DE1592527B2 - Verfahren zur Herstellung eines Titandioxid-Konzentrates * - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Titandioxid-Konzentrates *Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Titandioxid-Konzentrates aus Ilmenit durch
Behandeln des Erzes bei erhöhten Temperaturen unter intensiver Durchmischung mit einem Überschuß von 36-bis
38,5%iger Salzsäure. Das gewonnene Konzentrat eignet sich insbesondere als Ausgangsprodukt zur
Herstellung von Titantetrachlorid durch Chlorierung.
Die Herstellung von Konzentraten aus Ilmenit durch Behandlung mit Salzsäure ist schon seit langem bekannt.
So hat man versucht, den Eisenanteil selektiv herauszulösen, während Titandioxid und Gangart unangegriffen
im Rückstand bleiben. Man hat ebenfalls versucht, Eisen und Titan gemeinsam in Lösung zu bringen und Titan
anschließend durch Hydrolyse auszufällen. Wurden diese Verfahren unter Verwendung von verdünnter
Salzsäure (<30% HCl) durchgeführt, so erwiesen sie sich als unvorteilhaft, da die Aufarbeitung der
anfallenden verdünnten Säure sehr kostspielig ist und keinen wirtschaftlichen Kreisprozeß ergibt.
Bei Verwendung von konzentrierter Salzsäure hängt das Ergebnis von der Behandlungstemperatur ab. Wird
bei Temperaturen bis etwa 65°C aufgeschlossen, so geht der gesamte Ilmenit bis auf die Gangart in Lösung,
vorausgesetzt, man dehnt die Behandlungsdauer genügend lange aus. In der GB-PS 4 09 847 werden bis zur
vollständigen Lösung 1 bis 2 Tage benötigt; nach der DE-PS 11 70 385 sind etwa 5 bis 8 Stunden notwendig.
Um überhaupt mit vertretbarem Zeitaufwand einen Aufschluß zu erzielen, wird in den beiden oben zitierten
Patenten vorzugsweise in mehreren Stufen im Gegenstrom verfahren.
In der DE-PS 10 83 244 wird das Titanerz bei Temperaturen oberhalb 900C mit Salzsäurekonzentrationen
über 32 Gewichtsprozent und unter sehr hoher Durchmischungsintensität der Reaktionskomponenten,
gegebenenfalls unter Zusatz bestimmter Phosphorverbindungen, innerhalb einer Zeit von maximal 2 Stunden
aufgeschlossen. Hierbei muß in einem geschlossenen Gefäß gearbeitet werden. Werden bei diesen Aufschlußtemperaturen
die hier beschriebenen Maßnahmen nicht eingehalten, dann fällt, wie auch in der GB-PS 4 09 847
beschrieben, ein Teil des in Lösung gegangenen Titans durch hydrolytische Spaltung wieder aus.
In der US-PS 25 27 257 wird ein titanarmes Material mit konzentrierter Salzsäure behandelt und die
Mischung bis zum Siedepunkt erhitzt und eine Zeitlang unter Rückfluß derart gekocht, daß keine wesentlichen
Salzsäureverluste entstehen und kein Titandioxidhydrat ausfällt.
Um das gesamte in Lösung gegangene Titan wieder auszufällen und damit ein Konzentrat zu erhalten, wird
in der GB-PS 4 09 847 vorgeschlagen, die Lösung längere Zeit auf 85 bis 1000C zu halten, bis sie keine
nennenswerten Mengen Titan mehr enthält. Dabei soll vermieden werden, daß der Siedepunkt erreicht wird.
Unter diesen Bedingungen hat man nach etwa 1 bis 2 Tagen eine Trennung in eine eisenhaltige Lösung und
einen Titandioxidrückstand erreicht.
In ähnlicher Weise wird in der US-PS 29 14 381 die Ausfällung des zunächst gelösten Titandioxids erzwungen.
Gemäß diesem Patent wird Ilmenit einer bestimmten Kornverteilung 1 bis 2 Tage mit konzentrierter
Salzsäure bei Temperaturen zwischen 85° C und dem Siedepunkt, vorzugsweise unter dem Siedepunkt,
behandelt. Nach dieser Zeit befindet sich das gesamte Eisen in Lösung, während Titan als Titandioxid in sehr
feiner Form wieder ausgefallen ist. Dieses Titandioxid läßt sich infolge seiner sehr feinen Verteilung erfahrungsgemäß
nur sehr schwer abtrennen und auswaschen.
Der durch diese genannten Verfahren bedingte Zeitaufwand ist jedoch für eine wirtschaftliche Ausnutzung
von großem Nachteil.
