche des Formlinge zur Folge haben würde. Demnach ist diese bekannte Form nicht zum Vulkanisieren
von Gummigegenständen oder zum Herstellen von Formungen geeignet, wenn bei dem betreffenden
Vorgang ein höherer Formdruck erforderlich ist. Da darüber hinaus beim Eindrücken des Kernteiles in den
Entlüftungskanal auf jeden Fall die Wandung des Entlüftungskanals geringfügig verformt wird, läßt sich
die Entlüftungsvorrichtung auch nur sehr beschränkt auswechseln und reinigen, und der Entlüftungskanal
kann nach einem relativ häufigen Gebrauch der Form ausleiern.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, Entlüftungsvorrichtungen zu schaffen, die
gegen Korrosionseinflüsse weitgehendst geschützt sind und auf einfache Weise gereinigt und gewartet werden
können.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß erfindungsgemäß Mantelteil und Kernteil getrennt
sind, daß das Kernteil längs der äußeren Mantelfläche Nuten aufweist und daß Mantelteil und Kernteil
in einer in den Formhohlraum mündenden Erweiterung des Entlüftungskanales angeordnet und gegen
einen Bund abgestützt sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das Mantelteil und das Kernteil aus
einer rostfreien Metallegierung bestehen.
Da erfindungsgemäß das Kernteil in einen Mantel aus korrosionsfestem Material eingepreßt ist, wobei
dieser Preßsitz jedoch relativ locker sein kann, da das Kernteil ohnehin von dem Bund in dem Entlüftungskanal abgestützt wird, läßt sich das Kernteil aus dem
Mantelteil einfach entfernen, und es tritt darüber hinaus keine Verformung des Mantelteiles beim Einsetzen
oder beim Herausnehmen des Kernteiles aus dem Mantelteil auf, und die innere zylindrische Fläche
des Mantelteiles wird hierbei nicht zerkratzt. Dadurch
wird jedoch nicht nur die Lebensdauer der Form
bedeutend erhöht, sondern auch das Reinigen der Entlüftungskanäle kann in äußerst einfacher Weise
und ohne Beschädigung oder Verformung irgendwelcher Teile vorgenommen werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß das Kernteil einen Kopfabschnitt mit einer Anzahl
kleiner Nuten, die sich parallel zur Längsachse des Kernteiles erstrecken, einen Halsabschnitt mit
verringertem Durchmesser und einen Fußabschnitt mit einer Anzahl Nuten aufweisen, die größer als die
Nuten an dem Kopf abschnitt sind und ebenfalls parallel zur Längsachse verlaufen.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen unter Hinweis auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt einer Gußform zum Formen
eines Luftreifens,
F i g. 2 A die perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der Entlüftungsvorrichtung,
Fig. 2B und 2C perspektivische Ansichten eines
Kernteiles und eines Mantelteiles der in Fig. 2A veranschaulichten Entlüftungsvorrichtung,
F i g. 3 eine vergrößerte Schnittdarstellung nach der Linie IH-III in F i g. 1 und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform, wobei die Teile getrennt veranschaulicht sind.
F i g. 1 zeigt eine metallene Gußform zum Formen
eines pneumatischen Reifens in einer vorzugsweisen Ausführungsform. Mit 1 ist die metallene Gußform
zum Formen eines Reifens, mit 1 a die innere Oberfläche der metallenen Gußform und mit 2 kleine
Entlüftungskanäle bezeichnet, welche letzteren die Gußforminnenfläche 1 α mit dem Äußeren der metallenen
Gußform verbinden. An der Gußforminnenfläche 1 α anliegend weist jeder Entlüftungskanal 2 an
seinem inneren Ende eine Erweiterung 3 auf, in der dicht eingepaßt, jedoch auswechselbar, eine Entlüftungsvorrichtung
4 angeordnet ist. Fig. 2 A zeigt eine Ausführungsform der Entlüftungsvorrichtung 4, die
wie in F i g. 2 C veranschaulicht, aus einem Mantelteil 5 und einem Kernteil 6, wie in Fig. 2B veranschaulicht,
besteht. Die Außenfläche des Kernteiles 6 ist derart beschaffen, daß sie dicht in das Innere des
Mantelteiles 5 hineinpaßt,, jedoch auswechselbar ist. Eine Anzahl kleiner Nuten 7, die in radialer Richtung
von geringer Tiefe sind, z. B. zwischen 0,1 bis 0,2 mm,
sind in der äußeren Umfangsfläche des Kernteiles 6 parallel zu seiner Längsachse ausgebildet. An dem
von der Gußforminnenfläche 1 α wegzeigenden Ende
des Kernteiles ist ein Fußteil 8 kleineren Durchmessers ausgebildet. Bei diesem speziellen Ausführungsbeispiel beträgt der Außendurchmesser des Mantelteiles
10 mm und sein Innendurchmesser 7 mm. Aus Fig. 2 A bis 2C ist ersichtlich, daß die Entlüftungsvorrichtung
aus dem Mantelteil 5 und dem Kernteil 6 derart zusammengesetzt ist, daß feine Nuten 7 für eingeschlossene
Gase vorgesehen werden.
