DE1593320C - Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureamiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureamiden

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DE1593320C
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Louis R. Winston-Salem N.C. Haefele (V.St.A.)
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RJ Reynolds Tobacco Co
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RJ Reynolds Tobacco Co
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Description

1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungs-
von Carbonsäureamiden durch' Hydratation von Car- form des Verfahrens der Erfindung wird das Nitril
bonsäurenitrilen in Gegenwart von Katalysatoren. in einem flüssigen organischen Lösungsmittel gelöst,,
Verfahren zur Umwandlung von Nitrilen in Amide dessen Siedepunkt das Arbeiten bei erhöhter Temsind in der Technik bekannt. Allgemein handelt es 5 ■ peratur erlaubt. Dabei wird die Lösung des Nitrils sich dabei um eine durch Säure oder Alkali kataly- vorzugsweise auf Rückfiußtemperatur erhitzt, sierle Hydrolyse unter sorgfältig geregelten Bedin- In einer bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfingungen, um die Bildung von Säure auf ein Mindest- dung wird ein in einem geeigneten Lösungsmittel maß zu begrenzen. Die meisten dieser Verfahren sind gelöstes Nitril mit einer ausreichenden Menge hydraauf die Umwandlung von Nitrilen allgemein nicht io tisierten Mangandioxids, das ein Moläquivalent Wasanwendbar. Ein weitverbreitetes Verfahren stammt ser enthält, eine geeignete Zeitlang erhitzt, um die von Radzisewskik, Ber. 17 (1884). 1289 bis Umwandlung des Nitrils in das Amid zu bewirken. 1290, bei welchem unter Verwendung eines Alkali- Die Mindesttemperalur, auf welche das Reaktionskatalysators Wasserstoffperoxid als Reaktionspartner gemisch erhitzt wird, ist nicht sonderlich entscheibenutzt wird. Obwohl diese Synthese verhältnismäßig 15 dend. solange praktisch über der Umgebungstemwirkungsvoll ist, ist sie gefährlich und daher nicht peralur liegende Temperaturen angewandt werden, voll befriedigend. Um praktische Reaktionsgeschwindigkeiten zu
Bei herkömmlichen Verfahren zur Herstellung von erreichen, werden Temperaturen über etwa 50 C
z. B. Acrylamid aus Acrylnitril wird Schwefelsäure- benutzt. Sehr hohe Temperaturen, wie z. B. 400'C.
monohydrat verwendet. Das entstandene Acrylamid5 20 sind zu vermeiden, um die Möglichkeit des Eintretens
sulfat ist ein wasserfreies »Salz«, welches dann unter umgekehrter Reaktionen zu vermeiden. Auch die
Verwendung verschiedener alkalischer Materialien. zur Umsetzung erforderliche Zeit schwankt in weiten
wie Ammoniak, neutralisiert wird. Wenn im ersten Grenzen und hängt von der Leichtigkeit ab. mit der
Schritt zu wenig Wasser vorhanden ist. ist die Hy- sich das Nitril in das Amid umwandelt. Im allge-
dratisierung unvollständig, und die Umsätze sind 25 meinen beträgt die Umsetzungszeit mehrere Stun-
niedrig. Wenn zu viel Wasser zugegen ist. tritt als den.
zweite Reaktion eine weitere Hydrolyse unter Bildung Die Amidsynthese der vorliegenden Erfindung hat
von Acrylsäure ein, wodurch wiederum die Aus- eine große Anwendungsbreite und ist allgemein zur
beuten an Amid verringert werden. Es ist daher not- Erzeugung von Amiden aus Nitrilen anwendbar. So
wendig, die Menge des vorhandenen Wassers zu 30 kann das^Nilril die allgemeine Formel R —-C== N
regeln, wie auch das Verhältnis von Wasser zu Nitril haben, in der R ein Kohlenwasserstoffresl ist. So
und/oder Amid zu kontrollieren. Die gewöhnliche kann R z. B. ein Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-. Cyclo-
Neutralisation mit beispielsweise Natriumhydroxid alkcnyl-.Aryl-.AlkaryKAralkyl-oderheterocyclischer
befriedigt nicht, da wiederum Wasser eines der Reak- Rest sein, der gegebenenfalls zusätzliche Substituenten.