Eine schnellere Trennung erreicht man nach der bereits erwähnten DE-PS 11 70 385. Der bei 55 bis 65°C
vollständig gelöste Ilmenit wird nach Entfernung der ungelösten Gangart bis zum Siedepunkt erhitzt und bei
dieser Temperatur so lange gehalten, bis der Chlorwasserstoff weitgehend aus der Lösung entfernt ist, was
nach einer 5stündigen Aufschlußzeit nochmals 3 Stunden in Anspruch nimmt. Nach dieser Zeit ist die
ursprünglich im Ilmenit vorhandene TiCVMenge fast vollständig ausgefällt, während das Eisen in der Lösung
verblieben ist. Nachteilig ist bei diesem Verfahren, daß der Aufschluß sehr zeitraubend ist und zudem noch in
aufwendigen Apparten im Gegenstrom durchgeführt werden muß, und daß der gesamte Prozeß zur
Herstellung des Konzentrates in mindestens zwei Stufen abläuft.
Bei der US-PS 25 27 257 wird das Titandioxidhydrat aus der beim Aufschluß gewonnenen Lösung dadurch
gewonnen, daß in einem zweiten Schritt nach dem Aufschluß Salzsäure abgedampft wird. Um eine
vollständige Fällung des TiO2 zu erreichen, muß das
Eindampfen so weit getrieben werden, daß zuletzt ein festes Gemisch von Titandioxidhydrat mit ebenfalls
ausgefällten Metallchloriden vorliegt, welches in einer dritten Stufe mit Wasser behandelt wird, um die
Metallchloride in Lösung zu bringen und vom Titandioxidhydrat abzutrennen. Dieses Verfahren ist
wegen der vielen Verfahrensschritte sehr aufwendig und nicht für das Aufschließen titanreicherer Materialien,
die über 15% TiO2 enthalten, geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Verfahren zu vermeiden und
die Herstellung eines Titandioxidkonzentrates aus Ilmenit durch Behandlung mit konzentrierter Salzsäure
dadurch zu verbessern, daß der Aufschluß und die Ausfällung bei höherer Temperatur in einer Stufe
erfolgen, und daß dieses Verfahren im Vergleich zu den bisher bekannten in verhältnismäßig kurzer Zeit
durchzuführen ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Titandioxidkonzentrates
durch Behandlung von Ilmenit bei erhöhten Temperaturen unter intensiver Durchmischung mit
einem Überschuß von 36- bis 38,5%iger Salzsäure, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die durch
Versetzen des Ilmenits mit der Salzsäure erhaltene Suspension innerhalb von 15 bis 30 Minuten bis zum
Siedepunkt erhitzt und 2 bis 3 Stunden sieden läßt, wobei etwa ein Drittel des ursprünglich eingesetzten
Chlorwasserstoffs entweichen soll, den restlichen Feststoffanteil abtrennt, das im Filtrat vorhandene Eisen
reduziert und durch Abkühlen und Einleiten von Chlorwasserstoff FeCl2- 4 H2O auskristallisiert und das
vom Eisen weitgehend befreite und mit Chlorwasserstoff gesättigte Filtrat zum Aufschluß frischen Erzes
wieder einsetzt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß es, im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren, nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht nötig ist, zunächst Titan und Eisen zu lösen und dann in einem
separaten Fällungsvorgang das Titan wieder auszufällen, sondern daß der Lösevorgang für das Eisen und
Titan und die Fällung des bereits gelösten Titans nebeneinander verlaufen können, ohne daß sich beide
Vorgänge gegenseitig nachteilig beeinflussen. Dies wird dadurch erreicht, daß man die Erzsuspension sofort auf
Siedetemperatur erhitzt und daß man nicht wie bisher Vorkehrungen trifft, die das Entweichen von Chlorwasserstoffgas
beim Aufschluß verhindern, sondern im Gegenteil dafür sorgt, daß eine Verarmung an
Chlorwasserstoff eintritt. Durch die Herabsetzung der Chlorwasserstoffkonzentration wird die Hydrolyse des
primär gelösten Titans beschleunigt. Dadurch erübrigt sich der Zusatz einer besonderen Keimlösung.
