<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Vulkanisierform, insbesondere Vulkanisierform für Luftreifen, mit einer Anzahl von die Formwandung durchsetzenden Entlüftungsbohrungen, in denen Sintermetallstifte aufweisende Einsätze bündig mit der Forminnenwandung angeordnet sind.
Das restlose Ableiten von Lufteinschlüssen zwischen der Formwand und dem Rohling während der Verformung desselben ist eine wichtige Voraussetzung, um ein einwandfreies Produkt zu erhalten. Besonders wichtig ist das Ableiten der im Formenhohlraum befindlichen Luft beim Vulkanisieren von, Fahrzeugluftreifen, da bei unzureichender Luftabführung stets Reifen minderer Qualität oder sogar Fehlfabrikate entstehen.
Die bei Reifenvulkanisierformen üblicherweise verwendeten Entlüftungsvorrichtungen werden von die Form durchsetzenden Entlüftungsbohrungen, in die sogenannte Luftbolzen von 3 bis 4 mm Aussendurchmesser und mit einer mittigen Durchgangsbohrung eingesetzt sind, gebildet.
Diese Luftbolzen erfüllen zwar ihren Zweck, sind jedoch mit zwei wesentlichen Nachteilen behaftet. Die unter hohem Druck an die Formeninnenwand gepresste plastische Masse dringt nach dem Abfluss der Luft in die Bohrungen der Luftbolzen, so dass der vulkanisierte Körper mit einer Vielzahl von stachelartig abstehenden Austrieben versehen ist, die, obwohl sie keine Beeinträchtigung der Reifenfunktion mit sich bringen, von Hand aus unter hohem Arbeitsaufwand entfernt werden müssen, da sie erwiesenermassen als Merkmal einer Qualitätsminderung angesehen werden. Abgesehen davon, reissen diese Austriebe häufig beim Öffnen der Form ab und verstopfen dadurch die Entlüftungsbohrungen.
Nach einem oftmaligen Verwenden der Vulkanisierform kommt es ausserdem durch aus der Elastomermischung im Verlaufe der Vulkanisation ausschwitzende Mischungsbestandteile ebenfalls häufig zu einer Verstopfung der Entlüftungsbohrungen, was beim Formenreinigen ein einzelnes Durchbohren der Luftbolzen erforderlich macht.
Um das Entstehen von Austrieben während der Vulkanisation und Formung zu verhindern, wurde bereits vorgeschlagen (DE-OS 1800081) in die die Formwandung durchsetzenden Entlüftungskanäle von der Forminnenseite her Stopfen aus einem porösen Material einzubringen, durch das die Luft zwischen der Vulkanisierform und dem zu formenden Körper während des Vulkanisationsprozesses entweichen kann. Als poröses Material wird hiezu insbesondere ein gesintertes Metall oder ein Keramikmaterial vorgeschlagen worden. Dadurch wird zwar das Entstehen von Austrieben verhindert, doch hat es sich in der Praxis erwiesen, dass nach einigen Vulkanisationsvorgängen der direkt an der Forminnenseite befindliche Bereich dieser Einsätze aus Sintermetall insbesondere durch aus der Elastomermischung im Verlaufe der Vulkanisation ausschwitzende Mischungsbestandteile zugeklebt wird.
Weiters haben diese bekannten Einsätze aus Sintermetall den Nachteil, dass sie durch das Sandstrahlen beim Reinigen der Form angerieben werden, wodurch wieder unschöne Erhebungen am vulkanisierten Körper entstehen.
Bei einer weiteren aus der DE-OS 1604481 bekannten Ausführungsform werden zur Entlüftung von Pressformen bündelartig zusammengefasste, beispielsweise aus Metall bestehende Stäbe verwendet, die in einer Hülse gehalten sind, die jeweils in eine Entlüftungsbohrung eingesetzt wird. Hiebei sind die die Metallstäbe aufnehmenden Einsätze derart in den Entlüftungsbohrungen untergebracht, dass die Stirnseiten der Metallstäbe offen an der Forminnenseite liegen. Diese Massnahme ist erforderlich, um bei dieser bekannten Entlüftungsvorrichtung ein ausreichendes Entlüften zu gewährleisten.