tionsprodukle ist, so daß weitere Hydrolyse eintritt, 35 wie Halogenatome, Alkoxy-, Nitro-, Ester-, Keton-
die zur Bildung von Säure führen kann. oder Säuregruppen enthalten kann. Polynitrile kön-
Zusätzlich müssen wegen der aufgezeigten Reak- nen ebenfalls nach dem erfindungsgemäßen Ver-
tionsmöglichkeiten die anderen Reaktionsparameter. fahren umgewandelt werden.
wie Temperatur, Reaktionszeit, Konzentrations- und Es ist bekannt, daß bestimmte Nitrile schwieriger
Mischungsverhältnisse sorgfältigst geregelt werden, 40 in Amide umgewandelt werden als andere, und zwar
um diese weitere Hydrolyse zu vermeiden. auf Grund bestimmter Faktoren, wie sterischer Hin-
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, ein derung durch Substituenten an dem Nitril. Allgemein
neues Verfahren zur Umwandlung von Nitrilen in gilt, daß Aryl- und heterocyclische Nitrile leichter in
Amide aufzufinden, das eine breite Anwendbarkeit Amide überführbar sind als Alkylnitrile oder Vinyl-
besitzt, ungefährlich zu handhaben und bequem 45 nitrile. Wenn es sich um Nitrile handelt, die schwie-
durchzuführen ist. riger umzuwandeln sind, wird man sich der üblichen
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur chemischen Hilfsmittel bedienen und die Reaktions-Herstellung von Carbonsäureamiden durch Hydra- bedingungen so abwandeln, daß die Synthese optitation von Carbonsäurenitrilen in Gegenwart von male "Ergebnisse liefert. Solche Abwandlungen umKatalysatoren, welches dadurch gekennzeichnet ist, 50 fassen z.~B. die Anwendung höherer Temperaturen, daß man das Carbonsäurenitril in Gegenwart von längerer Umsetzungszeiten, anderer Lösungsmittel Wasser und Mangandioxid oder hydratisiertem Man- oder größerer Mengen Mangandioxid. Unter~Beachgandioxid als Katalysator eine für die Carbonsäure- tung dieser Fakten dienen die angegebenen Reakamidbildung ausreichende Zeitlang auf eine oberhalb üonsbedingungen nur zur Erläuterung und sollen etwa 500C liegende Temperatur erhitzt und das erhal- 55 selbstverständlich die Erfindung nicht begrenzen, tene Carbonsäureamid in an sich bekannter Weise Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfinvon den Reaktionsprodukten abtrennt. dung können viele Lösungsmittel verwendet werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wurde keine die das umzuwandelnde Nitril lösen und deren Siedeweitere Hydrolyse unter Bildung von Säure, wie punkt. wie früher angegeben, die Anwendung erhöhter Acrylsäure, beobachtet; es ist daher eine große 60 Temperaturen erlaubt. Geeignete Lösungsmittel sind Variationsbreite bezüglich der Reaktionsbedingungen unter anderem Dioxan, Chloroform, Benzol. Toluol, möglich, ohne daß drastische Einflüsse auf den Pyridin. /i-Pikolin oder tert.-Amylalkohol. Obwohl Reaktionsausgang zu erwarten wären. es nicht notwendig ist, bei der erfindunasgemäßen
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung Synthese ein Lösungsmittel anzuwenden.~verwendet
ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator 65 man aber vorzugsweise ein solches, denn Lösungs-
Mangandioxid verwendet; welches praktisch neutral mittel erleichtern die Durchführung der Reaktion
ist, d. h. bei einer Aufschlämmung von 1 g in 10 g insofern, als sie zur Regelung der Temperatur und
Wasser einen pH-Wert von 6,0 bis 8.0 zeigt. als Verdünnungsmittel bei der Filtration dienen.
