DE1592499C - Verfahren zum Gewinnen von mindestens einem Metallchlorid aus einer Metallchloride enthaltenden Lösung - Google Patents

Verfahren zum Gewinnen von mindestens einem Metallchlorid aus einer Metallchloride enthaltenden Lösung

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DE1592499C DE19651592499 DE1592499A DE1592499C DE 1592499 C DE1592499 C DE 1592499C DE 19651592499 DE19651592499 DE 19651592499 DE 1592499 A DE1592499 A DE 1592499A DE 1592499 C DE1592499 C DE 1592499C
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Description

die starke Neigung zur Komplexbildung haben, schlagen sich viel schwerer nieder; im allgemeinen erfordert der Niederschlag starker Komplexverbindungen sehr hohe HCl-Konzentrationen und niedrige Temperatur.
Beispiele von Chlorid-Komplexverbindungen
Elemente, die keine bis Elemente, die mittlere bis
schwache Neigung zur starke Neigung zur Bildung
Bildung von Metallchlorid- von Metallchlorid-
Komplexbildüngen haben Komplexbildungen haben
Aluminium Ferri-Eisen
Mangan Zink
Ferro-Eisen Kobalt (II und III)
Nickel Vanadium
Titan Chrom (III — gering;
VI —stark)
Kalzium Zinn (II und IV —
stark)
Magnesium Kupfer.
Somit stellt das Verfahren der HCL-Gas-Einleitung bei richtiger Wahl der Chlorid-Konzentration, der HCl-Molarität, des Wertigkeitszustandes der Metalle und der Temperatur eine wirkungsvolle Methode zur Scheidung von Elementen aus Lösungen dar.
Seit vielen Jahren hat man versucht, wertvolle Metalle von geringwertigen, natürlich vorkommenden Stoffen, wie nickelhaltigen Latenten und geringwertigen manganhaltigen Erzen, zu trennen. Beispiele dieser Versuche finden sich vielfach in der Literatur und schließen auch Methoden ein, z. B. die Behandlung von Lateriterzen mit ammoniakhaltigen Lösungen zum Zwecke der Nickel- und Kobaltentfernung; das Auslaugen von Lateriterzen mit Schwefelsäure, um Nickel aufzulösen, und eine Anzahl von pyrometallurgischen und Auslaugungsverfahren, die auf geringwertige manganhaltige und laterithaltige Erze angewandt werden.
Die meisten dieser Versuche wurden mit Erzen gemacht, die eine relativ hohe Eisenkonzentration (15 bis 65%) haben, während die anderen Metallanteile eine relativ geringe Konzentration (z.B. Nickel 0,5 bis 5,0%) haben. Der hohe Eisengehalt dieser Erze stellt eines der Hauptprobleme im Auffinden geeigneter Verfahren zur Aufbereitung solcher Erze dar. Im Säureauslaugungsverfahren wird das Eisen gelöst, es sei denn, es werden umfangreiche Vorkehrungen getroffen, um das Eisen unlöslich zu machen. Dazu werden, wie in einigen Verfahren vorgeschlagen wurde, große Mengen Reagenzien gebraucht.
In basischen Verfahren wird das Eisen nicht gelöst, aber die Menge des Eisens und anderer unlösbarer Stoffe erschwert die Behandlung und die Rückgewinnung von Reagenzien. Das Eisen ist im allgemeinen bei einer herkömmlichen Arbeitsweise störend.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist bei bestimmter Anwendung besonders geeignet für die Gewinnung sowohl von Eisen als auch der bereits erwähnten wertvollen Metalle aus Erzen, die Eisen mit geringen Mengen anderer -Metalle enthalten. Kurz, das Verfahren beinhaltet die Auflösung von Erz in Salzsäure und anschließend den Niederschlag von Metallchloriden durch die Einführung von Chlorwasserstoffgas.
Das Ausfällen von Metallchloriden durch die Einführung von Chlorwasserstoffgas ist ein bekanntes Verfahren und wurde als eine Methode vorgeschlagen zur Entziehung von Aluminium-Chloridhydrat aus Lösungen, die durch Auflösung solcher Stoffe, wie Ton, in wäßriger Salzsäure gewonnen werden. Weitere Anwendungen des Gas-Ausfällungsverfahrens beinhaltet die Ausfällung von Ferro-Chlorid-Hydratkristallen aus Ferro-Chloridlösungen und die Ausfällung von Metallchloriden aus Schwefelsäurelösungen.
