DE160123C - - Google Patents
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Classifications
-
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Description
Vorliegende Erfindung bezieht sich vor=· zugsweisc auf ein Verfahren zur Herstellung
von Wagenkasten, insbesondere von geschweiften Wagenkasten für Automobile.
Die Erfindung kann jedoch auch dazu dienen, andere gewölbte, kugelförmige oder zylindrische Gegenstände von glatter oder mit relicfartigen Verzierungen versehener Oberfläche herzustellen, von welchen eine
Die Erfindung kann jedoch auch dazu dienen, andere gewölbte, kugelförmige oder zylindrische Gegenstände von glatter oder mit relicfartigen Verzierungen versehener Oberfläche herzustellen, von welchen eine
ίο gewisse Starrheit und Festigkeit verlangt
wird, wie z. B. zur Herstellung von Sesseln, Sitzen, Leimen, Bassins, Badewannen, Eimern,
Gondeln usw. Die Erfindung ist jedoch vorzugsweise zur Herstellung von Gegcnständen
von großen Abmessungen bestimmt, welche nach verschiedenen Richtungen gewölbt sind.
Die Erfindung bezweckt vor allem die billige Herstellung von Wagenkasten mit
möglichst geringem Gewicht und großer Festigkeit. Das den Gegenstand der Erfin-,
dung bildende Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß ein nicht metallischer Kern
oder Träger hergestellt wird, welcher annähernd die Gestalt und die Abmessungen des gewünschten Gegenstandes besitzt, und
daß darauf dieser Kern auf galvanoplastischem Wege beiderseitig mit einem metallischen
Niederschlage von der zur Erzielung der erforderlichen Festigkeit gewünschten Dicke
verschen wird, unter gleichzeitiger Verbindung der auf entgegengesetzten Seiten des
Kernes befindlichen Mctallschalcn durch verbindende Metallzapfen. Die Verbindung
durch Metallzapfen kann dabei entweder in der Art geschehen, daß der Kernkörper mit
Durchbrechungen ausgerüstet wird, die durch galvanoplastisch niedergeschlagenes Metall
ausgefüllt werden, oder man kann auch im voraus Niete oder sonstige Metallzapfen in
Durchbrechungen des Kernes einsetzen, welche darauf durch den galvanoplastischen Niederschlag
befestigt werden.
Infolge der Vereinigung der Metallschalen durch Metallzapfen und infolge ihres Krümmungsunterschiedes,
welcher daher stammt, ' daß die eine der beiden Platten sich außerhalb
und die andere innerhalb der gekrümmten Wand befindet, unterstützen sich die beiden Platten gegenseitig in dem Aufnehmen
von Druck und Biegungseinflüssen, wobei sie sich gleichzeitig auf den inneren
Kern stützen, so daß ein sehr festes Gebilde bei großer Leichtigkeit gewonnen wird.
Um den Kernkörper zu erhalten, stellt man zunächst eine Matrize her, deren innere
glatte oder, verzierte Fläche der Form des Wagenkastens oder sonstigen herzustellenden
Gegenstandes entspricht. Nachdem die innere Fläche mit Hilfe eines Sprühregens von
Wasser o. dgl. benetzt worden, legt man darauf Papierstreifen, deren Breite und Länge
von dem Radius der Krümmungen usw. abhängen, denen dieselben sich anschmiegen sollen, ohne Falten zu geben. Die Papierstreifen
werden so aufgebracht, daß die Streifen der übereinander liegenden Schichten sich kreuzen. Auf jede einzelne Schicht
trägt man eine Schicht Fischlcim, Gelatine
o. dgl. auf, der man Kaliumbicliromat zugesetzt hat. Nach Aufbringung jeder Chromlcimschicht
belichtet man das Innere der Form bezw. die auf die Innenfläche der
Form aufgebrachten Schichten beispielsweise mit Hilfe einer starken elektrischen Lichtquelle,
wodurch die Chromleimschicht bekanntlich in Wasser unlöslich gemacht wird.
ίο Man bringt hierauf auf die Papier- und Leimschichten eine Schicht von Gewebe von
Pflanzenfasern, vorzugsweise mit großen Maschen. Das Gewebe wird gleichfalls in der Form von sich kreuzenden Streifen angewendet.
Sehr gut haben sich hierfür schmale Leinewandstreifen bewährt. Zweckmäßiger ist es jedoch, Streifen anzuwenden,
welche aus einem natürlichen faserigen oder holzigen Stoff bestehen, Wie man solche cr-
ao hallen kann, wenn man dünne Streifen von dem Stamm oder der Rinde von Bäumen,
deren Holz oder Rinde langfaseriges Gefüge besitzt, abschält, klopft und abplattet. Wenn
diese Streifen genügend abgeplattet sind, so
as stellen sie sich als ein großes Gewebe mit
weiten Maschen dar, welches zugleich eine gewisse Elastizität und eine beträchtliche
Widerstandsfähigkeit gegen Zug besitzt. Die Widerstandsfähigkeit dieser natürlichen Gewebe
hängt augenscheinlich von der Art der Faser und des Gefiiges des Holzes ab, von
welchem das Band abgeschält worden ist.
Im Handel befinden sich Stoffe dieser Art, welche sehr geschmeidig und widers^andsfähig
sind. Diese Stoffe sind durch Klopfen und Abplatten aus der Rinde gewisser Bäume
hergestellt, wie z. B. aus der Rinde von Artocarpus elastica.
