DE1593172B2 - Verfahren zur Herstellung plastischer Speisefette - Google Patents
Verfahren zur Herstellung plastischer SpeisefetteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung ernährungsphysiologisch wertvoller Speisefette
mit guten plastischen Eigenschaften.
Seitdem die ernährungsphysiologische Bedeutung der Linolsäure erkannt worden ist, bemüht man sich,
linolsäurereiche Triglyceride in Speisefette einzuarbeiten. Dies ist bei plastischen Speisefetten insofern
problematisch, als linolsäurereiche Triglyceride bei tiefen Temperaturen schmelzen und die gewünschte
Plastizität nur durch gleichzeitige Anwesenheit höher schmelzender Triglyceride erreicht werden kann.
Wollte man diese Triglyceride in den ölen durch Hydrierung erzeugen, so würde der Gehalt an Linolsäure
zwangläufig verringert; gleichzeitig würden sich aber auch in dem öl durch Elaidinierung der ölsäure oder
durch andere Isomerisierungen, z. B. durch Verschiebung von Doppelbindungen, Fettsäuren bilden,
die in Naturfetten nicht vorkommen und daher in Nahrungsmitteln unerwünscht sind.
Es ist aus der USA.-Patentschrift 2 921 855 bekannt, Speisefette mit hohen Gehalten an essentiellen
Fettsäuren (Linolsäure) und niedrigem Gehalt an Transfettsäuren durch nichtgelenktes Umestern eines
Gemisches aus linolsäurereichen flüssigen und praktisch gesättigten festen Triglyceriden herzustellen;
jedoch sind die plastischen Eigenschaften der umgeesterten Fette noch unbefriedigend; sie sollen durch
Vermischen der Verfahrensprodukte mit Kokosfett verbessert werden.
Die Anmelderin hat sich nun die Aufgabe gestellt, ein ernährungsphysiologisch wertvolles Fett mit hohem
Gehalt an ungesättigten Fettsäuren und hohem
ίο Gehalt an Linolsäure herzustellen, wobei dieses Fett
trotz des hohen Gehaltes an flüssigen Fettsäuren und damit auch an flüssigen Fetten gute plastische Eigenschaften
besitzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch nicht gelenktes Umestern eines Triglyceridgemisches gelöst, das
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch nicht gelenktes Umestern eines Triglyceridgemisches gelöst, das
a) zu mindestens 50% aus einem linolsäurereichen flüssigen Fett,
b) zu 10 bis 30 % aus einem festen, bevorzugt Fettsäuren mit wenigstens 14, insbesondere mit 16
und 18 Kohlenstoffatomen enthaltenden Fett
c) und zu 5 bis 25% aus Fetten des Kokostyps
besteht, wobei man die Mengen der einzelnen Komponenten in Abhängigkeit von deren Zusammensetzung
so wählt, daß man ein umgeestertes Fett mit Dilatationen von höchstens 150 bei 35° C, von 200
bis 500 bei 2O0C und von höchstens 1000 bei 0°C
erhält, worauf man das Veresterungsprodukt nach der üblichen Aufbereitung zu plastischen wasserfreien
Fetten oder zu Margarine weiterverarbeitet.
Die plastischen Eigenschaften eines Fettes oder einer Margarine hängen von dem Mengenverhältnis der
flüssigen und festen Glyceride ab. Bei 20 bis 300C soll
der Gehalt an festen Glyceriden so hoch sein, daß das Fett oder die Margarine nicht unter Einwirkung der
Schwerkraft oder anderer schwacher Kräfte die Form verliert und auseinanderläuft. Andererseits darf der
Gehalt des Fettes an festen Glyceriden nicht so hoch sein, daß es sich bei üblichen Verarbeitungstemperaturen
nicht mehr verstreichen, verrühren oder schaumig schlagen läßt. Ferner soll ein plastisches Fett auch
bei den in Haushaltskühlschränken normalerweise herrschenden Temperaturen noch weich sein. Schließ-Hch
wird von einem eßbaren Fett verlangt, daß es bei Körpertemperatur weitgehend flüssig ist und kein talgiges
Gefühl hinterläßt. Die bei Temperaturen um 35°C noch festen Fettanteile sollen in möglichst
geringer Menge vorhanden sein.