In vielen der beschriebenen Gas-Ausfällungsverfahren hält man Eisen in den Lösungen für eine Verunreinigung (z. B. bei der Gewinnung von Aluminiumoxyd aus Ton) und entfernt es durch Auflösung oder durch Waschen mit konzentrierter Salzsäure. Außerdem ist die Erzeugung von Chlorwasserstoff gas in vielen beschriebenen Verfahren eine der kostspieligen Maßnahmen des Verfahrens.
Im Verfahren der vorliegenden Erfindung jedoch nutzt man das Verhalten des Ferrichlorids in einer Lösung, der Chlorwasserstoffgas zugeführt wird zum Zwecke des Niederschlags wünschenswerter Metallchloride aus Lösungen, die verhältnismäßig große Mengen Ferrichlorid enthalten.
Als Beispiel werden im folgenden Anwendungen der Erfindung auf mehrere Systeme aufgezeigt. Die Reihenfolgen der Verfahrensschritte im jeweiligen Fall sind nur Beispiele möglicher Reihenfolgen und können erheblich abgeändert werden, um die wirtschaftlichste Reihenfolge für die jeweiligen bestimmten Gegebenheiten zu erzielen.
Die Beispiele 1, 2 und 3 beschreiben einige der Prinzipien für die Abtrennung und Reinigung von Manganchlorid. In diesen Beispielen wird die Reinigung vorzugsweise durch Hydrolyse erzielt, aber es können auch andere Methoden angewandt werden, wie Extraktion nach dem Lösen des Eisens oder zusätzliche Kristallisations- und Waschverfahren.
B ei s ρ i e 1 1
Es wurde eine Lösung hergestellt aus 50 g FeC I3 · 6H2O (mit 10,37 g Fe), 9,33 g MnCl24H2O (mit 2,59 g Mn) und 13,3 ml Wasser. In die Lösung wurde entwässertes HCl-Gas eingeleitet, und die Temperatur der Lösung wurde bei 15° C gehalten. Als kein Gas mehr absorbiert werden konnte, wurde die Lösung plus Kristalle gefiltert. Das Filtrat wird als Filtrat a bezeichnet. Die Kristalle (zusammen mit der anhaftenden Flüssigkeit) wurden bei 3500C getrocknet, gekühlt, in Wasser aufgelöst und gefiltert. Das Filtrat wird als Filtrat b bezeichnet und der unauflösbare Teil als Rückstand.
Analytische Ergebnisse Fe
(g)
Mn
(g)
Mn
Gewinnung
%
60 Filtrat a 9,100
0,00
0,308
0,346
2,250
0,00
86,1
Filtrat b
Rückstand
Beispiel 2
Die gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1, nur daß die der Lösung beigefügte Wassermenge auf 6,65 Milliliter verringert wurde.
Analytische Ergebnisse ·. Fe
(g)
Mn
(g)
Mn
Gewinnung
%
Filtrat a 9,420
0,00
0,377
0,241
2,250
0,00
90,1
Filtrat b
Rückstand
Beispiel 3
Die gleichen Bedingungen wie im Beispiel 2, nur daß das HCl-Gas bei 5°C eingeleitet wurde.
Analytische Ergebnisse Fe
(g)
Mn
(g)
Mn
Gewinnung
7.
Filtrat a 9,300
0,00
0,667
0,160
2,430
0,00
94,0
Filtrat b
Rückstand
Das folgende Beispiel 4 beschreibt die Anwendung des Verfahrens zur Erzielung einer Nickelchlorid-, Ferrichloridtrennung.
Beispiel 4
150 g festes FeCl3-OH2O (das 31,1g Fe enthält) wurden bei 50° C geschmolzen. Dieser Ferrilösung wurden 3,2 g NiCl2 · 6H2O (die 0,788 g Ni enthalten) hinzugefügt und aufgelöst. Damit hatte die sich ergebende Lösung ein Eisen-Nickel-Verhältnis von etwa 40:1.