IO
Wasserfreies Mangandioxid kann als Katalysator benutzt werden, wobei es notwendig ist, daß Wasser in dem Reaktionsgemisch anwesend ist. Für die Umsetzung sind molare Äquivalente Wasser erforderlich. Am besten wird jedoch hydratisiertes oder aktiviertes Mangandioxid benutzt, um das erforderliche Wasser zu liefern. Die zu benutzende Katalysatormenge hängt von verschiedenen Faktoren wie der Reaktionstemperatur und der gewünschten Umwandlungsgeschwindigkeit ab. Im allgemeinen werden (auf das Nitril bezogen) etwa 0,1 bis etwa 5 Moläquivalente Katalysator benutzt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Synthese gemäß der vorliegenden Erfindung im einzelnen. In diesen Beispielen wurde das aktivierte Mangandioxid aus der Umsetzung von äquivalenten Mengen Mangansulfat mit Kaliumpermanganat in Gegenwart eines kleinen Überschusses von Natriumhydroxid hergestellt, wobei die Temperatur bei 80° C gehalten wurde.. Das hergestellte Mangandioxid wurde abfiltriert und mit destilliertem Wasser gewaschen, bis die Waschwässer neutral waren. Da der Mangandioxid-Katalysator vorzugsweise praktisch neutral sein soll, ist er deshalb erforderlichenfalls mit Säure zu waschen, um ihn zu neutralisieren. Unter einem »praktisch neutralen« Mangandioxid-Katalysator wird ein solcher verstanden, der einen pH-Wert von etwa 6,0 bis 8.0 zeigt, wenn 1,0 g Katalysator in 10 g Wasser aufgeschlämmt wird. Das Produkt wurde in einem Ofen bei 100 bis 1100C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und dann der atmospHärischen Feuchtigkeit ausgesetzt, bis sein Gewicht nicht mehr zunahm. Das so hergestellte Mangandioxid enthielt etwa 13,5% Wasser, entsprechend der ungefähren Molekularformel MnO2 · 1/2H2O.
Beispiel 1
Eine Lösung von 1,56 g Acetonitril wurde unter Rühren mit 10,0 g des oben hergestellten Mangandioxids in 100 ecm Dioxan 5 Stunden am Rückfluß erhitzt. Nach dem Filtrieren und Verdampfen des Lösungsmittels wurden 1,90 g (84%) Acetamid erhalten, Schmelzpunkt 68 bis 72° C.
Beispiel 2
Ein Gemisch aus 4,125 g Benzonitril und 5,0 g des oben hergestellten Mangandioxids wurde unter Rühren 5 Stunden in 100 ecm Benzol am Rückfluß erhitzt. Nach dem Filtrieren und Entfernen des Lösungsmittels wurden 2,522 g feuchter, gelblicher Kristalle isoliert. Das Infrarotspektrum ergab, daß das Produkt Benzamid war, das etwas nicht umgesetztes Benzonitril enthielt.
35
40
45 Die Umsetzung wurde unter Verwendung von 4,96 g Benzonitril und 10,0 g des oben hergestellten Mangandioxids und 100 ecm Benzol 5 Stunden lang wiederholt. Die Ausbeute an Benzamid, das nur eine Spur Nitril enthielt, betrug 3,74 g (65%). Fp. 126 bis 128° C.
Beispiel 3
Eine Lösung von 4,96 g Benzonitril in 100 ecm Dioxan wurde mit 10,0 g des oben hergestellten Mangandioxids 5 Stunden unter Rühren am Rückfluß erhitzt. Filtrieren und Verdampfen des Lösungsmittels ergaben 5,35 g (92%) Benzamidkristalle, Schmelzpunkt 125 bis 128° C. Das Infrarotspektrum ergab, daß das Produkt wenig oder gar kein unumgesetztes Benzonitril enthielt.
Beispiel 4
JEine Suspension von 10 g des oben hergestellten Mangandioxids in 100 ecm Dioxan, die 1,59 g Acrylnitril enthielten, wurde unter Rühren 5 Stunden am Rückfluß erhitzt. Filtration und Verdampfung des Lösungsmittels ergaben 0,777 g (37%) weißer Acrylamidkristalle; Schmelzpunkt 54 bis 56° C.
Beispiel 5
Eine ähnliche Reaktion unter Verwendung von 1,59 g Acrylnitril, 10,0 g des oben hergestellten Mangandioxids und 100 ecm Dioxan ergab nach 16 Stunden 1,282 g (60%) Acrylamid, Schmelzpunkt 43 bis 66° C. Nach der Umkristallisation aus Benzol—Hexan stieg der Schmelzpunkt auf 72 bis 73° C.