Als Maß für die Menge der festen Anteile kann man
die Dilatation, die bei Temperaturerhöhung durch Schmelzen der Glyceride eintritt, verwenden. Aus
diesen Dilatationswerten läßt sich der Gehalt an festen Glyceriden abschätzen. Ein Dilatationswert von
1000 mm3 pro 25 g Fett entspricht etwa einem Gehalt von 40% festen Glyceriden. Diesen Wert sollten
plastische Fette bei Temperaturen über 00C nicht überschreiten. Zur Vereinfachung werden im folgenden
nur die Dilatationswerte in mm3 pro 25 g Fett angegeben, und zwar bei den Temperaturen 0, 20 und
35°C.
Für die Verarbeitung von Fetten zu plastischem, wasserfreiem Fett oder zu Margarine ist ferner der
Erstarrungspunkt wichtig, der als weiterer kennzeichnender Wert angegeben wird.
Die in den linolsäurereichen flüssigen Fetten enthaltenen Fettsäuren sollten zu 40 bis 80 Gewichtsprozent,
vorzugsweise zu 50 bis 75 Gewichtsprozent
3 4
aus Linolsäure bestehen und einen Linolensäure- fange Natriummethylat verwandt. An Stelle des Nagehalt
unter 10, vorzugsweise unter 3 Gewichtsprozent triummethylates sind aber auch Alkoholate von einbesitzen.
Für die praktische Verwendung kommen oder mehrwertigen Alkoholen mit 2 bis 4 Kohlenstoff z.
B. Sojaöl, bevorzugt jedoch Saffloröl, Sonnen- atomen brauchbar, beispielsweise die Äthylate oder
blumenöl und Baumwollsaatöl oder deren Gemische 5 die Alkoholate des Glycerins. Auch Alkalihydroxyde
untereinander oder mit Erdnußöl bzw. Rüböl in katalysieren die Umesterung, sofern man sie in dem
Frage. umzuesternden Fett fein verteilt. Allerdings erfordern
Als feste Fette werden solche einer Jodzahl von Alkalihydroxyde etwas höhere Arbeitstemperaturen als
höchstens 15, vorzugsweise von weniger als 10, ins- die Alkalialkoholate. Es lassen sich aber auch andere
besondere von 5 bis 10 benutzt. Je höher die Jodzahl io Metalle oder Metallverbindungen einsetzen. Auch
dieser Komponente, um so geringer sollte deren An- anorganische oder organische Säuren können die
teil im umzuesternden Gemisch sein; liegt die Jodzahl Reaktion katalysieren.
beispielsweise im Bereich von 10 bis 15, dann sollte Die Alkoholate können in Alkohol gelöst oder als
der Anteil dieser Komponente nicht oberhalb 20 % lie- handelsübliche feine Pulver zugesetzt werden. Vom
gen. Es lassen sich für diesen Zweck Hydrierungs- 15 Natriummethylat benötigt man im allgemeinen 0,01
produkte natürlicher Fette entsprechender Fettsäure- bis 0,5, vorzugsweise 0,1 bis 0,3 % vom Gewicht des
zusammensetzung verwenden, beispielsweise aus den umzuesternden Fettes. Dabei bezieht sich diese Menge
oben angegebenen linolsäurereichen ölen erhaltene; auf den im Fett wirksam werdenden Katalysator,
weiterhin hydrierte, linolsäurearme Fette, Vorzugs- d. h., wird ein Teil des Katalysators durch geringe
weise pflanzlichen Ursprungs, wie z. B. hydriertes ao Mengen im Ausgangsfett vorhandener Verunreini-Palmöl
oder hydrierte Fette tierischen Ursprungs wie gungen, z. B. freie Fettsäuren, inaktiviert, dann ist
beispielsweise hydrierter Talg, hydrierte Fisch- und entsprechend mehr Katalysator einzusetzen. Fett-Walöle
usw. kommen in Frage. Außerdem sind feste Säuregehalte des umzuesternden Fettgemisches unteraus
natürlichen ölen oder Fetten gewonnene Trigly- halb von 0,01% können vernachlässigt werden. Der
ceridfraktionen brauchbar, wie beispielsweise die 35 Wassergehalt des umzuesternden Fettgemisches sollte
beim Winterisieren von Speiseölen anfallenden festen unterhalb von 0,05 %, vorzugsweise unterhalb von
Anteile, höher schmelzende Fraktionen aus Palmöl 0,01 %, liegen.