Durch ein Glasfilter, das in die Lösung eingetaucht wurde, wurde HCl-Gas dem System zugeführt. Die Gaszuführung wurde bei 50° C begonnen und ununterbrochen beibehalten während die Temperatur auf 14° C gesenkt wurde. Dem System wurde Wärme entzogen durch eine ständige Umspülung des Reaktionsbehälters mit Wasser (bei 12° C). Etwa 20 g HCl-Gas wurden während der ganzen Dauer zugefügt.
Kristalle, die aus der Lösung ausfielen, wurden durch Filtrieren entfernt. Das Filtrieren geschah schnell.
Die so erhaltenen Kristalle wurden in Wasser aufgelöst und die sich ergebende Lösung auf ihren Nickelgehalt analysiert. Die Ergebnisse zeigten, daß die Lösung 0,77 g Nickel enthielt, was eine 98°/oige Ausbeute darstellt.
Die obigen Beispiele zeigen, daß die Trennungen von verhältnismäßig geringen Mengen Mangan und Nickel aus konzentrierten Ferrilösungen erzielt werden können. Die sich ergebenden Eisenlösungen können in einem gegenströmenden heißen Gas hydrolysiert werden, um Ferrioxyd und HCl-Gas zu erzeugen. Das HCl-Gas wird von Wasser absorbiert und gelangt in das System zurück. Das so erzeugte Ferrioxyd könnte unmittelbar zu Eisenpulver reduziert oder zu anderen Zwecken verwendet werden, während Nickelchlorid in Wasserstoff reduziert wird.
Wechselweise kann die Ferrichloridlösung in eine Ferrolösung verwandelt werden, entweder durch Erhitzen der Ferrichloridlösung in Gegenwart eines organischen Stoffes oder durch Hinzufügen von Eisenmetall zu der Lösung. Ferrochlorid-Hydratkristalle können aus der Ferrochloridlösung durch HCl-Gas-Einführung und Niederschlag erzeugt werden. Die so erzeugten Ferrochloridkristalle werden durch Reduktion mit Wasserstoff in Eisenpulver verwandelt. Das Wasserstoff-Chlorwasserstoffabgas aus dem Reduktionsgefäß kann mit den ursprünglichen Manganchlorid-, Nickelchlorid-, Ferrichloridlösungen in Berührung gebracht und das HCl-Gas absorbiert und Nickelchlorid oder Manganchlorid niedergeschlagen werden. Nach Berührung und Absorption des
ίο HCl-Gases wird der Wasserstoff dem Reduktionsgefäßumlauf zurückgeführt. Dieses Verfahren stellt HCl-Gas zum Zwecke der Chloridausfällung zur Verfügung, ohne daß man HCl-Gas aus wäßrigen Lösungen entziehen muß, was ein kostspieliges Verfahren ist.
Gewisse Metallchloride, wie die des Zinks und Zinns, bilden in Salzsäurelösungen Komplexverbindungen und schlagen sich nicht leicht nieder, wie dies mit Mangan-, Nickel- und Ferrochloriden der Fall ist.
In diesen Fällen kann das gewünschte Metallchlorid in der Ferrilösung konzentriert werden, und zwar durch Umsetzung der ganzen oder eines Teiles der Ferrilösung in den Ferrozustand, und dann durch Entfernung eines Teiles des Eisens durch Niederschlag von Ferrochlorid durch HCl-Gaseinleitung oder Verdampfung und Kristallisation. Daraus resultiert, daß das gewünschte Metallchlorid im gelösten Zustand konzentriert und danach gereinigt werden kann. Dieses Verfahren wird an Hand von Lösungen erläutert, die durch Auflösung von Weißblechdosen in Salzsäure gewonnen wurden.