Es sei hervorgehoben, daß das Mantelteil 5 in die metallene Gußform 1 eingesetzt werden kann, ohne
daß das Kernteil 6 beschädigt wird oder ein Teil der feinen Nuten 7 zerstört wird.
Versuche haben ergeben, daß die Entlüftungsvorrichtung nach der Erfindung ungefähr 5000 aufeinanderfolgende
Vulkanisiervorgänge aushält, um ohne Schwierigkeiten gut vulkanisierte Gegenstände zu
gewährleisten.
Falls der Gasdurchtritt durch die Nuten 7 auf irgendeine Weise verringert wird, kann das Kernteil 6
zur Reinigung leicht aus dem Mantelteil 5 entfernt werden, indem der Fußabschnitt 8 des Kernteiles vom
äußeren Ende des Entlüftungskanals 2 her mit einem geeigneten Werkzeug in Richtung der Innenseite der
metallenen Gußform 1 herausgestoßen wird. Nach der Reinigung kann das Kernteil 6 wiederum in das
Mantelteil 5 eingepaßt werden. Auf diese Weise wird eine höchst wirksame Arbeitsweise der metallenen
Gußform gewährleistet.
Sowohl das Mantelteil 5 als auch das Kernteil 6 sind aus rostfreiem Material, wie z. B. Aluminiumlegierungen,
Kupferlegierungen, rostfreien Stählen, synthetischen Werkstoffen und ähnlichem hergestellt,
um das Verstopfen der Nuten 7 durch feine pulverisierte
Teilchen von Metalloxyd der metallenen Gußform zu verhindern. Das Verstopfen der Nuten 7 durch
Rostpartikel der metallenen Gußform 1 wird völlig dadurch vermieden, daß ein aus einer rostfreien Legierung
bestehendes Mantelteil zwischen dem Kernteil 6 und der Innenfläche des Entlüftungskanals 2
der metallenen Gußform 1 eingeschoben ist. Hierdurch ist eine hohe Lebensdauer einer derartigen Entlüftungsvorrichtung
gewährleistet, und die Notwendigkeit, die Entlüftungsvorrichtung häufig zu reinigen,
wird vermieden, wodurch die Herstellung gut abgeformter und vulkanisierter Gegenstände mit glatten
Oberflächen gewährleistet ist.
Das Merkmal, daß das Verstopfen der kleinen Entlüftungskanäle
vermieden wird, ist besonders deswegen wichtig, weil metallene Gußformen normalerweise
aus Gußeisen oder Stahlguß hergestellt sind, der leicht rostet, wodurch wiederum Roststaubpartikelchen
gebildet werden und die Entlüftungskanäle in der Gußform oft durch derartige Roststaubpartikel
gefüllt werden, und wegen der höheren Kosten und der schwierigeren Bearbeitbarkeit ist es normalerweise
unpraktisch, derartige metallene Gußformen aus rostfreiem Stahl herzustellen.
F i g. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das in Verbindung mit einer metallenen Gußform verwendet
wird, welche aus einem Mantelteil 5 und einem Kernteil 11 besteht. Das Kernteil 11 in diesem
Ausführungsbeispiel zeigt einen Kopf abschnitt 12, dessen Außendurchmesser ungefähr 10 mm ist, mit
einer Anzahl feiner Nuten von 0,1 mm Tiefe, die sich parallel zur Längsachse des Kernteiles erstrecken,
wobei das Kernteil einen Halsabschnitt 13 kleineren Durchmessers als der Kopfabschnitt 12 besitzt und
einen Fußabschnitt 14, dessen Außendurchmesser ungefähr derselbe wie der des Kopfabschnittes 12 ist,
der eine Anzahl von Nuten aufweist, die größer, aber ähnlich in der Lage wie die Nuten am Kopf abschnitt
12 sind. Das in F i g. 4 veranschaulichte Kernteil 11 kann in das Mantelteil 5 eingeführt und aus diesem
leichter ausgeführt werden als die in den F i g. 2 A
bis 2 C dargestellten Kernteile, weil der Kopf abschnitt 12 kurz ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Entlüftungsvorrichtung für Gieß- und Vulkanisierformen mit kreisrunden Entlüftungskanälen, in denen ein Mantel- und ein Kernteil
aufweisende Stopfen eingesetzt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß Mantelteil(5) und Kernteil (6) getrennt sind, daß das Kernteil (6)
längs der äußeren Mantelfläche Nuten (7) aufweist und daß Mantelteil (5) und Kernteil (6) in
einer in den Formhohlraum mündenden Erweiterung (3) des Entlüftungskanals (2) angeordnet
und gegen einen Bund abgestützt sind.
2. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mantelteil (5)
und das Kernteil (6) aus einer rostfreien Metalllegierung bestehen.
3. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kernteil (6)
einen Kopf abschnitt (12) mit einer Anzahl kleiner Nuten (7), die sich parallel zur Längsachse des
Kernteiles (6) erstrecken, einen Halsabschnitt (13) mit verringertem Durchmesser und einen Fußabschnitt
(14) mit einer Anzahl Nuten (7) aufweist, die größer als die Nuten (7) an dem Kopfabschnitt
(12) sind und ebenfalls parallel zur Längsachse verlaufen.
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