DE159844C

DE159844C - Verfahren und vorrichtung zum abdichten der gefässmündung gegen den mit einem hohlen elastischen dichtungskörper ausgerüsteten füllkopf bei gegendruckabfüllern

Info

Publication number: DE159844C
Application number: DE1903159844D
Authority: DE
Original assignee: Filter- und Bautechnische Maschinen-Fabrik AG
Current assignee: Filter- und Bautechnische Maschinen-Fabrik AG
Priority date: 1903-12-09
Filing date: 1903-12-09
Publication date: 1905-04-07

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein neues Verfahren nebst Vorrichtung, um bei Gegendruckabfüllern die Mündungen der zu füllenden Gefäße gegen den Füllkopf abzudichten. Während bei den bisher hierfür benutzten Einrichtungen entweder dem mit der Dichtung versehenen Füllkopf oder den zu füllenden Gefäßen oder beiden die zum festen Anpressen zwischen Mündung und Dichtung

ίο erforderliche Bewegung gegeben wird, besteht das Wesen der vorliegenden Erfindung darin, daß durch die Flaschen oder den Füllkopf höchstens eine vorbereitende Bewegung ausgeführt wird, die beide aneinander bringt, das eigentliche Abdichten aber erst durch Aufblasen oder Aufweiten eines zu diesem Zweck als Luftkissen ausgebildeten Dichtungskörpers am Füllkopf erfolgt.
. Dieses Verfahren ist vorteilhaft da anzu-

ao wenden, wo eine größere Anzahl von Flaschen, die etwa in einem gewöhnlichen Flaschenkasten vereinigt sind, auf einmal abgedichtet werden soll. Hierbei stößt man nämlich insofern auf Schwierigkeiten, als die Flaschen hinsichtlich ihrer Länge Verschiedenheiten bis zu 20 mm aufweisen. Diese Ungleichmäßigkeiten werden bei Anwendung des neuen Verfahrens durch das vorbereitende leichte Zusammendrücken des Luftkissens und seine darauf folgende Eigenbewegung genügend ausgeglichen; dabei ermöglichen die miteinander verbundenen Lufträume der Dichtungskörper die Abdichtung sämtlicher Gefäße zu gleicher Zeit.

Das Verfahren bietet außerdem noch den Vorteil, daß es gestattet, vom Luftkörper aus entweder schon beim oder gleich nach dem Abdichten der Preßluft den Zugang zu dem Innern des zu füllenden Gefäßes zu gewähren, um so den Gegendruck vorzubereiten oder ganz zu schaffen, und andererseits, nach vollendetem Füllvorgang ein Entlasten der gefüllten Gefäße durch den Luftkörper hindurch erfolgen zu lassen. :

Das Aufblasen oder Aufweiten des abdichtenden Luftkissens geschieht mittels der bei Abfüllanlagen regelmäßig zur Verfügung stehenden Preßluft oder ähnlicher Druckmittel wie Kohlensäure.

Auf der Zeichnung sind beispielsweise zwei Ausführungsformen von Vorrichtungen zur Ausübung des neuen Verfahrens veranschaulicht.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 besteht der am Füllkopf α zu befestigende Dichtungskörper aus einem Hauptteil c mit zwei Anschlußstutzen d e, von denen der erste zum Aufbringen auf einen Stutzen f des Füllkopfes, der zweite zum Einführen in den Hals des zu füllenden Gefäßes bestimmt ist. Der wulstförmige Hauptteil c besitzt in seinem Innern einen ringförmigen Hohlraum g, der an einer oder an mehreren Stellen durch Schläuche oder Röhren 7; mit Hoch- oder

auch Niederdruckbehältern in Verbindung gebracht ist.