Beispiele 6 bis 51
In den folgenden Beispielen wurde eine Lösung einer üblichen Menge (gewöhnlich 0,03 bis 0,07 Mol) eines Nitrils in 100 ecm Dioxan mit einem leichten Überschuß (10 bis 20 g) hydratisieren Mangandioxids (MnO2 · 1/?H2O) 6 Stunden unter Rühren~am Rückfluß erhitzt. Wenn nicht anders angegeben, wurde der Festkörper abfiltriert und das Rohprodukt durch Verdampfung des Lösungsmittels unter verringertem Druck isoliert. In allen Fällen wurde die Identität des Amids und das Vorliegen von gegebenenfalls unumgesetzten Nitrils mittels des Infrarotspektrums des Rohproduktes bestimmt. Das Amid wurde aus einem geeigneten Lösungsmittel umkristallisiert und sein Schmelzpunkt bestimmt. In einigen Fällen wurde von der vorstehenden Verfahrensweise hinsichtlich der Verwendung wasserfreien Mangandioxids bzw. in der Art der Aufarbeitung des Produktes abgewichen. Diese Abweichungen sind in der .folgenden Tabelle vermerkt, in der die Ergebnisse zusammengestellt sind.
Tabelle I
Die Hydratation von Nitrilen zu Amiden unter Verwendung von Mangandioxid
Beispiel Nitril Propionitril Mengt ■ Nitril Menge MnO2*) Ausbeute
an Amid
% Schmelzpunkt, C Literatur
n-Butyronitril g Mol g Mol g 61 beobachtet 79
6 Isobutyronitril 3,915 0,071 20 0,208 3,182 60 73-74 115
7 n-Valeronitril 5,000 0,072 20 0,208 3,754 56 115-117 128
8 n-Capronitril 5,000 0,072 20 0,208 3,531 57 127-129 114-116
9 5,000 0,060 20 0,208 3,483 40 105-107 101
10 5.000 0,052 10 0,104 2,379 100-101
*) Berechnet als MnO2 · '/, H2O: nur bei a) wurde wasserfreies Material plus zugesetztes Wasser benutzt.
5 Fortsetzung Mol Menge MnO2*) 6 % Schmelzpunkt, 0C Literatur
Beispiel Nitril Menge Nitril 0,005 g Mol Ausbeute
an Amid
80 beobachtet 98,5
g 0,043 10 0,104 g 5 98-99 140
11 n-Tridecanonitril 0,966 0,043 10 0,104 0,847 91 143 97
12 o-Tolunitril 5,000 0,043 10 0,104 0,310 99 91-92 160
13 m-Tolunitril 5,000 0,042 10 0,104 5,296 90 160-161 112
14 p-Tolunitril 5,000 0,025 10 0,104 5,718 10 109-111 205
15 3,4-Dimethylbenzonitril 5,450 0,048 10 0,104 5,603 93 207-208 129-131
16 a-Naphthonitril 3,858 0,048 10 0,104 0,432 90 127-131 155
17 Nicotinsäurenitril 5,000 0,075 10 0,104 5,440 34 157-158 102-106
18 Isonicotinsäurenitril 5,000 0,075 20 0,208 5,247 85 109 125-126
19 Methacrylsäurenitril 5,000 0,079 20 0,208 2,154 87 128-129 170
20 Cyclopropancarbonitril 5,000 0,063 20 0,208 5,437 47 168-171 250
21 Malonitril1) 5,200 # 0,053 20 0,208 6,993 82 236-240 174
22 Succinonitril1) 5,000 * 0,046 20 0,208 2,280 36 181-184 220
23 Glutaronitril1) 5,000 0,041 20 0,208 5,668 68 229-233 174
24 Adiponitril1) 5,000 0,040 20 0,208 2,379 94 172-174
25 Pimelonitril1) 5,000 0,039 20 0,208 5,147 63 >300 233
26 1,4-Cyclohexandicarbonitril1) 5,400 0,047 20 0,208 6,413 54 233-235
27 Phthalonitrile3) 5,000 0,060 10 0,104 4,139 64 170
28 Äthylcyanacetat 5,315 0,040 20 0,208 3,344 83 158-168 158
29 Cyanacetamid1) 5,000 0,042 10 0,104 3,739 73 154-158 119
