DE13376C - Kork- und Füllmaschine für moussirende Flüssigkeiten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschaften.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. August 1880 ab.

Die von mir construirte Kork- und Füllmaschine gestattet selbst einem ungeübten Arbeiter, stets gleichmäfsig gefüllte Gefäfse unter Druck herzustellen.

Das Zerspringen von Gefäfsen und die damit verbundene Gefahr für den Arbeiter ist ebenfalls eine bedeutend geringere, da bei Anwendung dieser Maschine das zu füllende Gefäfs nicht mehr sichtbar zu sein braucht, mithin während des Füllens vollständig verdeckt stehen kann.

Die Construction ist folgende:

Der zur Aufnahme und zum Zusammenpressen der Korke dienende Konus oder Cylinder bei Seitenpressung besteht aus zwei Theilen a und b, welche horizontal durch prismatische Schlittenführung gegen einander verschoben werden können.

Der untere feststehende Theil b trägt den Füllhahn c, Füllkanal d, Luftkanal e, die zur Abdichtung der Gefäfse dienende Gummischeibe/ sowie ein Ventil g, welches vermittelst Stellschraube und Spiralfeder unter beliebigem Druck auf seinem Sitz festgehalten werden kann; ferner hat der untere Theil noch eine Oeffhung h zur Passage der geprefsten Korke in die Gefäfse. Der obere, auf den unteren dicht aufgeschliffene Theil α trägt die Vorrichtung zum Zusammenpressen der Korke, Konus oder Seitenpressung (Konus auf der Zeichnung), ferner einen durch Stopfbüchse dicht, aber leicht beweglichen Verdrängungsstift i, welcher durch Spiralfeder k stets hoch gehalten wird.

Der Schlüssel des Füllhahnes c ist so verlängert, dafs derselbe als Hebel und in Verbindung mit einem Lenkarme k, welcher am Oberstück α befestigt ist, eine entsprechende Bewegung bezw. Verschiebung des letzteren bei Bewegung des Hahnes bewirkt.

Die Handhabung der Maschine ist folgende:

Bei geschlossenem Hahn wird der Kork in die für denselben bestimmte Oeffnung bei / gebracht, sodann das Gefäfs durch Trittvorrichtung m an die Gummidichtung/ angedrückt. Nun wird der Hahn geöffnet und mit dieser Bewegung- zugleich das Obertheil α nach rechts geschoben und die den Verdrängungsstift haltende Oeffnung über das sich füllende Gefäfs gebracht. Nachdem dieses vollgelaufen ist, was sich durch Abzischen von Flüssigkeit am Ventile bei der Oeffnung η bemerkbar macht, wird zunächst der Griff des Füllhahnes c um ^:/₈ Drehung, welche den Abschlufs der Flüssigkeit zur Folge hat, bewegt. Während dieser Bewegung bleibt das Oberstück α stehen, vermöge eines in dem Lenkarme k befindlichen Schlitzes 0. Nunmehr wird der Verdrängungsstift i mit der Hand rasch in das unterstehende Gefäfs eingeführt und hierdurch der zur Aufnahme des Korkes, wie auch der unter demselben noch nöthige Raum durch Verdrängung des Wassers durchs

. Ventil, geschafft. Jetzt wird der Hahn ganz geschlossen, zugleich hiermit das Oberstück mit seiner Prefsvorrichtung über das Gefäfs gebracht und der Kork eingetrieben.

Claims (1)

1. Patent-AnSpruch:
   An einer Füll- und Korkmaschine für gashaltige Flüssigkeiten die Anordnung des Schlittens a, b, durch dessen Hin- und Herbewegung zuerst, um Platz für den Kork zu schaffen, der Verdrängungsstift i in das Gefäfs eingeführt und dann die Vorrichtung zum Pressen und Einführen des Korks über die Gefäfsmündimg gebracht wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

   berlin. Gedruckt in der Reichsdruckerei.