Die Benutzung dieser Vorrichtung geschieht in der Weise, daß man die zu füllenden Gefäße mit ihrer Mündung über den Stutzen e bringt, während der ringförmige Hohlraum g entweder mit der Atmosphäre oder mit einem Niederdruckbehälter in Verbindung gebracht wird. Der Dichtungskörper läßt sich dabei

ίο leicht in eine flache Form zusammendrücken, falls dies nicht durch den Minderdruck schon von selbst vorher erfolgt ist. Wird nun der Boden des Gefäßes bei dieser Lage der Teile unterstützt und in den ringförmigen Hohlraum g Preßluft oder dergl. eingelassen, so erfolgt ein festes Abdichten der Gefäßmündung gegen den Füllkopf bezw. das Füllrohr b, und der Weg, den die untere Dichtungsfläche des Körpers c zurückzulegen vermag, genügt, um trotz der gewöhnlich vorkommenden Längenunterschiede der Gefäße ein Abdichten der Gefäßmündung gegen den Füllkopf herbeizuführen.

Die Ausführungsform der Figuren 2 und 3 zeigt einen äußerlich ähnlich gestalteten Dichtungskörper c, der aber im aufgeblasenen Zustand einen nach dem Füllrohrdurchlaß hin offenen Ringraum g¹ für die Luft bietet, die durch einen Schlauch oder ein Rohr bei h' in den Dichtungskörper einströmt. In den Stutzen e ist eine Schutzhülse i eingesetzt, die bei mäßiger Zusammenpressung des Körpers c in den Stutzen d hineinreicht und so den Hohlraum g' nach innen verschließt (Fig. 3).

Wird dann bei dieser Stellung der Schutzhülse nach Darunterbringen eines Gefäßes unter den Füllkopf Druckluft oder dergl. in den Raum g' eingelassen, so bläht sich der Körper c auf und dichtet die Gefäßmündung ab (Fig. 2). Hierbei läßt sich die Einrichtung so treffen, daß gleich nach dem Abdichten oder schon während dieses Vorganges Preßluft aus dem Raum g' in das zu füllende Gefäß gelangt, um hier den Gegendruck zu schaffen oder wenigstens vorzubereiten. Andererseits ist hier ein bequemes Mittel gegeben , um nach dem Füllen des Gefäßes dieses durch den Raum g' hindurch von dem Überdruck zu entlasten. Ferner wird bei dieser Ausführungsform der Stutzen e des Dichtungskörpers von innen an die Mündung des Gefäßhalses angedrückt, so daß eine sichere Dichtung auch bei Gefäßen mit ausgesprungener Mündung erzielt wird.

Die nach dem Hohlraum des Dichtungskörpers führende Leitung h bezw. h' wird zweckmäßig mit einem Mehrwegehahn ausgerüstet, damit die verschiedenen Vorgänge von einer Stelle aus eingeleitet werden können. Der Hahn kann so eingerichtet sein, daß er für sich oder in Abhängigkeit von anderen Getrieben der Abfülleinrichtung bedient werden kann.

Claims

Patent-Ansprüche: ,

1. Verfahren zum Abdichten der Gefäßmündung gegen den mit einem hohlen, elastischen Dichtungskörper ausgerüsteten Füllkopf bei Gegendruckabfüllern, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdichten des zu füllenden Gefäßes gegen den Füllkopf vor Eintritt der Flüssigkeit durch Einlassen eines Druckmittels in den über die Gefäßmündung zu bringenden hohlen, elastischen Dichtungskörper bewirkt wird, welcher dann infolge seiner durch Aufblasen verursachten Bewegung die Abdichtung zwischen sich und dem Gefäß hervorbringt.

2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Ausrüstung des Füllkopfes mit einem elastischen Hohlkörper, zu dessen Innerem eine mit Absperrorgan versehene besondere Druckleitung führt.

3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmittel für das Aufblasen des elastischen Dichtungskörpers die zur Erzeugung des Gegendruckes beim Abfüllen dienende Preßluft benutzt wird.

4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß von dem elastischen, hohlen Dichtungskörper aus bei oder nach dem Abdichten Preßluft in das zu füllende Gefäß gesendet wird, um den Gegendruck vorzubereiten oder zu schaffen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.