30 Cyanacetanilid1) 6,400 0,025 10 0,104 5,944 29 118-120 102
31 a-Chloracetonitril 3,150 0,024 10 0,104 2,852 14 71-77 110-111
32 /J-Chlorpropionitril 2,276 0,042 10 0,104 0,796 61 76-80 25
33 /f-Brompropioriitril '3,271 0,041 10 0,104 0,503 81 50
34 y-Brombutyronitril2) 6,200 0,042 10 0,104 4,257 82 39^13
35 /J-Methoxypropionitril 3,500 0,051 10 0,104 3,435 66 52-55 40
36 /Msopropoxypropionitril 4,700 0,040 20 0,208 4,497 69
37 /f-Dimethylaminopropionitril 5,000 0,071 10 0,104 3,903 32 182-184
38 ß-Isopropylaminopropionitril 4,700 0,020 20 0,208 3,603 97 163-173
39 Dimethylcyanamid1) ■5,000 0,0065 20 0,208 1,978 98
40 Cyanoäthylglycerin4) 5,000 0,044 20 0,208 5,892 8 182
41 Cyanäthylsucrose4) 4,978 0,042 20 0,208 5,797 37 178-182 145
42 Thiodipropionitril 6,200 0,040" 20 0,208 0,612 91 140-144 143
43 Iminodipropionitril 5,200 0,027 20 0,208 2,411 93 54 (Zers.) 205 (Zers.)
44 Iminodiacetonitril l ) 3,800 0,020 20 0,208 4,794 100 201 (Zers.)
45 Nitrilotriacetonitril1) 3,600 0,043 20 0,208 4,740 (85) 120-132
46 Äthylendiamintetraacetonitril1) 4,400 0,052 10 0,104 6,419
47 Phenylacetonitril5) 5,075 0,035 20 0,230 4,306 (84) 203-209
48 Diphenylacetonitrils)a) 10,000 0,039 10 0,104 12,440 (74) 190-191
49 p-Chlorphenylacetonitril5) 5,245 0,040 10 0,115 4,393 (73)
50 p-Methoxyphenylacetonitril5)a) 5,800 10 0,115 4,314 228 (Zers.)
51 p-Nitrophenylacetonitril5)a) 6,500 4,717
*) Berechnet als MnO2 - '/2 H2O; nur bei a) wurde wasserfreies Material plus zugesetztes Wasser benutzt.
') Die Unlöslichkeit von Carbonsäurediamiden in Dioxan machte eine Modifikation der allgemeinen Verfahrensweise zur Aufarbeitung der Produkte aus der Hydratation von Dinitrilen notwendig. Nach der Filtration des Reaktionsgemisches wurde das Mangandioxid wieder in warmem Wasser suspendiert, wiederum filtriert und die Filtrate zur Trockne verdampft. Die vereinigten Gewichte der beiden Fraktionen (Dioxanlösliches und Wasserlösliches) wurden als Rohausbeute genommen. Diese Verfahrensweise wurde zur Aufarbeitung der Produkte aus allen Dinitrilen, aus Cyanacetamid, Cyanacetanilid und aus mehreren anderen polyfunktionellen Verbindungen benutzt, bei denen die Produkte in Dioxan unlöslich waren.
Eine weitere Modifikation der obigen Verfahrensweise war im Falle des 1,4-Cyclohexandicarbonitrils notwendig, bei dem das Amid sowohl in Wasser als auch in Dioxan unlöslich ist. Das Mangandioxid wurde so, wie oben mit Wasser, mit Dimethylformamid gewaschen. Das vereinigte Gewicht aller drei Fraktionen betrug jedoch nur 712 mg. Deshalb wurde das Mangandioxid gelöst, indem es in 500 ecm 10%iger Schwefelsäure suspendiert und langsam mit einer Lösung von 50 g Natriummetabisulfit in 200 ecm Wasser versetzt wurde. Der weiße Festkörper wurde abfiltriert, gründlich mit Wasser gewaschen und ergab nach dem Trocknen an der Luft 5,701 g des Diamids.
2) Das Infrarotspektrum zeigte an, daß das aus 4-Brombutyronitril erhaltene Hauptprodukt Pyrrolidon (y-Butyrolactam) war.