oder aus Talg bzw. die bei gelenkter Umesterung von Die Umesterungstemperatur ist so zu wählen, daß
Triglyceridgemischen entstehenden und von anderen während der ganzen Umesterung keinerlei höher
Bestandteilen des Umesterungsproduktes abgetrenn- 30 schmelzende Bestandteile auskristallisieren. Dies wird
ten festen Triglyceride. Alle diese festen Triglycerid- im allgemeinen bei Temperaturen von wenigstens etwa
fraktionen können im Bedarfsfall gehärtet werden. 40, vorzugsweise von wenigstens etwa 50° C der Fall
Die Hydrierung kann in der für Nahrungsfette be- sein; im Interesse einer größeren Reaktionsgeschwin-
kannten Form vorgenommen werden, d. h. bei Tem- digkeit arbeitet man vielfach bei etwa 60 bis 110° C.
peraturen zwischen 110 und 21O0C, mit 0 bis 10 atü 35 Selbstverständlich läßt sich die Umesterungsgeschwin-
Wasserstoffdruck und in Gegenwart von Katalysa- digkeit durch weitere Temperaturerhöhung noch
toren. Man kann jedoch vorteilhaft für die Härtung steigern, jedoch geht man bei der Verarbeitung von
Bedingungen wählen, unter denen eine möglicherweise Speisefetten meist nicht über 150° C und vorzugsweise
stattfindende Isomerisierung vernachlässigt werden nicht über 120° C hinaus.
kann: Da das Fett auf eine Jodzahl unter 15, Vorzugs- 40 Ist das Umesterungsgleichgewicht erreicht, so sind
weise unter 10, hydriert wird, spielt die Selektivität der die verschiedenen Fettsäurereste statistisch über die
Hydrierung keine wesentliche Rolle. Vorzugsweise vorhandenen Triglyceridmoleküle verteilt. Man erkann
der Wasserstoffdruck über 3 atü gesteigert kennt die im Laufe der Umesterung sich vollziehende
werden, um kürzere Härtungszeiten zu bekommen. Veränderung der Triglyceridzusammensetzung an der
Insbesondere wird bei einem Druck zwischen 3 und 45 gleichzeitigen Veränderung des Dilatationswertes des
10 atü gearbeitet. Aus dem gleichen Grund kann die Fettes. Für die Zwecke der Betriebskontrolle ist es
Verwendung anderer Katalysatormetalle oder -metall- allerdings nicht unbedingt erforderlich, die Dilatalegierungen
als Nickel vorteilhaft sein: Zum Beispiel tionswerte laufend zu bestimmen; es genügt vielfach,
wird mit feinverteilten Edelmetallen, vorzugsweise den Erstarrungspunkt des Fettes zu beobachten; dieser
Palladium oder Platin, die Hydrierungstemperatur 5° kann beim Erreichen des Umesterungsgleichgewichtes
gesenkt. um 10 bis 250C unter dem des Ausgangsfettgemisches
Zu den Fetten vom Typ des Kokosöls gehören alle liegen.