Bei der Behandlung von Ilmenit mit konzentrierter Salzsäure gemäß der Erfindung gehen Eisen und Titan
zunächst gemeinsam teilweise in Lösung. Unmittelbar nach Erreichen des Siedepunktes, noch bevor Eisen und
Titan quantitativ gelöst sind, beginnt das Titan zu hydrolysieren und damit auszufallen. Durch anhaltendes
Sieden geht fast das gesamte Eisen und Titan in Lösung, während gleichzeitig durch Erniedrigung des Chlorwasserstoffgehaltes
Titan beinahe quantitativ wieder ausfällt. Die zum Aufheizen bis zum Siedepunkt benötigten Zeiten sind so zu wählen, daß der Siedepunkt
im Laufe von 15 — 30 Minuten erreicht wird. Wichtig ist, daß während der Siedeperiode ungefähr ein Drittel der
eingesetzten Chlorwasserstoffmenge gasförmig entweicht. Innerhalb von 2 bis 3 Stunden wird dann
bezüglich der Konzentration an Eisen-, Titan- und Chlor-Ionen in der Lösung ein Endpunkt erreicht. Zu
diesem Zeitpunkt befindet sich weniger als 1% des ursprünglich in Form von Ilmenit eingesetzten Titandioxides
noch in der Lösung, während der Rückstand zusammen mit dem Hydrolysat zu 88—90% aus TiO2
besteht und weniger als 2% Fe enthält. Außerdem ist fast die gesamte im Ilmenit enthaltene Calcium- und
Magnesiummenge in Lösung gegangen, so daß der Erdalkaligehalt des abgetrennten und getrockneten
Rückstandes unter 1% liegt, was für den Einsatz des Konzentrates als Rohmaterial für die Titantetrachloridherstellung
durch Chlorierung im Fließbett sehr wichtig •j ist, da insbesondere ein niedriger Magnesiumgehalt
Voraussetzung für eine störungsfreie Durchführung dieses Verfahrens ist.
Daß die Lösung des Ilmenits und die hydrolytische Ausfällung des Titans tatsächlich gleichzeitig stattfin-
K) den, soll anhand eines Versuches gezeigt werden, bei
dem 291 g trockener Ilmenit mit einem Gehalt von 44,3% = 128,9 g TiO2 und 33,9% = 98,6 g Fe mit
1000 ml einer 37,7%igen Salzsäure versetzt, innerhalb von 30 Minuten zum Sieden erhitzt und auf dieser
Γ) Temperatur 3 Stunden lang gehalten werden. In
Abständen von einigen Minuten bis zu einer Stunde werden Proben entnommen, deren TiO2- und Fe-Gehalt
analytisch ermittelt wird. Aus den gefundenen, in der folgenden Tabelle 1 aufgeführten Werten ist der
Fortgang des Aufschlusses und die einsetzende TiO2-Ausfällung
gut zu ersehen.
Tabelle | 1 | Temperatur | Lösungszusammensetzung (g/l) | 5,0 | Fe | Cl' |
-""' Zeit | (0C) | TiO2 | 24,0 | _ | 434 | |
(min) | 20 | _ | 62,5 | 15,6 | 403 | |
0 | 50 | 102 | 24,6 | 396 | ||
9 | 70 | 52,5 | 53,6 | 379 | ||
Sl) 15 | 90 | 14,0 | 81,5 | 366 | ||
21 | 106 | 3,3 | 91,6 | 347 | ||
30 | 108 | <1 | 97,7 | 327 | ||
60 | 110 | 88,6% | 103 | 311 | ||
90 | HO | 106 | 301 | |||
" 150 | 110 | 1,3% | ||||
210 | Rückstand — | |||||
Bis zum Erreichen des Siedepunktes steigt der TiOrGehalt auf 102 g/l und der Fe-Gehalt bis auf
81.5 g/l an. Nach weiteren 30 Minuten beträgt der TiOrGehalt nur noch 52,5 g, während der Fe-Gehalt auf
91.6 g angestiegen ist. Von den ursprünglich eingesetz-Π
ten 434 g Cl/1 sind zu diesem Zeitpunkt 87 g
ausgetrieben. Bei weiterer Behandlungsdauer nimmt der Fe-Gehalt weiter zu, die Cl- und TiOrGehalte
dagegen weiter ab.
Infolge der Verarmung der Lösung an Chlorwasser-
v) stoff vermindert sich das Lösungsvolumen, wodurch sich
eine scheinbare Zunahme aller gelösten Stoffe ergibt.
Nach insgesamt 3,5 Stunden Aufschlußdauer ist die Reaktion zum Stillstand gekommen.