Die Wahl des künstlichen oder natürlichen Gewebes hängt augenscheinlich ebenso sehr
von dessen Widerstandsfähigkeit als von dessen Gefüge (der Größe der Maschen usw.)
ab; denn es ist für das Verfahren sehr vorteilhaft, wenn das Gewebe eine große Menge
Leim aufsaugt.
Die Rinde von Artocarpus elastica wird
gleichfalls in Form von sich kreuzenden Streifen angewendet.
Auf die Schicht von künstlichem oder natürlichem Gewebe (Leinewand. bezw. flach
geklopfte Rinde von Artocarpus elastica) bringt man eine dicke Schicht von Chromleim,
welche wiederum belichtet wird, um in Wasser unlöslich zu werden. :
Auf die aus Streifen von Gewebe oder Rinde und aus Chromleim bestehende Schicht
bringt man wiederum eine Schicht von Papier, hierauf eine letzte Leimschicht, welche gleichfalls
belichtet wird. \ ■
Schließlich bringt man auf die Außenseite des aus der Form herausgenommenen Kernkörpers
noch einen Chromlcimüberztig, welcher gleichfalls unlöslich gemacht wird.
Es empfiehlt sich, vor der Unlöslichmachung der inneren Leimschichten eine besonders
innige Verbindung der verschiedenen Teile jeder Schicht mit der betreffenden Leimschicht
herbeizuführen, indem man einen starken Druck einwirken läßt, Da indessen
die gewölbten Umrißformen in der Mehrzahl der Fälle sehr kompliziert sind, ist es
unmöglich, den Druck durch Patrizcn auszuüben.
Man bringt deshalb die Form mit den in dieselbe eingelegten Schichten in geschlossene
Behälter von einer gewissen Höhe, in welche : man darauf eine gewisse Menge Sand
schüttet. Der von dem Sand auf die in der Form befindlichen Schichten ausgeübte Druck kann durch hydraulischen Druck noch
vermehrt werden.
Die Wandung des Kernkörpers, welche während des Herstellungsverfahrens einem
Druck ausgesetzt worden ist, ist selbstverständlich dünner und widerstandsfähiger als
die Wand, welche lediglich aus einfach miteinander verleimten Schichten besteht.
In jedem Falle ist der Kernkörper jedoch außerordentlich leicht und vereinigt mit einer
gewissen Elastizität die Starrheit und Festigkeit, welche erforderlich sind, um, ohne
Beulen zu bekommen oder Formveränderungen zu erfahren, Schläge, Stöße und andere
Beanspruchungen auszuhalten.
Wenn man Kerne für Automobilwagenkästen macht, kann man gegebenenfalls den
Sitz mit der Lehne des Kastens aus einem Stück herstellen. Die Dicke des Kernes
hängt auch von der Zahl der Schichten jedes einzelnen Stoffes ab. Die Erfahrung hat
gezeigt, daß drei Schichten, nämlich Papier, Gewebe oder Rinde und Papier mit Zwischenlagen
von Leim hinreichend sind, um einen sehr starren und widerstandsfähigen Kern
herzustellen.
Der auf diese Weise hergestellte Kern wird mit kleinen Löchern für die Verbindungszapfen
der niederzuschlagenden Metallschichten versehen.
Nachdem die Oberfläche in bekannter Weise elektrisch leitend gemacht ist, wird der so
vorbereitete Kern schließlich in ein galvanoplastisches Bad eingehängt, in welchem er
so lange bleibt, bis der metallische Niederschlag die erforderliche Stärke erreicht hat.
Die Metallschichten, welche zu beiden Seiten des Kernes zu liegen kommen, sind hierbei
unter sich durch die Zapfen verbunden.
Der vorzugsweise angewendete Metallniederschlag ist Kupfer.
Der aus dem galvanoplastischen Bad hervorgehende Gegenstand besteht demnach im
wesentlichen aus zwei Metallplatte von verschiedenen
Krümmungen, die miteinander durch Zapfen verbunden sind und den als Träger dienenden Kern, von dem sie ihre
Form erhalten, zwischen sich fassen.
Die so erhaltenen Wagenkästen o. dgl. können schließlich bemalt, versilbert, vergoldet,
bronziert und in sonstiger Weise verziert werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Wagenkasten und von anderen gewölbten
Körpern mit glatter oder reliefartig verzierter Oberfläche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kernkörper von annähernd der Form und den Abmessungen des herzustellenden Gegenstandes auf galvanoplastischeni
Wege beiderseitig mit einem
ao Metallniedcrschlag von der zur Erzielung der gewünschten Festigkeit erforderlichen
Dicke versehen wird unter Verbindung beider Metallschichten durch Metallzapfen.
2. Verfahren zur Herstellung des zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
ι erforderlichen Kernes, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Form Schichten
von sich kreuzenden Streifen aus faserigem Stoff eingelegt und durch Chromleimschichten zu einer festen Masse
vereinigt werden, wobei die Chromleimschichten in bekannter Weise durch Belichtung wasserunlöslich gemacht werden.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Faserstoff für den Kernkörper oder für einzelne der den Kern bildenden Schichten geklopfte, abgeplattete,
langfaserige Baumrinde benutzt wird. ■ -
4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die verschiedenen, den Kern bildenden Schichten sämtlich oder zum Teil nacheinander durch Druck miteinander
vereinigt werden, zu welchem Zweck die in der Matrize befindlichen Schichten samt der Matrize in einen Behälter gebracht
und dort dem Druck einer Säule eines gekörnten Materials, z. B. Sand, ausgesetzt werden, weiches sich der Form
anschmiegt. ■
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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