pflanzlichen Fette, deren Fettsäuren zu mehr als 50 % Es ist allerdings nicht immer notwendig, die Um-
und vorzugsweise zu mehr als 65 % aus solchen mit esterung so lange verlaufen zu lassen, bis sich das
12 und 14 Kohlenstoffatomen bestehen. Hierzu ge- 55 Umesterungsgleichgewicht völlig eingestellt hat. Da
hören außer dem Kokosfett selbst das Palmkernöl, die Umesterungsgeschwindigkeit in dem Maße ab-Babassuöl
usw. Falls gewünscht, kann die an sich nimmt, wie sich die Fettzusammensetzung dem Umniedrige
Jodzahl dieser Fette durch Hydrieren weiter esterungsgleichgewicht nähert, kann, es aus Gründen
gesenkt werden. der Zeitersparnis und der besseren Ausnutzung vor-
Bei der Umesterung werden die Ausgangsmateria-. 60 handener Apparaturen zweckmäßig sein, auf eine
lien vorteilhaft in Speisefettqualität eingesetzt, insbe- vollständige Umesterung zu verzichten und die Besondere
empfiehlt es sich, Schleimstoffe, Säuren und handlung abzubrechen, wenn die gewünschte Verbes-Wasser
zu entfernen. serung der plastischen Eigenschaften des Fettes er-
AIs Umesterungskatalysatoren eignen sich die freien reicht ist.
Metalle Natrium oder Kalium, ihre Legierungen oder 65 Das so erhaltene rohe Umesterungsprodukt wird
ihre alkalisch reagierenden Verbindungen, insbeson- dann in an sich bekannter Weise aufgearbeitet. Zu
dere die Alkalialkoholate. diesem Zweck wird der Katalysator inaktiviert, was
Technisch wird für diesen Zweck in großem Um- durch Zusatz von Wasser, sauren Salzen oder Säuren
L
6
wie beispielsweise Kohlensäure, Essigsäure, Propion- Wasser mit einer Tellerzentrifuge abgeschleudert,
säure, Weinsäure, Zitronensäure, Phosphorsäure, Salz- Anschließend wurde das Fett mit 2 % aktiver Bleichsäure,
Schwefelsäure usw. geschehen kann. Es kann erde behandelt und nach Abfiltrieren der Erde 6 Stunvorteilhaft
sein, zum Inaktivieren des Katalysators den bei 200° C unter einem Vakuum von 4 mm Hg mit
Wasser oder alkalische wäßrige Lösungen zu verwen- 5 direktem Wasserdampf desodorisiert,
den, weil sich durch das Abtrennen der alkalisch An dem Fett wurden folgende analytische Kennzahreagierenden, gegebenenfalls Seife enthaltenden wäß- len ermittelt:
rigen Phase eine Entsäuerung erübrigt, die beim Freie Fettsäuren 0 02 °/
den, weil sich durch das Abtrennen der alkalisch An dem Fett wurden folgende analytische Kennzahreagierenden, gegebenenfalls Seife enthaltenden wäß- len ermittelt:
rigen Phase eine Entsäuerung erübrigt, die beim Freie Fettsäuren 0 02 °/
Inaktivieren des Katalysators mit Säuren notwendig Steieschmelzpunkt
368° 6°
sein kann. io Erstarrungspunkt 24'70C
Gegebenenfalls wird das Fett gedämpft und bzw. Jodzahl nach Hanus
8o'5
oder gebleicht Refraktion»« 1^4616
Das so erhaltene Fett kann direkt ohne jede Weiterverarbeitung
als Speisefett eingesetzt werden; es be- Zusammensetzung des Fettsäureanteils:
sitzt einen hohen Gehalt an Linolsäure, ohne daß 15 Gehalt an gesättigten
gleichzeitig durch Isomerisieren von Fettsäuren ent- Fettsäuren 42°/
sitzt einen hohen Gehalt an Linolsäure, ohne daß 15 Gehalt an gesättigten
gleichzeitig durch Isomerisieren von Fettsäuren ent- Fettsäuren 42°/
standene in Naturfetten üblicherweise nicht vor- Gehalt an ungesätt|gten·
/o
kommende Fettsauren dann enthalten sind. Außerdem Urftts,,»« «o/
, . . . in t* · 1 1 · t JrCLloa.UJ.Cll Jö /r.