Durch den dadurch aber direkt gegebenen Kontakt der Stirnseiten der Metallstäbe mit der in der Vulkanisierform enthaltenen Mischung treten jedoch wieder die oben schon angeführten Probleme, wie Verstopfen der Zwischenräume durch ausschwitzende Mischungsbestandteile und Abrieb beim Reinigen der Form durch Sandstrahlen auf. Diese Nachteile sind auch bei der aus der DE-OS 2608849 bekannten Ausführungsform, die aus Hülsen bestehende Einsätze aufweist, in denen Feinstfaserbündel aus einem Kunststoff dichtgepackt angeordnet sind, gegeben.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, für die Entlüftungsbohrungen von Vulkanisierformen der eingangs genannten Art Einsätze zu schaffen, durch die das Entstehen von nachbehandlungsbedürftigen Austrieben vermieden wird, die bei der Vulkanisation nicht verklebt werden, die beim Reinigen der Form nicht beschädigt werden und eine lange Lebensdauer aufweisen.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäss dadurch, dass die Einsätze aus die
<Desc/Clms Page number 2>
Sintermetallstifte aufnehmenden Metallhülsen bestehen, deren dem Formnest zugeordneter Endbereich einen Boden trägt, der von einer Bohrung durchsetzt ist.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Einsätze werden die gesetzten Ziele einwandfrei erreicht. Infolge des kleinen Durchmessers der Bohrung des Bodens der die Sintermetallstifte aufnehmenden Metallhülsen entstehen am fertigen Produkt kaum sichtbare Austriebe, ein nachträgliches arbeitsaufwendiges Entfernen erübrigt sich somit. Der Sintermetallstift ist durch den Boden der Metallhülse so geschützt untergebracht, dass kein Verkleben oder Verschmieren durch Elastomeren oder ausschwitzende Mischungsbestandteile erfolgen kann. Auch das Reinigen der Formen durch Sandstrahlen ist durch die geschützte Unterbringung der Sintermetallstifte unproblematisch, da die Metallhülse beim Sandstrahlen nicht beschädigt wird. Dabei kann der Sintermetallstift in die Metallhülse eingepresst sein.
Dadurch wird eine feste Verbindung Sintermetallstift/Metallhülse geschaffen, so dass beim Einbringen der Einsätze in die Entlüftungsbohrungen der Form lediglich mit einem einzigen Bauteil hantiert werden muss.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der dem Boden abgewendete Randbereich der Metallhülse in an sich bekannter Weise um den Sintermetallstift eingebördelt ist. Diese Massnahme wird insbesondere dann getroffen werden, wenn die Sintermetallstifte in die Metallhülse lose eingebracht werden. Doch kann diese Massnahme auch als zusätzliche Sicherung bei eingepressten Sintermetallstiften dienen.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die Metallhülsen in den Entlüftungsbohrungen der Vulkanisierform in an sich bekannter Weise durch Presssitz gehalten sind, wobei die Entlüftungsbohrungen als Bohrungen von gleichbleibendem Durchmesser ausgebildet sind.
Das richtige Positionieren der Metallhülsen in den Entlüftungsbohrungen ist dadurch besonders einfach, da Fertigungstoleranzen, insbesondere in der Länge der Metallhülsen keine Rolle spielen.
Das Nachschleifen der Forminnenseite im Bereich der Einsätze, was insbesondere bei nicht eben verlaufenden Forminnenseiten erforderlich ist, kann gering gehalten werden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun an Hand der Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellen, näher beschrieben. Hiebei zeigen Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vulkanisierform im Teilschnitt mit erfindungsgemässen Entlüftungseinsätzen und Fig. 2 einen erfindungsgemässen Entlüftungseinsatz im Längsschnitt.