Beispiel 5
Eine saubere Weißblechdose mit einem Gewicht von 61,5 g wurde in 400 Milliliter 18°/oiger Salzsäure in einem erhitzten Rückflußsystem aufgelöst. Nach der Auflösung wurde das Gemisch filtriert und gewaschen, um Kohlenstoff und andere unlösliche Stoffe zu entfernen. Das Filtrat und das Waschwasser wurden in genau zwei gleiche Hälften geteilt, wobei jede 204 Milliliter umfaßte und die eine mit (a), die andere mit (b) gekennzeichnet wurde. In (a) wurde ein Teil des Ferrochlorids durch Verdampfung und Kristallisation und in (b) wurde ein Teil des Ferrochlorids durch HCl-Gaseinleitung zum Niederschlag gebracht.
a) Man ließ die Lösung verdampfen, bis Ferrochloridhydratkristalle entstanden. Die Lösung wurde dann gekühlt und die Kristalle durch Filtern getrennt und mit einer konzentrierten Salzsäurelösung leicht gewaschen. Die Kristalle und das Filtrat Wurden analysiert. Die Werte für Pb, Sn und Mn sind als Prozentsatz des Eisengehaltes zu verstehen.
— Bestandteil
(Grundstoff)
Kristalle Flüssigkeit
Fe
Pb
Sn
Mn
18,1
0,05
0,05
0,12
12,5
1,3
3,0
0,60
b) HCl-Gas wurde der Lösung zugeführt, bis diese kein Gas mehr aufnahm. Die Temperatur des Systems wurde bei 15 ° C gehalten. Die Kristalle wurden
getrennt und gewaschen wie bei (a) und eine ähnliche Analyse durchgeführt.
Die Erfindung umfaßt die katalytische Verwendung von Ferrichlorid in Gegenwart eines Oxydationsmittels und wäßrigen HCl, etwa mit folgendem Ergebnis
Bestandteil Kristalle Flüssigkeit
Fe 22,3
0,05
0,05
0,10
8,0
2,2
2,5
0,55
Pb
Sn
Mn
2FeCl3 + Ni ^NiCl2 + 2FeCl2
2FeCl2 + 2HCl + Oxydationsmittel
• 2FeCl,
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß ein Zinn- und Bleichlorid von Ferrochlorid entweder durch HCl-Gasbehandlung oder durch Verdampfung und Konzentration der Chloridlösung getrennt werden kann. Diese Alternativmöglichkeit ist insofern von Bedeutung, als man zum Zwecke der Trennung Verdampfungs- und Konzentrationsmethoden anwenden kann, und zwar zusätzlich zur HCl-Gasbehandlung von Chloridlösungen, die Chloride mit Neigung zur Komplexbildung enthalten, und weiterhin, daß bei solchen Trennungsmethoden von der Einführung von Eisen — wie hier beschrieben — Gebrauch gemacht werden kann, insbesondere zu dem Zweck, einen Ferri-Eisenkomplex zu bilden, der die Fähigkeit besitzt, andere Chloride mit Neigung zur Komplexbildung während der Gasbehandlung in Lösung zu halten und somit Chloride mit keiner oder schwacher Neigung zur Komplexbildung niederzuschlagen, die auf Grund eines solchen Verfahrens und durch die Steuerung des Ferro-Ferri-Verhältnisses weiter auswählbar bleiben.
Beispiel 6
Trennung von Nickel- und Kobaltchlorid durch Einleiten von HCl-Gas: 100 Milliliter-Lösung, die 20 g NiCl2 · 6H2O sowie 20 g CoCl2 · 6H2O enthält.
Bei HCl-Gaseinleitung wurde die Lösung blau (Kobaltkomplex), und bei mit HCl-Gas bei 15° C fast gesättigter Lösung bildete sich NiCl2-6H2O Kristalle, welche ausfielen.
Die Kristalle wurden durch Filtrieren entfernt — nicht ausgewaschen.
Analyse der Kristalle:
— Ni — 4,8 g (ursprünglich 5,0 g)
— CO — 0,03 g (ursprünglich 5,0 g).
Der Kobaltgehalt entsprach der Flüssigkeit, die an den NiCl2 · 6H2O-Kristallen haftete. Die Trennung war fast quantitativ.
Beispiel 7
10 g Schrott der Nimonic 105-Legierung sind in einer Ferrichlorid-Lösung (10 g FeCl3-OH2O) aufgelöst mit HCl-Überschuß. Es wird ständig Wasserstoffsuperoxyd hinzugefügt, um jedwede Ferroverbindung in den Ferrizustand zu oxydieren. Nach dem Filtrieren wurde die Lösung mit HCl-Gas bei 150C behandelt, die Nickelchloridkristalle entfernt und die Lösung analysiert.