besitzt es gute plastische Eigenschaften, die sich bei der Gehalt an essenüellen Fettsäuren
Überfuhrung des umgeesterten und aufgearbeiteten ao (Linolsäure, UV-spektralfoto-
Fettes in ein plastisches Speisefett angenehm bemerk- metrisch) 36 °/
bar machen. Zu diesem Zweck werden die praktisch Gehalt an ρ^^'^
/o
wasserfreien in üblicher Weise gekühlt, bis sich ein trans-Doppelbindungen
Teil der vorhandenen Glyceride ausgeschieden hat. (JR-spektralfotometrisch) unter 2 %
Die gekühlten Fette werden dann vorteilhaft zur as
Stabilisierung getempert, d.h. so weit erwärmt, daß Dilatationen (mm3 pro 25 g Fett):
die Temperatur des Fettes etwas unterhalb des 0°C = 885
Schmelzpunktes der festen Fettbestandteile liegt. 1O0C = 803
Dabei wandeln sich die zunächst ausgeschiedenen 20°C=438
instabilen Modifikationen in die stabilen um, und man 30 300C = 210
erhält beim Abkühlen des getemperten Fettes auf 350C= 55
Raumtemperatur das gewünschte plastische Produkt.
Diese Ausführungen gelten sinngemäß auch für den Das so hergestellte Fett wurde in einem Rohrkühler,
Einsatz dieser Fette bei der Margarineherstellung. in dem bewegte Schaber ein Ansetzen von Fettkristallen
Die erfindungsgemäßen Fette können Mono- und 35 an der Innenwand verhinderten, mit nachgeschaltetem
bzw. oder Diglyceride in den bei Speisefetten üblichen Rührgefäß zu einem plastischen Fett verarbeitet. Die
Mengen enthalten. Diese Teilglyceride können in dem Eintrittstemperatur in den Kühler betrug 46 0C, die
zu veresternden Ausgangsgemisch vorhanden, bei der Austrittstemperatur aus der Apparatur 21° C. Vor
Umesterung, z. B. durch zugesetztes Glycerin, ge- dem Rohrkühler wurden pro 100 g Fett 15 ml Stickbildet
oder dem Fett nach der Umesterung zugesetzt 40 stoff in feinverteilter Form zugesetzt,
worden sein. Das so erhaltene plastische Fett war auch bei Tem-B eis Diel ^ perituren zwischen 0 und 10°C noch geschmeidig.
worden sein. Das so erhaltene plastische Fett war auch bei Tem-B eis Diel ^ perituren zwischen 0 und 10°C noch geschmeidig.
Es ließ sich bei diesen Temperaturen leicht kneten
Zur Herstellung des als Ausgangsmaterial dienenden oder schaumig schlagen. Andererseits traten bei
festen Fettes wurde entsäuertes und gebleichtes 45 Temperaturen zwischen 25 und 330C auch nach meh-
Sonnenblumenöl (JZ = 125,2) in Gegenwart von reren Tagen keine Formveränderungen und ölab-
Nickel bei einem Wasserstoffdruck von 6 atü bei von Scheidungen auf, obgleich das Fett 60 % flüssiges öl
130 auf 2000C ansteigenden Temperaturen bis zu einer und praktisch keine trans-Doppelbindungen enthielt.
JZ = 8,5 und einem Steigschmelzpunkt von 70,70C
hydriert und anschließend entsäuert und gebleicht. 50 B e i s ρ i e 1 2
Ein Gemisch aus 20 kg des gehärteten Sonnenblumenfettes, 48 kg entsäuertem und gebleichtem 300 g eines gehärteten (Steigschmelzpunkt 66,I0C,
Sonnenblumenöl und 12 kg entsäuertem und ge- JZ = 1,1) und raffinierten Rüböls wurden mit 1400 g
bleichtem Kokosfett wurde in einem Rührwerks- Saffloröl und 300 g Kokosfett gemischt und wie in
behälter auf 8O0C erhitzt und bei einem Vakuum von 55 Beispiel 1 umgeestert. Das umgeesterte, gebleichte
4 mm Hg 1 Stunde lang getrocknet. Das Gemisch und desodorisierte Fett hatte den Steigschmelzpunkt
enthielt dann 0,01% freie Fettsäure und weniger als 32,50C. Der Gehalt an essentiellen Fettsäuren (Linol-0,01%
Wasser; es besaß einen Steigschmelzpunkt von säure) betrug 50,4%, der Gehalt an gesättigten Fett-57,9°C
und einen Erstarrungspunkt von 44,20C. In säuren 35% (bezogen auf den Fettsäureanteil des
diesem Zustand war das Fettgemisch für die Herstel- 60 Fettes).