Gemäss Fig. 1 sind in der Vulkanisierform, gleichmässig über diese verteilt, Entlüftungsbohrungen --2-- vorgesehen, die die Vulkanisierform --1-- durchsetzen und einen gleichbleibenden Durchmesser aufweisen. Im Falle, dass die Vulkanisierform--l-als den Reifenrohling formende Form verwendet wird, besteht die Form im wesentlichen aus einem die Aussenkontur des Reifens formenden, aus Dessinsegmenten gebildeten Forminnenteil und einem radial aussen daran anschliessenden, den Formkörper bildenden Formaussenteil. Da diese Ausbildung für sich bekannt ist, wurde auf eine gesonderte Darstellung in den Zeichnungen verzichtet.
In die Entlüf- tungsbohrungen --2-- sind von der Forminnenseite --3-- her Entlüftungseinsätze --4-- eingepresst. Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, besteht jeder Entlüftungseinsatz --4-- aus einer Metallhülse --5-- mit einem die Hülse --5-- einseitig abdeckenden Boden --5a--, der mittig von einer Bohrung --6-- durchsetzt ist. In die Hülse --5-- ist ein Sintermetallstift --7--
EMI2.1
messer der Entlüftungsbohrungen --2-- so tief in die Entlüftungsbohrungen --2-- eingebracht werden, dass anschliessend lediglich ein geringfügiges Verschleifen an der Forminnenseite--3-erforderlich ist.
Die durch die Bohrung --6-- in den Metallhülsen --5-- entstehenden Austriebe sind derart geringfügig, dass ein Beschneiden ohne eine optische Beeinträchtigung des geformten Produktes entfallen kann. Der mit der Bohrung --6-- versehene Boden --5a-- der Metallhülse --5-- übt gleichzeitig eine Art"Schutzschildfunktion"aus, wodurch der in die Hülse --5-- eingesetzte Sintermetallstift --7-- bei der Formenreinigung nicht mehr beschädigt und beim Formen des Gummikörpers nicht mehr verklebt werden kann. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen
<Desc/Clms Page number 3>
Ausbildung gegenüber reinen Sintermetalleinsätzen besteht darin, dass auf dem geformten Körper kein Abdruck von Sintermetall mehr sichtbar ist.
Werden die erfindungsgemässen Entlüftungseinsätze bei Reifenformen verwendet, so haben sich folgende Abmessungen der Einsätze als besonders vorteilhaft erwiesen : Länge des Einsatzes - zirka 20 mm, Durchmesser des Einsatzes --4-- zirka 2 bis 5 mm, Durchmesser der Bohrung - 6-zirka 0, 5 bis 2 mm, vorzugsweise 1 mm, Dicke des Bodens --5a-- zirka 1 bis 2 mm.
Die Erfindung ist auf das dargestellte Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt. Es sind weitere Abwandlungen möglich, ohne den Rahmen des Schutzumfanges zu verlassen. Bei entsprechendem Presssitz der Sintermetallstifte in den Metallhülsen ist es nicht unbedingt erforderlich, den Randbereich der Hülse einzubördeln. Die Abmessungen von Entlüftungsbohrung und Entlüftungseinsatz sind selbstverständlich aufeinander abzustimmen und liegen ansonsten, je nach Problemstellung, im Ermessen das Fachmannes. Als Material für die Hülse des Einsatzes wird insbesondere Stahl Verwendung finden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vulkanisierform, insbesondere Vulkanisierform für Luftreifen, mit einer Anzahl von die Formwandung durchsetzenden Entlüftungsbohrungen, in denen Sintermetallstifte aufweisende Einsätze bündig mit der Forminnenwandung angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze (4) aus die Sintermetallstifte (7) aufnehmenden Metallhülsen (5) bestehen, deren dem Formnest zugeordneter Endbereich einen Boden (5a) trägt, der von einer Bohrung (6) durchsetzt ist.