Ni -6,2 g/l 0,05 g/l
Cr -0,2 g/l 0,1 g/l
Co — 0,145 g/l
Mo — weniger als
Al — weniger als
wobei dieser Vorgang so durchgeführt werden sollte, daß nach Beendigung der Auflösung das ganze Eisen im Ferri-Zustand zurückbleibt. Der unlösliche Stoff
ίο wurde durch Filtern entfernt, und wahlweiser Chloridniederschlag wird erzielt durch die Einführung von HCl-Gas bei etwa 150C, während die Lösung ständig gekühlt wird, bis Nickelchloridkristalle ausfallen. Ein Niederschlag findet statt, wenn das System fast völlig mit HCl gesättigt ist. Der Erfindung zufolge werden nun Nickelchloridkristalle (NiCl2 · 6H2O) durch Schleudern oder Filtrieren entfernt, und dann wird durch Waschen die Lösungsflüssigkeit von der Oberfläche der Kristalle entfernt. Die hauptsächliche Verunreinigung der Nickelchloridkristalle ist wahrscheinlich Aluminiumoxyd oder möglicherweise Mangan. Diese und andere Verunreinigungen können dadurch entfernt werden, daß man die Nickelchloridkristalle in Wasser auflöst und durch Eindampfen rekristallisiert. Die vom Waschen und Rekristallisieren verunreinigte Lauge kann dem System wieder zugeführt werden, wobei je nach Wunsch genügende Mengen abgesetzt werden können, um einen Teil der Verunreinigungen zu entfernen.
Die resultierenden Nickelchloridkristalle können als Enderzeugnis angesehen oder mit einem reduzierenden Gas behandelt werden, um Nickel in Metallform zu gewinnen.
Der Lösung, die nach dem Niederschlag von Nickelchloridkristallen und dem Entzug dieser Kristalle aus der Flüssigkeit zurückbleibt, wird das darin enthaltene Kobaltchlorid entzogen, und zwar vorzugsweise durch Konzentrierung, die durch Eindampfung und Kühlung erreicht wird, zum Zwecke der Ausfällung von Kobaltchlorid in Kristallform (CoCl2 · 6H2O).
Die Kobaltchloridkristalle können der Lösung entzogen und ähnlich gereinigt werden, wie dies bei der Abtrennung und Reinigung der in der Lösung enthaltenen Nickelchloridkristalle der Fall war. Das verbleibende Filtrat kann weiterbehandelt werden, indem ihm die restlichen Anteile entfernt werden, oder es kann hydrolysiert werden, um HCl zu gewinnen.
B ei sp i el 8
Kupferschmelzschlacke wurde mit Salzsäure behandelt und die entstehende Chloridlösung vom unlöslichen Rückstand durch Filtern abgetrennt. Dann wurde 10°/0 mehr metallisches Eisen hinzugefügt, als zur vollständigen Reaktion zwischen dem in der filtrierten Chloridlösung enthaltenen Eisen und dem Kupfer nötig gewesen wäre; als Ergebnis entstand ein Niederschlag aus Kupferschlamm. Der restlichen Chloridlösung wurde Ferrochlorid durch Zuführung einer geringen Überdosis metallisches Eisen gebildet und HCl-Gas eingeleitet, um einen Niederschlag von wasserhaltigem Ferrochlorid zu erzielen. Das wasserhaltige Ferrochlorid wurde zum Zwecke der Gewinnung von Eisenpulver teilweise getrocknet, zu Kügelchen geformt und mit Wasserstoff reduziert, und zwar in einer Reduktionszone, in der eine geringere Temperatur herrschte, als zum Schmelzen von Ferrochlorid nötig ist. Ein Teil des Eisenpulvers stand so als Vorrat zur Einführung in Chloridlösungen zur
209 551/178
Verfügung. Das Abgas aus der Reduktionszone, d. h. das Gemisch aus Wasserstoff und HCl-Gasen, wurde in die Chloridlösungen zurückgeführt, nachdem das Kupfer ausgefällt und daraus entfernt wurde, um einen Ferrochlorid-Niederschlag zu erhalten.