lung einer Margarine oder eines wasserfreien, plasti- Folgende Dilatationswerte wurden gefunden:
sehen Fettes von befriedigenden Eigenschaften unge- qoq _ $™
eiSnet· 100C =438
Das getrocknete Gemisch wurde mit 160 g pulver- 2O0C = 210
förmigem Natriumäthylat versetzt und unter Rühren 65 300C = 53
auf einer Temperatur von 8O0C gehalten. Nach einer
auf einer Temperatur von 8O0C gehalten. Nach einer
Stunde wurde, der Katalysator mit 400 g Wasser in- Aus diesem Fett hergestellte Margarinen oder
aktiviert und die gebildete Seife und das restliche wasserfreie, plastische Fette waren auch bei 0°C
noch weich und gaben andererseits bei 25° C noch kein öl ab.
15 kg entsäuertes, gebleichtes und gehärtetes Heringsöl (JZ = 10,1; Steigschmelzpunkt = 53,80C)
wurden mit 32,5 kg Sonnenblumenöl und 2,5 kg Kokosfett gemischt und auf die gleiche Weise wie
in Beispiel 1 umgeestert. Das umgeesterte, gebleichte und desodorisierte Fett hatte einen Steigschmelzpunkt
von 35,20C, einen Gehalt an essentiellen Fettsäuren (Linolsäure) von 38 % und einem Gehalt an gesättigten
Fettsäuren von 37 % (bezogen auf den Fettsäureanteil des Fettes).
Folgende Dilatationswerte wurden gefunden:
00C = 733
10°C = 580
200C =225
300C = 95
10°C = 580
200C =225
300C = 95
Ein Gemisch aus 2,0 kg entschleimtem Sojaöl und 0,5 kg entsäuertem und gebleichtem Palmkernfett
wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, auf eine JZ = 8,2 gehärtet. 0,25 kg des gehärteten und raffinierten Fettes
wurden, wie in Beispiel 1 beschrieben, mit 0,75 kg entsäuertem und gebleichtem Baumwollsaatöl umgeestert.
Der Steigschmelzpunkt des umgeesterten und desodorisierten Fettes lag bei 36,10C. Das Fett enthielt
32% Linolsäure und 41% gesättigte Fettsäuren (bezogen auf den Fettsäureanteil), außerdem 850 mg
natürliches Gesamt-Tocopherol pro 1 kg Fett.
An Hand von Versuchsergebnissen soll im folgenden erläutert werden, wie die Dilatationswerte bei 0,
20 und 35 0C (mit D0, D20 und D35 abgekürzt) und die
Erstarrungspunkte (mit Ep abgekürzt) von der Zusammensetzung abhängen. Zu diesem Zweck wurden
Gemische aus gehärtetem Sojaöl (JZ = 10) und Sonnenblumenöl umgeestert; dabei wurden Fette mit
folgenden Kennzahlen erhalten:
Gehärtetes | Sonnen | 340 | 65 | A5 | Ep |
Sojaöl | blumenöl | 545 | 173 | 0 | 19,2 |
10 | 90 | 868 | 410 | 58 | 21,4 |
20 | 80 | 1225 | 995 | 178 | 26,3 |
30 | 70 | 570 | 35,8 | ||
40 | 60 | ||||
Das Fett mit 10% gehärtetem Sojaöl ist bei 200C
sehr weich, das Fett mit 40% ist sehr fest. Die besten Plastizitätseigenschaften finden sich bei dem Fett mit
40 % gehärtetem Sojaöl, jedoch ist der Dilatationswert bei 350C noch so hoch, daß das Fett im Munde einen
talgigen Geschmack hervorruft.