3) Das Produkt war Phthalimid.
4) Die Reaktionen wurden 24 Stunden ablaufen gelassen und nach der Verfahrensweise 1 aufgearbeitet.
5) Phenylacetonitril und seine Derivate erlitten nicht leicht Hydratation zum Amid, vielmehr wurde ein (auch das Amid) enthaltendes komplexes Gemisch von Produkten erhalten. Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, könnten diese Ergebnisse auf der Basis einer Nebenreaktion erklärt werden, bei der eine Kopplung zwischen empfindlichen aktiven Methylengruppen eintritt. Möglicherweise besteht eine Konkurrenz zwischen der »Haupt«-(Hydratations)-Reaktion und der »Neben«-(Kopplungs)-Reaktion.
Wie aus den obigen Beispielen ersichtlich, kann die Umwandlung von Carbonsäurenitrilen in Amide im allgemeinen unter Erzielung guter Ausbeuten bewerkstelligt werden. Die Beispiele erläutern jedoch weiterhin, daß in bestimmten Fällen je nach dem besonderen Nitril-Ausgangsmaterial oder dem betreffenden Lösungsmittel die Ausbeute an Amid niedriger als gewünscht war bzw. besondere Verfahrensweisen herangezogen werden mußten, um das Produkt zu gewinnen. Selbstverständlich sollen aber diese Beispiele nur zur. Erläuterung der Grundlagen der vorliegenden Erfindung, nämlich der Umwandlung von Nitrilen in Amide mit Hilfe von Wasser und Mangandioxid als Katalysator dienen. In besonderen Fällen werden Fachleute nach Kenntnis der Beschreibung «5 ohne Schwierigkeit die verschiedenen offenbarten Hilfsmittel zu ergreifen wissen, um die Amidausbeute zu erhöhen und/oder die Erzeugung von Nebenprodukten zu verringern.
Ein bequemes Herstellungsverfahren zur Umwandlung bestimmter Nitrile in Amide bedient sich eines azeotropen Gemisches des Nitrils mit Wasser. So bilden z. B. Acetonitril und Wasser ein konstant siedendes Gemisch, das 83,7% Nitril enthält und den Siedepunkt 76,5° hat. Ein Gemisch aus äquimolaren Mengen Acetonitril und Wasser wird in einem Apparat am Rückfluß erhitzt, bei dem die Dämpfe (des azeotropen Gemisches) einen porösen Behälter einhüllen, in welchem sich eine bestimmte Menge Mangandioxid als Katalysator befindet, und der so angebracht ist, daß das Kondensat des azeotropen Gemisches durch das Katalysatorbett streicht. Ein Teil des Nitrils und des Wassers verbinden sich unter dem Einfluß des Katalysators unter Bildung des Amids (z. B. Acetamid). Das nicht umgesetzte Nitril und das das Amid enthaltende Wasser streichen dann durch den Behälter und werden zu dem Gefäß zurückgeführt. Das Amid ist unter diesen Bedingungen praktisch nicht flüchtig und konzentriert sich in dem Gefäß. Durch kontinuierliche Umläufe gelangt man so zu einem wirksamen Herstellungsverfahren. Die Versuche haben ergeben, daß der Katalysator bei wiederholter Verwendung ■ nicht merklich an Aktivität einbüßt.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureamiden durch Hydratation von Carbonsäurenitrilen in Gegenwart von Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man das Carbonsäurenitril in Gegenwart von Wasser und Mangandioxid oder hydratisiertem Mangandioxid als Katalysator eine für die Carbonsäureamidbildung ausreichende Zeillang auf eine oberhalb etwa 500C liegende Temperatur erhitzt und das erhaltene Carbonsäureamid in an sich bekannter Weise von den Reaktionsprodukten abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Mangandioxid verwendet, das praktisch neutral ist, d. h. bei einer Aufschlämmung von 1 g in 10 g Wasser einen pH-Wert von 6,0 bis 8,0 zeigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß man das Nitril in einem flüssigen organischen Lösungsmittel löst, dessen Siedepunkt das Arbeiten bei erhöhter Temperatur erlaubt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung des Nitrils auf Rückflußtemperatur erhitzt.
109544/390

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