Es muß bei der Anwendung dieses Beispiels 9 darauf hingewiesen werden, daß ein anfänglicher Eisenmangel, d. h. weniger als die stöchiometrische Menge, die Möglichkeit herabsetzt, daß das ausfallende Kupfer durch Eisen verunreinigt wird. Die bevorzugte Anwendung dieses Beispiels betrifft deshalb eine zwei-
stufige Eiseneinführung, bei welcher das Kupfer-Eisen-Gemisch aus der zweiten Stufe der Kupferausfällung gewonnen und zur ersten Eisenzuführung verwendet wird.
Aus obigen Beispielen geht hervor, daß bei der Erfindung an eine HCl-Gaseinführung in die Chloridlösungen gedacht ist, die zwei oder mehr verschiedene Metallchloride dergestalt enthalten, daß die Chloridlösungen als Reinigungsmittel für die HCl- und H2-Gas enthaltenden Abgase aus der Reduktionszone verwendet werden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

1 2 die diese Eisenchloridione enthalten, nicht nieder- Patentansprüche- schlägt und daß die Steuerung des Verhältnisses von ' ' Ferrichloridionen zu Ferrochloridionen, wie nachfolgend dargestellt, eine Steuerung des Scheidungsver-
1. Verfahren zum Gewinnen von mindestens 5 hältnisses von Eisenchloriden zu anderen Chloriden einem Metallchlorid aus einer Metallchloride ent- ohne Neigung zur Komplexbildung der erwähnten haltenden Lösung durch Ausfällen mit Hilfe von Lösung, wie auch zu den Chloriden mit Neigung zur Chlorwasserstoffgas und Reduktion des ausge- Komplexbildung ermöglicht und so einen neuen fällten Metallchlorids durch erhitztes Wasserstoff- Scheidungsmechanismus für einfache und Chloride gas in den metallischen Zustand, dadurch io mit Neigung zur Komplexbildung darstellt,
gekennzeichnet, daß das aus der Re- Aus den obigen und den folgenden Ausführungen duktionszone stammende Mischgas aus Wasser- geht hervor, daß sich die Erfindung im allgemeinen stoff und Chlorwasserstoff als Chlorwasserstoff- befaßt mit dem Niederschlag mindestens eines Metallgasquelle für das Ausfällen dient, die Metall- chlorids aus Chloridlösungen durch die Einführung chloridlösung als Waschmedium für den Wasser- 15 von HCl-Gas in letztere und gekennzeichnet ist durch stoff aus dem Mischgas benutzt wird und der ge- die Erzeugung von HCl-Gas in einer Reduktionszone waschene Wasserstoff in die Reduktionszone zu- durch die Wasserstoffreduktion eines Metallchlorids rückgeführt wird. · zu Metall durch die Verwendung des Abgasgemisches
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- aus Wasserstoff und HCl-Gas aus der Reduktionszeichnet, daß Eisen(II)-chlorid ausgefällt wird. 20 zone als HCl-Gasquelle zum Einführen'in Chloridlösungen; durch die Verwendung von Chloridlösungen als Reinigungsmittel für den Wasserstoff der Abgase aus der Reduktionszone und durch Zurückführung
des herausgewaschenen Wasserstoffes in die Reduk-
25 tionszone.
Die Erfindung umfaßt auch im Rahmen der hier er-■ läuterten Auffassung die Einführung von Ferro- oder
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum wahl- Ferri-Eisen in Chloridlösungen als Scheidungsmittel
weisen Abscheiden wenigstens eines Metalls aus für eine oder mehrere der hierin' enthaltenen Kom-
solchen wäßrigen Chloridlösungen, die mindestens 30 ponenten, wie eines oder mehrere Chloride oder
zwei Metallchloride enthalten. . Kupfer.