Wollte man das umgeesterte Fett aus 30% gehärtetem Sojaöl und 70%' Sonnenblumenöl in bekannter Weise durch Zusatz von Kokosfett verbessern, müßte man mindestens 40% Kokosfett zumischen, um den Dilatationswert bei 35° C auf einen Wert zu
Wollte man das umgeesterte Fett aus 30% gehärtetem Sojaöl und 70%' Sonnenblumenöl in bekannter Weise durch Zusatz von Kokosfett verbessern, müßte man mindestens 40% Kokosfett zumischen, um den Dilatationswert bei 35° C auf einen Wert zu
ίο senken, der ein einwandfreies Schmelzen im Munde
gewährleistet. Dadurch würde jedoch das Fett zwei wesentliche Vorteile verlieren: Es wäre bei 00C nicht
mehr weich genug, und der Gehalt an flüssigem öl und damit der Gehalt an Linolsäure und anderen flüssigen
Fettsäuren würde stark erniedrigt werden.
Überraschenderweise erhält man nun ein geeignetes Fett, wenn man vor der Umesterung einen Teil des
gehärteten Sojaöles durch Kokosfett ersetzt. Es genügen bereits 5 % Kokosfett, wobei der Gehalt an
ao Sonnenblumenöl nicht erniedrigt zu werden braucht. Eine umgeesterte Fettmischung aus:
25 % gehärtetem Sojaöl (JZ = 10),
5% Kokosfett,
70 % Sonnenblumenöl
70 % Sonnenblumenöl
hatte z. B. folgende Werte:
D0 = 785, D20 = 310, D35 = 96, Ep = 23,6° C.
Durch Steigerung des Kokosfettgehaltes kann der Dilatationswert bei 350C noch weiter gesenkt werden:
15% gehärtetes Sojaöl (JZ = 10),
15% Kokosfett,
70 % Sonnenblumenöl,
D0 = 620, D20 = 160, D35=O, Ep = 11,0° C.
15% gehärtetes Rüböl (JZ = 12),
15% Kokosfett,
70% Sonnenblumenöl,
D0 = 570, D20 = 173, D35 = O, Ep = 19,80C.
Wenn diese Fette in bestimmten Fällen für das Endprodukt zu weich sind, so kann man den Anteil
an gehärtetem Fett und Kokosöl etwas erhöhen, ohne jedoch ein talgig schmeckendes Fett zu erhalten:
20% gehärtetes Sojaöl (JZ = 10),
20% Kokosfett,
60% Sonnenblumenöl,
D0 = 758, D20 = 293, D35 = 50, Ep = 19,50C.
Trotz des Einsatzes relativ hoher Mengen an festem Fett bzw. Kokosfett besteht der Fettsäureanteil dieses
Fettes zu 36% aus Linolsäure und zu nur 42% aus gesättigten Fettsäuren.
409548/127
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung plastischer, ernährungsphysiologisch wertvoller Speisefette durch
nicht gelenktes Umestern eines Glyceridgemisches, das flüssige, linolsäurehaltige und feste Triglyceride
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
a) zu mindestens 50% aus einem linolsäurereichen, flüssigen Fett,
b) zu 10 bis 30% aus einem festen, bevorzugt Fettsäuren mit wenigstens 14, insbesondere
mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen enthaltenden Fett
c) und zu 5 bis 25 % aus Fetten des Kokostyps
bestehendes Glyceridgemisch nicht gelenkt umestert, wobei man die Mengen der einzelnen Komponenten
in Abhängigkeit von deren Zusammensetzung so wählt, daß man ein umgeestertes Fett
mit Dilatationen von höchstens 150 bei 35°C, von 200 bis 500 bei 20° C und von höchstens
1000 bei 0°C erhält, worauf man das Veresterungsprodukt nach der üblichen Aufbereitung zu plastischen
wasserfreien Fetten oder zu Margarine weiterverarbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in den linolsäurereichen Fetten
enthaltenen Fettsäuren zu 40 bis 80 Gewichtsprozent, vorzugsweise zu 50 bis 75 Gewichtsprozent,
aus Linolsäure bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man feste Fette mit einer
Jodzahl von höchstens 15, vorzugsweise von von weniger als 10, insbesondere von 5 bis 10,
verwendet, wobei im Falle einer Jodzahl im Bereich von 10 bis 15 der Anteil dieser Komponente
nicht oberhalb 20% des gesamten Gemisches liegt.
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