Der aus Hydrolysat, den ungelöst gebliebenen
r> Anteilen des Ilmenits und Gangart bestehende Rückstand wird von der Mutterlösung abfiltriert und
anschließend mit 10%iger Salzsäure und Wasser ausgewaschen. Er läßt sich im Gegensatz zu anderen,
nach bekannten Verfahren erhaltenen Titandioxidhy-
w) draten ausgezeichnet filtrieren und schnell auswaschen.
Filtriert man beispielsweise ein durch Aufschluß von 300 g Ilmenit gemäß der Erfindung gewonnenes
Hydrolysat mit den unlöslichen Anteilen von der Aufschlußlösung ab und wäscht dreimal mit jeweils
b-5 500 ml etwa 10%iger Salzsäure und anschließend
dreimal mit jeweils 500 ml Wasser, so beträgt die Filtrationsgeschwindigkeit bei einer Filterfläche von
113 cm2 etwa 550 ml/min. Die benötigten Filtrationszei-
ten sind außerdem während der gesamten Filtrationsdauer nahezu konstant, wie die Tabelle 2 zeigt:
Tabelle 2 | Rückstandes | 10%ige 10%ige 10%ige H2O H2O H2O |
HCl HCl HCl |
Zeit in see |
Waschung des | 500 ml 500 ml 500 ml 500 ml 500 ml 500 ml |
58 58 56 53 54 55 |
||
1. Waschung 2. Waschung 3. Waschung 4. Waschung 5. Waschung 6. Waschung |
||||
10
Selbstverständlich ist die Verwendung eines derart r,
großen Waschflüssigkeitvolumens keineswegs notwendig. Es soll damit lediglich nachgewiesen werden, daß
die Filtrierbarkeit außerordentlich gut ist, was als ein entscheidender Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
gewertet werden muß.
Zur Aufarbeitung des anfallenden Filtrates wird das gelöste Eisen(III) in an sich bekannter Weise, vorzugsweise
durch Einbringen von metallischem Eisen, reduziert. Durch Abkühlen der Lösung, vorzugsweise
auf 200C, und Einleiten von Chlorwasserstoff kristallisiert
FeCb ■ 4 H2O aus, das abgetrennt und getrocknet
wird. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man das abgetrennte
Eisenchlorid thermisch zersetzt und das erhaltene Chlorwasserstoff-Röstgasgemisch zuerst zum Kristalli- jo
sieren des FeCl2 · 4 H2O verwendet, und daß man als für
die Endkonzentrierung von etwa 30 auf 38,5% HCl noch fehlenden Chlorwasserstoff den aus dem Siedeprozeß
stammenden ausgetriebenen hochprozentigen Chlorwasserstoff verwendet. γ,
Die aus der Zersetzung des Eisenchlorids stammenden Röstgase dienen zur Aufkonzentrierung des
Filtrates. Auf diese Weise gewinnt man zunächst eine Lösung, die etwa 30% Chlorwasserstoff enthält. Die
schwierige Sättigung auf einen Chlorwasserstoffgehalt von 38,5%, die mit Röstgasen mit einem Gehalt an
Chlorwasserstoff von weniger als 23 Vol.-% nicht zu erreichen ist, erfolgt dann sehr leicht mit dem während
der Hydrolyse entweichenden, hochprozentigen Chlorwasserstoffgas. Die so zurückgewonnene 38,5%ige 4<->
Salzsäure wird zum Aufschluß frischen Ilmenits erneut eingesetzt, so daß sich die erfindungsgemäße Konzentratherstellung
als Kreisprozeß durchführen läßt. Es müssen lediglich etwaige Verluste an Chlorwasserstoff
ersetzt werden. :
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern:
291 g trockener Ilmenit, entsprechend einer Einwaage y>
von 300 g feuchtem Erz, mit einem Gehalt von 44,3% TiO2, 33,9% Fe, 5,3% MgO und 0,3% CaO wurden in
einem mit Rührer und Rückflußkühler versehenem 2-1-Rundkolben in 1000 ml 37,7%iger Salzsäure suspendiert,
innerhalb von 20 Minuten bis zum Siedepunkt w> erhitzt und auf dieser Temperatur gehalten. Nach
insgesamt 3 Stunden wurden Hydrolysat und unlöslicher Rückstand von der Mutterlösung abfiltriert und
anschließend mit etwa 10%iger Salzsäure und Wasser gewaschen. Der Niederschlag ließ sich sehr gut
abtrennen und auswaschen.
Im Aufschlußfiltrat konnten nur noch weniger als 1 g TiO2, entsprechend weniger als 1% des ursprünglich
eingesetzten Titandioxides und 290 g Cl-, was einem Verlust von 143 g Cf- entspricht, ermittelt werden. Der
geglühte Rückstand bestand zu 88,4% aus TiO2 und enthielt noch 1,2% Fe neben 0,6% Erdalkalioxiden.