Während Chemiker die Gewinnung von Metall- Die vorliegende Erfindung wird im einzelnen besser
chloridniederschlag aus Chloridlösungen durch die an Hand der Zeichnungen verstanden werden, welche
Verwendung von Chlorwasserstoffgas im Labor und einige Beispiele erläutern. In den Zeichnungen bringt
bei Spezialverfahren in der Industrie als ein zweck- 35 F i g. 1 ein Schema des Verfahrens, wie- es z. B.
mäßiges chemisches Verfahren anwenden, ist dies bei angewandt werden kann zur Gewinnung von Kupfer
der Chloridausscheidung nicht allgemein der Fall und aus seinen Erzen oder aus anderen kupferhaltigen
bei der Scheidung von Chloriden untereinander, ins- Stoffen, die vorher in wäßriger Salzsäure ausgelaugt
besondere von Chloridionen aus Komplexverbindun- wurden;
gen, wie z. B. Zink, Zinn, Kobalt, Kupfer, Chrom und 40 F i g. 2 zeigt ein Schema des Verfahrens, wie es anEisen in seiner Ferriform, überhaupt nicht üblich. gewandt werden kann zum Zwecke der Trennung von Metallchloridionen, die auf diese Weise ausgeschieden Metallen von geringwertigen, natürlich vorkommenwerden, werden in Form von ganzen Chloridgemischen den Stoffen, wie nickelhaltigen Lateriten und geringvon Chloridlösungen getrennt und dann anderen wertigen manganhaltigen Erzen.
chemischen Reaktionen unterzogen, wie der Salz- 45 Die Einleitung von HCl-Gas in .Chloridlösungen
umwandlung und der Elektrolyse zum Abscheiden stellt ein Verfahren zur Gewinnung von Niederschlag
eines bestimmten Metalls. Ebenso werden nur die- gewisser Metallchloride dar, andere Scheidungs-
jenigen Chloride von Chemikern verwendet, die keine methoden schließen wahlweise Auslaugen, Dialyse
oder nur schwache Komplexverbindungen bilden, und Kristallisation durch Konzentration ein. Bei all
d. h. Eisenchlorid und Nickel-, Mangan-, Aluminium-, 50 diesen Methoden ist es nötig, das Verhalten der
Kalzium- und Magnesium-Chloride. Elemente in verschiedenen Salzsäure-Konzentrationen
Folglich wurde bis jetzt von der Durchführung der zu kennen.
Chloridausfällung mittels HCL-Gas auf Grund der Im allgemeinen bilden die meisten metallischen hohen Kosten von HCL-Gas abgesehen, weil es teuer Elemente in konzentrierter Salzsäure Komplexverist. 55 bindungen. Die »Koordinationszahl« ist je nach der Entsprechend den neuen Vorstellungen dieser Er- Wertigkeit und der Molarität der Säurelösung verfindung wird die Ausfällung von Metallchloriden aus schieden. Es gibt jedoch einige Metallchloride, die wäßrigen Chloridlösungen zusammen mit der Wasser- keine und einige, die eine schwache Neigung zur Komstoffreduktion mindestens eines Metallchlorids zu plexbildung haben. Während es sehr wenige von diesen Metall erzielt, um HCl-Gas zur Behandlung der ge- 60 wirksam keine Neigung zur Komplexbildung aufnannten Lösungen zu erhalten und um hierbei die weisenden Metallen gibt, sind sie vom wirtschaftlichen Reinigung der Reduktionszone von teilweise ver- Standpunkt sehr wichtig.
wendeten) Wasserstoff, der dorthin zurückgeführt Wenn HCl-Gas in Metallchloride enthaltende wird, zu bewerkstelligen und so Metall mit maximaler Lösungen eingeleitet wird, stellt sich heraus, daß die-Zurückführung von HCL und Wasserstoff zu erzielen. 65 jenigen Elemente, die keine Neigung zur Komplex-Weiter ist erkannt worden, daß sich das Eisen- bildung haben, oder diejenigen, die nur eine schwache chloridion trotz seiner Neigung zur Komplexbildung derartige Neigung haben, sich leicht als wasserhaltige bei Einführung von HCl-Gas in wäßrige Chloride, Chloridkristalle niederschlagen. Diejenigen Elemente,
DE19651592499 1964-02-14 1965-02-15 Verfahren zum Gewinnen von mindestens einem Metallchlorid aus einer Metallchloride enthaltenden Lösung Expired DE1592499C (de)

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