Das Filtrat ohne Waschflüssigkeit wurde folgendermaßen aufgearbeitet: Die erhaltenen 860 ml = UOOg
wurden bei 60—700C mit 20 g metallischem Eisen
reduziert. Anschließend wurde die Lösung auf 20°C abgekühlt, wobei ein Teil des Eisens als FeCI2 · 4 H2O
auskristallisierte. Durch Einleiten von HCl-Gas, insgesamt 260 g HCl, bei Temperaturen von 20—26°C wurde
der größte Teil des noch gelösten Eisens gleichfalls als FeCl2 ■ 4 H2O ausgefällt. Nach Abtrennen des Chloridniederschlages wurden 736 ml = 910 g Filtrat zurückgewonnen,
die 26,6 g FeCl2/l, 2,0 g FeCl3/l, 0,7 g TiO2/l und
458 g HCI/1 in Form freier HCl enthielten. Diese Lösung
wurde für einen weiteren Ilmenitaufschluß verwendet. Der nach diesem Aufschluß erhaltene Rückstand
enthielt 1,2% Fe. Durch den erneuten Einsatz der Aufschlußlösung war demnach keine Eisenanreicherung
im Rückstand eingetreten.
300 g eines Ilmenits anderer Herkunft als der im vorhergehenden Beispiel eingesetzte mit einem Gehalt
von 43,8% TiO2, 36,7% Fe, 3,7% MgO und 0,2% CaO wurden unter Rühren in 1000 ml 38,5%iger Salzsäure
suspendiert und innerhalb von 29 Minuten zum Sieden erhitzt. Die weitere Behandlung erfolgte, wie in Beispiel
1 beschrieben. Der Niederschlag ließ sich ebenfalls außerordentlich gut abfiltrieren und auswaschen. Sein
Gehalt an TiO2 betrug nach dem Glühen 88,0%, der
Eisengehalt 1,9% und der an Erdalkalioxiden 0,6%. Im Filtrat waren weniger als 1 g TiO2 enthalten, entsprechend
weniger als 1% des ursprünglich eingesetzten TiO2. Das Filtrat wurde ebenfalls analog Beispiel 1
aufgearbeitet und einem neuen Aufschluß zugeführt.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht insbesondere darin, daß in einer einzigen Stufe
ohne Druckanwendung ein Titandioxidkonzentrat mit niedrigem Eisen- und Magnesiumgehalt hergestellt
werden kann. Als besonders vorteilhaft wirkt sich dabei aus, daß die Reaktion gemäß der Erfindung in kurzer
Zeit durchführbar und daß es möglich ist, mit hohen Konzentrationen zu arbeiten, wodurch eine hochprozentige
Salzsäure zurückgewonnen wird, die wieder zum Aufschluß eingesetzt werden kann. Günstig ist
ferner die gute Filtrierbarkeit des ausgefällten Konzentrates.
Erst die Kombination aller angeführten Vorteile führt zu einem Verfahren, das sich durch große Wirtschaftlichkeit
auszeichnet.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Titandioxidkonzentrates durch Behandlung von Ilmenit bei
erhöhten Temperaturen unter intensiver Durchmischung mit einem Überschuß von 36- bis 38,5%iger
Salzsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die durch Versetzen des llmenits mit der
Salzsäure erhaltene Suspension innerhalb von 15 bis 30 Minuten bis zum Siedepunkt erhitzt und 2 bis 3
Stunden sieden läßt, wobei etwa ein Drittel des ursprünglich eingesetzten Chlorwasserstoffs entweichen
soll, den restlichen Feststoffanteil abtrennt, das im Filtrat vorhandene Eisen reduziert und durch
Abkühlen und Einleiten von Chlorwasserstoff FeCb · 4 H2O auskristallisiert und das vom Eisen
weitgehend befreite und mit Chlorwasserstoff gesättigte Filtrat zum Aufschluß frischen Erzes
wieder einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das abgetrennte Eisenchlorid
thermisch zersetzt und das erhaltene Chlorwasserstoff-Röstgasgemisch zuerst zum Kristallisieren des
FeCl2 ■ 4 H2O verwendet, und daß man als für die
Endkonzentrierung von etwa 30 auf 38,5% HCl noch fehlenden Chlorwasserstoff den aus dem Siedeprozeß
stammenden ausgetriebenen hochprozentigen Chlorwasserstoff verwendet.
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